Archiv für den Monat Dezember 2006

Eine Teezusammenkunft, eine Teeverbindung

Eine Teezusammenkunft, eine Teeverbindung

Der Schnee besucht uns in diesem Jahr noch nicht. Diesjahr traffen verschiedene Gesichter zu gleicher Zeit und zu gleichem Ort, während die ähnlichen Blumen zu gleicher Zeit blühen.

Jedes Jahr blühen ähnliche Blumen zu ähnlicher Zeit und am ähnlichen Ort,
年年岁岁花相似
während sich die Gesichter der Menschen jedes Jahr zu ähnlicher Zeit am ähnlichen Ort wechseln.
岁岁年年人不同

Nach Weihnachten… Wie wäre es wenn Weihnachten im Sommer wäre? Wäre es nicht so grau, wären wir besser gelaunt, wäre es „erlebnissreicher“ anstatt vor den bewegenden Bilder zu glotzen?

Jedes Jahr treffen verschiedene Menschen zu der gleichen Zeit und dem gleichen Ort zum Tee, während die Welt sich verändert und die Zeit vergeht. Diemal traffen wir zu fünf in Bodman zum letzen Tee im Jahr 2006. Dorkas brachte nicht nur eine neue Teefreundin Miyuki mit, sondern auch zwei grossen Lachsfilet. Das Tee-Treffen wurde zu einem heiteren und „sinnlichen“ Lunch verwandelt. Detlef protestierte. Es gehe um Tee, nicht um das Essen. Wir stimmten ihm zu. Aber wer würde zu einer Gelegenheit zum Schlemmern „Nein“ sagen?

Auf Tokonoma im Teeraum stand weder Blumen (Chabana) noch Kalligraphie. Ein Fächer wurde ausgestellt und erzählte uns von einer Bewegnung zwischen Detlef und dem ehemaligen Grossmeister. „Trotz der Entfernung von tausenden Kilometer teilen wir die gleiche Tradition.“

Was hätte ein deutscher Akademiker bei einem japanischen Patriarch einer Teeschule zu suchen? Wenn Tee die beiden Menschen nicht verbunden hätte? Grossmeister empfing ihn in der Teeschule mit anderen Teeschülern zusammen und verteilte das Geschenk. “ Wir sind eine Familie.“ Tee verbindet Menschen trotz der Entfernung, trotz der kulturellen Grenze und trotz der Zeit.

Wenn Tee uns nicht verbunden hätte, wäre ich nur eine gewöhnliche Studentin von Detlef und Ingrid. Wenn Tee uns nicht verbunden hätte, wäre Dorkas vielleicht an mir vorbei gelaufen, hätten wir keine Schale Tee miteinander getrunken. 

In diesem Bewusstsein tranken wir den Tee. Fünf verschiedene Temae (Tee-Zubereitung) haben wir geübt. Trotz den Knieschmerzen und Mühdigkeit verweilen friedlich in der Welt des Tees. 

Die Harmonie und Tradition des Tees verbinden uns trotz der Entfernung und der Grenze der Zeit!

Matchamaschine

Matchamaschine

Teemeister Ulrich Haas zeigt uns die Weltneuigkeit aus der japanischen Tee-Welt. Ein Tee-Lehrer-Killer nannt er diese Maschine.

Wer die Stille nicht aushält, die Schmerzen nicht mehr ertragen will und die fremde japanische Kulturgrenze überspringen will, könnte diese Maschine anschaffen – für eine Schale perfektem Matcha!

Diese Maschine ist in Deutschland käuflich bei Keiko.

Chasenmaschine

Chasenmaschine

Suchst Du noch Geschenke?

Leider hattte ich vor Weihnachten zu wenig Zeit, zu bloggen. Teemeister Ulrich Haas hätte eine tolle Geschenksidee gehabt: eine elektronische Chasen – Matcha Besen für moderne Perfektionisten!

Oriental Beauty und die Geheimnisse der Kaiserin

Freundin Geli kam mich vor Weihnachten besuchen und reichte mir ein schönes Buchlein „Die Geheimnisse der Kaiserin. Fernöstliche Strategien für Frauen.“ Sie möchte mich gut beraten bevor ich in einer von Männer dominierten Gesellschaft wie Zürich runter gehe.

Wir tranken den frisch angekommenen Oriental Beauty. Lieblich, intensiv und unverwechselbar aber nicht dominant.

Der weg der Kaiserin

Ich blätterte das Buch kurz und merkte, dass die deutsche Autorin Krautwald über die Kaiserin Wu Zhao (Wu Zetian 武則天) schrieb. Sie hat in einem anderen Buch bereits über die Kaiserin beschrieben.

Zu Beginn der Tangzeit gelang der Konkubine Wu Zhao der Aufstieg zur mächtigsten Frau Chinas – der ersten und einzigen Kaiserin, die je in diesem Land herrschte. Die Kaiserin Wu war eine visionäre und unkonventionelle Politikerin, raffinierte Strategin und gleichzeitig engagierte Förderin der spirituellen Traditionen (Medizin, Daoismus, Zen-Buddhismus), dabei mehrfache Mutter, Gattin zweier Kaiser und Liebhaberin schöner Männer. Der „Medizinkönig“ Sun Simiao persönlich schrieb eine Anzahl von Rezepten für seine Kaiserin und erhielt kaiserliche Geschenke dafür. Die Kaiserin Wu setzte viele Änderungen alterhergebrachter Traditionen durch, vor allem auch zugunsten von Frauen. Insgesamt stach sie im Laufe ihrer Herrschaft in so viele politische Wespennester, dass sie aus Rache posthum zum sexuell unersättlichen und daher unweiblichen Monster deklariert wurde. Erst die moderne Geschichtsschreibung hat begonnen, die historische Bedeutung der Kaiserin Wu neu zu beschreiben.

Wu Zhao wurde in ihren Bücher als eine Alternative zu der Männer-Kaisers beschrieben und als eine „gelebte ideale Weiblichkeit“ gefeiert. Ich wunderte mich gewaltig über dieses neue Erkenntnis!

Wu Zhao, eine ambitionierte kaiserliche Konkubine, die die Stellung der damaligen Ehefrau des Kaisers übernehmen wollte und intrigierte gegen sie. Sie brach ihre frisch geborene Tochter um und wies der Kaiserin dem Schuld zu. Der Kaiser glaubte ihr und übergab ihr der Stellung der Kaiserin. Sie hatte mehrere Söhne, die intelligent und eigenwillig waren. Sie wäre nie an die Macht gekommen, wenn sie nicht ihre intelligenteste zwei Söhne politisch ermordet hätte! In ihrer Epoche war das Geheimdienst selten so aktiv und geschätzt. In ihrer Epoche war die politische Lage selten so angespannt. In ihrer Epoche war die Stellung der Frauen in China selten besser als sonst.

Die Strategie dieser Kaiserin als etwas besonders als „Fernost“? Spachlos trank ich den Oriental Beauty.

„Was ist denn deine Ideal für Weiblichkeit?“ fragte mich Geli. Ich dachte nach.

Neulich habe ich ein schönes Buch gelesen – leider auf Chinesisch von Zhang Yihe. Ein guter Schriftsteller bringt uns das Lebensgefühl anderer Persönlichkeit anderer Zeit nah, als ob wir sie selbst kennengelernt hätten.

Zhang beschrieb ein Peking-Oper Paar Ye Shengzhang. Ein charmanter und berühmter Oper-Sänger, der in der Kulturrevolution verfolgt wurde. Als ein junger gutaussehender Mann hatte Zhang unzähliche Romanze und uneheliche Kinder. Zhang interviewte Yes Kinder, wie ihre Mutter damit umging. Der Sohn ebenfalls ein Pekingsänger geworden, erzählte, dass seine Mutter eine besondere Persönlichkeit gewesen sei. Wenn sie wusste, dass ihr Mann andere Frauen wieder schwängerte, ging sie zu diesen Frauen. Sie verpach ihnen ihre jegliche Art von Unterstützung und lud sie zu Familiefest ein. Er kennt seine Halb-Geschwister und kommt miteinander gut aus. Es gibt nichts besseres als eine grosse Familie zu haben. Seine Mutter konnte über ihre Verletzheit und Schmerzen hinaus und handelte das, was für alle gut war. Sie heiratete diese Familie, liebte diesen Mann und liebte auch seine Kinder.

Als sie starb, sagte sie zu ihrem Mann. Er sollte wieder jemanden heiraten, damit jemand sich um ihn kümmern kann, damit er nicht allein ist. Er heiratete bald und liess sich bald darauf scheiden. Wieso? Ich denke, die Antwort ist einfach. Welche Frau könnte er wieder heiraten wie seine frühere Ehefrau, die nicht nur nach ihren Gefühlen handelt, sondern dem gemeinsame Wohl?

Natürlich ist Ye ein egozentrischer Ehemann gewesen. Dagegen verkörpert seine Frau ein Ideal der Weiblichkeit – das Gebende und Stärkere.

Ein Oriental Beauty ist ein hervorragender Tee, nicht weil sein Duft blendend und atemberauschend ist. Oriental Beauty ist schön, wenn sein Duft unsere Nase anhaltend und ergiebig umhüllt. Oriental Beauty ist hervorragend, wenn sein Aufguss nicht dominant, sondern sanft und geschmeidig ins Gaumen fliesst. Oriental Beauty ist unverwechselbar, wenn seine honigartige Lieblichkeit langsam unsere Härte und Kante schmelzt…

Wer hat gesagt, dass Frauen sich durchsetzen müssen? Wir müssen nur lernen, zu führen. Eine selbst bestimmende Frau lebt nicht in der Fremdbestimmung und bestimmt nicht Andere. Egal von welcher Kultur sie stammt. Man muss nicht alles „Fernöstliches“ verklären!

Buch

von Ulja Krautwald (sogar ein Grüntee-Buchautorin)

Tee. Ein Phänomen

Tee. Ein Phänomen

Mitte im Mittelland der Schweiz wurde und wird Tee ein Phönomen. In einem alten herrschaftlichen Sommerhaus in Aarau findet eine Ausstellung rund ums Tee.

Durch klangvolle Lesung, visuelle Ausstellung und sinnliche Teekosten werden Tee zum Hauptdarsteller im Forum Schlossplatz. Vom 30. 11.2006 bis zum 4. 2. 2007 könnte man diese aussergweöhnliche Ausstellung besuchen. Drei Lesung-Abende begleitet von drei Tee-Raritäten in Winternächten könnte man geniessen.

Wenn die Tage wieder kurz und kalt werden, so dass es einem an die Wärme zieht, präsentiert das Forum Schlossplatz eine Hommage an ein Getränk, dessen Genuss sich rund um den Erdball erstreckt. Die Ausstellung „Tee.
Ein Phänomen“ entführt das Publikum auf eine Reise, die bildhaft den Weg
des Teeblatts von der Pflückung bis in die Tassen nachvollzieht.

Ich danke hier Herr Reichmuth für seine Empfehlung und möchte hier allen Teefreunden weiter empfehlen.

Tee, ein alltägliches Getränk?

In einem ruhigen Tag zwischen den Jahren oder im Januar Loch machen wir einen Ausflug ins schweizer Mittelland. Dort treffen wir diesen Exot aus der anderen Teil des Erdballs und stellen später fest, dass unser Alltag eigentlich nicht alltäglich erscheint!

Konzept und Autorenschaft: Walter Küng & Michel Mettler
Fachliche Beratung: Hanspeter Reichmuth

Öffnungszeiten
Mi/ Fr/ Sa 12 – 17 Uhr
Do 12 – 20 Uhr
So 11 – 17 Uhr
24. Dezember geschlossen

Eintritt
Fr. 4.– / Fr. 2.–

Private Führungen
> Gruppen: Dauer 50 bis 60 Minuten
Fr. 120.– plus Fr. 3.– pro Person

> Führung für Schulklassen
Fr. 100.– (inkl. Eintritt)

Zuschlag für Besuch ausserhalb
der Öffnungszeiten Fr. 30.–

 

Ein Jahr Teeblog

Vor einem Jahr fragte mich Roger Fischer, ob ich in seinem „Kaywa“ ein Teeblog führen würde. Roger ist selbst ein zertifizierter Weinkellermeister und leidenschaftlicher Teetrinker. Er kannte mich gar nicht. Nur das Vertrauen durch Tee hat uns verbunden.

Damals war mir „Blog“ ein Fremdwort.

Heute bin ich eine Bloggerin.

Von 50 Personen bis über 600 Besucher am Tag. Und es ist nur ein deutsches Teeblog, kein Fussball-Blog.

Es gibt viele Schlüsselfiguren in unserem Leben, die uns auf dem Weg helfen. In meiner einfachen taiwanesischen Erziehung pflegt man dieses Bewusstsein und diese Dankbarkeit für diese Helfer des Lebens. Man ist nie allein unterwegs. Man erhält immer Hilfe von Aussen. Man ist erfolgreich durch Segen vieler anderen Menschen. Ich möchte mich hier bei allen Teefreunden und Blog-Freunden bedanken, die mich in letzem Jahr mit ihren Kommentaren, Beiträge und verschiedene Feedback begleiteten und das Blog bereicherten. Ohne Euch wäre ein anderes Blog entstanden, nur nicht „tee-kaywa.com“. Ich hoffe sehr, dass wir uns eines Tages beim Tee live kennenlernen könnten – vielleicht in meinem Teehaus! Ein Teehaus in Zürich wäre mein nächster Projekt. Ein Ort der menschlicher und kultureller Begegnung!

Tee spricht seine eigene Sprache, die anders als Werbungen und autoritäre „Sternchen“ ist. Tee erzählte uns, woher er kommt, wie er gemacht ist und wie er schmecken kann. Ich bemühe mich in diesem Blog, die Sprache des Tees zu vermitteln. Wir müssen keine Autorität glauben und keine scheinhafte Werbeslogen vertrauen. Wenn wir auf Tee zuhören können, verstehen wir ihn und werde mit ihm „einheitlich-sein“. Wenn wir uns mit Tee beschäftige, erkennen wir, dass Tee nicht nur Tee ist, sondern eine Tradition, die über den genusslichen Geschmack hinaus geht, viele Seele berüht und kulturelle Grenze übersprengt…

Liebe Freunde, vielen Dank! Lieber Roger und liebe Miriam, ich danke Euch für Eure Unterstützung!

Umzug

Umzug

Ich werde diesen Tag nicht vergessen. Mein Teevater Detlef mit seinem stolzen 70 Jahren mir noch beim Umzug zu helfen! Sein Volvo schwer beladen, er – puritanisch erzogen, packte die Kartons zusammen und fuhr mich zu dem neuen „Ufer“.

Er erschien als der Erste vor meiner Haustür. Allen anderen jüngeren Menschen kamen später. Manche kamen gar nicht! „Die Jugend taugen gar nichts!“

Mit einwenig Melancholie nahm ich Abschied von meiner alten Wohnung und die bisherige Heimat. Es tut richtig weh…

Ab ans neuen Ufer… nach Zürich, in die Schweiz. Mit einwenig Angst, einwenig Unsicherheit und einwenig Mut begehe ich auf dem Weg.

Taiwans Interesse für den Westen?

Vielen Dank für die rege Diskussion von meinem gestrigen Beitrag. Es ging eigentlich um die Zusammenhänge zwischen Tee und chinesischer 5 Elemente Lehre. Die Diskussion ging allerdings um die Interesse Taiwans für den Westen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mit diesem Beitrag anfangen sollte. Ich fragte mich auch zuerst, „weshalb bist Du nach Westen gekommen?“ Bevor ich die Frage auf Thomas eingehe, möchte ich gerne diese Selbst-Frage beantworten.

Alle taiwanesischen Intellektuellen wissen, wenn sie die akademische Laufbahn einschlagen möchten, müssen sie nach Westen pilgern. Die meisten gehen nach USA! Ich komme aus National Taiwan Universität, die Elite-Universität Taiwans, wo selten Professoren nur in Taiwan ihre Promotion abgeschlossen haben. Das Studium in den USA ist der schnellste Weg in dem Elfenbeinturm. Ich entschied mich mit einer Freundin zusammen nach Deutschland zu studieren, weil ich gerne meinen eigenen Weg gehe und selbst als „linke“ Studentin verstand. Wir lernen und eifern fleißig dem Westen nach, nicht nur in Life-Style, sondern auch im Bewusstsein! Wir lernen antike Kultur, abendländische Zivilisation, Aufklärung und die Moderne in der Schule. Wir setzen fleißig damit auseinander in der Öffentlichkeit und verstehen uns als Mitglied der Moderne. Taiwanesische Intellektuellen möchten ihr Land modernisieren und bemühen sich es zu verstehen, weshalb der Westen die Hegemonie innehat. Die Unabhängigkeit der Schweiz, ein Bergland mitten in Alpen, verkörpert ein verklärtes Vorbild für Taiwan, wo immer Schlachtfeld verschiedener kolonialen Mächte war und ist und Sehnsucht nach Frieden und Unabhängigkeit hat.

Mit dieser Begeisterung für Westen bin ich als 18 Jährige hier angekommen. Viele angenehme und unangenehme Fremderfahrungen führen mich zum Glück zu meiner kulturellen Wurzel, die mir bewusst macht, wer ich bin. Nicht mehr ganz taiwanesisch, nicht ganz chinesisch, ein bisschen deutsch und ein bisschen menglin selbst. Ich fange wie viele andere taiwanesische Intellektuelle an, über meine frühere Begeisterung und Verklärung zu reflektieren.

Der Westen – einfacher ausgedruckt, steckt in eine Krise, die aufgrund ihrer Ignoranz, fehlende Selbstreflexion und der Naturgesetz (alles ist vergänglich, auch Wachstum) zwangsläufig stattfindet. Viele meine Freunde, die in Frankreich, Deutschland und USA studierten, teile die Meinung, dass wir auf unseren eigenen Weg gehen müssen, um viele Probleme der Postmodernität zu vermeiden und selbst neu zu verorten. Die Frage ist, können wir uns wirklich von dieser Entwicklung entziehen?

Ich weiss nicht, ob ich die Frage von Thomas beantwortet habe. Natürlich gibt es immer Menschen, die sich nur oberflächlich für andere Kultur interessieren. Das ist ja Life-Style. Immer etwas Neues, Fremdartiges und Hübsches. Das hat nichts mit Mentalität eines Volkes zu tun. Das ist die Mentalität oder Zeitgeist unserer postmodernen Gesellschaft.

Tee und 5 Elemente

Migros Clubschule Basel lud mich ein zwei Kochkurse über 5 Elemente-Küche am 5. Februar und 12. Februar zu geben.

Was ist 5 Elemente-Küche? Diesen Begriff kannte ich ehrlich gesagt erst in Europa. In Taiwan spricht man nie davon, man spricht nur Yin oder Yang bzw. warm oder kalt. Ausserdem ist diese Lehre stark im Alltag integriert und niemand würde eigentlich auf die Idee kommen, einen „Kurs“ zu machen.

Im Westen sind Menschen offen und neugierig, so dass diese Möglichkeit gibt, eine andere kulinarische Kultur mit ihrer spezifischen Denkweise richtig kennen zu lernen. Diese Ernsthaftigkeit berührt mich immer wieder und wir (Taiwanese) können sehr viel davon aus Europa lernen.

5 Elemente bedeutet

Wasser- Winter – salzig – Nieren

Holz – Frühling – sauer – Leber

Feuer – Sommer – bitter – Herz

Erde – Spätsommer (oder besser gesagt die Zwischenzeit zwischen Jahreswechsel) – süss – Magen

Metall – Herbst – scharf – Lunge

Diese 5 Elemente fördern sich gegenseitig, kontrollieren allerdings auch gegeneinander.

Wasser ernährt Holz. Holz ernährt Feuer. Feuer ernährt Erde. Erde ernährt Metall.

Wasser kontrolliert Feuer. Holz kontrolliert Erde. Feuer kontrolliert Metall. Metall kontrolliert Holz.

Fünf verschiedene Geschmacksrichtung Beinflüssen die Zusammenarbeit unserer Organen. Wir können unsere Gesundheit fördern oder vernachlässigen, indem wir die Geschmäcke harmonisieren oder nur einseitig ernähren.

Hat Tee überhaupt mit diese Ernährungslehre zu tun? Ja! Natürlich!

Meister Chen (Qigong Meister) machte uns klar, dass der Oolong wie Fenghuang Dancong oder Oriental Beauty aufgrund seinem lieblichen honigartigen Duft und Geschmack positiv auf Erde-Elemente beeinflusst. Wenn die Erde genügend Energie erhält, wird das Element Holz – Leber automatisch entlastet! Ein gelagerter Oolong mit leichten saueren Noten spricht die Leber an.

Natürlich ist die Lehre umfassend. Die ganze Medizin, Fengshui und das Weltbild Chinas liegen der 5 Elemente zugrunde. Aber man sollte hier nicht Ernsthaftigkeit und Anstrengung eine Kult und Dogma daraus machen. Wichtig ist, was sagt unser Körper zu dem, was wir zu uns aufnehmen!

Klubschule Migros Basel

Jurastrasse 4
4053 Basel
Telefon 061 366 96 66
Telefax 061 361 99 78

Probleme mit Pu Er

Ich war total erschrocken als man mir erzählte von einer Zigerrete im Pu Er gefunden zu haben.

Wie kann so etwas passieren? Viele Probleme mit Verpackung und Qaulitätsmangel entstehen nun durch viele kleine private Unternehmer. Sie ermöglichen eine Vielfalt des Marktes, erwecken aber auch Probleme des Qualitätskontrolle. Pu Er Fladen sind gepresst und man kann von Aussen nicht sehen, was innen ist. Durch Stichprobe könnte man nicht unbedingt versteckte Mangel entdecken.

Sollte man aufgrund solche Phänomenen nur kontrollierte Waren in EU-Raum kaufen? Diese Art von Pu Er ist extra für hier produziert – durch eine künstliche Nachfermentation mit Hitze und Wasser. Er ist sauber, aber nicht wirklich ein Pu Er Tee. Ich würde aufgrund der chinesischen Medizin behaupten, dass dieser Pu Er nicht gesund wirkt, eher im Gegenteil. In der künstlichen Nach-Fermentation entsteht zusätzliche Hitze, die unser Körper eigentlich zusätzlich verdauen muss, nicht für Gesundheit gebrauchen kann. Ein lang gelagerter grüner Pu Er enthält eine natürliche angenehme und safte Energie, die aufbauend im Körper wirkt.

Die Frage ist, was sollen wir als Teeliebhaber tun? Einfach ausgeliefert an die chinesischen Geldmacher auf dem Teemakrt oder lieber den „künstlichen“ Pu Er trinken? Wir müssen eigentlich gemeinsam Druck auf chinesischen Teemacher ausüben, nur sauberen und guten Tee zu produzieren. Das Problem müssen wir gemeinsam anschauen. Teebauer in China wären nur bereit mit dem Problem auseinanderzusetzen, wenn Teehändler Fachwissen besitzen und Konsumenten auf das „gute“ Tee insistieren!