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Hongshui Oolong

Seit 1984 wird traditioneller Oolong auch als Hongshui Oolong bezeichnet. Hong bedeutet rot. Hong Shui bedeutet rötlichen Aufguss. Selbstverständlich ist der Aufguss nicht rot. Aber seit der Hochlandsoolong in den 80er Jahren den Trend des Marktes bestimmt, und die Farbe des Aufgusses vom Hochlandsoolong eher hell-gelb erscheint, ist die Farbe von traditionellen Oolongs eher rot.

Aufgrund der aufwendigen Prozesses verschwindet der traditionelle Oolong immer mehr aus dem Markt. Ausserdem bietet der Trend jungen Pflückgut zu nehmen keine Voraussetzung eines Traditionellen Oolongs. Denn nur aus reifen ausgewachsenen Pflückgut die aufwendigen Prozesse aushalten können. Die beiden Entwicklungen macht einen jungen Teeliebhaber schwer, Dongding zu verstehen. Wo könnte man heute noch den alten Geschmack eines guten Dongding finden? Wie sieht der Dong Ding Berg heute aus?

Atong sagte, dass Hongshui Oolong bei diesem Porzess Da Lang, besonders schwer und mehr Zeit zu nehmen.

In der Erinnerung schmeckte der Dongding Oolong ähnlich wie der Muzha Tieguanyin meines Grossvaters. Stark fermentierte Note erinnert man an den reifen Früchte im Südtaiwan. Honigsüss und kaum adstringierend. Schwere Röstung schenkt den Tee Vielschichtigkeit und bietet Voraussetzung von mehreren Aufgüssen.

Als ich in diesem Frühling in Taiwan war, als das Militär-Manöver von unserem Nachbar tobte, besuchte ich meinem Lehrer. Es gibt nichts Besseres als gemeinsam Tee zu trinken, während die Welt laut schreit. Atong zeigte mir diesen schönen Hongshui Oolong aus Organic Sijichun von Mingjian, gemacht von seinem „verrückten“ Schüler, der als Ski Lehrer in Korea und Japan arbeitet und mit all seinem Verdienst, Tee widmet. „Ein schwerer Weg ist oft ein wichtiger Weg. Wenn man nicht ein bisschen verrückt ist, schafft man es nicht auf diesen Weg zu gehen.“ scherzte Atong. Ich fand, dass er sich selbst meinte.

Der feine Sijichun ist aus dem 2022 Winter. Bereits halbes Jahr alt. Fruchtig wie Steinfrucht – ein bisschen Lychee, ein bisschen Longgang und ein bisschen Pfirsich. Honigsüss, geschmeidig und vollmundig. Der Tee versetzt einen sofort auf einer Insel, wo Sonne scheint, Früchte reifen von sich allein und der frische Wind weht manchmal aus dem Osten.

Während ich den Tee beschreibe, fliegt mein Gedanke durch die Zeit Tunnel ins April. Durch meine Arbeit in Shui Tang bekommt mein Leben eine Chance, anders zu gestalten wie ich vorher gelebt habe. Aber wie lange möchte ich noch so weiter machen? Die Arbeit ist schwer. Man arbeitet mit sich selbst, mit Menschen, die mit Dir und zu Dir kommen und mit dem Geld, die eine Energie ist, die verstanden werden will. Eine schwere Arbeit, die einen Platz braucht, aber andere Dinge nicht verdrängen darf. Aber, bin ich bereit für eine neue Veränderung, für einen ganz anderen Ort oder für etwas ganz anders im Leben? Ja. Ich möchte bejahen können, wenn es so weit ist. Als ich in Hualian war, die Wellen aus dem Pazifik betrachtet, verstand ich, dass wir als Mensch nicht frei leben können wie ein Feder. Es gibt viele wichtige Dinge und wichtige Menschen in unserem Leben, die einfach etwas in uns wiegen. Die Frage ist nicht, sie wegzuwerfen, sondern einen Ort finden, um sie richtig zu platzieren. Ansonsten werden sie immer schwerer und so schwer, dass sie unsere Flügel drücken. Ich möchte noch fliegen können.

Das gleiche ist wie dieser Hongshui Oolong in meinem Herzen. Ihn mit Menschen zu teilen, damit wir ihn gemeinsam tragen, damit der Geschmack erinnert wird durch unsere Zunge. Das Weitertragen eines schweren Geschmacks ist eine schwere Aufgabe, die das Leben wieder Sinn gibt. In dem kommenden Oolong Seminar werden wir den Hongshui Oolong degustieren, mit dem Dongding Surprise, der nach diesem Prinzip produziert wird.

Vielleicht wird man mich fragen, was ist ein Hong Oolong? Und was ist mit der neuen Erfindung von Bai Oolong von Atong?

Schlange gehört auch zum Teeweg

Morgen fliegt Yu nach Xishuangbanna. Wir verabreden uns zum Tee. In der Ruhe plaudern wir über die Veränderungen und Planen des Puers in letzter Zeit und in der Zukunft.

Er sagte dass das Gebiet Bo Hetang hat jetzt eine grundlegende Veränderung. Die früher nummerierten hochstämmigen großen Teebäumen, die mit Eins bezeichnet sind, werden getreckt. Die früher als minderwertigeren Bäumen werden jetzt auch erhoben und mit Eins bezeichnet. Das heißt, die 1. Bäumen waren nur ungefähr 40 Bäumen und jetzt über 100. Seine Freunde raten ihn heute ab, keinen Tee von BoHetang zu produzieren. Hingegen geht er ein neues Teegebiet anschauen. Dort kostet 1 kg gepresster Tee 25000 renminbi. Ich war sprachlos. Mein Geldbeutel ist nicht tief genug!!

Dann plaudern wir über Dahei Senlin. Er sagte ein wunderbares Biosphäre! Die Gräser wachsen bis zum Oberschenkel und ohne Stock würde er sich nie trauen dorthin zu laufen. Wegen giftigen Schlangen! „Ich dachte, sie sind alle weg gefressen!“ „Nein! Die Natur produziert genug schnell nach!“ Er zeigt mir ein Bild von Manzhuan, als er 2018 mit Pflücker unterwegs waren, wartete er zwei Stunde lange unter einem starken Teebaum. Er wurde gelangweilt und wollte etwas trinken und essen. Dann entdeckte er eine sehr giftige Grünen Schlange über seine Wasserflaschen! Er war unter Schock und fühlte sich unglaublich nah zum Tod! Er sagte mir, dass er bestimmt gestorben wäre, wenn er gebissen wäre. Der Weg zum Baum aus dem Dorf war über zwei Stunden zum Fuß! Zum ersten Mal realisierte er wie gefährlich die Produktion auf seine Art bedeutet! Lebensgefährliche Tee-Produktion, weil man jede Schritt überwacht und mitmacht.

Während dieser Baum gepflückt wurde, wartete Yu unter dem Baum.
Dann entdeckte er diese giftige Schlange bei seiner Wasserflasche.

Auch Schlange gehören zum Teeweg. Die Natur ist so wie sie ist. In diesem Jahr gibt es wieder Dürre. In Dorf Gaoshan bei Yiwu hat sein Koch Zhao seit Beginn der Ernte nur knapp 20 kgs Maocha produziert.

Wie geht es weiter? Wenn wir unseren Anspruch nicht reduzieren? Yu sagte, in nächsten Jahre viele gute Tees produzieren solange die Qualität stimmt und dann ein Reserve aufbauen für die nächsten Zukunft. Er hört dann auf in absehbarer Zeit, weil er ahnt, dass die Qualität von authentischen Puer abnimmt.

Königs-Teebaum aus Yibang-I

Neifei von dem Kugel Yibang Taishanghuang
Der 10. Aufguss
Yibang Taishanghuang

Dieser Baum heisst nicht Chawangshu, sondern Taishanghuang. Was bedeutet es? Chawangshu bedeutet, der Königsbaum, wahrscheinlich der älteste stärkeste Baum von dem Wald. Aber dieser Baum ist ca. 1700 Jahre alt. Er ist wohl der Vater des Königsbaums – so denken Menschen im chinesischen Kulturkreis. Also, man nennt ihn, den Baum des Vaters von König, Taishanghuang!

In letzem Frühling, am 21.03 wurde das Recht, den Baum zu pflücken online für drei Minuten ersteigert. Mindest Preis 1000000 RMB. Innerhalb drei Minuten ist das Recht für 2020000 von einem Mann aus Shanghai erhalten. Ca. 275990 Sfr.)

Am Ende war die Ernte für paar Hunderten Grams.

Da der Besitzer keinen Käufer fand, liess er den Tee zum Kugel rollen und verschenkt Teefreunde. Yu erhielt sechs Kugel. Er schenkte mir einen, ca. 7-8 Grams.

Ich wartete und wollte wissen, wer die Nase für so einen aussergewöhnlichen Tee hat. Wen rief der Tee zu Shui Tang? Am Ende war eine spezielle Zusammensetzung von Teefreunde. Der Teetisch war sehr voll. Alle waren berührt und beeindruckt von diesem Tee.

Ich bereite ihn zuerst mit Sun Chaos Yun-Jin Kanne. Qinghui-Duanni Kanne. Der Kugel löste sich erst ab den zweiten Aufguss auf. Der Tee war voller Frischen. Ich roch frischen Kräuter wie Thymian und Petersilie, Gemüse wie Senfgemüse und Pakchoi, und Heublumen. Solche reiche wilde kräuterische Gerüche war für mich sehr neu. Dazwischen doch ich Gräser. Aber es könnte auch ein leichter Fehler sein von zu kurzem Kochen. Trotzdem beeindruckte mich diese wilde energetische Geschmäcke, die ich zum ersten Mal richtig entdeckte. Neben dieser Wildheit spüre ich eine aussergewöhnliche Eleganz und Leichtigkeit. Der Aufguss ist so zart und frisch wie ein Kind, das mit seinen zarten Hände die Erde berühte. Andererseits spüre ich, wie meine Augen hell wurden und der Geist erweckt wurde. Mein Körper bekam einen „Dusche“ und steht aufrichtig.

Was für eine vielschichtige Erlebnisse?

Nach drei Aufgüsse bereitete ich ihn mit Sun Chaos Zini Kanne. Ich möchte wissen, wie er sich dort entfaltet. Die Zini Kanne verleiht den Tee eine Geschmeidigkeit und bodenständige Nuance. Der Tee erreichte seinen Höhepunkt in sechste und siebste Aufgüssen. Er verlor seine vegitare Note nicht, bekam aber mehr Breite und Tiefe. Seine kräftige Aromen gleitete stets sanft und unbeschwert in die Kehle.

Puer aus Yibang ist kennzeichnend für deine zarte anmutige Süße. Auch dieser Tee offenbart diese Seite. Und vieles MEHR!

Immer wieder fingen wir an zu schweigen. Paar Sekunde langes Schweigen kehrten immer wieder zurück. Ich dachte, man habe bestimmt vieles gutes getan, so dass man das Karma hat, diesen Tee zu trinken.

Nach dem Tee wollten wir nicht aufhören. Ich öffnete eine Fladen Mansong Gushu 2018. Der Mansong wirkt so zart und anmutig wie der Wind im Frühling meine Wange küssen würde. Er hat uns „beruhigt“ und den „elektrizierten“ Körper harmonisiert. Trotzdem konnte ich den Mansong nicht richtig widmen. Das Echo von Taishanghuang jodelte noch in mir. Nachdem die Freunde den Raum verlissen, liess ich mich“ ins Echo“ versinken. Die Stille kehrte zurück. Der Baum blieb.

(Hoffentlich gibt es 2023 wieder solche nicht verkaufsfähige Überraschung aus Yunnan!)

桑扁壺 Sang-Bian Hu

Sangbian Hu von Yin MIn 尹旻

Original Yixing Zhuni. 110 ml.

Yin Min Sang-Bian Hu

陌上柔桑破嫩芽,東鄰蠶種已生些。平岡細草鳴黃犢,斜日寒林點暮鴉。
山遠近,路橫斜,青旗沽酒有人家。城中桃李愁風雨,春在溪頭薺菜花。

辛棄疾 1181

Der Maulbeerbaum am Strassenrand bekommt bereits jungen Blätter. Manche Seidenraupen sind bereits ausgebrütet und geschlüpft. Die Abendsonne strahlt auf den Wald und zwischen den Bäumen pausiert ein Raben.

Manche Bergen liegen näher, mache ferner. Manche Wege sind gerade, während manche schräger. Wir können aber von der Weinstube eine Flasche Wein holen. Die Pfirsichblüte und Aprikoseblüte betrachten das Gewitter in der wechselhaften Jahreszeit als Qual, aber der entzückende Frühling entfaltet sich gerade in den wilden Kräuter am Bachufern. Gedicht von Xin, Qiji (1181)

Das Gedicht von Xin Qiji beschreibt das bäuerliche Leben im Frühling. Ein Ideal des chinesischen Intellektuellen. Das, was hier beschrieben wird, will die Yixing Kannemeister mit Sangbian Hu darstellen.

Sangbian Hu ist eine traditionelle Kanne-Form. Aus Ende Ming-Dynastie ist diese Form entstanden und seitdem bekannt. Eine traditionelle Form kann die Zeit überdauern, weil sie auf der praktischen Ebene funktioniert und sich auf der ästhetische Ebene stets erneuert, bewährt und weiter entwickelt werden kann. Am 21.12.2018 wurde die Sangbian Hu von Meister Gu, Jingzhou (Grossmeister von Wu, Dongyuan – Meister von Künstler Sun, Chao) in Jiangsu HeXin Herbst Auktion 江蘇和信秋季拍賣 für 6200000 Rmb (809602 €) verkauft.

Was bedeutet Sangbian?

Sang – heisst Maulbeerbaum. Ein Pflanzen für eine sehr wichtige Aktivität im Bauern-Leben Chinas – Seidenraupen-Zucht! Die Form von Bianhu – flache Kanne, ist entstanden aus dem Nomadenvolk Nordchinas. Ursprünglich war es ein Gefäß aus Leder, um Wasser oder Alkohol zu transportieren und lagern. Mansheng, ein Intellektuell aus der Qing Dynastie, hat 18 verschiedene Forme von Teekannen entworfen. Für Bian-Hu ließ er gerne das Gedicht auf der Kanne eingravieren: „Halte das fließende Wasser auf, um das Herz zu erfrischen“. Die andere bekannte Form von Bian-Hu ist Xubian-Hu. Ich finde leider keine genaue Erklärung von Sang-Bian. Möglicherweise bedeutet es eine Bian-Hu (flache Kanne Form) für ein Symbol für das ideale Bauern-Leben.

„Mit einer Schale Tee holt man die Luft aus der Natur, in einer Sangbian Hu entdeckt man die Landschaft!“ Dieses Gedicht beschreibt man oft über die Beziehung von Teeliebhaber zu Sangbian Hu. Diese Form ist ein Ausdruck von Liebe zum bäuerlichen Leben, das sich an den natürlichen Rhythmus richtet, darstellt. Ein Gefühl der chinesischen Intellektuellen, die nach dem Zugang zur Harmonie zwischen Menschen und Universum suchen.

Sangbian Hu, eine traditionellen Kannen-Form aus der Ming Dynastie. Bekannt für seine eher maskulinen Linien, die eine Harmonie von Kraft und Spannung ausdruckt. Yin Min gestaltet ihre Sangbian Hu allerdings mit einer Prise Humor und femininen Geschmeidigkeit, so dass ihre Kanne trotz der kraftvollen Linien ein Hauch von Anmut und Dynamik ausstrahlt. Durch die gerade Schnabel und ein breiter Körper von vorderen Teil wirkt sie spontan, vorwärts orientierend und geradelinig. Ein Nicht-Mitläufer und zugleich ein Optimist.

Somit hat die Sangbian Hu von Yin Min ein neues Gesicht von einer sehr traditionellen Form. Ihre Gestaltung verleiht dem alten Ausdruck neues Leben und Modernität.

Yixing Kannenmeister suchen stets einen Weg zwischen der Tradition und der Modernität. Das ist wohl auch der Grund, weshalb Yixing Kunst bis heute allen Teeliebhaber begeistert! Yin Min gehört zur traditionellen Yixing Kannenmeister Schule „Wu Dongyuan“, die Tradition als Chance und Vorbild versteht, um die Yixing Kunst im modernen Leben Wurzel zu schlagen. Die Schüler müssen die Formen beherrschen und sie mit Herzen zu interpretieren.

Friedenstee-Konzert

Seit paar Wochen üben wir fleißig Gongfu Cha für das Konzert am 19.03.2023!

Viele kreative ästhetische Teetische sind bereits zu sehen!

Leo sagte, Frieden sei wie in dunklem Ozean, das Herz wird gesteuert an eine Funken, die fest an Frieden glaubt. Man muss durch Wellen und Winde durch… wie ein Schiff.
Von Sabines Teetisch sehe ich ein Reichtum von Diversität! Dieses Reichtum in dem schönen Teegarten sichert den Frieden, auch wenn die Wahrheiten oder Fakten überlappen und Teilnehmer unterschiedlich sind. Klares ruhiges Atmosphäre versetzt uns zum wahren Glück.
Javorkas Angebot für den Frieden. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Ansichten werden eingeladen zwischen Himmel und Erde. Am Berg und am See trinken wir eine Schale Tee, nur für den Tee. Ohne Kalkül ohne Fokussierung kehrt der Frieden von sich alleine zurück!

https://www.shuitang.ch/products/die-klaenge-der-tanzenden-teeblaetter-friedenstee-konzert-am-19-03-2023-um-11-uhr

Ich freue mich auf Euch!

das journal culinaire no. 35

Für das Journal culinaire No. 35 wurde ich eingeladen einen Text über „Eine Ästhetik des Teetrinkens“.

Dank Kaspar Lange – er hat mich an der Redaktion empfohlen.

Euch wünsche ich viel Freude zu lesen!

www.journal-culinaire.de

Degustation mit Atong 2022!

Mein Lehrer Atong erzählte mir oft, wie schwierig einen guten Yancha (Felsentee) zu bekommen. Er war sehr enttäuscht von seiner Reise nach Wuyishan vor paar Jahren!

Seit 2020 Januar war ich nicht nach Taiwan geflogen wegen der langen Quarantäne Regelung Taiwans. Jetzt bin ich wieder in Taiwan, bei meinem Lehrer und habe viele Materialien inzwischen gesammelt. Ich möchte gerne weiter lernen über Tee!

Er sagte, Dahongpao ist ein Name eines Waren geworden, anstatt einen bestimmten Tee zu sein. Ich sagte, ja ähnlich wie unser Tieguanyin und Dongding Oolong.

Wir haben in diesem Nachmittag ungefähr 20 verschiedene Tees degustiert. Er staunte über die gute Qualität von Yancha 2022, die ich eingeschaltet habe.

Als erstes haben wir Yünüfeng Dahongpao degustiert. Er lobte den guten Geschmack des Tees, aber zweifelte an die Angabe des Ortes. Er lachte, wir wissen nie. Aber dieser Yünüfeng Dahongpao sei einer der seit langen nicht mehr gefundenen guten Yanchas! Der harmonische süße Geschmack ist selten bei dem heutigen Felsentee.

Dann lobte er ebenfalls den wilden Zhangping Shuixian Hongcha, den wir gegen Ende degustiert haben. Für ihn ist dieser Hongcha ausgezeichnet gelungen.

Zum Schluss haben wir noch zwei Muster von Dayuling degustiert. Sehr enttäuschend. Ein Muster erzählte sofort von mangelten Welken und kurzer Fermentation. Der andere Muster, der mir eigentlich nicht so schlecht einfällt, zeigte nach der Abkühlung den ähnlichen Fehler. Eine schwierige Sache mit Dayuling! Der teure Preis entspricht nicht der Qualität. Will man unbedingt einen Dayuling trinken, will man unbedingt einen Dayuling verkaufen?

Zwei Dayuling Muster

Wir wollen doch guten Tee trinken, anstatt dem schlecht fermentierten Oolong. Atong hat den einen Qilai Guifei 2018-2019 aus seinem Zimmer geholt. Ich habe diesen Tee nicht gekannt! „Warum hast Du mir so einen schönen Tee nicht gezeigt?„ Er schaute unschuldig zu mir, „Wirklich? Wie kann das sein?“ Es gibt immer etwas zu entdecken und zu freuen in deinem Schatzkammer.

Youhua Oolong

Im Mai sagte Atong mir dass er einen seltenen guten Youhua Oolong in Hualien gefunden hat!

Was ist denn eigentlich ein Youhua Oolong? Warum ist er rar?
In Taiwan wachsen viele Pamelo Bäumen. Im frühen Frühling blühen die Pflanzen für ca. zwei Wochen. Damit die Bäumen gute Früchte tragen, werden die Blüten selektiert. Die angenommenen Blüten sind das beste Material, Tee zu verfeinern.
Eine Lebensphilosophie, der alle Güter nicht als Abfall betrachtet und den Sinn des Seins erkennt. Einen Kreislauf zu fördern, der aus dem Nutzlosen zur Kostbarkeit verwandelt.


In der traditionellen chinesischen Medizin wurde Pameloblüte (Youhua柚花)beschrieben als ein ausgezeichnetes Mittel, um gestaute Lebensenergie zu bewegen, Schleim im Hals zu lösen und Blockade im Mitte zu befreien. Er wirkt schmerzlindernd und harmonisierend. Von Pamelo-Blüte bedufteter Tee ist eine geschätzte kulinarische Köstlichkeit und ein Kulturgut alter Tradition.
Hualien liegt südöstlich Taiwans. Dort sind die Teepflanzen im März pflückreif. Frische Pameloblüte werden mit frisch hergestellten Oolong, der in Hualien meistens aus beliebten Cultivar Jinxuan ist, zusammen im niedrigen Temperatur schonend getrocknet. Die Blüten müssen um die Mittagszeit gepflückt werden. Eins zu eins, Schicht zu Schicht im 75 grade acht Stunde lange fertiggestellt. Am Ende des Prozesses werden die Blüten rausgenommen. Nur der von Duft gewickelte Tee bleibt.

Pamelo Blüten

Man könnte diesen Tee im warmen Tage im kalten Wasser zubereiten. 4g zu 600 ml kaltem Wasser. Drei Stunde im Kühlschrank stehenlassen. Die Teeblätter rausnehmen. Der duftende kalte Tee ist genussbereit.
Oder 4g im sprudelnden heißen 500ml Wasser fünf Minuten stehenlassen.
Oder mit traditionellen chinesischen Gaiwan oder Gongfucha stilecht genießen.

Ich bin unter Pamelo Bäumen aufgewachsen. Die Zitrusfrüchte haben weiße kleinen Blüten. Sie duften nach Zitrus, süß und langhaltend. In der Nacht schmeckt man ihn besonders stark. Youhua Oolong Jinxuan schmeckt harmonisch, Tee und Blüten haben den „gleichen“ Geschmack.

Youhua Oolong Jinxuan ist einmalig. Er ist rar, weil die Pamelo Bäumen nur einmal im Jahr blühen. Es gibt nur begrenzte Menge von Blüten, weil sie nicht aus der Züchtung kommen. Nur wenn das Universum mitmacht, gibt es die Blüten, die man Tee verfeinern können.

Schneeberge, Tee und Fünffarbige Vögel 五色鳥

Taiwaner Bartvogel weit bei Tongcao Tetrapanax

Der 1. August ist der Schweizer nationale Feiertag, der Gründungstag. 1. August ist in Taiwan der Ureinwohner Tag.

Meine Vorfahren kamen vor ca. 180 Jahren nach Taiwan. Vor ihnen war Taiwan bewohnt. Die Wahrheit der Taiwaner Geschichte ist, dass Taiwan eine uralte Insel, wo Menschen, die nichts mit chinesischen Völker zu tun haben, seit tausenden Jahren leben. Durch die chinesischen Einwanderer wie meine Vorfahren und japanische Besatzung wurden die Ureinwohner diskriminiert, stigmatisiert und vertreiben. Sie zogen sich zurück in die Bergen.

Mit Ureinwohner habe ich nicht viel zu tun, nur wegen meiner soziologischen Feldforschung über die Ureinwohner als Bauarbeiter in dem informellen wirtschaftlichen Sektor und im Osttaiwan über die Christianisierung Osttaiwans Begegnungen erlebte. Diese Erinnerung kam hoch, während ich in der Quarantäne den Xueshan Gaoshan trank. Der Körper bleibt in der Stadt. Das Gedanke hat Flügel.

Entlang dem Schneeberg- Regionen (Xueshan Shanmai) wachsen uralten subtropischen Bäumen gruppiert unter dem freien Himmel. Durch den touristischen Forderungen werden Länderei von Ureinwohner verkauft – teilweise betrogen, teilweise durch strukturellen Probleme. Selten gelingen sie ihr Land zu bewahren.

Es gibt aber immer mehr Menschen, die in der Konfrontation mit modernen Welt nachdenklich werden. Sie wollen, ihr Land wieder so zu bewirtschaften wie Ihr Vorfahren. Erde verträgliche Bewirtschaftung. Das Land so zu bewirtschaften, wie die Erde verträgt, nicht mehr.

Als ich als Studentin noch aktiv bei der Protest Bewegung war, lernte ich christliche Priester von Ureinwohner auf der Straße kennen. Sie leben zwar die christliche Spiritualität, bleiben allerdings ihrer alten Tradition treu. Sie erhalten Nahrung von der modernen Welt, fanden aber den Weg zu ihrem Ursprung. Sie kehren zurück zu ihrem Heimat, vermittelt den Menschen die Bedeutung der Liebe zur Erde in einem von Raubbau geprägten Wirtschaftsform ( es hat nichts mit Kapitalismus zu tun, sondern Gier).

Sie verzichten auf Raubbau, sie lernen, wirtschaftliche Pflanzen wie Tee und Pfirsich so anzubauen wie die Weisheit ihrer Vorfahren Gaga – gemeinsam existieren, gemeinsam wachsen und gemeinsam haben.

Die Erde ist für diese Menschen wie ein Schatzkammer. Jeder kann hier etwas nehmen und zurückgeben. Kein Raubbau. Die Erde erholt sich. Der Mensch kann immer wieder das Reichtum miteinander teilen. Neben der wirtschaftlichen Agrarprodukte müssen sie ihre traditionellen Nahrungsmittel anbauen, ihre Bäume anpflanzen, so dass die dazugehörigen Tieren und Insekten bleiben. Zum Beispiel die fünffarbige Vögel. Sie bleiben bei Xueshan, weil sie das Pflanzen 通草Tongcai lieben. Tongcao ist das Material für das Papier, bevor Papierindustrie kam.

Wenn das Land üppig wächst, kommen die Menschen gerne und sie sehen, dass eine andere Lebensweise funktionieren kann, ohne Raubbau und Muskelspiel.

So schmeckt der Tee aus Xueshan. Sanftmütig, duftend nach Blumen und frischen Früchte. Seidige Textur. Eine Harmonie zwischen Himmel und Erde. Er zählt mir seine Geschichte. Zuerst wollte ich ihn nach dem Name von dem Volk Atayal nennen – aber ich finde es zu heuchlerisch. Außer diesem Tee habe ich sonst keine Beziehung zu diesem Volk.

Ich erinnere mich leise, wie man mir von verschiedenen Tabus erzählte, als ich dort aufhielt. Die Tabus sind, um die Beziehung zwischen Menschen und Tieren zu regeln. Man geht bei Abenddämmerung nicht an den Flüssen und in den Wald, weil die Tiere zu dieser Uhrzeit am Flüssen und bestimmten Orten verweilen. Das ist keine Aberglaube, sondern eine Abmachung zwischen Lebewesen.

In unser Welt herrscht Lieferketten und Energie Krise. Unsere billige Energie aus Russland ist auf Kosten von Lebensraum von Nenzen. Ebenfalls ein Normandenvolk, Ureinwohner von Polarkreis. Sie wandern mit ihren Tieren, damit die Erde sich regenerieren können. Vielleicht durch die Krisen müssen wir Gas in Deutschland selbst befördern, in der Schweiz Windräder ausstellen. So haben wir die Verschmutzung und Konsequenz der Energie Förderung vor eigenem Haustür. So sehen wir vielleicht, wie grün wir leben. So lernen wir vielleicht dass Gaga – Weisheit von Atalya die Orientierung sein sollte für unsere Zukunft.

Am 01. August ist der Ureinwohner Tag. Am diesen Tag trank ich einen Xueshan Gashan und wünsche mir, dass wir mehr „Gaga“ leben.

Felsen, Felsentee und Teemenschen

Wie würde ein Teetisch aussehen von Menschen, die sich durch Felsentee verbunden werden?

Markus probierte es! Ein Felsentee in Sun Chaos Yixing Kanne war voller Harmonie! Samtig wie Samt im Gaumen und prächtige Felsen ohne streng und kantig zu wirken!

Wir tranken Felsentee „Dahongpao Yünüfeng 2022“ ( Yünüfeng kann man auch – Jungfrau – Yünü; Feng – Joch – also Jungfraujoch übersetzen)