Archiv für den Monat Oktober 2007

Gongfu Cha in Zürich

Am 4.11. Sonntag und

am 2.12. Sonntag

zwischen 15 und 17 Uhr findet eine Gongfu Cha Teezeremonie mit Menglin statt.

Der Ort
Gong Fu Cha Teezeremonie
15 – 17 Uhr GZ Altstadthaus
Veranstalter: Gemeinschaftszentrum Altstadthaus

Historische und kulturelle Hintergründe zur Gong Fu Cha Teezeremonie. Kosten Fr 10.-. Bitte anmelden

Wo anmelden? Hier:

GZ Altstadthaus

Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Telefon 044 251 42 59, Fax: 044 251 43 34
e-mail: gz-altstadt@gz-zh.ch
Bürozeiten: Mo bis Do 14 – 19 Uhr Fr 14 – 18 Uhr

Ich freue mich Teefreunde live kennenzulernen!

AltstadthausDas zürcher Altstadthaus am Neumarkt

Ziehzeit von Oolongtee

Liebe Meng-Lin Chou,

mit grosser Begeisterung bin ich auf diese Website gestoßen. Herzlichen Dank für Ihr Engagement.

Seit zwei Jahren setze ich mit etwas intensiver, doch laienhaft mit dem Thema Tee auseinander. Momentan liegt es mir sehr am Herzen, dem Chinesischen Tee näherzukommen. Hierbei stoße ich immer wieder schnell an Grenzen, da es an Austausch über die Materie mangelt. Viele Teehändler haben leider keine ausreichende Bildung und so stoße ich auf unterschiedlichste Lehrmeinungen ohne zu wissen, ob mein Weg nur im Ansatz der richtige ist.

In diesen Blog einsteigen möchte ich mit einer sehr simplen Frage. Es geht um die Ziehzeiten bei Oolongtees, den ich immer im kleinen Tonkännchen zubereite. Mein Händler in Köln, der mir als recht gut informiert erscheint, empfiehlt pro Aufguss ca. 60 Sekunden. In Ihrem Blog und auf etlichen Seiten im Netz ist aber oft die Rede davon, dass der Tee sich länger entfalten muss und erst nach 2-3 Minuten abgegossen werden soll.
Sicher geht es letztlich um den persönlichen Geschmack, doch eine Grundrichtung gibt es doch sicher, oder?

….

Herzlichen Dank schon jetzt für Ihre Antwort.

Besten Gruß,

Florian B.

PS: Auch Sternzeichen Löwe

Hallo, lieber Florian,

für mich bedeutet die Rede von der „Ziehzeit“ gar nichts.

Ich würde Dir zwei Fragen zuerst stellen: was für Tee zubereitest Du? Wie hättest Du gerne Deinen Tee?

Als ich den Tee für Miriam und Roger am Samstag zubereitete, wurde es mir klar: was mir schmeckte, war für Roger schon zu bitter. Bei ihm musste die Ziehzeit 60 Sekunde kurzer sein, als bei mir.

Nun kommen wir wirklich auf die zentrale Frage: was ist Teetrinken? Standarisierende Methode braucht jeder, der Tee gerade kennenlernt, zu trinken. Für einen Teeliebhaber ist das standarisierte Wissen nicht mehr befriedigend. Man merkt plötzlich, dass der Tee und der Mensch nicht „tot“ sind, sondern lebendig. Dieses lebendige Wesen möchte verstanden werden und genossen werden.

Ich kenne solche Empfehlung von Gongfu Cha. Leider funktioniert die Ziehzeit von Tee zu Tee anders. Bei Buddha Hand und Paochung nimmt man eine andere Menge und deswegen auch eine andere Ziehzeit. Bei halbkugeligem Oolong geht es wieder anders.

Wenn ich hier im Blog nur das standarisierte Wissen schreiben würde, wäre es überflüssig. Solche Ratschläge gäbe es gier genug.

Mein Ratschlag wäre: überlege zuerst, welchen Tee Du zubereitest und für wen dieser Tee zubereitet wird.

Wenn ich einen neuen Tee kennenlerne, dann nehme ich gerne eine kleine Porzellankanne. Die Kanne wird zuerst aufgwärmt.

Die trockenen Blätter hinzufügen. Die Teeblätter sollte den Kanneboden decken. Natürlich variiert die Menge je nach Teesorte – das ist die Kunst der Teezubereitung, die gelernt und entdeckt werden will!

Den Deckel zudecken. Nach 1 Minuten abdecken. Den Duft geniessen und den Tee verifizieren.

Dann je nach Tee mit passendem Temperatur aufgiessen. Wenn unsicher, lieber kühler als zu heiss.

Nun nach 3 Minuten den Tee kosten. Wenn nicht geschmacksvoll, dann noch länger ziehen lassen. wir sollen dabei nicht vergessen: ausprobieren, experimentieren und geniessen.

Wäre diese Wörter hilfsreich für Dich?

Eine gute Nacht!

Eine Löwin in Zürich

 

Grüntee gegen Eiweissablagerung, Alzheimer und Parkinson

Hämotologie-Professor Werner Hunstein leidet seit 2001 unter unheilbarer Blut-Krankeit „systematischer Amyloidose“. Nach einer Höllenfahrt mit der Chemotherapie versuchte er heimlich mit dem grünen Tee, selbst zu heilen.

Da er ein richtiger Wissenschaftler ist, entwickelte er ein standarisierte Verfahren Tee zuzubereiten- ein Selbstversuch. Er trank ihn jeden Tag eineinhalb bis zwei Liter pro Tag. 3 gehäufte Esslöffel von einem schadstofffreien Grüntee pro Liter. Nur Kalziumarmes Wasser. Zwischen 60 und 80 Grad warm aufgegossen. Die Ziehzeit beträgt drei bis fünf Minuten.

Seine Entdeckung war ein Wunder für ihn – vielleicht eine Rettung für die Menschheit. Vor dem Versuch konnte er wegen der Eiweissablagerung kaum sprechen. Nun spricht er und fühlt er „munter wie ein Fisch“.

Er hätte gerne seinen Freude und seinen Bericht früher anderen Menschen mitgeteilt. Aber er kennt den wissenschaftlichen Betrieb und hatte Angst, ausgelacht – von anderen Kollegen zu werden. Doch er schickte seinen Bericht zur Fachzeitschrift „Blood“ und der Beitrag wurde veröffentlicht – Gott sei Dank!

Warum kam der ehemalige Heidelberger Professor auf die Idee, selbst mit grünem Tee zu heilen? Herr Wanker und seine Forschungsgruppe in Berlin untersucht seit langen die Wirkung von Epigallocatechingallat EGCG (bitte frage mich nicht, was das ist. ich habe es einfach abgeschrieben) auf die Amyloid-Bildung. Dabei wurde nachgewisen, dass dieses im Grüntee besonders reichlich vorhandene Polyphenol im Reagenzglas falsch gefaltete Eiweisse erkennt. Diese spielen ausser bei der systemischen Amyloidose auch bei der Alzheimer- und der Parkinson-Krankheit eine aussergewöhnliche Rolle! Das Trinken vom Grüntee könne bereits gebildete Klumpen auflösen und eine Ablagerung verhindern.

Wer sich mehr dafür interessiert, bitte lese den Artikel von NZZ nach!

Und der Beitrag von Prof. Werner Hunstein: siehe „Blood 110, 2216 (2007)“.

Menglin, was ist mit Deinem Shatzkammer los?

Mein Schatzkammer hat eine technische Panne. Tee-erleben.de oder tee-erleben.ch existiert nach wie vor. Funktionieren kann es erst – ich bete und hoffe – ab Ende der nächsten Woche! Entschuldigung für diese Panne und vielen Dank für die Hinweise der Leser und Teeliebhaber. Ich hätte es nicht erfahren, wenn Herr G. aus Zürich mich nicht angerufen hätte!

Ich möchte gerne das Schatzkammer erweitern. Viele neue schöne Gonfu Cha Teatoys und neue Tees aus Japan möchte ich gerne Euch präsentieren. Aber der Künstler, der das Shop ausbaut, leidet unter schweizer Perfektion. Er möchte allen Teeliebhaber ein perfektes Outfit anbieten. Das heisst, Tee-Erleben muss auf sein neues Outfit warten. Aber das alte bekannte Gesicht grüsst weiterhin uns jeden Tag rund um die Uhr – ab nächster Woche.

紅玉台茶18號 Formosa Black Tee Hongyu!

Seit Urzeit leben wilde Teebäume auf Formosa. Seit Holländer diese Insel besitzt, wussten sie diese Bäume zu nützen. Es wurde erzählt, dass Ureinwohner von Holländer und Chinese beauftragt wurde, die wilden Bäume auf Formosa zu pflücken und Tee herzustellen. Es wurde ebenfalls erzählt, dass dieser Formosa wilde Tee nach Europa ankam.

Als Japaner diese Insel besass, wussten sie ebenfalls den Tee in Formosa zu schätzen. Sie lassen den Tee allerdings zum Schwarztee zu produzieren, so dass Formosa nie ein richtiger Konkurrent werden konnte. Formosa Black Tea wurde von Japaner in die ganze Welt vertrieben und genoss den Weltruhm.

Heute forschten taiwanesische Tee-Forscher auf der Insel und probieren ihre Experimente, um der Entwicklung des Formosa Teas beizutragen. Einen richtig guten Schwarztee auf der Formosa zu bringen ist es sehr schwer. Erstens trinken die Inselbewohner den Tee nicht gern, sie bevorzugen Oolong. Zweitens der Formosa Tee ist zu teuer, um Konkurrenten von Indien, China oder Ceylon zu sein. Drittens mit der Schwartee-Forschung hatten sie vorher noch selten Erfolg.

Aber nun, mit dem Hongyu – rotes Jade, ist ein Star aufgegangen! Eine Kreuzung von dem wilden Formosa Teebaum und burmanesischen Bergteebaum. Elegant, fruchtig und voll. Mit dem leichte Pfefferminz und Zimt-Duft bezaubert uns dieser wunderschöne Insel-Neuling.

Hier in Europa zu vertreiben ist es eine schwierige Sache. Wer bezahlt denn 40 Sfr. bzw. 24 Euros für 100g Schwarztee aus Formosa?

Für die europäischen Teelibehaber habe ich nur ganz kleine Menge zu verfügen. Man kann sich bei mir wenden, wenn man unbedingt den Schatz probieren möchte.

Hongyu – die so gennante Formosa Tee No. 18 wächst in Yuchi am Sonne-Mond-See im Zentral Formosa. Ein Schatz von der Sonne und dem Mond. Eine Erinnerung von der Formosa kolonialen Geschichte.

Gankou Cha

Gankou Cha

Ich kenne Meeroolong, der in Manzhou wächst und eine Ausnahme und zugleich ein Augenzeuge der taiwanesischen Teegeschichte.

Er ist ein Ausnahme, weil er nicht aus manipulierten Teesetzlingen hergestellt werden, sondern aus dem einzelnen Unikat - jeder Teebaum ist anders als der andere. Trotzdem ist seine Qualität ziemlich gleichgeblieben – die Kunst des Teebauers.

Er ist ein Augenzeuge der taiwanesischen Teegeschichte, weil er ursprünglich von dem chinesischen Beamte mitgebracht wurde, aber auf Formosa Wurzel eingeschlagen hat. Der chinesische Beamte, der diesen Tee in seiner Amtszeit auf der barbarischen Insel nicht entbehren konnte, kam wieder nach China zurück, aber der Tee und der Teepflanzer sind hier in Taiwan geblieben. Dieser Tee aus Manzhou am Gankou Fluss überlebt verschiedene Dynastie und Massaker, ist in seiner Einzigartigkeit geblieben. Obwohl Formosa Oolong immer grüner wird und weniger als braunes Drachen lebt, ist er mit seinem unverwechselbaren „Meer“-Geschmack ein Unikat!

Ich dachte, dass dieser Tee in dem Zeitwandel stehengeblieben ist. Diese Illusion wurde gebrochen, als mein Lehrer mir dieser „echten“ Meeroolong zeigte. Er kennt natürlich den Teebauer Zhu so gut, dass er das Originale bekommen konnte. Dieser Meeroolong ist gar kein OOlong, sondern ein grüner Tee wie in Südchina. Er schimmert ganz weiss – ein langer und langsamer Röstungsprozess verleiht dem Tee den weissen Mantel. Er ist bitter und das typische Meergeschmack war fast nicht zu erkennen!

Wie kann das sein! Das ist der Originale? Was ist der, den ich kaufte? Ein angepasster Meeroolong, der heutige Insel-Konsumenten ansprechen sollte!

Tee verändert sich, wenn der Geschmack der Menschen sich verändern. Eine logische Sache. Nur der Dumme - wie ich, traurt nach meiner Enttäuschung. Das Orginale ist nicht immer der bessere…

Qian Liang Cha aus Hunan

Qian Liang Cha aus Hunan

Hast Du schon Mal einen Tee, der mind. vor 1958 hergestellt wurde?

Herr Wang in Shengkeng gab mir diese Ehre, so einen alten Tee zu kosten! Ich fühlte mich zwar sehr verehrt, aber der Geschmack dieses Tees war nicht besonders begehrenswert für mich.

Dieser Qianliang Cha, war der Tee für die heutigen chinesischen Minderheiten am Rand des Reiches und damals für die Barbaren neben dem Reich. Er wurde in Hunan als Grüntee hergestellt, ursprünglich wie der Pu Er, der allerdings heute zum Spekulationsobjekt vom chinesischen und ausländischen Teehändler wurde. Der Hunan Grüntee wurde als einfachen Shaiqing hergestellt – einfach nur unter der Sonne getrocknet. Mit Schnurr und Bambusblätter wurde der Tee Schicht für Schicht gepresst und gleichzeitig nach-fermentiert, so dass er in der chinesischen Tee-Gattung ein Schwarztee wurde. Jeder Träger in altem China trug zwei so ein riesigen Stock. Selbst wenn er Pause machte und ass konnte er diese Stöcke nicht abnehmen. Somit verdienten die kleinen Menschen ihr Geld durch Transport des Tees aus Hunan nach Tibet, Mongolien oder Turkistan – über den so genannten Tee und Pferde Weg.

Taiwanese war ursprünglich Piraten, Eingeborene oder chinesische Flüchtlinge/Sträflinge. Tief in ihrem Charakter steckt ein Abenteurer-Geist. Herr Wang ist ein Beispiel. er ging kurz nach der chinesischen Eröffnung nach China und entdeckt diesen merkwürdigen Tee. Er entdeckte, dass dieser Tee nach 1958 nie mehr produziert wurde! Er kaufte die ganzen Lager ab und liess den Tee wieder beleben! Seit er in Hunan war, gibt es diesen Tee wieder.

Er selbst, fand diese Entwicklung lustig und hebt noch ein einziges Stock auf. Die Rest hat er bereits ausverkauft. Über den Geschmack dieses Tees wollte er nicht zu viel „lästern“. Er sagte einfach, jeder Tee ist ein guter Tee, wenn er einen Liebhaber findet.

Er hat recht. Ich bin nicht der Liebhaber.

Mir schmeckte dieser Tee wie eingelegtes Gemüse. Wie soll ich sagen? Merkwürdig. Stark, faules stinkendes Gemüse… Es tut mir leid. Vielleicht habe ich zu wenig Respekt vor so einem alten Tee!

Gemai Cha

Warum trinkt man Tee mit Naturreis?

Wir kennen diesen Tee in der japanischen Tradition, der so genannte Genmai Cha.

Der Naturreis hat sehr wertvolle Vitamin E und Vitamin B Gruppe. Tee plus Naturreis waere ein sehr gesundes Getraenk, nicht wahr?

Koennten wir nicht selbst Genmai cha vorbereiten? Die meisten Genmai Cha ist eher ein billiges Produkt. Wenn wir die wertvolle Stoffe dieses Tees geniessen wollen, waere doch sinnvoll, wenn wir es selbst herstellen. Wir koennten selbst entscheiden, welchen Reis und welchen Tee, wir nehmen wollen!

Naturreis in der Pfanne roesten. Anschliessend der Reis mit gutem Sencha und ein bisschen Matcha in einer Teekanne mit heissem Wasser aufgiessen. Je nach belieben ziehen lassen!