Archiv für den Monat November 2018

Jeden Tag 17 Minuten…

Meng Lin, ich finde, du hast sehr viel dafür geleistet, dass du dich nicht unbedingt einsam fühlen musst. Ein paar gute Leute sind immer da und wollen sicherlich, dass es allen gut geht. So empfinde ich das, und bin dankbar, dass du imstande bist, so einen Laden zu führen, wo man hingehen kann und auch Leute treffen kann, über die man sich freut, wenn man sie sieht. So einfach empfinde ich das und wünsche dir viel Energie. Und Kunst ist ein grosser Energiegeber, sie ist wie eine mächtige elektrische Batterie, die dem Menschen doch auch in schwierigen Zeiten Kraft spendet. Und der Mond leuchtet nicht von allein, er reflektiert die Sonne, und wir auf Erden erfreuen uns des Lichtes, der Sonne und der Sterne:-).

Meine Zeile über Einsamkeit und Gemeinsamkeit hat L. zum Nachdenken gebracht und heute bekam ich einen langen Email zu lesen, das mich ermutigen sollte, sich nicht einsam in Zürich zu fühlen.

Ich fühle mich nicht allein. Einsam-Sein ist nur ein Zustand ohne Konnotation und bietet einen Raum, mich selbst zu begegnen. Ich pflege jeden Tag diesen Raum – also meine Einsamkeit, auch wenn meistens Menschen um mich sind. Gerade wenn Menschen um mich sind, muss ich um so mehr diesen Raum beschützen!

Wie oft habe ich mich gefragt, was bringt mir eine Tasse Tee? Was bringt Shui Tang in Zürich? Was bringt Tee dieser Welt? Wozu ich? Diese Frage wird oft brennend, wen viele Menschen im Kaufrausch sind und sich in Shui Tang irrten. Was bringt das?

Was bringt eine Tasse Tee in dieser Welt im Krieg, vor einem ausbrechenden Krieg oder nach einem verheerenden Krieg?

Umgekehrt kann ich mich fragen, kannst Du dem Tee jeden Tag 17 Minuten geben? Kann ich mir selbst jeden Tag 17 Minuten geben? Wenn Du es Dir nicht jeden Tag geben kannst, dann vielleicht einmal wöchentlich oder gar nur 17 Minuten in einem Leben? Warum nur 17 Minuten? Tee kann Dir weder Reichtum noch Rum geben. Genau wie die Poesie. In dem Kampf der Erlebnisgesellschaft kann Tee nur weiter nach hinten treten und ans Ecke gedrängt werden.

Die Zahl 17, 1+7 = 8. Nummer 8 ist der Anfang nach einem Zyklus und das Symbol der Unendlichkeit.

Wie wäre es ein Tag ohne Duft aus einer Tasse, keine Farbe in dem See meiner Schale? In diesen 17 Minuten hast Du Duft in der Nase, Aromen im Gaumen, und Bilder im Kopf. In diesen 17 Minuten kann ich den Ruf aus dem Wald hören, das Nordlicht auf meinem Dach ahnen und die Verbindung zu jemandem, der mir am Herzen liegt, spüren. Diese kurzen 17 Minuten ist wie ein heiliger Raum, der mir Klänge und Töne schenkt – in einer desillusionierten Welt.

Neulich schrieb Tim mir, dass er sich so sehr auf den ersten Schnee in Zürich freut. „Warum?“ „Weil in diesem Moment Magie über Zürich herrscht!“ Dieser Sad-Boy berührt mich immer wieder mit seiner nebensächlichen Bemerkung. Kannst Du Dich noch an den Tee erinnern, der Deine schöne dunkle Seite des Lebens offenbart? Ich weiß nicht, ob er es noch genau weiß. Ich weiß, dass er die Funken aus der anderen Welt wahrnehmen kann und dass er etwas in seinem Leben hat, was ihm nährt und flüstert, wenn er auf der Suche ist! Er wird sich rechtzeitig an dem Geschmack des Tees erinnern!

Ich warte auch auf dem ersten Schnee. Der erste Schnee bleibt nicht, bringt alles durcheinander und bedeckt das, was die Zeit vergessen will.

Kannst Du Dir jeden Tag 17 Minuten Zeit geben, für eine Tasse Tee? Oder anders formuliert für Deine Einsamkeit! Und wenn der erste Schnee kommt, lass Dich in diesem 17 Minuten von der Magie Zürichs verzaubern!

Daxueshan ruft

Ich weiss nie, was auf mich in Shui Tang wartet. Ich kann nur es annehmen, was das Universum mir beschert. Es hört sich so an, als ob es fremd bestimmt wird. Ich sehe es so, dass das Leben geführt wird. Was führt uns?

Lukas hätte ich nicht wieder erkannt. Er hat sein Bart weg rasiert. Simon kam um seinen Daxueshan Gushu zu sichern. René kam mit dem Vater, um ihm Shui Tang zu zeigen. Für diese junge Runde wählte ich den Pu Er Daxueshan Yesheng Gushu, der Evolution verpasst und wilde Gene besitzt. Über paar Hunderten Jahren wächst er im Wald über 3000 Meter über den Meeresspiegel. Harzig, frisch und floral. Ich bereite ihn gerne sanft zu, obwohl er uns auch gerne seine Ellbogen zeigen. Was für Geschmackskurven? Es gleicht eine Wanderung durch die Frühlingslandschaft, wo Krokus blühen, die Moore gemütlich verbreiten, Nadelbäume ganz gerade in die Himmel wachsen. Ja, wie Avatar! Wie der Wald bei dem Hexer Wiesner in Escholzmatt!

Der Ruf von Daxueshan Yesheng Gushu ist wie eine Faden. Er ruft einen in den Wald zu gehen, wo ein Labyrinth sich offenbart. Es ist wie Theseus, der unausweichlich seine Reise antreten musste, mit Faden von Ariadne den Weg finden und Minotauros töten konnte.

„Dieser Tee schmeckt wie ein Ruf.“ Die beiden nickten den Kopf. “ Hast Du nicht das Gefühl, dass er Dich ruft, Lukas, komme! Komme raus! Raus aus Deinem Komfortzone!“ Lukas sagte, „Doch! Aber wir blieben meistens gerne im Verzicht auf Freiheit und lieber in Sicherheit.“ „Das stimmt. Wir stehen oft kurz vor einer Mündung und haben ungeheuer Angst weiter zu gehen. Aber wenn wir nicht paar Schritte weiter gehst, woher sollen wir wissen, wohin der Fluss uns treibt und wie die Ozean aussehen kann?“ Das Problem ist, wenn wir paar Schritte gemacht haben, wissen wir plötzlich, dass wir nicht von dem Strömung getrieben sind, sondern von unserem Herzen. Lernen zu vertrauen, dass wir auch allein den Weg zu Ende gehen können, ist auf einmal das Wichtigste. „Man braucht Mut.“ sagte er.

Was ist Mut? Ist Mut Nicht- Angst? Ist Mut eine Kraft, um etwas zu verändern? Ich neige zu dem Tee. Er ruft. Ich muss mir nicht überlegen, weil mein Herz vibriert. „Mut ist vielleicht eine Haltung im Leben. Eine Haltung die sich in bestimmten Moment manifestiert, wenn etwas entschieden werden muss. Entscheide ich mich für die Vibration meines Herzens? Oder entscheide ich mich für den scheinbaren einfachen kontrollierbaren Weg?“ Eine Grundhaltung, die den Lebensfluss am Scheideweg scheidet und führt.

Lukas umarmte mich beim Abschied und bedankt sich für den Stoff zum nachdenken.

Meine Gäste sind gegangen, und ich gehe auch weiter.

Einsamkeit und Gemeinsamkeit in Moods

Ich erzähle gerne Geschichte. Weil ich glaube, dass ich ein einsamer Mensch bin. Ich bin als ein einsames Kind aufgewachsen, weil meine Mutter mir nicht erlaubte mit anderen Kinder zu spielen und mir dafür wunderbare Bücher über die Weltgeschichte und europäische Aufklärung kaufte. Die Welt der Erzählungen gab mir einen Raum, in meiner Einsamkeit mit all unbekannten Personen und nie begegneten Figuren verbunden zu sein, über die Grenze zu Raum und Zeit.

Einsamkeit wird in der chinesischen Kultur wunderbar erzählt. Der berühmte Dichter Li, Bai erzählte uns von einem vollkommenen Glück in einer Vollmondnacht:

舉杯邀明月 對影成三人

Ich lade den Mond ein, mit einem Schatten gemeinsam zu Dritt eine Schale Wein zu teilen.

Das vollkommene Glück liegt in dem vollkommenen Eins werden mit sich selbst.

Aber was machst Du, dass Du trotz Zweisamkeit und Dreisamkeit immer noch einsam fühlst? Denn die Einsamkeit nichts mit Anzahl von Menschen neben uns zu tun. Es hat mit „Verstanden werden und Verstehen wollen“ zu tun. So einsam, dass man Angst vor dem Abendessen hat. Mit wem sollte man essen gehen? Wie findet man jemanden, mit dem man ohne Worte verstehen kann? In der chinesischen Mythos wird eine Geschichte über einen König und eine Pfau erzählt:

Der König erhielt einen Pfau vor drei Jahren. Das Vogel sang und tanzte nie. Jemand riet König einen Spiegel vor dem Pfau zu stellen, damit ihm getäuscht werden konnte, dass er Seinesgleichen begegnet hätte. Tatsächlich tanzte und sang der Pfau drei Tage lang vor Aufregung und starb direkt wegen der Erschöpfung. 青鸞舞鏡 Qing Luan Wu Jing ist somit ein wichtiges Geschenk der chinesischen Kultur an uns. Es erzählt uns über unsere Einzigartigkeit und den vergeblichen Versuch, Unseresgleichen zu finden.

In unserer Individualisierungsprozess müssen wir die Einsamkeit aushalten. Das Mittel uns in diesem Zustand zu unterstützen ist die Poesie und Musik.

Lea komponiert uns schöne Stücke, die uns näher an die Einsamkeit bringen, die wir wahrscheinlich gerne nach aussen verleugnen; und zugleich uns an diese Gemeinsamkeit erinnern. Egal wer wir sind, wollen verstanden werden und den Anderen verstehen. Einsamkeit ist der beste Brücke zur tiefen Verbundenheit mit anderen Menschen. Denn sie einem Raum schenkt, der andere Möglichkeiten und die Zukunft öffnet. In dieser Gemeinsamkeit fühlen wir uns wieder miteinander verbunden. Auch wenn wir aus unterschiedlichen Richtung kommen, können wir unseren Herzen zu hören und folgen. Dort liegt die Zukunft.

https://www.moods.club/de/?d=201812

Liebe Meng-Lin, 

Vielen herzlichen Dank nochmals für den Dong Ding Qinqxin Premium 2011 Frühling – der hat mir in den letzten zwei Wochen wirklich viel Kraft und Fokus und Erdung gebracht. Er war mein ständiger Begleiter in der Vorbereitungszeit für mein Konzert am 15.12. Ich hab täglich bis 2 Uhr morgens durchkomponiert! Und um 8 Uhr morgens wieder begonnen, ohne wenn und aber. Er hat mich auf eine Art angetrieben „ Los, weitermachen“, aber auf eine sehr tröstende Weise, als ob ich nicht alleine wäre. Merci!

Zu meinem Konzert: Es findet am 15.12 im Moods in Zürich statt ( im Schiffbau ), es beginnt um 20:30 und dauert ca 75min.

Das Thema ist die Verbindung. Aus der Einsamkeit in die Gemeinsamkeit. Wir beginnen reduziert, sehr ruhig, meditativ, auch etwas dunkel- und dann kommen immer mehr Musiker auf die Bühne, bis es am Schluss ein Fest ist. Es ist auch tatsächlich mein Geburtstagsfest an dem Tag! Es würde mich sehr freuen, wenn einige meiner Teefreunde dabei wären:) Shui Tang empfinde ich auch immer als Ort der Verbindungen, der Gemeinschaft, wenn auch manchmal nur für kurze Zeit.

Ganz herzlich

Lea

Heute ist es grau

Ich mag nicht, wenn jemand wie ein Berg blockiert vor mir steht.

Wenn ein Brückenbau nicht funktioniert, wenn den Kern nicht berührt werden kann, dann verlasse ich. Wenn man mit Blockade nicht umgehen kann, warte ich selten, ich versetze es.

Über meine innere Blockade geht es am meisten mit einem inneren Gespräch. Manchmal spricht sie zu mir und verlangt mehr Geduld.

Reden nützen oft nicht. Wir reden ganzer Zeit, ohne zu wissen, wozu. Das ist ähnlich wie viele Menschen Tee trinken und wissen nicht, was sie trinken oder wie der Tee zu Ihnen spricht.

Manche trinken Tee, um wach zu bleiben. Manche trinken um etwas zu kompensieren. Teefreunde J. warnte mir vor Abhängigkeit von Pu Er ( er schrieb über diese Warnung in einer Diskussion) weil ich ohne ihn nicht arbeiten könne. Abhängig von Etwas ist wirklich kein Verbrechen. Unabhängigkeit ist oft eine Einbildung. Die Diskussion um Achtsamkeit und Teegenuss ist eine Reflexion über den Anfängergeist, weshalb man sich von diesem Getränk angezogen fühlt. Dies sollte man immer wieder machen, am besten jeden Tag. Dass Tee als Aufputschmittel umfunktioniert wird, ist es allgemeines Phänomen, es ist nicht so wichtig zu fragen, ob wir es besser nicht tun, sondern wichtig und zu fragen, weshalb tun wir es.

Weshalb tun wir es?

Die alten Chinesen hatten ihr Aufputschmittel von Taoisten und betrachteten es als eine Abgrenzungsmitteln zu anderen Schichten. Warum?

Warum will man sich besser fühlen, als etwas Besseres fühlen und als der Richtige fühlen?

Tee ist ein Suchtmittel. Tee macht nicht nur einen abhängig, sondern bereichert ihn. Ein Medaillon hat zwei Seiten. Warum wollen wir nur eine Seite für sich beanspruchen?

Und weshalb trinke ich Pu Er? Ich trinke nicht nur Pu Er. Ich trinke gerne Wasser. Gerne Bier, gerne Kaffee und gerne Sake. Ich trinke Pu Er gerne in Shui Tang, weil mir dieser Tee in solchen Moment in Zusammensein mit Menschen Distanz und Raum vermitteln. Ich liebe diesen erdigen Geschmack und klare Struktur im Aufguss. Der Körper kann sie gut integrieren und nimmt eine Zufriedenheit war. Das ist aber keine Abhängigkeit, sondern ein zufriedener Zustand, der die Funken aus der Zukunft riechen kann anstatt im Geruch der Vergangenheit zu versinken.

Auch der Tag – als ich aufwachte – in Zürich ist grau, aber ich blicke in die Zukunft. In meiner Tasse von Dianhong rieche ich Blumen aus Süden und Ruf aus der fernen nahen Zukunft.

Auch wenn Deine nahe Vergangenheit ist grau, ist Blitz, ist Tragödie, kannst Du immer noch in die Richtung Deines Herzen laufen. Dort ist die Zukunft. Und wenn der Tee Dich begleiten kann, egal wie Du ihn missbrauchst, ist er treu und gültig – bei Dir.

Verwelkte Blumen – Pflaumenkult der chinesischen Ästhetik III

Fortsetzung zu Beiträge über Pflaumenkult in der chinesischen Ästhetik.

Ich habe nicht vergessen, den Beitrag über die Verschiebung von Pflaumenblüte in der japanischen Ästhetik zu schreiben. Die konkurierende Beziehung zwischen Pflaumenblüte und Kirschblüte widerspiegelt der Beziehung zwischen China und Japan.

Identität entsteht aus der Notwendigkeit der Unterscheidung von den Anderen. Das Ich wird durch das Anderen definiert. Das Ich mit einem Wir zu erweitern und mit einem Symbol zu von WIR zu suggerieren gehört zur bestimmen politischen Rhetorik. In Taiwan war es Pflaumenblüte, was der im Bürgerkrieg gegen Mao verlorene Republik ein wenig Selbstvertrauen suggerieren sollte. In Japan ist Kirschblüte seit dem 9. Jh. das nationale Symbol. Und China fungiert als der „wichtigste“ Andere in der japanischen Geschichte.

Fast alle so genannte japanische Kulturgüter, die wir heute so bewundern, wurzeln in China. Die chinesische Kultur war als einen nahrhaften Boden verstanden und konnte der eigenen Entwicklung Japans vorantreiben. Und in diesen Entwicklungsprozessen wird das Japanische formuliert.

Kein Wunder galt die Pflaumenblüte in alten Japan als die Blüte der Liebe, der Frühling und Treu. Und Pflaumenblüte bewundern war einer der wichtigsten Tätigkeit des Hofes im 7-8 Jahrhundert, weil genau diese Blumen-Party in Liuchao-Periode Chinas (3.Jh-6. Jh.) Manyoshu ist DAS Gedichtsammlung Japans (4.-8- Jahrhundert) umfasst 4496 Gedichte. Loblieder für Pflaumenblüte waren 118 Stücke, während nur 44 Gedichte für Kirschblüte geschrieben wurden.

Trotzdem gab es in der japanischen Gesellschaft bereits Menschen, die aus einfachen Schichten stammen und Kirschblüte lobten und dichten – während die Oberschicht noch Poesie für Pflaumenblüte schrieben. Vielleicht war es auch eine Protest-Bewegung gegenüber die Dominanz der herrschenden Kultur.

Das erste Hanami von Kirschblüte im japanischen Hof war 813. Aber der Kronprinz und seine Gefolgschaft trugen immer noch das Haarschmuck aus Pflaumenblüte in Feier. Eine sichtbare Veränderung sieht man erst durch die Popularität der eigenständigen japanischen Malerei, die sich aus dem chinesischen Vorbild emanzipiert. Gleichzeitig hörte der Entsandt von Studenten nach China im Lauf 894 auf. Kirschbäume wurden immer öfters erwähnt und angepflanzt. Im 12. Jh. wurden vier verschiedenen Bäume auf dem Fussballplatz im Hof angepflanzt: Kirsch, Weiden, Kiefer und Ahorn. Pflaumenbaum wurde nicht erwähnt.

Trotzdem war China immer noch das Vorbild. Gedichte auf Chinesisch zu schreiben (ohne chinesische Grammatik), chinesische Texte und Güter wurden immer noch weiter adaptiert. Erst in der Edo-Zeit (17. Jh) fragte ein Botaniker Kaibara Ekiken (1630-1714) fragte in Nagasaki einen Chinese, ob es in China Kirschbaum gibt. Der Chinese antwortete auf die Frage mit Nein. Somit gründete Ekiken in seiner Abhandlung die Besonderheit von Kirschpflanzen in Japan – es sei wirklich NUR japanisch. In der Tat gibt es in vielen Ländern auch in China Kirschbäumen. Die Kult Kirschblüte als das typische Japanische ist nicht mehr aufzuhalten.

In dem Prozess der Stiftung der Identität wird das Typische und Einmalige gesucht. Kirschblüte war eine Projektionsfläche für die Selbstfindung Japans. Der Charakter dieser Blüten liefern die Nahrung für das Nachdenken über die grundlegende Themen eines Individuum wie Geburt und Tod, wie Zerfall und Erneuerung. Darum finden wir so viele Attribute über Kirschblüte, zum Beispiel Blumenpracht als treue Soldaten oder verwelkte Blüten als Tod und später verherrlicht als eine Tugend, für Kaiser und für die Nation zu sterben (Emiko 2014: 213-215).

Kirschblüte verwelken, wenn der Frühling vergeht. Die Menschen werden gebogen weil wir von Ideen und Moral manipuliert werden. Wir werden wohl ein bisschen biegen müssen, um einen Raum zu schaffen, um unser wahres Selbst zu pflegen. Wir werden auch in der Lage sein, diese Kraft als Prüfstein betrachten zu können, wenn wir einen Raum gestalten haben und es als eine Chance sehen. Trotzdem möchte ich nicht diese Kraft sein, Macht auf das Kollektive auszuüben, die ANDEREN zu biegen und noch weniger die Schwerkraft dieser Biegung zu spielen. Mitläufer sind die Schwerkraft dieses Aktes.

Was warten die verwelkten Blumen im Herbst? Den Winter rieche ich bereits. Die leere Blicke der Blumen antworteten nicht. Verwelkte Blumen warten vielleicht auf das Wasser, das sie mitnimmt. Und ich warte auf den Ost Wind, der den Krumen Pflaumenbaum erweckt. Der Wind wird kommen.

Adventgespräch 2018 in Shui Tang

Am 03.12.2017 fand ein Adventgespräch mit Brigitte Egger in Shui Tang statt. Gesprochen wurde über die Symbolik des Wassers. Die Diskussion war anregend und wir waren fasziniert von der Tiefe des „Wassers“ als Symbol der Menschheit. Somit wollen wir in diesem Jahr mit dem Thema weiter fahren!

Das Gespräch über das Wasser an einem Ort des schönen Wassers! Für mich ist das Wasser die Form einer tonisierenden Energie fürs Leben – sei es geistig oder materialistisch. Jeder Mensch, der seinen inneren Brunnen gefunden hat, sprudelt von Inspiration und Kraft des Lebens! Selbstverständlich in geistiger und materieller Formen!

Ich freue mich auf zahlreiche Erscheinung und Anmeldung ist erforderlich!

Märchen mit Tee von Teeodor

Hier möchte ich gerne den Brief von Catherine aus Basel hier mit anderen Teefreunden teilen. Catherine kenne ich wohl bald zwanzig Jahre. Sie liebt immer noch Tee, arbeitet immer noch mit Tee und bliebt immer noch sehr kreativ mit Tee! Ich bewundere sie und schätze sie!

Wenn man ein schönes Geschenk für Adventskalender sucht, ist das Adventskalender von Teeodor wohl ein Volltreffer!

Sehr geehrte TEEODOR-Kunden

Der Adventskalender «Märchen und Tee» 2018 ist da! Es freut mich, Ihnen den diesjährigen Adventskalender mit der Geschichte «Der Baum einer Königin» zu präsentieren. Die Geschichte spielt in einem Königreich, in dem Bäume einen hohen Stellenwert geniessen und handelt vom Mut, den es braucht, zur Wahrheit zu stehen.

Auch dieses Jahr habe ich mir erlaubt eine Geschichte für Teeodor so zu gestalten, dass sie seinen Bedürfnissen entspricht und mir gefällt. Ausserdem wurden neu ungebleichte Teesäckchen eingeführt und ein Eco-Klebeband anstelle der Metallklammern.

Alles andere ist wie gewohnt, für jeden Tag der Adventszeit ist ein Teesäckchen mit einem Abschnitt der Geschichte und einem darauf abgestimmten Tee oder einer kleinen Überraschung für Sie zusammengestellt. Die Teesäckchen enthalten Blatttee aus dem ganzen Spektrum des Tees; vom Kräutertee über Grün- Schwarztee bis hin zu Oolong oder Pu Erh Raritäten. Ein Teesäckchen ergibt ca. 1/2 Liter Tee. Der Adventskalender kostet 65.-Franken und wird auf Wunsch für 9.- Franken Porto auch mit Rechnung zugesandt. Die Auflage ist limitiert.

Zu den Öffnungszeiten Donnerstag und Freitag 13.30 – 18.30 Uhr und Samstag 11-17 Uhr bin ich persönlich bei Teeodor anzutreffen, ansonsten können Sie mir auch unter 061 261 57 24 aufs Band sprechen oder eine E-Mail senden.

Ich freue mich Ihre Bestellung entgegen zu nehmen und wünsche Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit.

Beste Grüsse

Catherine Wüest-Rudin

P.S. Möchten Sie in Zukunft diese Benachrichtigung nicht mehr erhalten, senden Sie mir diese E-Mail zurück mit dem Vermerk «Bitte keine Informationen mehr».

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TEEODOR 
Catherine Wüest-Rudin 
Andreasplatz 17
4051 Basel 

Tel: 061 261 57 24 
web: www.teeodor.ch 
e-mail: welcome@teeodor.ch

Der Klang von dem ersten Schnee

Der erste Schnee kam am Sonntag in Einsiedeln. Als ob alles bedeckt und klanglos wurde. Langsam und deutlich fielen Flocken in die Hände. Klanglos froren Sie dort ein , wo sie gefallen sind.

Zurückgekehrt. Immer noch müde und vielleicht ein bisschen Ablehnung von der Struktur, der ich unterordnen muss. Jiri kam zu Besuch und was wäre das Richtige fürs Moment? 8892 Pu Er Gushu von Wang, Manyuan! Ein Hauch Erde und Laub von tiefen Wald. Er spendet Trost und Wärme. Mit der schönen frischen Duanni Kanne von Yu, Jiaojiang zeigte uns der 8892 sein einmaliges Gesicht! Noch nie habe ich diesen 8892 in dieser reinen eleganten Aufguss erlebt! Nicht schwer, nicht zu erdig. Der klare rötliche Ausguss war beflügelt und streichelte unsere Herzen so klangvoll wie der erste Schnee in Einsiedeln!

René und seine Freunde aus Berlin hatten gute Antenne und rochen den klangvollen 8892! Später kam Nico. Wir diskutierten über die Symbolik von Ameisen und Kürbis auf der Kanne und in der chinesischen Ästhetik. Ich erzählte von der Anregung durch Jean-Sebastien in Einsiedeln über den Begriff “ Wort (siehe Prolog von Johannes Evangelium) “ und „Logos“ im Vergleich mit dem Begriff „Wort“ in dem Orakel Schriften der alten China.

Jiri sagte, er würde beim Schneien den sanften schmeichelnden wilden Qimen aus Huangshan trinken. Ich nickte meinen Kopf. Jedenfalls sollte ein Tee sein, der mich beim Zuhören von Schnee nicht stört. Jedenfalls sollte ein Tee sein, der mich beim Schneerieseln begleitet. Jedenfalls sollte ein Tee sein, der Schneeflocken in meinen Händen zu erklingen bringt.