Archiv für den Monat Juli 2015

Postkarte zur Oolong Produktion in Shuitang 

Ab dem 18.8 gibt es auch Postkarte zur Produktion von Oolong. 

Diese Karten sind entstanden aus unserer Teereise 2011 in Mingjian Taiwan. Fotografiert meistens von Doerte Hausbeck und Atong ( Chen, Huantang).

Ich freue mich mit euch die schönen Karte zu teilen! Jeder Schritt von Oolong Produktion gleich einen Prozess unserem Innenleben! Aus dieser Perspektive habe ich sie gestalten lassen. Hoffentlich stießen die Karte an die Menschen die meine Gedanken teilen!

  

Was hast du vergessen?

Unser Gongfu Cha II ist nun beendet.

Die letzte Lektion ist der Tee mit einem viereckigen Schachtel.

Vier Eck, hat eine Bedeutung von Bewusst werden von der Menschlichkeit. In der chinesischen Kultur bedeutet Quatrat häufig etwas wie der Anfang der Unendlichkeit.  Ein Tee durch ein Quatrat-Schachtel hat eine gewisse Andeutung von Öffnung zur Undendlichkeit.

Es war die letzte Stunde unser Kurs. Es ist nicht der Schluss von einem Versuch. Sondern ein Anfang.

Wir hatten immer viel Spass. Jedesmal versucht jeder spontan einen Tee zu zerebrieren. Manchmal mit einem Schachtel, mit einem Tuch oder mit einem Tablett.

 Und jedes Mal wird es vergessen. Gestern zählte Susanne das, was wir vergassen. Manchmal die Schale für Abfallwasser, manchmal den Aufgusskanne oder Teeschiff. Warum? Was bedeutet es? Wir versuchten es zu rätseln wie wir Orakel abfragen. 

Gegen Ende von Kurs sagte Anna und Susanne, beiden Musiklehrerinen, als Markus mit einem Würde das Tee-Schachtel zum Tisch trug. Sie würden einen Anfangsritual in ihrem Schulunterricht einführen. Sie würden ihre Flöte wie das Schachtel mit Respekt und Würde in der ersten Stunde ins Schulzimmer tragen. Dann würden sie die Flöte so behandeln wie sie die Teatoys anfassen, mit Respekt und Sorgfalt  vor den Schülern zerebrieren! 

Wir waren richtig begeistern von ihrem Idee! Vielleicht geben sie ihren Kinder mehr als die Musik selbst. Sie zeigen den Kindern eine Möglichkeit zur Unendlichkeit und ihre Umgebung mit Respekt und Würde. Es ist eine Arbeit von Eros – eine Verbindung zu schaffen zwischen Menschen und der Welt.

Wie schön Gongfu Cha zu praktizieren? Wie schön diese Fähigkeit zu besitzen, DAS in den Alltag umzusetzen anstatt nur im Teezimmer als Meister zu spielen! 

   
    
    
   

Erwachsen Sein…

Sie hatten den letzten Schultag.

Es war Zeit vorhanden für einen Gongfu Cha. Noam und Serafino beenden Ihren letzten Schultag in Shui Tang mit Gongfu Cha und Kinderarbeit…

Wie sehen die Kinder unsere Welt? Das sind immer die Gesprächsthemen auf dem Teetisch. Ich lerne die Welt neu zu betrachten im Augen der 13jährigen. „Erwachsen sein hat etwas trauriges.“ sagte der Noam.

„Warum?“ 

„Weil die Erwachsenen nicht mehr so fröhlich sind wie ein Kind.“

„Ist ein Kind fröhlicher? Warum?“

„Wir haben nicht so viel Sorgen. Wir können spielen und lachen. Erwachsene lachen nicht so.“

„Meinst Du weil die Erwachsenen Verantwortung tragen?“

„Das stimmt nicht.“ sagte Serafino, „Viele Erwachsenen tragen keine Verantwortung.“

„Wir, Kinder tragen so wie so Verantwortung für uns selbst, nicht nur die Erwachsene.“

“ Was kannst Du machen, wenn Du zwangsläufig erwachsen wirst? Wirst Du traurig?“

„Ich möchte in meinem Herzen fröhlich bleiben!“ sagte Noam. „Ein Kind im Herzen macht einen fröhlich.“

„Jetzt weiss ich, warum Du sagtest, dass ich nur 5 Jahre alt bin, wenn ich lache.“ lachte ich. Wegen meinem inneren Kind…

Ich schaute die klugen Köpfe vor mir an. Ich wünsche mir vom Herzen, dass sie wissen, wie sie ihre kindliche Leichtigkeit und Fröhlichkeit wieder verbinden. Mit einer Teekanne, paar Teetassen, vielleicht mit oder ohne jemadnen. Ein Spiel, das einem schnell versetzt in das Land des Lächelns! Das ist das, was ich ihnen mitgeben kann.

 

  

  
 

Degustation von in verschiedenen Gefässen gelagerten Pu Er Wuliangshan

Am vergangenen Mittwoch versammelten paar Teefreunde um das Lagerungsexperiment mittels Degustation zu überprüfen. Gelagert war der Pu Er Wuliangshan Gu Shu 2012. Gelagert in Metaldose, Tongefäss (Steinzeug), Alutüte, Kirschbaumrinde-Dose und Porzellan-Dose.

Am besten hat der Wuliangshan 2012 in Metaldose die meisten Stimme erhalten! Auf der zweite Stelle folgt das Steinzeug.

Für mich persönlich würde ich Metaldose und Steinzeug-Gefäss bevorzugen. Die Alutüte kommt auf der letzten Stelle.

Ich muss eherlich sagen, dass diese Degustation im Vergleich mit dem Qilan-Lagerung-Degustation viel weniger eindeutig ist. Für mich sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Materialien wenig deutlich. In Tongefäss gefällt es mir an den breiten aromatischen Spektrum und präsente nachhaltige Note. Während der Aufguss von Metaldose am deutlichsten „Wuliangshan“ ausdrückt.

Heini meinte, die Aromen von Wuliangshan durch die Lagerung eigentlich abnimmt. Man solle den Tee vielleicht nicht lagern. Er hat sicher Recht und diese Äusserung mag begründet sein. Auf andererseite sehe ich diese Geschichte gerne aus einem anderen Standpunkt. Eine gelungene Reifung kann man nicht nur aus dem jetztigen Standpunkt betrachten. Zwei Jahre bringen den Tee zu einem Zustand, der nicht auf dem Top-Punkt des Tees ist. Deswegen schmeckt mir der Wuliangshan 2010 wesentlich besser als der von 2012. Ausserdem spricht man auch von einem Lagerungskurve und ein Pu Er oder Oolong sollte nach fünf Jahre beurteilt werden.

Jedenfalls blicken wir sehr gespannt in die Zukunft und hoffe, dass wir in 2-3 Jahre wieder den Wuliangshan 2012 degustieren! Jetzt lassen wir ihn noch an der Spiegegasse in der Zürcher Altstadt-Luft reifen!

Ich danke allen teilnehmenden Teefreunden für Ihre wertvolle Zeit und Interesse!

Eine Inspiration durch ein Geschenk 

Gestern bekam ich ein Geschenk, eine Überraschung! Jiri bracht es aus Köln. Helmut hat ein Fotobuch mit schönen Texten zu seiner Reise mit mir im Jahr 2013 nach Yunnan gemacht. Ich schicke sofort die Fotos von dem Buch nach Taiwan zu You. Innert Sekunden schrieb er mir zurück mit einem grossen Freude.

Das Buch ist einfach ein Buch. Aber es fliesst so viel Liebe durch! Ich spüre die Dankbarkeit von Helmut, dass er etwas ganz Wertvolles erhalten hat. Eine grosse Anerkennung an meiner harten Arbeit. Ein Augenzeuge für die wunderbare Verbindung und Vertrauen, was Jiri geschaffen hat!  Ich spürte wie Freude und Kraft in mir steigen!

Heute rief ich Helmut an. Er war in anderer Seite von Telefon. Ich wollte mich bedanken. Er sagte, dieses Buch sei von Toms Fotobuch inspiriert worden. Er hat zu danken! In diesem Jahr würde er wieder, nachdem er so eine einmalige Reise mit mir gemacht hat, ein Buch der Reise widmen!

Ich sagte, ja. Ich habe auch Kraft und Ideen bekommen. Seit ich wieder in Zürich bin, lebe ich eigentlich auf halbem Flammern, als ob ich zu viel gegeben hätte, als ob ich nicht genügend erholt hätte.  Ich bekomme nun so ein schönes Geschenk voller Liebe, die mich wiederum inspiriert etwas zu unternehmen!

Es ist wirklich ein Geschenk!

Ich habe wieder Ideen und spüre Kraft. Ich bin so dankbar.

Es ist tatsächlich so schwierig mit den Geschenken. Ich gebe meistens die Geschenke, die ich erhalte, weiter. Es liegt daran, dass ich zu chinesisch bin. Ich kann nicht äussern, was ich mir wünsche. Es ist in der Schweiz unanständig, wenn man klar ausdrückt, was man sich gerne wünscht oder was man nicht gefällt. Aber ich kann lernen. Dieses schöne Geschenk hat mir viele Ideen gegeben und wird mein Verhalten auch etwas ändern. Ich lerne Wünsche zu äussern und den anderen zu sagen, bitte schenke mir es nicht wieder.  Es ist mir eine Last, Geschenke zu bekommen und nicht essen oder etwas anfangen zu können.  Es sind Geschenke an falschem Ort und es hat nichts mit den Leute zu tun, die mir Freude machen wollen.

Geschenke können Last werden. Es kann aber anders sein!  Durch das gemeinsame ReiseBuch von Helmut bin ich inspiriert etwas zu zaubern!