Jemand hat im Seminar eine interessante Frage gestellt. Er fragte, ob die Einheimischen ihre alte Gushu dünnen oder mit Chemie behandeln.
Als Yu diese Frage hörte, lachte er und verstand zuerst nicht weshalb diese Frage. Er antwortete, dass die Leute dort noch wie die altmodischen Menschen. Sie würden nur das machen und etwas eingreifen, wenn es nötig ist.
Als ich dran war zu übersetzen, musste ich ein bisschen überlegen. Wie kann ich den Leute in einer anderen Kultur erklären, dass man nur etwas eingreift, wenn es nötig ist… Das ist nicht zu faul, sondern eine Weisheit mit Energie umzugehen.
Wir leben in einer Kultur, in der Menschen gerne vorbereiten und organisieren. Das ist ja auch klar. Der Winter ist hart und der Sommer bringt meistens nur einmalige Ernte. Wenn man nicht organisiert und vorbereitet, kann man schwer überleben. Das haben die Vorfahren der Menschen hier gelernt und sie leben so weiter.
In der chinesischen Gesellschaft ist der Winter auch hart. Manchmal gibt es auch Hungernot. Deswegen gab es hier Auswanderungswelle nach Siebenbürger und Amerika, während Chinese nach Indonesien oder Thailand auswanderten. Trotzdem die chinesische alte Kultur bietet seine Nachkommen ein anderes Lösungsmuster als zu hamstern.
Gegensatz als aus Angst vor Mangel zu hamstern gilt das Lebensmuster „Gelassenheit“ als Orientierung.
Nicht dass wir keine Probleme begegnen, sondern wie wir Probleme begegnen.
Probleme kommen sehen und in dem richtigen Moment eingreifen.
Und wenn Probleme vor der Tür klopfen, dann sie in die Augen schauen, anstatt zu fluchen oder Schuldner zu suchen.
Dazu braucht man einen klaren Kopf.
Aber wenn man sich nur mit Sorgen, Denken und Angst haben beschäftigt ist, wie kann man einen klaren Kopf behalten und den richtigen Moment erwischen?
Wenn man gewöhnt ist mit dem Denkmuster von Sorgen um Zukunft zu machen, wie kann man endlich Gelassenheit im Hier und Jetzt leben?
Ich schreibe diese Dinge, nicht weil ich in Gelassenheit leben kann, sondern weil ich diese Freiheit durch Gelassenheit zu leben in Tee entdeckt habe.
Wenn ich überhaupt erfolgreich sei im Auge des anderen, dann liege es tatsächlich in meinem Chaos und so wenig Zeit wie möglich über die Organisation zu verschwenden. Der Witz ist, dass Shui Tang nicht schlecht organisiert ist.
Der Tee ist das Wichtigste.
Ich lerne ständig über Tee, lese sehr viel und arbeite viel mit mir selbst.
Dort investiere ich meine Zeit.
Aber nicht für etwas anders. Kein Netzwerk, kein Event und kein Smalltalk.
Dann wird mir auf einmal klar, dass Bemühung blockiert.
Bemühung ist eben auch eine Verstellung.
Man tut etwas, was dem Wesen, oder dem Moment oder dem Herzen nicht entspricht. Langfristig bringt die Bemühung eher Probleme anstatt Probleme zu lösen.
Genau die Bemühung hat unser Plant auf den heutigen Stand gebracht – den so genannten Wohlstand und Plünderei an Ressourcen! Weil wir noch mehr, noch mehr haben wollen, damit wir endlich keine Angst haben sollten!
Also die Bauer, mit denen Yu zusammenarbeitet in Yunnan, die Gushu pflegen ohne Bemühung.
Sie machen nur das Notwendigste, eben nur die Erde lockern und wenden im Frühling. Mehr nicht…