Liebe Menglin,
Ich wurde heute auf Tees aufmerksam gemacht, welche ein Versand www.cityandmore.de im Shop anbietet. Sie stammen von Madame Tseng aus Paris.
Und ich kann leider überhaupt nichts mit den Namen anfangen -sind es vielleicht “ Kunstnamen“ ohne Tradition?
Besonders interessiert mich, ob Sie mir erklären könnten, was ein Beauté Académique für ein Taiwan- Tee ist, wie der Gan Xiang als China- Oolong einzuschätzen ist und was Gu hong und Yun Hong für eine Herkunft haben bzw. welcher Teestil darunter zu verstehen ist ( ich vermute Yunnan??).
Schließlich – ist der Mo Li ein “ normaler“ Jasmin – Weißtee oder wurden auch andere Blüten verwendet?
Und dann würde ich mich über ein offenes Wort von Ihnen freuen: Sind die Tees der Madame Tseng so gut, daß sie diesen elitären Hype, der in allen möglichen Feinschmecker-Postillen losgetreten wurde verdienen??
Ich weiß mittlerweile, daß ich mich auf Ihr wohl abgewogenes und von der Liebe zum Tee geprägte Urteil verlassen kann – jenseits aller Marketingshow
Haben Sie vielen Dank dafür!
Mit freundlichen Grüßen
Stefan M.
Vor einer Stunde bekam ich das Email und wurde selbst sehr neugierig. Das so genannte Gourmet Shop habe ich gleich besucht.
Ein Gourmet Shop ist leider nicht gleich ein professionelles Shop für alle Delikatesse! Dagegen könnte ich nur von dem Versandhaus Reichmuth von Reding in der Schweiz empfehlen. Herr Reichmuth und sein Partner Herr Schuster bemühen sich tatsächlich das zu verkaufen, was sie auch verstehen! Ein Glücksfall für das Schweizer Publikum und ein Wegbegleiter für meinen Teeweg in Europa.
Lieber Stefan, ich finde das Shop arbeitet nicht besonders professionell. So wie Sie die Teesorten beschreiben, ist richtig armselig. Vielleicht war die Schulung für das Verkauf nicht gut genug, vielleicht war der Verkauf des Tees von einem bekannten Laden in Paris auch nur für das Geschäft.
Exklusivität: 94 € für Teepaket No.2
Zum Beispiel: Maison de Trois Thés – Paket 1, 44 €
Paket 1: Drei Sorten – insgesamt 225 g /
75 g Mo Li – leichter weißer Tee ohne Tanin,
100 g roter Yun Hong mit breitem Duftspektrum,
50 g Gan Xiang – blaugrüner Tee mit üppigem Aroma
Was haben wir erfahren über diese drei exklusiven Teesorten? Etwas über sein Anbaugebiet? Jahrgang? Oder den wirklichen Geschmack?
Ich bin sehr unglücklich darüber, dass ein „professionellen“ Teeladen so schlamppig arbeitet. Für die Kunsumenten ist es sehr wichtig zu wissen, was sie kaufen, nicht nur von dem Marken zu erfahren. Für die Teekultur, die in Europa noch mehr zu wünschen ist, ist es durchaus notwendig, sich als Teehändler zu verpflichten, den Konsumenten über das Anbaugebiet, Herstellungsmethode und Jahrgang zu informieren.
Das tun Weinhändler seit Jahren, aber Teehändler? Warum seid Ihr nicht wütend auf diese schlechte Arbeit des Teehändlers? Liebe Teefreunde!
Zurück zum Teepaket:
Moli ist nur der Name von Jasmin. Kein Name des Tees. Was für einen Tee ist in dieser Mischung als Grundlage? Welche Ernte ist der Jasminblume? Von welchem Provinz? Wir erfahren nichts. Ich weiss auch leider nicht, lieber Stefan.
Yun Hong könnte Dian Hong aus sein. Warum Dian Hong? Dian ist die Verkürzung vom Yunnan, Provinz in China. Yun könnte eine andere verkürzung sein, die nicht sehr gängig ist. Yun Hong von wo? Simao oder Lancang? Wir wissen nicht. Ich kann die Qualität auch nicht einschätzen. Wenn man an den Name glaubt, könnte man davon ausgehen, dass er gut sein könnte! Aber ich weiss es nicht.
Ganxiang Oolong – ist eine Bezeichnung von einem bestimmten Geschmack, der aufgrund einer bestimmten Röstung entstanden ist. Ein Kunstname? Ja. So wie Beauté académique, wohl ein Oolong, der von einem duftenden Charakter ausgeprägt ist. Aber dieser Name verrät uns keine Information vom Anbaugebiet und Herstellungsmethode.
Ich könnte Ihnen nicht viel weiter helfen, lieber Stefan. Es sind Künstname des Tees, die nur durch den Konsum wohl erst zum entziffern sind… Es ist wohl auch das Ziel des Anbieters.