
Meister Chen sass neben mir in Tee-Fest (24.Juni) im China Garten Zürich. „Gib´die Tee-Tradition so weiter, wie sie ist. Vermische nicht Deine Projektion und lass Dich nicht von der Welle treiben!“
Liebe Freunde, ich habe Euch sehr vermisst.
In letzter Zeit begleite ich Meister Chen auf die Reise nach Griechenland. Meister Chen flog mit seiner Familie aus Taiwan und besuchte Europa für knapp 12 Tagen.
Es ist nie Zufall zwischen Menschen, die sich begegnen. Durch einen unsichtbaren Band werden Menschen geführt, zueinander zu finden! Ich lernte Meister Chen durch meine Schwester kennen, die vor vier Jahren einen Verkehrsunfall hatte und ihr Steißbein gebrochen hat. Freund meiner Eltern riet meinem Vater, dass er seine Tochter zu einem traditionellen Arzt Chen schicken sollte statt seine Tochter ins Krankenhaus zum „Metzger“ zu liefern. Meine Schwester wurde zu ihm gebracht und sie wurde ohne Messer und Gips geheilt. Es war nur 21 Tage. Ich wollte diesen interessanten Menschen unbedingt kennen lernen. Ich weinte ununterbrochen als ich ihn zum ersten Mal traf. Das Gefühlt, dass jemand Licht in meiner Dunkelheit brachte und ich zu Sonne stehe anstatt im Schatten, war einfach und wahr. Warum habe ich es so lange warten müssen?
Wir besuchten die Antike-Städten. In Olympia standen wir unter der prahlen Sonne und hörten die Steinen zu, die ihre Geschichte erzählten. Er seufzte, die Steine sind viel älter als die Menschheit. Sie erzählen uns das, was Bücher nicht dokumentieren. Ich suchte einen ruhigen Platz, wo Touristen sich nicht aufhielten. Plötzlich spürte ich etwas, was einen so beruhigte. Ich fühlte mich wie daheim. Endlich angekommen und nirgendwo weiter ziehen zu müssen! Martin erschien plötzlich vor meinen Augen und fragte mich, ob ich weiß, wo ich mich befand. „Du bist bei Zeuss gelandet, weiß du?“ Ach, ich lachte. Meister war nirgendwo zu finden. War er irgendwo, wo er die Grenze des Raums und der Zeit überschrie und die Sprache dieser alten fremden Welt verstand?
„Es sind nur Steine geblieben. Der brüchige Rest wird von Geschichte erzählt. Was habe die jetzigen Menschen in Griechenland mit der antiken Welt gemeinsam?“ fragte er sich und mich. „Generation zu Generation wird eine Tradition weiter übermittelt. Es muss nicht eine Menge von Menschen sein, die diese Tradition verstehen und weitergeben. Es reicht einen einzigen, der den Geist verstand und weiter gab.“ Er sprach zu uns. Aber hier in Griechenland – „ wer ist die Erbe dieser Kultur?“ „Das ganze Abendland!“ versuchte ich ihm zu beantworten. „Ach. Ach?“
Großvater des Meisters war nahe Begleiter (bzw. Bodyguard) der chinesischen Republik Gründer Dr. Sun Yatsen und zugleich ein Taoist. Er gab seiner Familie einer Stofftasche, als er starb. Es befand ein Brief in der Tasche, dass die ganze Familie aufgrund bald ankommender Katastrophe nach Phillippins flüchten sollten und sein Enkelkind diese Verantwortung für die Weitergabe seiner Lehre übernehmen muss. Er ist sehr bewusst über seine Wurzel und treu zu diesem Wurzel. „Intelligente Schüler sind nicht interessant für die Weitergabe einer Tradition, sondern einen dummen Schüler, der seinem Lehrer folgt. Denn er die Weisheit statt Intelligenz entwickelt, weil er weiß warum er bei einem Lehrer sein will. Einer dummer und weiser Schüler mischte nicht eigene Dinge hinzu und kann eine Lehre Generation zu Generation authentisch weitergeben.“
„Du muss unsere Tee-Kultur so weiter vermitteln, wie sie ist, vermische nicht mit Deiner Projektion.“

In Zürich gab er einen Qigong Kurs und beantworte Frage des Besuchers. Viele Freunde und Freunde des Freundes kamen, die diese seltene Chance nicht verpassen wollten. Eine lange Warteschlange bildete sich. Viele Fragende kamen strahlend aus dem Haus und waren unbeschreiblich glücklich auf dem Heimweg. Auch viele, die mit Neugier und Zweifel kamen, standen weinend und erleichtert vor der Tür. Warum leiden Menschen, warum werden Menschen krank? Ich begleite ihn in letzen Tagen und musste Gespräch übersetzen. „Warum haben Menschen hier so viel Zweifel?“ Menschen leiden, weil wir nicht wissen, dass wir zu Sonne schauen sollen statt gegen Sonne. Wenn wir im Schatten des Anderen stehen, wie können wir den Sonneschein erleben? Wenn wir ständigen Widerspruch zwischen dem Bewusstsein und Unterbewusstsein nicht erkennen, wie können wir Licht in die Dunkelheit bringen? Wenn wir ständig Zweifel an sich und an anderen Menschen pflegen, wie können wir Chance wahrnehmen und Unterstützung erkennen? Wir sind in unserer Erziehung und Wissenschaft stets erzogen, dass wir an alles zweifeln sollen, nicht wahr? Er glaubt nicht an die Dualität, sondern an „Ganzheit“- nicht der Zweifel uns Glück ermöglicht, sondern das Vertrauen in die Menschheit und Kosmos.
Heute bin ich müde und habe zu wenig Schlaf. Es waren sehr intensive und anstrengende Tage. Ich habe nur einem Menschen geholfen und er hat Licht für viele Menschen gebracht.

Bei Zeuss-Tempel in Olympia