Archiv für den Monat Juni 2007

Duft des Tees

OolongteeblattTeebaum im Frühling

Man spricht im Qigong stets von Qi. Ich spreche auch stets in meinem Blog von Qi. Was ist Qi? In Haungdi Neijing – ein chinesisches Bibel von Heilkunde spricht ca. 15000 Male von Qi und Qi wurde von mehr als 1400 verschiedenen Deutungsweise interpretiert.

Qi ist ein Vermittler und Stimulator zwischen Menschen und Kosmos, zwischen Lebensmittel und unserem Körper, zwischen Tee und uns. Alle Lebensmittel beinhaltet Qi. Alle Teesorte enthalten Qi. Qi transportiert Blut. Das Blut fliesst in dem ganzen Körper. Ohne Blut und Qi wäre der Mensch leblos.

Das Qi des Tees ist der Duft des Tees. Es kann nur aufgenommen werden, wenn das Dampf des Aufgusses noch in der Luft „rauscht“. Darum sollten wir den warmen dampfenden Tee geniessen, wenn wir das Qi des Tees aufnehmen möchten. Dieses Erkenntnis spricht leider gegen alle Regeln, die wir im Westen kennen – beim grünen Tee Temperatur senken, beim japanischen Tee lautwarm trinken…

In den letzten drei Wochen besuchte Qigong Meister Chen die Schweiz und erklärt stets den Fluss des Qis – im Wohnraum, im Körper und im Tee. Ich werde in nächster Zeit umgehend darüber berichten.

Nachtrag zur Tea and Coffee World Cup in Genf

Teefreund Jürg, der amtierte Präsident von schweizer Teeclub schrieb in einem Kommentar über den Anlass von Tea and Coffee World Cup in Genf. Ich wollte nicht diese wertvolle Information nur in kleinem Kommentar verschwinden und poste heute als einen eigenständigen Beitrag!

Hallo Menglin,

Hier doch kurz noch ein Kommentar dazu, damit man das ein bisschen besser versteht.

Der Anlass wird ja durch einen amerikanischen Verlag organisiert, dem Tea and Coffee Trade Journal. Schon im Namen tragen sie also Tee und Kaffee… Dieser Verlag geht zurück auf einen gewissen Williams H. Ukers, der in den 1930er Jahren zwei wahrlich monumentale Werke geschrieben hat, nämlich „All About Tea“ und „All About Coffee“. Beide Werke bestehen aus je zwei Bänden, und enthalten tatsächlich eine Unmenge Informationen über die beiden Getränke, natürlich zum Stand der damaligen Zeit. Ich frage mich ernsthaft, wie das der Mann alles zusammentragen und mit Fotos versehen konnte. Genau wegen dieser grossen Tradition veranstaltet der Verlag immer noch diese kombinierte Messe, und publiziert einen „Ukers Directory“, mit Tausenden Adressen aus der Tee- und Kaffee-Industrie.

Und aus westlicher Sicht haben die beiden Getränke auch tatsächlich eine wahrlich epochale Gemeinsamkeit: sie sind, zusammen mit Kakao, die sog. „grossen Ernüchterer“ Europas, einem Kontinent, der zeitweise im Alkohol zu ertrinken schien.

Mich störte der Kaffeegeschmack an der Messe auch (www.teeclub.ch), ich bevorzuge ganz klar reine Teeveranstaltungen, oder auch Tee-Orte, wo der subtile Geschmack des Tees in der Luft liegt (etwa Mariage in Paris). Sobald das Kaffee mitmacht, ist der Spass vorbei. Und das Parfum-Problem… hatte ich kürzlich auch bei einer Weindegustation, da hat sich der Leiter auch drüber aufgeregt, dass ein paar Damen parfumiert daherkamen. Ein leidiges Problem!

Gruss, Jürg

Tea and coffee world cup

Tee-Erlebnis in Paris

mariage feres Mariage Freres in Paris

Am einen frühsommerlichen Tag flanierte ich in Paris. Zu Fuss ging ich an dem berühmte Teeladen Mariage Freres. Sakura – war das Thema des Monats. Ein Thema zum Tee, was Japan und Paris gleichzeitig verbindet, war bestimmt eine erfolgreiche Verkaufsstrategie.

Mariage Freres ist nicht nur bekannt für die klassischen Teesorten, sondern auch für die „französischen“ Teekreation – Aromatisierung des Tees! Eigentlich wollte ich nicht unbedingt etwas kaufen, nur Neugiere, was mich dahin gezogen hat. Aber der schöne charmante B., in einem engen weissen Anzug, lächelte mir an und fragte mich auf einer französischen Art, die einer Frau nicht unbedingt widerstehen will, ob er mir etwas behilflich sein könnte. Ich lachte. Er guckte mich mit Fragezeichen an. Ich sagte, „Wie könnte man Ihr Charm widerstehen, hier nicht etwas nach Hause als Mitbringsel zum Mitnehmen?“ Wir lachten. Ich wollte die klassischen Teesorten anschauen. Einen Orchideen Thai Oolong hat mich interessiert, der ebenfalls nicht weniger als 50 € für 100g kostet. B. preiste für diesen Tee, aber er konnte mir nicht versichern, ob der Tee nicht aromatisiert wurde. Ich erklärte ihm, dass es ebenfalls einen Oolongbaum Orchideen in China heisst und ich mich sehr dafür interessiere. B. zeigte mir anderen Oolongsorten. Tie Guanyin für knapp 70 € 100g, aber eine Ernte von 2005!! Ein Da Hongpao für mehr als 70€ 100g auch eine Ernte von 2005!! Ich staunte von der langen Lagerzeit, bedankte mich für seine Ehrlichkeit. Er fragte mich vieles über den Tee, weshalb ich so und so über diese Tees äusserte. Er sagte mir, dass er sich sehr freute, mit mir über Tee zu sprechen. Denn er sah, dass er vieles von mir über Tee wissen könnte! „Sie sind ein Expert.“ sagte er, „wissen Sie, wenn Sie gute Tees haben möchten, sollten Sie zu Madame Tseng gehen… vielleicht sollte ich Ihnen es nicht sagen. Aber ehrlich gesagt…“

Wir plauderten und lachten. In diesem von Life-Style dominierten Laden fragte dieser jungen Mann mich aus, was er von Oolong wissen wollte. Ich wollte zum Schluss etwas mitnehmen. ich wollte nicht, dass dieser junge Mann kein Geschäft machte. B. lächelte mich nochmals an und sagte, dass er mir die Tee-Mamelade schenken wollte. “ This is a gift for you! Thank you for the nice time with you.“

Mariage Freres

30 rue du Bourg-Tibourg, Paris 4e
Tel. : +33(0)1 42 72 28 11

Seine Freundlichkeit und Offenheit gab mir einen sehr guten Eindruck. Der Erfolg von Mariage Feres ist nicht zufällig. Sie haben sehr gut geschulte Personal, die kritische Kunden freundlich empfangen und Stammkunde immer warmherzig bedienen.

Ein ganz anderes Erlebnis habe ich in Genf bei Coffee und Tea Messe erlebt. Es war ebenfalls ein Teeladen von Paris, ebenfalls von einem globalen player, der in Shanghai einen Laden betreibt.

Terre de Chine sitzt in Paris und stellte in dieser Messe viele seine Spezialitäten aus. Eine junge Frau Wang demonstrierte Gongfu Cha und sprach Französisch und Chinesisch (man kann unter dieser Link diese junge Dame live erleben). Die wertvollen Tees sind in wunderschönen Bambus-Dosen aufbewahrt und Besucher bewunderten diese schönen Accessories. Ich war auch neugierig und sprach diese junge Dame auf Chinesisch an und hätte sehr gerne einen schönen Lungjing oder Tie Guanyin erlebt haben.

Irgendwie fühlte diese junge Dame Wang prodvoziert und fragte mich, ob es sich überhaupt lohnt, mir einem guten Tee zu geben. Denn einen guten Tee sollte von einem Teekenner getrunken werden. Mich überraschte ihre Direktheit und lachte, “ das müssten Sie selber wissen.“ Sie bereitete widerwillig mir eine Tasse Lungjing und Tie Guanyin, aber das Wasser kochte nicht. Sie bediente alle andere „Langnase“ mit Lächeln und Freundlichkeit. Allen Kunden wurde eine Katalog in die Hand gedrückt. Ich fragte sie, ob ich auch eine haben könnte. Sie fragte mich, wozu? Ich erwiderte mit der gleichen Antwort: “ das müssten Sie selber wissen, ob es sich lohnt.“ Widerwillig gab sie mir eine Katalog. Widerwillig gab sie mir eine Tasse Tee. Widerwillig fragte sie mich, ob ich diese gute Qualität erkennen könnte. Ich versuchte meine wirkliche Meinung anders auszudrücken. Aber dies prvozierte sie wieder. Sie sagte, wenn ich nie in China gewesen wäre, sollte ich lieber mein Mau zuhalten. Wenn ich nicht in Anxi gelebt hätte, hätte ich gar keine Ahnung von Tie Guanyin. Ich schwieg höfflich und ging zu anderer Seite. Ihr französischer Kolleg war sehr freundlich und zeigte mir einen schönen Liuan Guapian. Der Tee hat sehr schöne Blätter, ein schöner Tee! Aber die wunderschöne Bambusdose riecht nach Leim und Bambus. Ich seufzte. Wie Schade! Schade für so einen guten Tee! Höfflich erzählte ich dem Französe von dem Fremdgeruch in der Teedoese. Sein Gesicht war voller Schock und fing an in jeder Dose zu „riechen“…

Sehr schnell verliess ich den Stand. Das war Terre de Chine. Ein Fachgeschäft für Tee? Wenn ein Fachgeschäft seinen Tee in einer nutzlosen und schädlichen  Dekoration aufbewahrt, verät diese Unwissenheit bereits von der Kompetenz des Ladens…

Teetrinken und Fengshui 茶和風水

Stephan ist ein hervorragender Kaffee-Röstmeister und Ursula eine Malerin und zugleich eine Teeladenbesitzerin. Wir pflegen die gemeinsamen Interesse: Tee, Kaffee und Leben.

Meister Chen kam in die Schweiz und hielt ein Fengshui Seminar am Zürichsee. Stephan hatte eigentlich keine Zeit, aber er war aus irgendeinem Grund bei uns zu Besuch. Als Meister Chen erfuhr, dass er eine Kaffeerösterei besitzt, fragte Meister ihn, ob er weiss, was eine spirituelle Kaffeerösterei ist. Er fragte mich, ob ich von dem spirituellen Teetrinken weiss. Wir hörten den Begriff zum ersten Mal und hörten dem Meister zu.

Man trinkt Kaffee oft, einfach um wach zu werden. Man trinkt den Tee oft, um einfach fit zu bleiben. Menschen essen einfach etwas, um Kalorien zu bekommen. Aber der Kaffeeröst-Meister weiss, wie der Geschmack eines Kaffee entstanden ist. Ein Teemeister weiss, wie ein Tee zu seinem guten Geschmack kommt. Und ein Koch weiss, was er kocht.

Der Geschmack bitter geht direkt ins Herz. Ein Kaffeemeister kann durch verschiedene Verfahren verschiedene Bitterkeit steuern. Ebenfalls wie beim Tee. Ein guter bewusster Teemeister weiss, dass Oriental Beauty uns hilft Verdauungskraft zu stärken, während ein leicht salzige Oolong aus Südtaiwan die Nieren-Energie bekräftigt. Eine Kaffeerösterei und Teelager müssen sich an die Sonne-Stellung orientieren, um Kaffee und Tee vor Sonne-Strahlung zu schützen. An welchem Ort sollte man Tee lagern und an welchem Ort sollte der Tee verarbeitet werden gehören zum uralten Wissen von Fengshui. Das ähnliche gilt beim Kochen. Welche Menschen an welcher Jahreszeit sollte bestimmtes Nahrungsmittel essen ist das Geheimnis dieses Wissens .

Das Gespür für den Rythmus der Natur, für die Nahrungsmittel und für den Genussmittel wie Tee und Kaffee haben wir, moderne Menschen mit der Zeit verloren. Eine Verbindung wieder herzustellen wäre unsere Aufgabe heute.

Dezale 

Der Dezale-Kaffee, ein soziales Projekt von Stefan Bühlmann. Direkt aus Kolumbia!

Kungfu Cha Geschirr

Kungfu Cha Geschirr

Florian pflegt ebenfalls eine Kungfu Cha Tradition.

Ein Bambus Teeschiff, der Wasser auffängt und Wünsch für die Ästhetik erfüllt.

Zwei Kannen-System: eine Kanne für Teeaufguss (links) und eine Kanne (rechts) für die Teezubereitung. Damit die Teeblätter nicht zu lange in einer Teekanne – im Aufguss stehen und der Aufguss gleichmässig schmeckt, wird eine zusätzliche Teekanne für den Aufguss verwendet. 

Die Teetasse, die nicht gerade mit 100 ml Flüssigkeit gefüllt werden können.

Ein Teesieb.

Grundsetzliche Ausstattung für eine Kungfu-Methode.

Wasser und Tee – ein Experiment von Florian

Florian aufguss

Teefreund Florian und seine Frau Daiyu besuchte Taiwan in April. Wir trafen uns zum Tee und hatte einige schöne Tee-Stunde. Er brachte aus Taiwan Steine Mai Fan Shi, was ein hervorragendes Wasser versprechen sollte. Nun berichtet er uns, was er herausgefunden hat:

 

Hallo Meng-lin,

heute bin ich endlich zu meinem Experiment gekommen.
Folgenden Versuchsaufbau hatte ich: (Bild Kannen)

Die linke kann für Wasser ohne den Stein, die rechte Kanne für Wasser mit Stein gekocht. In beide
Kannen habe ich 4g TieGuanYin aus Shiding. Für beide Kannen habe ich mit Britta-Filter behandeltes
Münchner Wasser genommen.

Den ersten Aufguss habe ich in beiden Kannen 40 Sekunden ziehen lassen (siehe Bild 1). Der rechte
Aufguss wirkt etwas dunkler.
Das Ergebnis: Der linke Aufguss (ohne Stein) schmeckt kräftiger und intensiver als der Aufguss mit
Stein. Das Aroma breitet sich stärker im ganzen Mund aus.

Das war auch bei Aufguss zwei und drei so (Bild 2, jeweils 30 Sekunden). Hier wurde das noch
deutlicher. Der mit Steinwasser gebrühte Aufguss entfaltet seinen intensiven Geschmack nicht. Es ist
als würde der Tee zugedeckt. Die Unterschiede sind nicht riesig, aber sogar für meinen unerprobten
Gaumen spürbar, für dich wären sie vielleicht riesig.

Jetzt bin ich gespannt, ob das nur beim TieGuanYin so ist oder auch bei anderen Teesorten. Das werde
ich ebenfalls nochmals ausprobieren.

Viele Grüße,

Florian

Vielen Dank, Florian, dass wir an Deine wertvolle Erfahrungen teilnehmen könnten!

Frage an Tee-Experten

Als ich in Genf bei der Tee und Kaffee-Ausstellung war, fragte ich mich, warum Tee und Kaffee? Ist der Geruch des Kaffees überhaupt mit Tee zu vereinbaren?

Der Raum war gross, so gross wie jede Messe. Der Raum war gefüllt mit Menschen – in Bussiness-Look. Anzüge, Krawatte und natürlich Parfüm!!! Ich schmeckte an den ganzen Tag irgendwelche Parfüm von dem Italiener, von den schweizer Damen und von den deutschen Händler. Überall waren Spuren von Parfüm wahrzunehmen. Vorm Teestand duftete weit entfernt bereits nach Tee-Parfüm, bei dem Stand duftete Parfüm von dem Verkäufer oder Käufer. Dann Dufte von Expresso, von Rösten und von …Schweiss.

Ich konnte Tee nicht schmecken. Der Tee war nicht zu schmecken, wie denn? In diesem Labyrinth der Fremdgerüche sollte eine Messe des Tees veranstaltet werden? Wie denn? Wie konnte der Tee wirklich zur Sprache kommen? Wie denn? Dann frage ich mich langsam nach der Profeesionalität und Respekt des Teehändlers und Teeliebhabers.

In einer Wein-Degustation ist es doch klar, dass der Wein die Hauptrolle spielt, dass Fremdgerüche den Ausdruck des Weins verhindetn, und dass Parfüm und Deo dort nichts zu suchen sind! Die Weinkellermeister wissen es und die Weinliebhaber akzeptieren es. Aber beim Tee? Der Genuss des Tees wird nur stiefmütterlich behandelt. Seit 17. Jahrhundert lernt Europa Tee kennen. Seit mind. 300 Jahren trinken Menschen hier Tee. Es wird allerdings nach der dreihunderjährigen Entwicklung immer noch von Ziehzeit, von Aroma und von Wassermenge gesprochen. Für diese „Schildkröte“-Tempo- Entwicklung des Tees in Europa müssen die Unprofessionalität des Teehändlers verantworten!

Wenn ein Profi nicht in der Lage ist, für Tee in seiner Reinheit und in seiner Form einzusetzen, wie sollte der Konsument von „unverfälschtem“ Teegenuss verstehen? Wenn Teehändler immer nur von Aromen und Trend sprechen, wie sollte die Tee-Kultur überhaupt ihre Wurzel auf europäischen Boden einschlagen?

Ich bedauere es sehr – einerseits. Anderseits bin ich voll motiviert, weiter zu gehen. Denn es gibt wirklich viel zu tun – für Tee in Europa!

 

Tee aus Vietnam

Tee aus Vietnam

Vietnam Tea Association hatte einen Stand an der Tee-Expo in Genf. Freundlicherweise sprachen sie auch Chinesisch und wollte mir unbedingt eine Tasse Jinxuan degustieren. Der freundliche Herr erzählte mir, dass viele taiwanesische Teehändler der vietnamesische Oolong billig importieren und teuer verkaufen. Für ihn ist der JinXuan aus Vietnam ebenfalls wie ein Formosa Jinxuan. Der Baum ist gleich und das Klima sei ähnlich. Also doch der gleiche Tee. Ich lächelte ihm an und wollte nichts dagegen sprechen. Wozu? Ich kannte die Argumente. Seit 80er Jahren wanderten taiwanesische Teebauer nach Vietnam und Thailand aus, um dort Oolongtee noch billiger und weltoffener (für den Markt) herzustellen. Was sollte ich gegen die Weitsicht meiner Landleute sagen?

Ich trank den Tee. Ein ganz anderer Tee als der Jinxuan aus Taiwan! Die Jinxuan-Nuance war zu erkennen, aber gemischt mit einer ganz anderen Note. Tee lügt eben nie! Er sagte mir, dass er nicht aus Formosa stammt und ein Tee aus einem anderen Land. Leicht bitter, aromatisch, aber vermischt mit leichtem Grasgeschmack. Der Duft ist nicht sehr klar, sondern schwer. Im Mund erinnerte mich der Tee an Jinxuan wegen der leichten milchigen Note, aber ganz anders als der Jinxuan aus Formosa – klarer blumige Duft, milder und eleganter Geschmack!

Im Schweigen trank ich den Tee und wollte nichts gegen die Freundlichkeit der Teehändler aus Vietnam äussern. Tee ist eine Kunst, ein Handwerk – sie brauchen Zeit. Die Zeit lässt die Kunst reif werden und das Handwerk künstlerisch entwickeln. Es gibt keine Autobahn für das Erlernen von der Kunst. Ausserdem funktioniert das Amputieren eines Handwerks oder einer künstlerischen Fähigkeit ebenfalls nicht.

Sie lud mich ein, um zwei Uhr eine Teezeremomie auf vietnamesische Art zu erleben. Ich bedankte mich herzlich, lächelnd und ging weiter.

Ein Tag in Tee Expo, in Genf

Ein Tag in Tee Expo, in Genf

So eine grosse Teabag-Verpackungsmaschine habe ich noch nie gesehen! Aber in Tee und kaffee World Cup in Genf habe ich endlich gesehen! Pro Minuten 500 Teabags! Die Geschwindigkeit trägt uns ins Teeland. Wunderland, Teeland? Ins Teebagsland.

Bei dem Stand von Keiko (ein berühmter Importeur von jap. Bio-Tee in Deutschland) habe ich Matcha-Maschine auch zum ersten Mal live gesehen! Es wurde sogar mit verschiedenen Aromen angeboten! Muss das sein? Es muss so sein. Stefan und Monika tranken mit Neugier den Matcha aus der Maschine. Als ich die fast olive Farbe und den wenige Schaum mit riesen Blase in der Schale sah, war meine Appettit auf diesen Tee verloren gegangen.

Viele Klatsch und Trasch berichte ich andersmal, leider. Heute muss ich früher ins Bett fallen, denn morgen besuche ich meine Tee-Eltern in Bodman.