Archiv der Kategorie: Wie lagere ich Tee?

Zum Thema Teelagerung II

Ich fragte Yu, wie er seinen Tee lagert.

„Ich beabsichtige nicht, mit speziellen Gefässen Tee zu lagern. Jüngere Pu Er lagere ich gerne in Zisha Gefässe (aus Yixing Ton). Ältere Pu Er lagere ich gerne in glasierten Gefässen – damit der Tee sich nicht weiter stark verändert. Eigentlich muss nur saubere geruchsfreie luftige trockene Räume sein. Mit dem Bambus Korb im Bild sollte man aufpassen wegen Schimmel. Anstatt solchen Körbe zu nehmen wäre es besser den Tee einfach im originalen Bambusblätter zu lassen. Bambus verschimmelt schnell.“

Das stimmt. Ich erinnere mich: Bambus für Chasen, für Teeschiff oder für Teelöffel sollte immer aus paar Jahre gelagerten Bambus aus Bergen sein. Die meisten Teeliebhaber lassen sogar diese Bambus räuchern. Die Cha Gao aus 2015 war mit Bambusblätter gewickelt, weil die Bambusrohr im Sommer oft von Insekten befallen werden können.

“ In Taiwan wird solch Bambuskorb nicht verwendet. Früher hat man die Fladen im Kartonschachtel gelagert.“ Darum hat er seinen Tee im Kartonschachtel!

Ich erzählte ihm, dass es viele Teeexperte im Netz tätig sind und sie haben zu jeder Dinge immer eine Meinung. „Es gibt Flut an Information und jeder kann ein Meister sein.“ Sagte er.

„Habt Ihr Kühlschrank für Euren Tee?“ „Kühlschrank?“

„Ja! “ „Nö. Wir haben nur Luft Entfeuchter in Taiwan. In Kühlschrank Tee zu lagern ist heikel. Es kommt danach in dem Tee Feuchtigkeit. Das tut Tee nicht gut.“

Das stimmt. Ich erinnere mich an meine Cha No Yu Zeit, vor jeder Übung muss mein Teevater Detlef seinen Usucha und Koicha aus dem Kühlschrank nehmen und mindestens eine Nacht stehen lassen. Damit der Tee keine Feuchtigkeit hat und locker fällt. Wenn der Tee zu viel Feuchtigkeit hat, merkt man als Gast auf jeden Fall bei Betrachtung und bei der Zubereitung, das war immer peinliche Momente als Gastgeber, wenn es enttarnt wurde. Im Tee kann man nichts verbergen!

„Weiss Du, die meisten Leute wollen Geschichte hören, Anekdote erzählen. Wahrheit will nur wenige Menschen hören.“ Er schickte mir einen Aufschnitt von seinem Gespräch mit dem Inhaber von Bo He Tang. Es handelte sich um Fakenews unter den Teehändlern. Die beiden seufzten im Weixin, dass die Wahrheit Menschen am wenigsten interessieren.

So viel zu der Einstellung von Lagerung von Yu als ein Teeliebhaber und Teehändler von edleren Pu Er Tee!

In Karton gelagerter 8892 von Wang, Man Yuan!

Zum Thema Tee Lagerung I

Nachmittags gab es eine Diskussion über Thema Lagerung.

Für mich ist diese Frag, „wie muss ich meinen Tee lagern“, nicht mit paar Sätze zu beantworten. Hinter dieser Frage verbirgt die Haltung zum Leben.

Warum? Was hat die Frage nach der Lagerung mit der Haltung im Leben zu tun?

Wie wichtig ist die Lagerung? Ist der Tee, der gelagert wird wichtiger oder die Lagerung? Handelt es sich hier um die Lagerung an sich oder um die Lagerung als kokettierende Gehabe?

Wenn man mich in Shui Tang fragt, wie sollte man seinen Tee lagern. Sofern man den Tee gewöhnlich trinken möchte, reicht vollkommen die Tüte von Shui Tang gut zu verschliessen. Ich scherze immer mit meinem Besuchern, „Ich verkaufe Ihnen gerne etwas. Möchten Sie es?“ Für mich geht es um die Haltung, unnötige Dinge nicht zu pflegen. Unsere Energie können frei gesetzt werden, um mit uns selbst auseinanderzusetzen anstatt als Beschäftigungstherapie oder alles richtig machen zu wollen – als Zwang! Aber wenn ich einen grossartigen Tee habe, dann mache ich mir Gedanke, wie ich ihn gut aufbewahren kann.

Ehrlich, viele Leute wissen die berühmte Müllsäcke Lagerung von Atong. Er lagert seinen wertvollen Tee einfach in Plastik Säcke.

Wo lagere ich meine 8892 Fladen? In einem Karton, wo lagere ich mein 7542 aus dem 70er Jahren? In Zip Tüte. Weiss Du diese Tüte sind nicht normale Tüte, sie sind mindestens ein Tag lang vor dem Buddha gelegt und ich habe es für sie gebetet. Glaubst Du es? Liebst Du solche Geschichte?

Liebe Teefreunde, pass auf bei solchen Diskussionen! Lass Dich nicht manipulieren und von der Kommerzialisierung des Tees beeinflusst werden. Tee befreit uns. Ein guter Teelehrer befreit uns vor Meinungen, vor Zwang und vor „Müssen“, anstatt uns mit „Müssen“, „Sollen“, und „man macht es so“ vereinnahmen! Viele Menschen geniessen bei solchen Diskussion gerne das Machtgefühl wie ein Guru. Das ist eine Abhängigkeit, nicht Befreiung. Tee ist keine Religion!

In chinesisch gibt es einen Ausdruck , Wan Wu Sang Zhi 玩物喪志. Was bedeutet es? Wenn man sich zu „Fetisch“ auf eine Tätigkeit konzentriert, verliert man die aufrichtige Wille zum Leben. Man kann es auch einfacher sagen, „wenn man sich zu sehr auf das Äusserliche fokussiert, verliert man das Wesentliche aus den Augen“.

Der Tee ist das Wichtigste.

Wer sich mehr leisten, Ton Gefässe sind sehr gut. Holzdosen sind exzellent. Aber nicht alle Holzarten bieten für die Lagerung des Tees gutes Milieu an. Oder baue einen klimatisierten Raum mit richtigen Feuchtigkeitsmesser – das macht Yu. Ansonsten hat er seine wertvolle Lao Man Zhang etc. im Karton – ist eine Illusion zerbrochen?

Wer weniger zur Verfügung hat, kaufe lieber guten Tee, bewahre sie gut in einem Metal Keksedose, oder in Müllsäcke wie mein Lehrer.

Noch besser ist, deinen Keramiker in Deiner Nähe zu besuchen. Frage dem Profi woher er seine Ton hat und bitte ihn eine unglasierte oder nicht zu dicht gebrannte Dose für Dich zu fertigen, ein Profi weiss wie er brennen muss und weiss, ob er Industrie-Ton verwendet oder nicht.

In Deutschland gibt es einen tollen Keramiker Thomas Henle. Er lagert und verarbeitet seine Ton selbst und brennt es in Holzofen. Als ich bei ihm war, wollte ich gleich testen, wie das pure Wasser in seinem Gefäss schmeckte. Ich möchte wissen, was ich verkaufe. Das pure einfache Wasser schmeckte im Vergleich im Glas so lebendig und süss in seinen Gefässe! Das ist auch der Grund, warum seine Werke in Shui Tang zu verkaufen sind! Besuche die Webseite von Herrn Henle, falls Du keinen Keramiker in Deiner Nähe findest!

Lagerung as ein Spiel ist berechtigt. Dann pflegen wir das Bewusstsein, dass es ein Spiel ist und rede nicht so wie ein Guru! Und wenn wir den Anderen nicht als absolut idealisieren würden, wirkt der Andere nicht absolut auf uns. Es ist wechselseitig. Wenn keine Projektion gepflegt wird, hat ein Guru ebenfalls keine Chance absolut zu sein!

Wer sich das leisten kann, ist es toll eine Stapel zu kaufen und den Tee im Bambus zu lagern.

Für mich ist dieses Korb eher eine Dekoration als ein Gefäss zur Lagerung.

Gefässe für die Lagerung von Pu Er

Es war wieder die Zeit unsere Pu Er Tee Lagerung zu degustieren. Ich habe bereits verschiedene Berichte zu unserem Lagerungsexperiment in Shui Tang. Paar Teefreunde trafen sich bei dem Lichtfest in Shui Tang, um das Thema Lagerung zu widmen. 2012 hat Tim das Experiment angesetzt. In fünf verschiedenen Materialien hat er Wuliangshan Yesheng Gushu 2012 gefüllt: in Ton ( gemischt mit Vulkangestein aus Taiwan), in Porzellan, in Metal, in Alutüte von Shui Tang, in Kirschbaumrinde.

Tim hat das Experiment sorgfältig vorbereitet. Niemand wusste nicht, wie der Tee in der Schale gelagert war. Dieses Masnahme sollte die Manipulation vermieden werden. Jeder hat zwei Stimme. Am Ende wird es gezählt, welche Schale die meisten Stimme erhält.

Metal hat drei Stimme erhalten. Der Duft von dem Tee aus Metaldose war sehr konzentriert. Der Tee sehr präsent, der Aufguss süss. Sehr wenig gereift.

Holz hat sechs Stimme. Der Duft ist breit, zurückhaltend und präsent. Der Aufguss würzig, die Textur sanft geschmeidig und süss. Er ist spritzig auf der Zunge. Der Tee ist gereift.

Alutüte hat eine Stimme. Der Duft präsent. Der Aufguss süss und intensiv. Der Tee ist wenig gereift.

Porzellan bekommt zwei Stimme. Der Duft ist sauber, klar, aber der Aufguss ist im Vergleich flacher.

Tongefäss von Mischung aus Vuklangestein aus Taiwan, unglasiert. Er bekommt acht Stimme. Der Tee schmeckt mineralischer. Der Duft roch konzentriert und strahlend breit. Vollmundig, süss und geschmeidig.

Wenn man einen Tee lagern will, der nicht reifen sollte, würde ich meinem Kunde raten, den Tee in Shui Tangs Verpackung zu lassen oder eine günstige Metaldose zu kaufen.

Wenn man einen grossartigen Tee hat, der reifen und entwickeln sollte, würde ich eine Teedose aus Ton oder Holz empfehlen! Beim einkaufen von Ton wäre interessant den Herstellern nach der Herkunft von Ton nachzufragen. Ton ist nicht gleich Ton!

Nächstes Jahr werden wir uns wieder treffen um Oolong Lagerungsexperiment zu treffen. Vielleicht ergibt es sich verschiedene Ergebnisse!

Liebe Teefreunde, Euch wünsche ich viel Freude bei Lagern! Für das Thema von Tee und seiner Teedose habe ich genau vor einem Jahr etwas geschrieben! Zuerst der Tee und dann seine Dose suchen. Zuerst der Tee und seine Teekanne! So geht unser Teespiel immer weiter.

Tee bei den Schweizer Familie 

Ich komme mit der Technik nicht so gut aus, so dass ich hier über FB von Shui Tang posten muss. Vielleicht ist es auch gut, man kann die FB Seite von Shui Tang kennenlernen!

http://www.shuitang.ch/blogs/news/eine-tasse-voller-genuss-expertin-meng-lin-chou-fuhrt-ein-in-die-welt-des-tees

Diese Seiten führen Miriam Fischer. Dank ihr!

Und hoffentlich kommt der Tee tatsächlich bei den Schweizer Familien an!

Tee und seine Teedose

Viele Leute suchen im Moment nach dem Sucht-Begriff Tee und seine Aufbewahrung. Diesen Text habe ich vor 8 Jahren geschrieben.

Wie hätte ich heute erzählt, wenn man mich diese Frage stellt?

Inzwischen kann ich auch mehr differenzierte Aussage machen.

Ist der Tee bereits von Fremdgeruch beeinflusst? Dann würde ich zuerst mit Metalldose, wenn das Budget grösser ist, dann Kirschbaumrinde-Teedose. Diese Holzdose rettete mir einen ganz wertvollen Tee vor vier Jahren, als der Tee im Plastik-Sack versendet wurde und bereits metallic roch. Diese Teedosen helfen den Tee von Geruch zu befreien.

Ist der Tee innerhalb sechs Monaten zu trinken? Dann ist es gut in Alutüte, so wie wir in Shui Tang verpacken oder in Metalldose. Der Tee hält in einer Metalldose relativ lang frisch. Siehe auch https://charen.ch/tag/tee-lagerung/

Bei einem grossartigen Oolong, der sich entwickeln und reifen sollte, würde ich Tongefässe und Kirschbaumrinde-Dose bevorzugen. Siehe https://charen.ch/2015/06/24/degustation-von-qilan-gelagert-in-verschiedenen-gefas/

Bei einem bereits alt gereiften Pu Er oder Oolong, würde ich die Reifung nicht mehr betonnen, dann würde ich wieder eine Metalldose nehmen. Andererseits verfolge ich eher die Haltung, die natürliche Reifung zu pflegen, anstatt zu stoppen. Wenn der Tee bereist nur als kleine Menge vorhanden ist, dann würde ich weg trinken. Damit dieser Tee in seinem schönsten Bild in der Erinnerung bleibt!

2016 bei dem Lagerungsexperiment schrieb ich in meinem Notiz von der Degustation Wuliangshan: Holz-Duft und Geschmack fruchtig und blumig wie Jelee und Holunderblüte. Am weitesten ist die Reifung beim Steinzeug, der Tee hat bereits säure Pflaumennote. In diesem Moment nach 4 Jahren Lagerung befindet der Tee im Steinzeug nicht gerade im Topzustand, aber in weitesten fortgeschritten! Hingegen im Metalldose ist der noch recht jugenhaft. Endliches Ergebnis finde ich auch bei der Qilan Oolong Lagerung. Also wenn man die Reifung erwartet, muss man auch Geduld ausüben und glauben an einem großartigen Tee, dessen Reifung seine Kurve hat! So macht eine Lagerung mit Tee spannend!!

Wenn ich mir es leisten kann, würde ich Tee im Tongefäss und im Kirschbaumrinde lagern. So kann ich schön trinken und schön waren!

Interessanterweise ist nicht jeder Holz den gleichen Effekt hat! Neulich erwarb ich Eschen-Schachtel von Finnland. Irgendwie macht dieser Holz kein gutes Milieu für Teelagerung. Jedenfalls keineswegs für grüne Teesorten! Ich beobachte noch weiter!

So ähnlich ist wie unsere Individualisierung als Menschen. Ein Mensch ist zwar im Moment lieb und harmlos. Aber es ist nur im Moment. Um richtig reif werden zu können, muss dieser Mensch auf seine Popularität und Beliebtheit manchmal verzichten, auf seinen Weg gehen, seine Grenze schreiten und seine Gesichter selbst richtig kennen lernen.

So wie der Tee, so ist der Mensch.

Spannende Teewelt!

 

 

Degustation von in verschiedenen Gefässen gelagerten Pu Er Wuliangshan

Am vergangenen Mittwoch versammelten paar Teefreunde um das Lagerungsexperiment mittels Degustation zu überprüfen. Gelagert war der Pu Er Wuliangshan Gu Shu 2012. Gelagert in Metaldose, Tongefäss (Steinzeug), Alutüte, Kirschbaumrinde-Dose und Porzellan-Dose.

Am besten hat der Wuliangshan 2012 in Metaldose die meisten Stimme erhalten! Auf der zweite Stelle folgt das Steinzeug.

Für mich persönlich würde ich Metaldose und Steinzeug-Gefäss bevorzugen. Die Alutüte kommt auf der letzten Stelle.

Ich muss eherlich sagen, dass diese Degustation im Vergleich mit dem Qilan-Lagerung-Degustation viel weniger eindeutig ist. Für mich sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Materialien wenig deutlich. In Tongefäss gefällt es mir an den breiten aromatischen Spektrum und präsente nachhaltige Note. Während der Aufguss von Metaldose am deutlichsten „Wuliangshan“ ausdrückt.

Heini meinte, die Aromen von Wuliangshan durch die Lagerung eigentlich abnimmt. Man solle den Tee vielleicht nicht lagern. Er hat sicher Recht und diese Äusserung mag begründet sein. Auf andererseite sehe ich diese Geschichte gerne aus einem anderen Standpunkt. Eine gelungene Reifung kann man nicht nur aus dem jetztigen Standpunkt betrachten. Zwei Jahre bringen den Tee zu einem Zustand, der nicht auf dem Top-Punkt des Tees ist. Deswegen schmeckt mir der Wuliangshan 2010 wesentlich besser als der von 2012. Ausserdem spricht man auch von einem Lagerungskurve und ein Pu Er oder Oolong sollte nach fünf Jahre beurteilt werden.

Jedenfalls blicken wir sehr gespannt in die Zukunft und hoffe, dass wir in 2-3 Jahre wieder den Wuliangshan 2012 degustieren! Jetzt lassen wir ihn noch an der Spiegegasse in der Zürcher Altstadt-Luft reifen!

Ich danke allen teilnehmenden Teefreunden für Ihre wertvolle Zeit und Interesse!

Tee und seine Aufbewahrung

Sehr geehrte Frau Menglin Chou,

aufgrund eines akuten Mottenbefalls habe ich mich heute aufgemacht und

mich im Netz nach diversen Aufbewahrungsdosen sowie Tips zur richtigen

Lagerung umgesehen.

Da habe ich mich besonnen das ich vor einiger Zeit einen Blog entdeckt

hatte der qualitativ bestach und mit Wissen und Hingabe gepflegt wird.

Nach kurzer Suche bin ich wieder zu Ihrem Blog gelangt. An dieser Stelle

auch ein Lob für Ihre Arbeit, machen Sie weiter so.

Vielleicht können Sie mir ein paar Ratschläge geben oder bestimmte

Teedosen empfehlen.

Leider ist der Vorratsschrank in dem mein Teesortiment aufbewahrt wird

für Motten leicht zugänglich, da sich an der Unterseite ein Spalt befindet.

Sichtbar befallen waren nur die Teeverpackungen aus Papier (Falz).

Die hochwertigen japanischen Tees waren dank der Aluminiumverpackungen

nicht betroffen.

Teedosen aus Metall (davon besitze ich 2 mit Glasdeckel und

Gummidichtung) hatte ich als Ideal angesehen, Grüntee soll man aber

angeblich darin nicht lose aufbewahren (Oxidation)!?

Die klassischen (günstigen) Blechdosen sagen mir generell wenig zu da

der Verschluss nicht gerade luftdicht ist und sich am Bodenfalz Reste

einlagern.

Ich habe gelesen das japanische Kirschholzdosen optimal sein sollten,

Angebote hierzu konnte ich allerdings nicht finden.

Letztendlich würde ich gerne die Schwarz-/Grünteesorten welche in

Papierverpackung (von meinem Stammlieferanten Hamburger Teespeicher

zb.)geliefert werden besser lagern ohne dass das Aroma schnell verloren

geht oder sich evtl Motten am Tee vergehen.

Sofern der Tee im Schrank aufbewahrt wird – sind Glasgefäße

(Geruchsneutral und leicht auswaschbar) geeignet?

Über Ratschläge Ihrerseits würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen aus Baden-Würrtemberg

Frank

Neben dem Teetrinken ist die Sache mit dem Aufbewahren wohl ziemlich essential für einen Teeliebhaber.

Eigentlich bin ich keine gute Adresse für solche Frage. Jeder, der mich kennt, würde Kopf schütteln, wie ich meinen Tee aufbewahre. Ich trinke ihn einfach schnell weg, oder ich verschenke ihn weiter. Natürlich besetzen die Teedosen meine Wohnung. Blechdosen, Ikea Blechdosen – sehr gut für Pu Er Tee aufzubewahren, Papierdose aus Taiwan etc.

Blechdosen: Wenn Sie Ihren Grüntee schnell verbrauchen, wäre es nicht problematisch, ihn direkt im Blechdosen aufzubewahren. Ich fände es allerdings besser, samt der Papier in der Dose aufzubewahren. Ähnliche Teesorten könnte man zusammen aufbewahren, aber nicht zu unterschiedliche Teesorten.

Blechdosen aus Ikea: ideal für Pu Er. Pu Er aufzubewahren sollte nicht in einer lusftdichten Dose sein. Nur um „unerwünschte“ Mittrinker zu vermeiden schafft die Blechdose in Ikea jedenfalls, außerdem hat diese Dose einfach die richtige Grüsse für eine Fladen.

Glas: auch ein ideales Medium, sofern das Licht nicht direkt auf das Glas wirft.

Um Geruch zu neutralisieren könnte man alte Teeblätter (unverbraucht) in die Dose oder Glas paar Stunde oder einen Tag füllen und liegen lassen. Teeblätter beseitigen fremden Geruch hervorragend – darum sind sie auch sehr empfindlich gegenüber „unerwünschtem“ Fremdgeruch.

Die japanischen Teesorten würde ich generell im Kühlschrank aufbewahren. Ungeöffnete Tüte im Tiefkühl.

Die Kirschholz-Dosen könnten Sie vielleicht bei

limited-stock.com (+41-43-2685260) anfragen. Der Laden, die Jägger und Sammler an der Spiegelgasse Zürichs, führen hervorragende Teedose-Sortiment aus Japan (natürlich auch Sortiment von ML)!

 

Wie lagere ich einen Tee, der gelagert werden sollte?

Entschuldigung, dass ich erst heute wieder mit dem Thema von dem gelagerten Tee fortsetze.

Bevor man einen Tee zu lagern versucht, sollte man vielleicht sich zuerst fragen, wozu. Einen Tee einfach zu lagern ist ein Spiel mit Tee und Zeit – das ist nicht der Grund in diesem Beitrag. Einen schönen Tee könnte unter einer vor Feuchtigkeit geschütztem Bedingung besser (ungestört) fermentieren und dadurch eine charmante Geschmacks- und Duftverwandlung aufzeigen. Aus diesem Grund bewahren wir einen schönen Tee auf, der vor der Feuchtigkeit abgeschirmt wird und in einer geschlossen Situation, weiter nach fermentiert.

Wie man normalerweise Tee aufbewahrt, bräuchte man nur festzustellen, dass das Gefäss lichtdicht, luftdicht und nicht unter Temperatur-Schwankung steht. Man erzählte mir einmal, dass die Teelager in Hamburg so ideal sei, weil es grosse Hafenhalle gibt und wegen der Meerluft keine Temperatur-Schwankung gemessen wird. Temperatur-Schwankung ist eine entscheidende Faktor, ob ein Tee gut gelagert wird. Am besten noch an luftigen, dunklen und kühlen Ort. Wenn DU allerdings einen guten Geschmack hättest und unbedingt stilecht, Deinen Tee in Keramik-Gefäss lagern möchtest, wäre es sehr wichtig saubere gewachene Holzkohle auf dem Boden im Gefäss als Basis zu haben. Manche Anedokten preisen von Tee unter die Erde zu begraben – das halte ich für Schwachsinn.

Je mehr Menge Tee gelagert wird, desto unempfindlich wird die Lagerung.

Welche Teekanne wäre gut geeignet für einen gelagerten Tee? Bei der Keramik wäre eine Teekanne, die nicht in sehr höhem Temperatur gebrannt wurde und viel Wärme speichern kann, zu bevorzugen. Die Form wäre besser rund oder Oval. Warum? Ein gelagerten Tee löst sich nicht sehr schnell im Aufguss auf. Seine Blätter sind zäher, ledriger und veraltet. Er bräuchte mehr Zeit, mehr Wärme und mehr Raum. Darum: mehr Zeit bei jedem Aufguss nehmen, mehr Raum bei der Teekanne achten und das Wasser richtig zum kochen bringen!

Der faszinierende Pflaumenduft eines gelagerten Oolongs wird uns dieser Mühe belohnen und viele besinnende Stunde verzaubern.

Ich kann heute Nacht nicht schlafen,

Denn durch das halboffene Fenster

Dringt der Duft des Pflaumenbaums.                                    Otsonyu 1675-1739

Welchen Tee zu lagern 藏茶

Ohne Roger und Miriam wäre dieses Blog nicht geboren. Bevor ich die beiden kannte, war Blog ein Fremdwort. (Eigentlich bin ich ein total unkommunikativer Mensch, der nicht gerne telefoniert, SMS tippen zu lästig emfindet. Dass das Blog Tee Erleben entstanden ist und produktiv bleibt, ist mir echt ein Wunder.) Für die Familie Fischer dachte ich an ein spezielles Geschenk, um meine Dankbarkeit auszudrücken. Ich brachte zwei Pu Er, dessen Jahrgang mit dem Jahrgang ihrer zwei lebhaften Kinder identisch ist.

Einen Tee zu schenken hat für mich immer einen symbolischen Wert. Entweder schenkt man den Tee, weil der Beschenkte ihn gerne trinkt oder braucht, oder man symbolisiert eine Verbindung ohne auszusprechen. Ebenfalls passiert es genau bei einem Tee zu lagern. Was für einen Tee möchten wir lagern? Einen besonderen Tee, zu lagern, den man zu einem besonderen Anlass bekommt. Einen besonderen Tee, der bald ausstirbt (z. B. Wuyi oder Tie Guanyin in Yünan, der bereits abgeholzt wurde). Einen besonderen Tee aus einem besonderen Jahrgang und unter einer besonderen klimatischen Bedingung (z.B. Schneeflocken Oolong, der bald nicht mehr zum Verkauft angeboten wird). Oder einfach einen schönen Tee, den man gerne lagert.

Das Wichtigste vor der Lagerung ist, das Datum, die Machart, die Originalität, der Hersteller, der Röster, das Motiv und der zulagernde Zustand. Entweder speichert der Körper diese Information oder sollte es der Computer tun.

Welcher Tee wäre geeignet für eine Lagerung?

1. Aus der Perspektive von Fermentation: Ein leichter fermentierter Tee (aber ausreichend fermentiert für seine Machart) sei nicht besonders geeignet für eine Lagerung. Diese Meinung wird oft zitiert in Taiwan. Das stimmt teilweise. Teilweise stimmt wieder nicht. Je nach dem, was man erwartet von einem Tee. Ich hatte das Glück noch eine kleine Packung von Alishan 1980 bei meinem Lehrer zu ergattern. Dieser Tee ist nicht nach geröstet – ein Prozess, um den Fremdgeruch nach der Lagerung zu behandeln. Dieser Tee schmeckt so authetisch, dass ich sofort die Bergluft einatmen kann. Was für einen unglaublichen Tee, dachte ich. Dass Tee nie lügt, wurde mir sofort wieder klar. Mein Lehrer arbeitet oft gegen die so genannte Meinungen. Er kann es, weil er aus Teebauer-Familie stammt und sich unglaublich mit Tee auskennt. Er sagt mir immer wieder, probiere es und Tee sagt es Dir schon, ob es stimmt oder nicht. Höre nicht auf die so genannten Meinungen.

2. Röstungsaspekt: Ein leichter fermentierter zu rösten, ist wie einen jungen schönen Menschen zu schminken. Viel zu Schade! Einen Tee kann man nur rösten, wenn er eine bestimmte Fermentation erreicht – das sieht man nicht immer mit den Augen, sondern mit dem Zunge! Ein ausreichend fermentierter Tee vibriert auf der Zunge und kann durch eine Röstung einen individuellen Charakter erhalten und für die Lagerung vorbereiten. Manche Teefreunde können es nicht unterscheiden, was eine erfolgreiche Röstung bedeutet. Die Teeblätter werden fast verkohlt und schmeckt für mich nur nach Feuer…

3. Teesorten: Das ist auch oft ein persönlicher Geschmack. Ich schätzte bei dem Formosa Oolong am liebsten: Qingxin Oolong, Buddha Hand und Tie Guanyin. Für mich sind die drei hervorragenden Oolongsorte durch ihre besondere Machtart (oft mittelere Fermentation, lange aufwendige Röstung), besonders geeignet zu lagern. Der Teebaum Wuyi ist auch ein sehr interessante Sorte zu lagern, denn dieser Baum wird bald nicht mehr im Formosa Teegarten gesehen.

4. Jahreszeit: Es wird erzählt, dass der Frühlingstee besonders gut für die Lagerung ist. Persönlich habe ich keine bestimmte Vorliebe.

5. Teeblattgut: Zarte Teeblätter vermittelt eine Vorstellung von Frischheit und Zartheit. Bei einem guten Oolong entspricht diese Vorstellung oft einer Enttäuschung – ausser der Teebauer ist ein richtiger Meister. Einen Tee zu lagern, sollte die Blattgut eine bestimmte Reife erreichen, ansonsten schmeckt der Aufguss zu „dünn“. Ähnlich wie bei einer Freundschaft, die mit der Zeit reift.

Wie bewahren wir einen gelagerten Tee auf? Fortsetzung kommt.

 

Ein gelagerter Tee, ein Zufallstee

Am Teetisch im Altstadthaus bereitete ich den letzten Tee zu. Das Thema war Grüntee und die Teilnehmer hatten genug von der rationalen Degustation und einem fremden chinsischen Weltbild. Als Schluss für den Abend dachte ich an einem 3 jährigen Bai Mudan.

Bai Mudan war nie mein Favorit. Ich finde ihn zu einfach, zu wenig komplex. Ein gelagerter Bai Mudan, der nie für eine Lagerung gedacht war, überraschte mich bereits vor 6 Wochen, als ich ihn wieder entdeckte. Dieser Bai Mudan war eine gewöhnliche Organic Qualität, die nie herrausragend war – was könnte ein Organic Tee uns überhaupt überraschen? Als ich ihn aufgoss, nur weil ich Durst hatte, bemerkte ich meinen eigenen Irrtum. Der Aufguss war seidig, der Aroma intensiv. Tief, überzeugend und geschmeidig verschmelzt dieser Tee in meinem Mund. Ach, so etwas, nur weil er gelagert war? Nur weil ich ihn vergass. Nun fand ich einen richtigen Grund für mein Chaos. Das Chaos ist eine Alchemie.

Mich überraschte nicht die Reaktion der Teilnehmer. Sie waren total begeistert. Der beste Tee von ganzem Abend! Plötzlich merkt man, was die Zeit für einen Tee bedeutet. Dieser Tee von Organic, der das „Leben“ noch enthält, entfaltet sich richtig und verbessert seinen Charakter durch die Zeit.

Mir gefällt es schon immer, wie mein Lehrer seinen Tee aufbewahrt – in einem grossen chaotischen Raum, voller Teesäcke und Teegefäss. Ich habe das Privileg, in diesen Raum zu spazieren und etwas zu schnuppern, weil ich selten da bin. Immer wieder entdecke ich Tee in verstecktem Ecke, z. B. der Goldene Drachen, der fast aus seinem Gedächtnis vertrieben wurde. Er bewahrt oft extra Tees, die ihm etwas bedeuten. Auf dem Sack schreibt er Datum, Name und Notizen. Irgendwann besucht ihn jemand und wird dieser Sack aufgemacht. Es sind immer spannende Momente, wenn er einen gelagerten Tee vor unseren Augen aufmacht. Einmal machte er einen Oriental Beauty 1987 auf. Einmal machte er einen Phönix Dancong 1997. Und einmal machte er einen Dianhong 1987. Oft tat er das, weil ich ihn nicht in Ruhe liess. Aber Enttäuschung, Überraschung und Begeisterung mischen sich oft bei solchen Aktionen. Das ist wie das Lotto-Spiel, von dem Du nie weiss, was geschieht! Ich habe bei solchen alten Tee gelernt, keine Erwartung zu pflegen, ihn so zu akzeptieren, so wie er ist. Die blendenden Aromen und Düfte von jungen Jahren treten oft im Hintergrund, was in meinem Mund bleibt, ist oft ein Hauch des Nichts. Dieses Nichts zu verstehen fordert meine Reife mit Tee heraus. 

Ich selber habe auch solche Exemplare. Leider traue ich mir zu wenig mit anderen es zu teilen. Denn mein Ego verweigert, die Enttäuschung in anderen Gesichter zu sehen. Ein lang lang gereifter und gelagerter Tee bereichern uns nicht mehr mit dem flüchtigen und berauschenden Duft, sondern ein reifes mildes tiefgrundiges Gesicht, das man vorher nicht kannte. Ein bisschen Abenteur-Geist muss man haben, einen guten oft teueren Tee zu lagern. Eine Abmachung, die ich gerne mit Freunde abschließt, einen Tee zu lagern und dann bei einem bestimmten Tag aufzumachen, ist eine besondere schöne aber nutzlose Dinge des Lebens.

Acht Jahren sind vergangen, als wir in Taiwan den ersten taiwanesischen Präsident wählen durften. An jener Nacht als es geschah, wurde es abgemacht, einen guten Lishan zu lagern und in späterer Zeit aufzumachen, wenn dieser Traum fortgesetzt wird. Vor vier Jahren tranken wir wieder einmal. Nun ist die Zeit wieder gekommen. Ob ich in diesem März diesen guten Lishan wieder trinken könnte, bete ich nun, dass der Traum erfüllt wird.