Archiv für den Monat Juni 2006

Gongfu Cha (Kungfu Cha)

Meister Chen ezählte mir, was er unter Kongfu Cha versteht. Jeder kennt das Wort Gongfu und weiß, dass diese Terminologie mit dem Kampfsport zusammenhängt. Für einen Qi-Gong Meister bedeutet Gongfu Cha wirklich eine Art von Tee-Zubereitung, die mit Qi (Energie) gearbeitet wird.

Er schaute mich genau zu und beobachte, wie ich den Tee zubereite. Lächelnd erklärte  er mir, was für eine Rolle „Qi“ im Tee spielt.

Qi bereichert den Tee und verändert ihn. Wenn wir die Teeblätter in unserer Hand nehmen und bewusst tief ein- und ausatmen, nehmen die Blätter unsere Energie auf. Wenn wir gesund sind, wäre es eine Bereicherung für den Tee. Wenn wir gerade nicht in gutem Zustand sind, wäre es nicht immer positiv. Es geht nicht um Aroma des Tees, sondern um die Energie des Tees, wie er in uns wirkt.

Jeder Tee hat seinen spezifischen energetischen Haushalt, der sich in uns auswirkt. Ein grüner Tee erfrischt den Geist, kühlt den Körper gleichzeitig ab. Ein Pu Er, der unsere Energie sanft aufbauen könnte, sollte ein natürlich gelagerter und alter Pu Er sein. Dieser Tee wäre nach 15.30 nicht mehr geeignet zu trinken – man hat zu viel Energie. Nun durch das Qi von uns könnte den Tee zusätzlich energetisiert werden. Meister Chen erklärt mir, dass er auf diese Art und Weise Gongfu Cha praktiziert.

Auf der Teefest im China Garten Zürich zeigte er viele Teeliebhaber, die sich bei uns verweilten, wie er die Teekanne „energetisiert“. Er hielt die Teekanne in der Hand und atmete bewusst ein und aus. Eine Teekanne sah sofort glänzend aus und strahlte eine Lebendigkeit aus. Die Zuschauer waren entzückt von der „Magie“ des Qi. Meister lächelte und sagte, „Das kannst Du eigentlich auch. Du muss es einfach selbst ausprobieren und erleben!“

Tee und Tradition

China Garten

Meister Chen sass neben mir in Tee-Fest (24.Juni) im China Garten Zürich. „Gib´die Tee-Tradition so weiter, wie sie ist. Vermische nicht Deine Projektion und lass Dich nicht von der Welle treiben!“

 

Liebe Freunde, ich habe Euch sehr vermisst.

In letzter Zeit begleite ich Meister Chen auf die Reise nach Griechenland. Meister Chen flog mit seiner Familie aus Taiwan und besuchte Europa für knapp 12 Tagen.

Es ist nie Zufall zwischen Menschen, die sich begegnen. Durch einen unsichtbaren Band werden Menschen geführt, zueinander zu finden! Ich lernte Meister Chen durch meine Schwester kennen, die vor vier Jahren einen Verkehrsunfall hatte und ihr Steißbein gebrochen hat. Freund meiner Eltern riet meinem Vater, dass er seine Tochter zu einem traditionellen Arzt Chen schicken sollte statt seine Tochter ins Krankenhaus zum „Metzger“ zu liefern. Meine Schwester wurde zu ihm gebracht und sie wurde ohne Messer und Gips geheilt. Es war nur 21 Tage. Ich wollte diesen interessanten Menschen unbedingt kennen lernen. Ich weinte ununterbrochen als ich ihn zum ersten Mal traf. Das Gefühlt, dass jemand Licht in meiner Dunkelheit brachte und ich zu Sonne stehe anstatt im Schatten, war einfach und wahr. Warum habe ich es so lange warten müssen?

 

Wir besuchten die Antike-Städten. In Olympia standen wir unter der prahlen Sonne und hörten die Steinen zu, die ihre Geschichte erzählten. Er seufzte, die Steine sind viel älter als die Menschheit. Sie erzählen uns das, was Bücher nicht dokumentieren. Ich suchte einen ruhigen Platz, wo Touristen sich nicht aufhielten. Plötzlich spürte ich etwas, was einen so beruhigte. Ich fühlte mich wie daheim. Endlich angekommen und nirgendwo weiter ziehen zu müssen! Martin erschien plötzlich vor meinen Augen und fragte mich, ob ich weiß, wo ich mich befand. „Du bist bei Zeuss gelandet, weiß du?“ Ach, ich lachte. Meister war nirgendwo zu finden. War er irgendwo, wo er die Grenze des Raums und der Zeit überschrie und die Sprache dieser alten fremden Welt verstand?

 

„Es sind nur Steine geblieben. Der brüchige Rest wird von Geschichte erzählt. Was habe die jetzigen Menschen in Griechenland mit der antiken Welt gemeinsam?“ fragte er sich und mich. „Generation zu Generation wird eine Tradition weiter übermittelt. Es muss nicht eine Menge von Menschen sein, die diese Tradition verstehen und weitergeben. Es reicht einen einzigen, der den Geist verstand und weiter gab.“ Er sprach zu uns. Aber hier in Griechenland – „ wer ist die Erbe dieser Kultur?“ „Das ganze Abendland!“ versuchte ich ihm zu beantworten. „Ach. Ach?“

 

Großvater des Meisters war nahe Begleiter (bzw. Bodyguard) der chinesischen Republik Gründer Dr. Sun Yatsen und zugleich ein Taoist. Er gab seiner Familie einer Stofftasche, als er starb. Es befand ein Brief in der Tasche, dass die ganze Familie aufgrund bald ankommender Katastrophe nach Phillippins flüchten sollten und sein Enkelkind diese Verantwortung für die Weitergabe seiner Lehre übernehmen muss. Er ist sehr bewusst über seine Wurzel und treu zu diesem Wurzel. „Intelligente Schüler sind nicht interessant für die Weitergabe einer Tradition, sondern einen dummen Schüler, der seinem Lehrer folgt. Denn er die Weisheit statt Intelligenz entwickelt, weil er weiß warum er bei einem Lehrer sein will. Einer dummer und weiser Schüler mischte nicht eigene Dinge hinzu und kann eine Lehre Generation zu Generation authentisch weitergeben.“

„Du muss unsere Tee-Kultur so weiter vermitteln, wie sie ist, vermische nicht mit Deiner Projektion.“

 

China Garten Pavillon

 

In Zürich gab er einen Qigong Kurs und beantworte Frage des Besuchers. Viele Freunde und Freunde des Freundes kamen, die diese seltene Chance nicht verpassen wollten. Eine lange Warteschlange bildete sich. Viele Fragende kamen strahlend aus dem Haus und waren unbeschreiblich glücklich auf dem Heimweg. Auch viele, die mit Neugier und Zweifel kamen, standen weinend und erleichtert vor der Tür. Warum leiden Menschen, warum werden Menschen krank? Ich begleite ihn in letzen Tagen und musste Gespräch übersetzen. „Warum haben Menschen hier so viel Zweifel?“ Menschen leiden, weil wir nicht wissen, dass wir zu Sonne schauen sollen statt gegen Sonne. Wenn wir im Schatten des Anderen stehen, wie können wir den Sonneschein erleben? Wenn wir ständigen Widerspruch zwischen dem Bewusstsein und Unterbewusstsein nicht erkennen, wie können wir Licht in die Dunkelheit bringen? Wenn wir ständig Zweifel an sich und an anderen Menschen pflegen, wie können wir Chance wahrnehmen und Unterstützung erkennen? Wir sind in unserer Erziehung und Wissenschaft stets erzogen, dass wir an alles zweifeln sollen, nicht wahr? Er glaubt nicht an die Dualität, sondern an „Ganzheit“- nicht der Zweifel uns Glück ermöglicht, sondern das Vertrauen in die Menschheit und Kosmos.

 

 

Foto am China Garten 

 

Heute bin ich müde und habe zu wenig Schlaf. Es waren sehr intensive und anstrengende Tage. Ich habe nur einem Menschen geholfen und er hat Licht für viele Menschen gebracht.

In Olympia

Bei Zeuss-Tempel in Olympia

Urpsrung des Oolongs

wuyishan 

Wuyi Shan, ein heiliger Berg des Taoismus.

Viele berühmte chinesische Teesorte stammten aus dem buddhistischen Kloster. Der berühmte Lungjing oder der gelbe Tee waren die Kreation des Kloster-Lebens. Denn das Sitze der Meditation und der schäfrigen Stile behinderten die geistige Entwicklung des Mönches. Der Tee wurde entdeckt und eingesetzt, die Verdauung zu fördern und gegen die Schläfrigkeit zu bekämpfen. Nur die Entstehung des Oolong hat keine buddhistische Hintergrund, sondern einen taoistischen.

Wuyishan (Wuyi Gebirge) ist seit Jahrtausend einen heiligen Berg des Taoismus. Viele taoistische Priester lebten in diesem Gegend. Neben ihrer geistigen Ausbildung und Meditation beschäftigen sie sich in ihrer Freizeit mit Tee-Forschen. Sie gingen ins tiefen Wildnis und entdeckten verschiedene Teebäume auf dem steilen Hang oder im tiefen Schlucht. Sie pflegten die wilden Teebäumen und stellten den Tee aus solchen Bäumen her. Jedes Jahr im Frühling tauschen sie miteinander ihre Errungenschaft aus und fanden heraus, was für wunderbare Teebäume im Wildnis existierten!

So ein Tee-Treff war ein bisschen anders als Tee-Wettbewerb heute. Es ging nicht um den besten Tee, sondern um einen guten Tee, mit dem man miteinander eine Tasse teil. Es war wie eine Zusammenkunft der Tee-Menschen, die sich zusammentreffen, um die wunderbare Welt des Tee zu geniessen. Das Ego spielt keine Rolle und dies gehört ebenfalls zu dem geistigen Training des Priesters.

Durch solchen Treffen werden verschiedene wunderbare Teebäume entdeckt und benannt. Man macht Setzlinge aus dem Teebaum und baut im Teegarten an. Interessanterweise schmecken dieser Tee sofort anders, sobald sie nicht mehr in der gleichen Umgebung gedeihen können.

Die ausgesuchte Teebäume, die ursprünglich von taoistischen Priester entdeckt wurden, werden als Mingcong – bekannter Teebaum genannt. Es sind die Pioneer des Oolongs.   

Namen des chinesischen Tees

Viele Teeliebhaber kommen mit dem Name des Tees nicht ganz zurecht. Die Fremdheit der chinesischen Bezeichnung zählt zu der ersten Verwirrung. Zweitens die chinesische Vorstellung von Namengebung.

Ich möchte hier nur eine kleine Erklärung geben in Bezug auf Oolongtee.

Oriental Beauty 東方美人– dieser Name wurde laut Erzählung von Königin Viktoria aus England gegeben. Die Königin ist längst vergangen und kann leider nichts dagegen sagen. Also glauben wir einfach an die schöne Projektion…

Dan Cong 單叢– dieser Oolongsorte ist nur aus einzelnem Teebaum, dessen Blätter individuell verarbeitet wird. Berühmter Phönix Dan Cong (Fenghuang Dancong) kann nur als Phönix genannt werden, wenn er aus Phönix Berg (Fenghuan Shan) stammt. Alle andere Dan Cong kann nur als Dan Cong mit seiner Duftbeschreibung bezeichnet werden. Z. B. manche Dan Cong duftet nach Jasminblüte. Dieser Art von Dan Cong wird als Moli Dan Cong genannt. Der Name von Dan Cong wird nach der Duftnote unterschieden, außer Baiye Dan Cong, dessen Name nach seiner Farbe (weiß) des Blattes gegeben wird.

Wuyi Yancha 岩茶 – Yancha aus Wuyi Gebirge 武夷山 werden nach verschiedener Kategorien bezeichnet. Yan Cha ist ähnlich wie Dan Cong. Sie werden auch einzeln kultiviert. Jede Sorte wird getrennt gepflegt und verarbeitet. Die Kategorien, dem Name zu geben sind:

-nach der Umgebung: Z.B. Gottheit im Wasser (Shui Zhong Xian 水中仙)- dieser Baum wächst wohl in der Nähe vom Wasser. Geister am Steilen Hang (Ban Tian Yao 半天妖) – dieser Baum wächst laut Erzählung auf gefährlichen Felsen.

-Nach der Form vom Teebaum: Betrunkene Gottheit 醉洞賓(Zui Dongbin) – dieser Baum hat wohl eine Form einer betrunkenen Menschenfigur…

-Nach der Blattform: Goldene Melone Samen 瓜子金(Guazi Jin)

-Nach der Farbe des Blattes: Sonne (Taiyan), Mond (Tai Yin)

-Nach der Zeit des Keimes: Der Tee, der nicht weiß, wann Frühling kommt (不知春Bu Zhi Chun) – früh keimende Sorte.

-Nach der Duftnote: Rou Gui 肉桂 – hat eine Zimtnote. Foshou 佛手 (Buddha Hand, kein Yancha, sondern Oolong in Süd Fujian und Taiwan) – hat Furcht FoShou (eine Art von Zitrusfrucht) Duftnote.

-Nach der Zeit der Entdeckung des Teebaums: Song Wang Shu 宋王樹 – König des Songs (Song-Dynastie 11. Jh.)

-Nach Legende: Da Hong Pao 大紅袍

Hochland Oolong aus Taiwan 高山烏龍茶 wird nach dem Anbaugebiet genannt. Z. B. Lishan, Alishan oder Shanlixi.

Oolong aus Taiwan wird auch nach der Erntezeit genannt. Z. B. Hong Shui Oolong 紅水烏龍 – eine Sommerernte, die stark geröstet wird.

Hoffentlich hilft es Teefreunden sich einwenig zu orientieren. Bei Frage und Anregung freue ich mich auf Eure Meldung!

Paochung 包种, ein Oolong oder ein gelber Tee?

Gestern erzählte mir Teefreund Jürg, dass der Paochung (Baozhong) ein gelber Tee sei. Ich bin fast vom Stuhl runter gefallen. Ich spürte, dass mein Blutdruck hoch steigt. Er bemerkte es und lachte. Die Information stammt von einem Buch „All the Tea in China“ von Kit Chow und Ione Kramer, S. 150.

Ist Paochung ein gelber Tee? Was ist ein gelber Tee und was ist ein Oolong? Wenn wir den Herstellungsprozess beider verschiedenen Tee genau in die Lupe nehmen würden, würden wir uns wundern, wieso konnten so genannten Experten so etwas behaupten!

Ein Oolong ist ein Tee, der nach der Pflückung gewelkt werden muss. Dieser Prozess entscheidet die Qualität des Aufgusses und Duft. Zu kurz gewelkter Oolong schmecken zusammenziehend und duftet nach Gras. Ein gelber und grüner Tee werden dagegen nicht gewelkt, sondern direkt nach der Pflückung erhitzt. Der Unterschied zwischen gelbem und grünem Tee liegt daran, dass der grüne Tee gleich getrocknet wird, während der gelbe weiter ruhen gelassen wird. Durch diesen Prozess des Ruhens bekommt dieser Tee eine spezielle Note. (siehe aus hier).

Paochung ist ein Oolongtee, der ursprünglich eine Nachahmung von Wuyi Yancha 武夷岩茶 ist. Die Einwanderer aus China im 19. Jahrhundert bauen ihre vertrauten Pflanzen ein, die angeblich von Engländer Dodd finanziert wurden. Die chinesischen Einwanderer produzierten ihren vertrauten Teetypen her, wahrscheinlich auch um ihre Heimweh zu stillen. In Taiwan war Paochung ein Synonym von Oolong. Heute unterscheidet man verschiedene Typen von Oolong:

halbkugelige Form: die Machart stammt von Anxi, die Teenamen sind Tie Guanyin, Dongding und Hochlandoolong.

länglich streifenartig: die Machart stammt von Wuyi Shan, die Teenamen sind Paochung. In Guangdong gibt es einen Tee Dan Cong, der ähnliche Form und Urpsrung hat.

blattform: die einzig neuartige Machart aus Taiwan – der Oriental Beauty. Seine günstigen Varianten sind als Fancy Oolong im Westen weltberühmt.

Paochung aus Shiding

Paochung (Baozhong) aus Shiding, Taipei.

Man könnte einen Tee als Paochung bezeichnen, wenn er aus dem Teebaum Qingxin Wulong 青心乌龙aus Taiwan stammt und eine längliche streifenartige Form hat. Alle andere Nachahmung aus anderen Ländern kann man eigentlich nicht als Paochung nennen, sondern nur Oolong. Wenn der Paochung aus dem Gegend Pinglin, Shiding, Nangan und Muzha in Taiwan kommt, darf man ihn als Wenshan Paochung (Baozhong) Cha bezeichnen. Es gibt nun in Taiwan auch Nachahmung von Paochung, die aus neuen Teebaumsorten hergestellt sind. In guten seriösen Laden in Taiwan werden sie extra kennzeichnet und nicht als Paochung verkauft.

Der Paochung, der nach traditioneller Art hergestellt wird, hat einen goldenen Aufguss. Er strahlt blumige und elegante Duftnote aus. Momentan gibt es viele grünern Paochung, der sehr grün im Aufguss ist und nach „Gemüse“ duftet… 

Was hat der Oolong Paochung mit grünem Tee und gelben Tee gemeinsam, außer dass sie alle Tees sind? Diese Antwort würde ich gerne von so genannten Teeexperten erklärt bekommen!

Degustation von zwei Tie Guanyin aus Anxi

Tie Guanyin 9.6.2006

Zwei Tie Guanyin aus Anxi: rechts von Herbsternte 2005; links von Frühlingsernte 2006.

Heute habe ich zwei verschiedene Tie Guanyin aus Anxi degustiert. Ein Anxi Tie Guanyin von Gerhard 2006 Frühling und der andere Tie Guanyin von Teataster Chen 2005 Herbst. Gerhard unternahm jährlich aufwendige Reise nach Asien, um exzellente Tees aufzusuchen und Teebauer vor Ort zu besuchen. Ich kenne selten Teeliebhaber und Teehändler, die auf diese Art, seine Liebhaberei  pflegt! Wir arbeiten gerne zusammen, weil wir verstehen, dass Tee seine Sprache spricht und wir lernen, ihn zu begreifen.

Zuerst dachte, dass es zwei verschiedene Teesorten sind. Der Tie Guanyin von 2006 duftet nach Huflattich – sagte Freundin Antje. Erfrischend und entspannend. Die grasige Note ist nicht zu verkennen, aber nicht dominant und dezent. Herb und lieblich zugleich. Schön kräftige Blätter geben einen schönen grün-gelblichen Aufguss. Anders als der Tie Guanyin aus Strassburg, der stark nach Gras riecht und herb im Mund wirkt.

Der Anxi Tie Guanyin aus 2005 Herbst war für mich beinah ein anderer Tee. Chen sagte mir, dass Herbsternte von Tie Guanyin in Anxi die beste Ernte sei. Dieser Tee duftet richtig nach Oolong! Blumig und fruchtig zugleich. Den berühmten Orchideenduft finde ich wieder in diesem Tee! Lieblicher Aufguss hinterlässt einen feinen balsamierenden Nachklang im Mund. Ein typischer „Guanyin Yun“!

Eigentlich haben beide Tie Guanyin „Guanyin Yun“! Antje und ich fühlen sich richtig balsamiert nach der Degustation. Die schönen grossen leicht rötlichen Blätter des Tees sagen mir, dass die Tees aus reifen Blättern hergestellt wurden. Die typische Duftnote der Röstung, was einen süchtig machen kann, findet man bei dem von 2006 fast nicht. Ein sehr grüner Tie Guanyin, der aus der modernen Zeit entstanden ist, ist allerdings durchaus gelungen. Geschmeidig, elegant und lieblich. Nach typischem Oolong schmeckt aber der von 2005 Herbsternte.

Der erste Schwarztee kommt aus China

Dass China die Heimat des Tees ist, ist unbestritten, aber viele Leute halten England für die Heimat des Schwarztees. Stimmt das?

In der chinesischen Literatur kann man nicht mehr ganz genau datieren, seit wann Chinesen den roten Tee trinken. Der rote Tee wird als der Schwarztee in Europa bezeichnet. Ca. Mitte der Ming Dynastie (16. Jahrhundert) erwähnt ein Buch „Duoneng Bi Shi“ 多能鄙事von dem roten Tee. Das ist his jetzt die frühste Dokumentation über den roten Tee. Später in der Qing-Dynastie (1773) dokumentierte der Hofbeamte Liu Jing 刘靖von Landkreis Chongan 崇安in Fujian 福建einen Xiaozhong roter Tee 小种红茶und seinen Hauptmarktsplatz Dorf Xingcun 星村. Das ist die frühste detaillierte Beschreibung von rotem Tee und er ist Zhengshan Xiaozhong aus Xingcun, Fujian.

Xingcun liegt nürdlich von Wuyi Shan. Dieser rote Tee wächst im hohen Gebirge – Tongmuguan. Da dort oft benebelt wird, verwendet Teebauer Kieferholz, um Welkensprozess und Trocknensprozess zu begleiten. Der berühmte rauchige Geschmack ist auf das Kieferholz zurückzuführen. Obwohl der Nebel und Feuchtigkeit das Wachstum der Teebäume begünstigen, behindert dieses Klima jedoch die Herstellung des Tees. Berühmte Berge haben oft berühmte Teesorte, dessen Qualität allerdings abhängig von dem Wetter des Herstellungstags ist. Nicht jeder Hochlandstee ist ein guter Tee.

Weil der Xiaozhong aus Wuyi Gebirge 武夷山 so geschätzt wurde, entstanden natürlich gleich Nachahmungen! Alte Chinesen waren bewusst von Notwendigkeit des Herkunftsschutzes. Nur der Xiaozhong aus Xingcun darf als Zhengshan 正山Xiaozhong genannt werden. Alle andere, wie z. B. Zhenghe, Tanyang, Beiling oder Pingnan, konnten nur als Waishan 外山 Xiaozhong (außerhalb dem Bergen) bezeichnet werden. Zhengshan bedeutet aus Hochland und den originalen Herkunftort.

Seit es Zhengshan Xiaozhong gibt, ist diese spezielle Herstellung des roten Tees immer bekannter. Dieser Tee aus dieser speziellen Herstellung wird als Gongfu roter Tee bezeichnet und bedeutet einen roten Tee aus aufwendigen Verfahren. Gongfu roter Tee (Gongfu Hongcha) ist nun ein richtiger Begriff für hochqualitativen roten Tee!

Der bekannte Qimen (Qimun) 祁门红茶 roter Tee ist aus Anhui 安徽 und entstanden erst im Jahr 1876. Ein enttäuschter Hofbeamte Yu Ganchen 余干臣, der seine politische Karriere in Fujian aufgab und in die Heimat zurückkehrte. Er brachte die Teebäume aus Wuyi und die Herstellungsmethode von Zhengshan Xiaozhong. Nach paar Versuchen schaffte er einen hervorragenden roten Tee zu kreieren.

Wuyi Shan (Wuyi Gebirge gehört zu UNESCO’s World Heritage) ist nicht nur das Heimat von bekannten Felsen Oolong oder Ursprungsort von verschiedenen Oolongtees, sondern auch die Heimta des roten Tees und des alten Teebäumen aus Darjeeling! 1835 wurden chinesische Teebäume aus Wuyi Shan nach Indien gebracht. 1827 pflanzte Indonesien die chinesischen Teebäume aus Wuyi Shan und fing ihre eigene Teeanbau Geschichte an. Wuyi Shan ist wohl die Wiege der Teekultur der Welt.

Zhenshan Xiaozhong hat einen anderen Name in Europa: Lapsang Souchong.

Ich kann es nicht zusehen und schweigen!

Wenden unseren Blick nicht ab, obwohl wir es nicht sehen können!

Lieber Teefreund, ich möchte heute einen erschreckenden Bericht an Euch weiter reichen. Es geht nicht um den Tee. Zum ersten Mal konnte ich den Tee nicht mehr schlucken.

Ich kann es nicht zusehen, ich kann es nicht ansehen und ich kann es nicht übersehen! Ich kann es nicht schweigen! Der Wahnsinn unserer Menschheit, das Elend unserer Menschheit und die Zukunft unserer Menschheit müssen in Frage gestellt werden.

Die Bilder, die wir in dieser Nummer 76 des Journal Franz Weber veröffentlichen , als verantwortungsbewusste Bürger veröffentlichen müssen, sind die unwiderruflichen, entsetzlichen Beweise des furchtbarsten Verbrechens, das je von Menschen an der Menschheit und an der gesamten Schöpfung begangen wurde! Es sind Beweise, die von keinem George W. Bush, von keiner Condoleezza Rice weggeleugnet werden können.

Wenden Sie den Blick nicht ab, sagen Sie nicht: „Ich kann das nicht sehen!“ Sie müssen es sehen und gleichzeitig Ihren Geist und Ihre Seele mit einem heiligen Zorn aufladen, der Ihnen die Kraft und den unerschütterlichen Willen vermittelt, gegen die Verbrecher und die feigen Duckmäuser an den Schalthebeln der UNO, die das Verbrechen totschweigen, anzukämpfen.

Denn was uns aus diesen Bildern ins Gesicht schreit, darf nicht sein!

Franz Weber

Das elende Foto müsst Ihr es allerdings darauf klicken. French.

Les images que nous publions, que nous sommes obligés, en tant que citoyens responsables, de publier dans ce numéro 76 du Journal Franz Weber sont les témoignages irréfutables du plus horrible crime jamais commis par des hommes contre l’humanité et contre toute vie sur terre. Ce sont des témoignages que ni un George W. Bush, ni une Condoleezza Rice ne pourront jamais renier.

Ne fermez pas les yeux devant ces images ! Ne dites pas : « Je ne peux pas regarder ça… » Vous devez les voir ces images, devez en faire pénétrer votre esprit et votre conscience, devez vous laisser emporter par une sainte colère qui seule pourra vous donner la force et la volonté inébranlable de lutter coûte que coûte contre les auteurs de l’inimaginable et contre ces lâches opportunistes aux postes clés de l’ONU qui taisent le crime.

 

Car ce qui ressort de ces images et nous crie à la figure, ne doit pas être !

Franz Weber

Verzeih´es mir… Ich habe die Fotos leider nicht geschafft, … hier … zu posten…

Zhenshan Xiaozhong Degustation

Zhenshan Xiaozhong

Zwei Zhenshan Xiaozhong: links von Strassburg Espirit Du The und rechts von Länggass Tee aus Bern

Suzanne gab mir einen Zhenshan Xiaozhong 正山小種 als sie zum Besuch kam. Als ich diese Verpackung öffnete, steigt sofort die typische Rauchnote und eine fruchtige Longgang-Note in meine Nase ein! Ich war sehr begeistert von diesem Zhenshan aus Strassburg.

Gestern war ich bei Gerhard und Kathrin in Bern zu Besuch. Es war ein unglaublich schöner Tag! Wir sassen im Garten und ich wurde kulinarisch von der Familie Lange richtig verwöhnt! Wir tranken den Zhenshan ebenfalls zum Schoki-Kuchen! Kathrin und Gerhard haben ebenfalls Zhenshan Xiaozhong von zwei verschiedenen Qualitäten in ihrem Sortiment.

Ich habe einen schönen Zhenshan als Geschenk erhalten, nicht nur Zhenshan, sondern auch Shifeng Longjing, Fenghuang Dancong und Tie Guanyin aus Anxi!

Vor 10 Minuten goss ich die beiden Zhenshan Xiaozhong 正山小種 auf. Die Blätter sind verschieden. Der Zhenshan aus Strassburg hat fast Dancong-artige Blätter, während der aus Bern gewöhnliche Schwarztee-Blätter hat. Mich würde es interessieren, warum dieser Zhenshan aus Strassburg lange grosse Blätter hat. Von Duftnoten der trockenen Teeblätter empfinde ich beide gleich fein und intensiv. Beide haben die typische feine fruchtige Duftnote nach Longgan (Longyan 桂圓湯). Wobei der aus Strassburg intensiv rauchig duftet – das stört Suzanne wohl, sie sagte, dieser Geruch sei nach „Speck“.

Beim Aufguss zeigt der Zhenshan aus Bern intensiver, obwohl der aus Strassburg grössere längere Blätter hat. Von Geschmack schmeckt der aus Bern geschmeidiger, aber der Zhenshan von Strassburg zeigt wesentlich mehr diese longgan-fruchtige Note und schmeckt dadurch interessanter. Für Suzanne wäre allerdings der Zhensahn aus Bern mehr ansprechen, denn dieser Zhenshan kaum rauchige Note besitzt und fein lieblich schmeckt.

Beider Zhenshan Schwarztees sind für mich zweifellos schöner chinesischer Schwarztee aus Fujian! Die Form und der Geschmack des Zhenshan aus Strassburg machen mich aber neugierig. Warum diese längliche Form wie ein Dancong oder besser gesagt wie ein Yancha? Wegen der originale Herkunft aus Wuyishan?

Zhenshan Xiaozhong 正山小種, der älteste roter Tee (Schwarztee) Chinas (Mitte der Dynastie sollte dieser Tee entstanden sein – 16. Jh.), stammt ursprünglich aus Wuyi Gebirge in Fujian (ca.. Zhensahn bedeutet – aus Wuyi-Gebirge! Die andere Xiaozhong Schwarztee kann nur Xiaozhong heissen, nicht Zhenshan!

Die Magie des Tees

Plötzlich fing es an zu schütteln als wir am See waren. Der Regen kam so unerwartet, dass wir am Ufer nicht verweilen konnten. Suzanne war ein bisschen enttäuscht, aber sie hat den See wieder gesehen. Bodensee, das schwäbische Meer, ist so gross, dass man das andere Ufer nicht sehen kann. Mein Gast aus Strassburg, ein Teefreund durch das Teeblog, mit dem nur visuelle Briefe und Schriften ausgetauscht wurden, kam nun live nach Konstanz!

Suzanne beim Tee

Suzanne beim Tee

Zuerst waren wir bei Ali. Ali und seine Frau halten momentan in Antalya auf. Uns hat Alis Vater empfangen. Mit einer Tasse türkischen Tees haben wir angestossen. Die französische Besucherin brachte in den kleinen Kebap Laden ein Hauch von Frankreich. Der Gassi, ein Iraker, flüsterte extra zu uns, dass sein Tellerservice nur für die charmanten Besucher war. Danach machten wir uns bereit, auf die Reise ins Teeland! Suzanne brachte viele schöne Tees mit, darunter aus Strassburg und von Taipei – Stefane. Ich habe die Zhenshan Xiaozhong sofort aufgemacht. Oh! Der typische Longgan-Duft steigt gleich in meine Nase! Darüber werde ich einen ausführlichen Degustationsbericht schreiben.

Wir haben verschiedene Teesorte aufgegossen und zusammen probiert. Eine Oolongrunde: Sijichun 2006, Lishan Hochland 2005 und Dongding Original 2006. Die vielfältigen Duftnoten des Oolongs erheben uns sofort ins Teeland. Der Sijichun erinnerte sie an Flieder, der Lishan Hochland-Qi ist einfach unvergleichbar und das Dongding verführte uns in ein anders Sphäre! Der Buddha Hand und seine stets verwandelnde Duftnote fesselten uns in seinem Reich. Der Phönix Dancong war der absolute Treffer, und sie konnte nichts anders als nur seufzen: „Oh, Menglin, so einen Tee habe ich noch nie getrunken!“ Ich lachte und wusste, was sie damit meint. Es ging mir genau so…

Wir plauderten miteinander, obwohl wir uns erst seit paar Stunden face to face sahen. Wir sprachen über die Welt, über unser Leben und über unsere Leute, die wir lieben. Was macht es möglich, dass zwei fremde Menschen aus verschiedenen Kulturen so fliessend miteinander sein können? Ist es die Magie des Tees?

Ich schlug ihr eine Schale Matcha. Das leuchtende Grün schimmelte in der dunklen blauen Tienmu-Schale. Suzanne trank und ihre Augen leuchteten. „Was für einen Tee!“ „Ja. Die Samurais haben den Tee früher immer getrunken, bevor sie mit dem Schlacht anfingen.“ Sie haben wohl genau so geseufzt?

Vergänglich ist das Leben und viele schöne Momente der Begegnungen! Es war wieder die Zeit des Abschieds. Wir tranken noch eine Runde Pu Er und Suzanne verschob ihren Zug. Wir haben drei Pu Er aufgegossen: 1990 von Stefane, 1990 von Kieferkohle behandelter Pu Er, 1982 von Menghai. Der Aufguss 1990 war leicht und angenehm, während der auf Kieferkohle getrockneter Pu Er charaktervoll schmeckt. Als Suzanne den von 1982 kostete, sagte sie mir, dass sie das Qi dieses Tees spüren könnte! Ein unbeschreibbares Qi, was sich nicht verwörtlichen lässt. Dieser Tee wärmte uns und brachte Licht. Wir lächelten uns an, als ob Sonne über uns scheinen würde. Wir lächelten uns an, als ob wir uns schon lange kennen würden.

Im Tee muss man an nichts glauben, was man schmecken muss und soll. Man kann es nur selbst erfahren und erleben!

Es regnete noch, als Suzanne unbedingt gehen musste! Es regnete und regnete draussen, während Sonne in uns schien. Es schien die Sonne und sie wird wohl noch eine Weile weiter scheinen!

Katze entdeckt Schätze

Suzanne erzählte mir, dass ihre Katze sofort die Schätze entdeckte!