Dank den in Reihen stehenden Pu Er Teedosen wurde der Dieb erschrocken und abgehauen!
Außer gebrochenen Schaben von Teedosen und Teerest haben wir kein Schaden!
Buddha hat sein Job gut gemacht!
Nachmittags kam eine Dame, dessen Gesicht mir von Höhe und Tiefe im Leben erzählte.
Sie war erstaunt über die Preise des grünen Tees, dass 100g ab 26 sfr. kostet.
Dann zeigte ich ihr von unserem Geheimtipp: organischen grüner Tee aus Xue Feng Shan- Schnee Bergen Tee. 100 g um 15 Sfr.
Sie sah es an und sagte “ Ihr Tee ist zu teuer.“
Ich lächelte ihr mit verständnisvollem Blick.
Danach goss ich den „teuren“ Tee auf, frisch und duftend.
Die erste Frage die auftaucht ist – was ist ein rechtes Verhalten und ein rechter Preis?
Wenn man sich einerseits Frieden wünscht und keine Flüchtlinge unterwegs sehen möchte, ist es nicht zu verleuchgnen dass wir einen fairen Preis bezahlen müssen damit diese Menschen auch dort ein gutes Leben führen können!
Vor Paar Wochen sagte Serafino mir, dass der Grund von Flüchtlingenwellen in der Welt wegen der starken Ausbeutung von wohlstandsländer sei. Ich staunte über seine Klarheit! Sein Mitgefühl war im Gesicht zu sehen. Anderseits beschwerte er sich auch, weil sein Vater von ihm 100 sfr für die Spende an Flüchtlinge verlangte.
“ Menglin, ich bin nur ein Kind. 100 sfr. Ist sehr viel für ein Kind, nicht wahr?“
Eine sehr klare Aussage! Ich lächelte innerlich und nickte meinen Kopf!
Eigentlich habe ich kein richtiges Bild von Ban Pen. Ich dachte immer es gehöre zu Bu Lang Shan!
Nein. Ban Pen ist zwar nur paar Kilometer weit weg von Lao Ban Zhang, gehört aber zu Meng Hun Distrikt. In diesem Jahr bekam ich paar Fladen von Ban Pen Lao Ye!
Wie würde ich diesen Tee beschreiben? Sanft wie der Himmel von leichten weißen Wolken. Klar wie das Himmlische blau wenn die Sonne strahlt. Ein Tautropfen für die Momente in Refugium.
Ich würde diesen Ban Pen Lao Ye als Bürgeleisen bezeichnet! Er bürgelt alle Falten in meinem Gemüt glatt! Man fühlt sich nur gemütlich und glatt.
Der normale Ban Pen hat nicht diese Sanftheit, aber eine Klarheit gefüllt von floralen Frische und Tiefe eines wilden Yunnan Waldes!
Yu zeigte mir paar neue Fotos von seinem neuer Abenteuer – Suche nach neuen Gu Shu!
Entdeckte Gu Shu Area werden immer bekannter, dann teuer.
Zusammenarbeit zwischen Staat und Kapitalisten machen Gushu teuer.
Was uns bleibt, als Teeliehaber, die Gu Shu schützen und schätzen, ist der Weg auf Suche. Noch abseits der Händler. Noch weiter. Noch längerer Weg durch Regenwald.
Der Bo He Tang in diesem Jahr ist unglaublich schön! Auch ein herrlicher Preis! Aber wir können in nächsten Jahr gar nichts mehr bekommen, weil er noch unbezahlbarer wird!
Yu machte sich bereits auf den Weg nach Atong Qing He…
Teefreund Helmut schrieb einen Text über das Geschenk als Antwort auf meinen letzten Beitrag über das Thema. Schenken ist ein anthroposophisches Phnänomen und von höchster Kunst!
Ich bin auch am lernen! Mein Lehrer Atong fotografiert die Geschenke die er von Leute erhielt. Warum? Um zu wissen was man möchtest mal zurück schenken kann.
Wir schenken zu Weihnachten oder zum Geburtstag. Kein Problem, mein Sohn Adrian hat schon einen Monat vorher eine Liste mit Wünschen, die schriftlich fixiert und dezidiert, bis auf die genaue Handymodellbezeichnung und den dazu gehörigen Links formuliert wird. Hier besteht das Problem lediglich in der genauen Entscheidung, oder besser in der Reduktion der Wünsche auf ein gesundes Maß. Das setzt wiederum ein geschicktes Verhandeln und Taktieren voraus, es handelt sich schließlich um Wünsche für Geschenke. Damit darf nicht achtlos oder gar respektlos umgegangen werden. Der Wunsch an sich hat erst einmal Gewicht und Kraft. Hier wird auf eine ganz andere Weise das Schenken als das Erfüllen von Wünschen und Sehnsüchten eine große Kunst des Abwägens und Erfreuens und Überraschens.
Schenke ich meinem Hund Pinto einen Markknochen ist die Welt plötzlich voll und ganz in Ordnung. Der Hund ist sofort hier und jetzt für eine ganze Stunde glücklich. Erwartet hat er gar nichts. So ist das Geschenk eine Überraschung und zwar eine überaus gelungene. Das Tier ist glücklich, der Chef ist glücklich. So einfach kann schenken auch sein, Tier und Mensch im Einklang.
Wird man eingeladen zu Essen etwa, oder auf eine Feier, wird die Sache kniffliger.
Ich war letztens zum Jubiläum meiner Goldschmiedefreundin eingeladen. Wir kennen uns lange, früher intensiver, heute weniger vertraut aber eben gut. Was mitbringen, ich war unsicher. Ich dachte an guten Wein oder Cremant. Dann fiel mir dunkel ein, dass es im nahen Umkreis von ihr ein Alkoholproblem gab. Wein ist vielleicht doch nicht ideal. Literatur fiel mangels Vertrautheit aus. Ich entschied mich spontan am selben Tag für Tee. Das mache ich qua Profession höchst ungern, aber es erschien mir die einzig sinnvolle Alternative zu sein. Der geschenkte Matcha von höchster Qualität war genau die richtige Lösung gewesen und fand, schön verpackt, die allerhöchste Wertschätzung.Das Schenken soll nicht nur den Beschenkten, sondern auch den Schenker erfreuen.
Dieses „Klingen“ und „Zurück-Klingen“, das „sonare“ und re-sonare“ scheint mir die Essenz des Schenkens zu sein. Es ist ein ohne Worte sich Verstehen, ein Aufnehmen, Antizipieren und Zurückgeben.
Resonanz, das scheint mir das Grundprinzip des Schenkens zu sein.
Es war ein Geschenk.
Geschenkt wurden die schöpferischen Tage, Ruhe abseits von Handy und Wlan und ein Einblick im Zusammenspiel zwischen Erde und Feuer.
Überall waren Kastanienbäumen. Überall sind steinige Wege. Mit einer Seilbahn sind wir mit aussen verbunden oder getrennt.
Wahrscheinlich waren wir kreativ. Oder wollten wir einfach zu viel? Viele Gefässe haben wir produziert.
Interessant war es zu beobachten, wie geht eine Person mit ihrer Möglichkeit um und wie sie mit enttäuschendem Ergebnis fertig werden. Kreativ, experimentfreudig oder fleissig sind sogenannte gute Eigenschaft. Aber in Rasa habe ich etwas anders gelernt – mit einem Scheitern zufrieden zu sein.
Was passiert, wenn die Glasur anders scheint, als Du Dir ursprünglich dachte?
Was geschieht, falls Du aus zuviel Wollen, ein Chaos auf Deine Teeschale nach dem Brannd feststeht??
Was machst Du, als ein neu gebranntes Gefäss alt, schmutzig und verraucht aus dem erstickenden Aschen auftaucht? Die Phönix aus Aschen ist nicht immer brilliant.
Ich schätze diese Erfahrungen und bewundere Ranato für seinen meisterhaften Geduld und Mitgefühl für Anfänger. Die Landschaft von herrlichen Bergen, gesellige Stunden unter den hängenden Wein und Begegnung mit dem einzigartigen Raku-Brand schenken mir paar unvergessliche Erinnerungen!!
Nächtest Jahr werde ich wieder dort sein. Mit Hände und Erde mein inneres Kind zum Spielen zu bringen. Der Weg zwischen den Kastanienbäume führt mich zu einem Ei – vor Geburt eines Kosmos oder eins werden mit allen.