Hast Du schon Mal warme Nigiri (rohen Fisch auf sushi-Reis) gegessen? Nicht? Das ist normal. Aber ich habe es leider erlebt.
Wo? Ja, im Hasenberg! Hasenberg? Wo? Ja, weiss Du, in der Nähe von das Finanzzentrum der Schweiz Zürich.
Teezimmer in einem Hotelzimmer intergriert. Sommer-Stellung mit Fu-Ro
Teefreund Jürg wollte unbedingt ein Restaurant aussuchen für die Veranstaltung des Teeclubs, das inzwischen immer mehr Teeliebhaber anzieht und grössere Veranstaltung mit Andrang rechnen muss.
Dann wir waren in Hasenberg unweit von Zürich mit seiner Familie und Freundin Antje. Er sagte mir im Telefon, dass er einen Kaiseki-Tisch reservierte, obwohl das Wort Kaiseki ihm mehr oder weniger fremd klang, aber die Telefonistin oder Telefonist hat keine Zeit für ihn verschwendet. Zuerst waren wir lautwarm empfangen von einem Italien-Secundo mit Bart. Wir wurden zum Tisch gebracht und das war’s. Der Kellner verschwand. Wir zogen unseren Stuhl selbst – „Menglin, reg‘ dich nicht auf, dass ist nur ein gewöhnliches Restaurant, wo man selbst mehr oder weniger bedienen muss.“ ich sage zu mir leise.
Inzwischen sind andere Gäste angekommen und wurden sofort von Chefin bedient – mit Speisenkarten und Apero. Wir sassen allein und schauten es zu. Unser Tisch für 6 Personen ist aus drei kleinen Bistro-Qutrat-Tische zusammengeschoben. Kein Tischtuch oder sonstige Dekoration. In dem Raum wurde mit Japan-Like-Deco geschmückt. Aber ganz dem Ryokan (traditionelles japanisches Hotel aus der traditioneller Architektur) in Japan ähnelt es überhaupt nicht. Vielleicht für einen Zürcher, der seine Japanreise sparen wollte, wirkt der Raum noch ziemlich exotisch.
Jedenfalls kamen wir endlich dran. Die Speisekarte waren nicht vollständig – die Chefin entschuldigte sich. Ich blätterte kurz in die Menü-Blätter und… erlebte voller Ueberraschung! Menü ab Preis 97 Sfr.! Von 97 Sfr. bis zum 300 Sfr. kann man hier essen! Ist das Restaurant ein 3 Sterne Michelin Restaurant? Oder… So saftiger Preis und das Service??? Ich fange an deutlich zu motzen! Jürg fragte uns, ob wir gleich weiter fahren sollten. Ich war nicht ganz klar, weil es zu meiner asiatischen Erziehung nicht passt. Anjte meinte, warum sollen wir uns nicht gut gehen lassen? Also die Entscheidung wurde gefällt und ich beschloss mich als teilnehmender Beobachter das japanische Theater mitzuspielen und als Kritiker für Michelin zu beobachten. Vielleicht ist das Essen ja in Ordnung… tröstete ich mich selbst.
Das gesehnte heisse Handtuch kam überhaupt nicht, obwohl es in Japan überall selbst in einem einfachsten Restaurant üblich ist. Kein Tee zum Empfang. Die Personal waren „beschäftigt“, so dass man sie erwischen musste, wenn man bestellen wollte. Das Essen war nicht besonders überraschend. Das so genannte Sushi mit Reis in einem Bambus-Blatt eingewickelt schmeckt fade und der Fisch ist fischig! Ueberhaupt schmeckten alle Fisch und Meeresfrüchte an diesem Abend fischig. Ich frage mich, wie die Meeresfrüchte vom Koch behandelt und gelagert wurden. In einer gute Küche wird Fisch, die fischig schmeckt – nicht mehr so frisch, in Taiwan nur zum Süss-Sauer verarbeitet. Keine Köche in unserem Land würde sich getrauen noch als gekochte Gerichte zu servieren!
Ich sah Gerichte, die in schönem Geschirr vor mir gebracht wurde und schön dekoriert erschienen. Der Geschmack ist O. K. manchmal fade, aber man kann es akzeptieren. Aber für diesen Preis hätte ich wirklich mehr erwartet oder erwarten muss! Freunde assen und schienen zufrieden zu sein. Ich schwieg und bemühte mich zusammenzunehmen.
Trotzdem platzte meine Bemühung, als ich das warme Nigiri kamen! Ich nahm die Nigiris mit meinem Stäbchen und der Fisch klebt leicht auf dem Teller – ich zog meine Augenbraun zusammen und verstand noch nicht, was das bedeutete. Als der Fisch in meinem Mund landete, schrie ich fast und wurde richtig sauer.
Wenn wir Sashimi oder Nigiri in Taiwan essen, möchten wir den Fisch in seinem Frischen geniessen. Die Aestethik den rohen Fisch zu essen besteht in dem Erlebnis, dass seine leicht knackige und geschmeidige Fasern und Fleisch fast im Mund verschmelzt, aber der Freude des Gauens spielte in diesem Genuss eine wichtige Rolle! Nur frische Fische geben uns ein Hauch des knackigen Gauens und das Süsse und die Aromen vergeht in den Mund! Aber hier ist der Fisch fast trocken, warm und fade. Der Reis hart und trocken. Das sagte mir, dass dieses Nirigi bereits lang in dem Zimmertemperatur standen. Ich konnte mich nicht mehr zurücknehmen und sagte sofort der Chefin des Restaurant. Sie wechselte ihr höfliches Gesicht und sagte mir, dass sie der Küche weiter sagt. Sie ging sehr schnell. Aber der Kellner mit ost-deutschen Akzent konnte mein ungebildetetes kulinarisches Wissen nicht sein lassen. Er belehrte mich, dass der Chefkoch den Fisch nur im Zimmertemperatur servieren. Denn die Aromen des Fisches am besten entfalten und am besten seine Frisch zum Ausdruck zum bringen. Ich schwieg.
Anschliessend zeigte er uns noch das Teezimmer in originalem Stil. Er erzählte ständig von Ryku, als ob er die ganz Tradition bestens kennen würde. Er erzählte uns, dass das Packet mit Teezeremonie und Kaseiki für ein Wochenende für ca. 1500 Sfr. kostet. Aber es sei so gut besucht, dass man bis zum Ausgust kaum ein freies Zimmer bekommt… Das Teezimmer steht noch im Februar-Stellung. Das Ro bleibt immer noch auf dem Boden… Es war allerdings bereits Mai-abend! Gut besucht oder nicht? Das Ro hat uns verraten.
Freundin M. lachte über mein Erlebnis in Hasenberg. „Warum hast Du mich nicht zuerst gefragt?“ sagte die Japanerin zu mir. Sie war vor zwei Jahren dort und seitdem lachte sie über jeden Bauer, der dort gefangen wurde.