Archiv für den Monat August 2012

Teeseminar Daten 2012 Herbst November

Am 11. November findet ein Teeseminar mit Menglin in Freiburg:
http://www.teeseminar.de/doc/Seminare_2Hj_2012.pdf

In dem wunderbaren Teeraum von Ulrich Haas werden wir einen Tag lang dem Oolong Tee widmen.
Die Besonderheiten dieses Tees entstehen durch Fermentation, Röstung und Lagerung. Anhand von Degustation verschiedenen Muster lernen wir die Faktoren während dem Prozess und Anbauorten kennen.
Der Tee spricht für sich selbst. Durch das Erlernen von verschiedenen Zeichen des Tees zu lesen können wir Tee konkret kennen lernen. Das Intellektuelle Verstehen bleibt oberflächlich und illusorisch.
Wer hart mit Tee arbeiten möchte, kein WELLNESS oder mehr als nur einen netten Tee trinken möchte, ist herzlich willkommen!

Anmeldung bei
Urasenke Freiburg

Anschrift: Urasenke-Stiftung
Mooswaldstr. 5
79279 Vörstetten
Email:
post bei teeseminar.de
Telefon: (07666) 88 46 440

Teeseminar Daten 2012 Herbst Oktober

Man merkt, dass der Sommer langsam vorbei eilt.
Als Mitteleuropäer ist man programmiert, dass man fast zur Outdoor-Akktivität verpflichtet ist, wenn die Sonne scheint. Auch wenn die Sonne stickig wird…
Nun kehren wir zurück in den Raum und es gibt Tee.
Eine Menge Tee.

Am 07.10. findet in Shui Tang ein Teeseminar statt.
Sonntag, 10 – 16 Uhr
Sprache des Tees I

In diesem Seminar möchte ich die Aufmerksamkeit auf das ganz Wesentliche im Tee widmen. Was heisst Grüntee, was heisst Oolong? Wie erkennt man die Fermentation, wie zeigt die Röstungs des Tees. Nur das Wesentliche und nur die wesentlichen Dinge bringen uns tiefer in die Welt des Tees.
Ich habe sehr Freude wieder nur die Essenz der Sprache des Tees zu widmen. Und hoffe, dass viele Teefreunde genau so Freude haben, den Anfänger-Geist zu polieren.
Das Wesentliche von weissen, gelben, grünen, roten, Oolong und Pu Er – Tee zu erkunden durch Degustation.
Die Faktoren wie Fermentation und Röstung kennen zu lernen.
Die besondere Eigentschaften des Tees durch Lagerung und Insektenbefall zu studieren.

Kostenbeitrag: 140 Sfr. (Ermässigung per Anfrage)

Anmeldung:
Shui Tang
Liquid Delicacies
Spiegelgasse 26
8001 Zürich

044-555 9161
079-3871130
info@shuitang.ch

Puzzles

Ich habe meinen Fuss verletzt. Sooo dick und so blau war es noch nie.
Mir geht aber gut. Der Fuss tut einfach weh. Mit Pantoffeln laufe ich im Moment herum, sogar bis zum edelen Hotel.
Es sieht allerdings schlimm aus. Ich spürte nicht einmal wirklich Schmerzen, nur geteilten Körper.
Elena kam und riet mich unbedingt zu ihrer Therapeutin zu gehen. Eine Feldenkrais Pädagogin. Aber wie soll ich überhaupt dort hin kommen? Ich schüttelte meinen Kopf. Elena insistierte.
Gut, es ist ein Zeichen. Warum nicht. Besser als zu irgendeinem Arzt, der meinen Fuss ausser Rötgen nichts helfen kann. Ich rief die Dame an und schilderte ihr meine Situation, dass ich keine Möglichkeit habe zu ihr zu fahren. Sie bat mir unkompliziert ihre Hilfe an. Sie sei heute in Zürich und kann doch einfach ins Shui Tang kommen… Ich habe es nicht geglaubt!
Heute morgen war Martin leicht zu spät. Es war viel Verkehr. Er wurde nervös. Trotzdem hatte ich die Ruhe. Es wird schon das passieren, wie es sein sollte. Mir geht es gut, nur der Fuss hat Schmerzen.
Die Dame wartete vor Shui Tang. Wir schauten uns herzlich zu einander.
„Sie haben ein wunderschönes Geschäft!“
„Ja, ich habe so viel Glück hier!“
„Wissen Sie, “ sie lächelte so herzlich „ich habe ein Buch von Ihnen gekauft! Sie sind die Autorin von diesem wunderbaren Buch!“
Ach!
„Mein Sohn wollte spezielle Teatoys haben, ich ging zu dem Teehaus Winterthur.“ sie erzählte mir die Geschichte.
„Ja, das ist ein gutes Geschäft. Ich kenne Frau Amsler sehr gut. Eine tolle Frau!“
„Dort habe ich Ihr Buch erworben…“
Und jetzt lernen wir uns unter diesen Umstände kennen!
Sie behandelte mich, arbeitete mit meinem verletzten Körper. Ich spürte wie die zuerst von Schock zerstückte Teile sich wieder zusammenfügten! Was für ein Wunderwerk ist unser Körper? Meine Tränen liefen und mein Mund hat ein schönes Winkel.
Der Körper meldete sich zu Wort. Er hat Schmerzen. Er offenbart, wo er verletzt ist. Der Körper ist nun nicht mehr erstarrt, sondern erweckt. Er hat Schmerzen, er will geheilt werden.

Ein Zeichen II

Wie kommen ich zu den Schätze, die ich von A zu B bringe? Wie kommen ich zu der Person, die diesen Schatz erhalten soll?
Viele Leute glauben, dass man die schönen Dinge ausstellen sollen, damit sie verkauft werden. Experte behaupten, dass das Produkt schön präsentiert werden soll, um beim Publikum gut anzukommen.
Das stimmt alles.
Es gibt viele Ausnahme.

Ich habe oft beobachtet, dass Schöne Dinge für sich selbst sprechen. Auch wenn sie irgendwo versteckt sind und niemand sie sehen. Sie werden verkauft. Sie werden verkauft an die Person, die sich angezogen fühlt… Das Medium, das diese versteckte Schönheit zu richtiger Hand bringt, bin ich. Aber diese Person auszusuchen, tut die Dinge von sich selbst.

Als ich wieder in diesem Geschäft stand, war ich bereits tausend Male dort. Jedesmal lief ich an diesem Schrank vorbei. Ausgerechnet an diesem Tag, als der Taifun sich auf Taiwan eilte, stand ich wieder da. Ich lies gerade die Dinge auf mich wirken. Ein unbekannte Dame kam hinein und diskutierte mit dem Chef. Sehr lange. So lange, dass ich es registrierte. Die Dame beendete das Gespräch, der Verkauf kam nicht zustande. Sie lief allerdings nicht gleich aus dem Geschäft, sie nährte sich zu mir. Sie schaute mich an.
Ihr Blick erweckte in mir ein Blitz.
Ich sprach dem Chef des Geschäftes an. „Was wollte die Dame kaufen?“ „Alte Teekanne aus Yixing.“ „Wie bitte?“ „Ja, Sie wissen, diese begehrten Teekanne aus den 90er Jahren.“ seine Stimme wurde höher.
„Wie bitte? Sie verkaufen diese Teekanne?“ ich reagierte empört, „ich wusste nichts davon!“
„Wie oft sind Sie denn schon bei uns!“ er war genau so empört. „Sie wissen nichts davon?“
Er führte mich zu dem Schrank, an dem ich tausend Male einfach vorbei lief…
Ach! Schatz!
Warum habe ich Euch bloss nicht erkannt? Warum?

Wie komme ich denn zu den Schätze, die ich von A zu B bringe? Auf Zeichen achten. Manchmal braucht einfach ein bisschen Zeit.
Heute stehen die alten Yixing Kanne in Shuitang. Sie wurden von A zu B gebracht – an einem Ort, wo andere Möglichkeiten gibt, wo eine andere Tür geöffnet werden kann!

Ein Zeichen

Als Kind freuen wir uns auf und über die Entdeckung der neuen Welt bis die Erwachsenen zu uns kommen, um uns einzulenken. Wir stellen ständig Fragen, Fragen nach Warum. Bewusst oder unbewusst ahnen wir, dass etwas verbirgt hinter der Wirklichkeit, die vor unseren Augen ablaufen.
Warum?
Warum werden wir Kinder unserer Eltern? Dies könnten unser Eltern selten beantworten.
Nachdem unsere Wirklichkeiten mit Fakten erklärbar werden, verlieren wir unsere Glaube an Warum. Wir glauben nicht mehr an Warum-Frage, sondern an „OK.“ Wir glauben an Technik, glauben an PR, was die Zeitungen uns futtern, und glauben an Zahlen. Wir wissen häufig nicht mehr, was wir wirklich gerne tun. Wir wissen auch nicht mehr, warum wir überhaupt es wissen sollen.
Manchmal bekommt man eine Idee und hat eine Ahnung von Dinge. Dann redet man sehr schnell wieder zu sich selbst, „Ach, Quatsch. Das stimmt gar nicht.“ Selten tun wir gerade das, was wir ahnen. Manchmal wollen wir unser Leben verändern, wissen nicht wie. Bevor wir es aufgeben oder verdrängt haben, begegnen wir jemanden oder lesen gerade ein Blog oder besuchen plötzlich einen Ort. Dann bekommen wir ein Zeichen, eine Chance, sofern wir es erkennen…
Immer wieder erkenne ich die Ketten der Zufälle in meinem Leben. Die Zeichen werden intensiver und häufiger. Durch meinen Beruf lerne ich ständig Menschen kennen und muss Schätze von A zu B bringen. Wie komme ich zu Menschen, die diese Schale oder diesem Tee wollen? Wie komme ich zu Schätze, die später zu dieser Dame oder zu diesem Herrn gehen?
Ist es bloss kaufen und verkaufen?

Eine Rarität

Seit 2005 ist es verboten, die „seltenen Erde“ für Yixing Kanne auszubeuten.
Yixing-Kanne, der Traum-Spielzeug von den chinesischen Teeliebhaber. Sie ist berühmt, nicht nur wegen der Ästhetik und künstlerischen Errungenschaft, sondern auch für die besten Material für Teegefäss.
„Es gibt in dieser Welt nur eine Art von Zisha-Kanne (Purpuer-Ton). Ihre Kanne heisst Yixing“ Das war die Liebeserklärung an Yixing-Kanne und ein Zeichen für eine Kulturerbe. Wenn man allerdings den Fernsehen-Bericht von CCTV über Zisha gesehen hat, dann würde man drei Male überlegen bevor man tatsächlich Geld für Yixing-Kanne ausgibt.
http://space.tv.cctv.com/video/VIDE1275207296964884

In diesem Bericht erfährt man, wie unmöglich eine tatsächliche Zisha-Kanne aus Yixing zu erwerben. Die Zisha-Kanne kann man zwar kaufen, aber das Material kommt aus Nachbarprovinz und die Farbe wurde aufgepeppt von Chemie. „Ist diese schöne Farbe giftig?“ fragte der Journalist. Der Verkäufer stimmte zu. Es war auffällig, dass die Verkäufer selbst keine solche neuen Kanne verwenden. Weil sie giftig sind?
Ist die teuere Teekanne von dem berühmten Künstler tatsächlich original? Die ehrliche Antwort im Bericht lautet nein. Es ist ein Fliessband der Produktion.
Ein Verkäufer äusserte sehr poetisch: “ Wissen Sie, dass es eine dunkle Welt existiert im Bauch der Kanne. Wir sehen in dem Bauch kein Licht.“
Ich habe mich immer gefragt, welche Yixing Kanne kann man noch kaufen?
You sagte mir, „am besten noch vor 80er Jahren.“ Ich habe welchen von ihm erworben und verkaufe noch gar nicht in Shui Tang. Ich kann mich noch nicht von den Schönheiten trennen.
„Oder Du gehst nach Japan, findet schwarzes Loch (Läden voller alten Zeug – wirkt für mich wie schwarzes Loch, wo Zeit und Raum keine Rolle spielt) und gräbe noch paar Teekanne aus den 60er Jahren aus.“ er ergänzte „weiss Du, die Japaner waren wie immer schneller. Sie wissen, was gut auf der Erde ist. Danke Ihren Aufträgen in 60er Jahren haben wir heute schöne gute Teekanne aus Yixing, wovon wir noch träumen können.
„Oder“ er schluckte ein bisschen Tee, „Du hast tatsächlich Glück und werden von Teekannen gerufen. Manchmal mit Glück findet man noch Teekanne aus den 90er Jahren. Sie sind auch noch gut. Aber solches Glück muss man haben…“
Wie komme ich zu meinem Glück?
Ich werde demnächst darüber berichten.

Der Mann, der einen Baum pflanzt

Es war ein amüsanter Flug.
Als ich gebordet war, erkannte ich sofort ihn. Wir haben zwei Male Mittagsessen gehabt und uns sehr gut ausgetauscht. In letzten paar Jahren haben wir uns ab und zu in sehr offiziellen Rahmen getroffen und ich pflege eine Sympathie zu dieser Person. Ich war frech wie ich immer bin und sagte, „Ich will neben Dir sitzen.“ Die Flugbegleiterin hat mich gestoppt, weil das Flugzeug scheinbar ausgebucht war. Ich ging zu meinem Platz, an die Nachbarreihe von ihm. Dann kamen zwei deutsche Bundestagabgeordeten am Bord. Mein Nachbar grüsste mich mit einem Lächeln und sass direkt neben mir. Sein Kollege, der neben ihm sitzen sollte, war scheinbar sehr unglücklich, dass man ihn von seinem Kollege trennte und beschwerte sich gleich. Naja, ich wollte ja so wie so neben ihm sitzen und bat freiwillig meinen Platz zum tauschen. Merkwürdigerweise beschwerte sich dieser Mann wieder: „Sie müssen aber anständig bleiben!“ Ich sollte anständig bleiben? Was hätte ich anstellen können? Ich lächelte sehr charmant zu dem Abgeordneten: „Wenn Sie hier Polizei spielen wollen. Bitte schön!“
Wir haben uns über den ganzen Flug unterhalten, aber anständig und leise.
Eine zufällige Begegnung und ein Moment in der Luft, an einem Nirgendwo-Ort… Ist man deswegen offen und ehrlich?
Er erzählte mir, ohne zu ahnen, dass ich mich auch mit der Vorstellung von Zuhause beschäftigt. Der Weg nach Hause scheint immer mit Umwege, die Ambivalenz des Ankommens und Aufbrechens kann ich immer noch nicht intergrieren. Er sagte, dass er immer Abträume hat, heimatlos zu sein. In seinem Traum fand er nicht mehr sein Zuhause, er stand alleine und bekam Angst. Ich nickte. Ist es das Trauma unserer Generation? Sind wir nicht mehr richtig von der Tradition verankert und überfordert von den Optionen der Möglichkeiten?
Er fragte mich, was heisst Freude? Was heisst Glück? Er fragt sich schon lange, warum er freudlos ist und warum er das Glück kaum wahrnimmt. Muss man Freude haben? Sollte man nach dem Glück jaggen? Was bedeutet schon, Freude zu haben?
Seine Frage schienen ernsthaft zu sein. Ich beobachte meinen Nachbar. Eine gesellschaftliche Elite, politische Oberschicht. Eigentlich sollte er sich doch erfolgreich fühlen und stolz sein.
Aber er schien, dringend meine Antwort zu hören!
Ich lächelte. „Weiss Du, bei mir ist es anders!“ Ich bin immer egoistisch und habe immer Freude an das, was ich tue. Ich wollte Glück haben und Freude leben, es war mir relative egal, was die Anderen sich fühlen. Ich bin oft glücklich und habe Freude an mein Leben. Aber das Glück war nie von Dauer und ich muss erkennen, dass das Glück mich nicht befriedigt!
Es gibt etwas im Leben, mehr als Glück und Freude zu haben.
Ich muss und habe gelernt, dass das unglücklich sein und Freudelosigkeit auch zum Leben gehört!
Meine Antworte schienen etwas bewegt zu haben. Wir schwiegen und dann lachten.
Naja… so ist das Leben, nicht wahr?
Wer nie das Glück gelebt hat, wenn man das Leben so wie man führen will lebt, würde niemals erfahren, dass das Glück auch nur eine Vorstellung ist und nie von Dauer wirkt. Das Glück und Unglück gehören zusammen. Dann ist es auch nicht mehr so wichtig, ständig nach dem High zu jaggen…
Ich erzählte Atong von dieser Begegnung. Mein Lehrer sagte bei einer Tasse Lala Shan, „Du sollst diesem Mann Teesamen schenken. Er kann einen Teebaum pflanzen.“
Wenn Teesamen keimt, erlebt man Wachstum und Chance. Man erlebt das einfache kleine winzige Freude, wenn der Teebaum Blätter bekommt…

Mosch Mosch

Eigentlich würde man so etwas in Asien nicht essen…

Das Flugzeug hatte Verspätung und vier Stunde kostet die Verspätung in Frankfurt auf den Anschluss zu warten. Ich hatte Hunger, wollte aber kein Brot essen. Nein… ich bin noch nicht bereit, noch nicht bereit für einen Geschmackwechsel.
Ich kam aus Asien und wollte noch ein bisschen so bleiben.

Dann lief ich in diesen riesen Flughafen Richtung irgendwo.
Dann entdeckte ich das so genannte Japanische Nudelbar.
Dann entschied ich mich jetzt noch einmal richtig zu essen.

Es war 9 Uhr morgens und ich bestellte einen Kurry-Gericht. Ich dachte ich würde einen süssen japanischen Kurry-Gericht erhalten, so wie ich in Japan es bekam.

Ich wartete mit Freude.
Dann bekam ich ein Schälchen. Es sah aus wie Thai Kurry. O.K. es ist auch nicht schlimm.
Dann rühte ich das Essen. Die Gemüse sind fast roh… und eine sehr dicke Sosse auf einen undefinierbaren Reismasse.
Es ist nicht schlimm. Man kann es essen.
Ich ass und ass.
Dann fand ich es richtig schlimm, dass ich für so etwas 15 Euros bezahlte!
Wie kann man so etwas anbieten unter den Name von einem japanischen Nudelbar? Was hält man die Esser in Europa? Hält man die Esser in Europa für dumm oder anspruchslos?
Ich schäme mich als ein Asiat.
So etas würde man in Asien nie verkaufen!
Das war mein Reisebericht über meine Fremderfahrung bei dem Japanische Nudelbar MoschMosch in Frankfurter Flughafen.