Dongding ist ein kleiner Ort in Landkreis Nantou (Zentral Taiwan) und liegt 700 Meter über den Meerspiegel. Die Teegärten zusammen gezählt sind insgesamt 30 Ha. Strenger definiert ist ein Dongding Oolong der Oolong aus drei Dörfer: Yonglong, Zhangya und Fenghuang. Nun ist es in der ganzen Welt möglich, diesen Dongding Oolong zu kaufen, selbst in Zürich und in Berlin. Woher gibt es so vielen Dongding Oolong?
Der Name Dongding Oolong ist nicht patentiert. Da dieser Tee so viele wirtschaftliche Profite verpricht, erweitern taiwanesische Teehändler und Teebauer die Definition von Dongding. Klar, nicht alle Simens Telefon sind von Simens Fabriken hergestellt und nicht alle schweizer Uhr sind 100% made in Switzerland! Also ein Dongding Oolong kann auch aus näheren Umgebungen stammen, z. B. Mingjian oder Yunlin 雲林.
Yunlin war voller Bambuswälder, bevor Teegarten die Landschaft dominiert. Bambus ist ein Symbol der Aufrichtigkeit für die chinesischen Intellektuellen und ein Symbol von Fruchtbarkeit für das gemeine Volk. Diese Pflanzen wachsen schnell und gewinnen den Standortskampf gegen andere Konkurrenten. Bambus ist für viele Hausherren ein Flair für Asientouch und ein Alptraum für viele Gärtner! Zumal können europäische Abkömmlinge nicht einmal nutzbar sein! In Taiwan schmecken die Bambussprossen, Bambusblätter mit Klebreis umgewickelt ist eine Delikatesse und aus Bambus kann wunderschöne Teeutensilien herstellen! Außerdem ist das Papier, das aus Zellenstoffe von Bambus hergestellt wird, das Papiergeld für unsere Vorfahren in Jenseits! Jedes Jahr werden sehr viel „Geld“ aus Bambusfaser für unsere Ahnen verbrannt, damit sie in jenseits noch ein sorgenloses Leben weiter führen könnten!
Um Teegärten anzulegen wurden Bambuswälder abgeholzt. In der Erde wurden menschliche Knochen und andere Waffen ausgegraben. In sehr früherer Erinnerung wusste man noch, dass die Bevölkerung hier zu Widerstandsfähigsten gegen die chinesische Fremdherrschaft zählte. Als Chinese 1947 nach dem Japaner nach Taiwan kam und ein Massaker inszenierte, wurden viele Widerstandskämpfer in diesen Wälder erschossen… Für diese Geister, meinen viele Älteren, haben sie viel Papiergeld aus Bambus verbrannt…
Eigentlich erzählte mir ein alter Mann, dass Japaner früher Assam-Teebäume in tiefen inneren Bambuswälder angebaut. Nach dem Machtwechsel ist es endgültig vergessen.
Bevor der Teegarten hier her kam, waren die Dörfer von Yunlin verlassene Dörfer. Nur ältere und sesshafte Menschen blieben hier. Seit 80er Jahren, seit Tee hier angebaut wird und als an Teebauer und Fabrik in Dongding weiter verkauft wird, ziehen immer mehr junge Menschen zurück ins Dorf. Nun gibt es mindestens doppelt so wie Teegärten wie in Dongding. Seit 90er Jahren, als Taiwan auch eine Freizeitsgesellschaft wurde, gehören Teegärten ebenfalls zu Tourismus-Attration. Die Nachkommen der einstigen Widerstandskämpfer gegen die Fremdherrscher sind nun reich gewordene Teebauer, der eine Oase für die gestressten Stadtbewohner anbietet!
Yunlin nach Erdbeben 1999. Dieses Ereignis wirkt sich negativ auf Teeanbau. Die Qualität des angebauten Tees verschlechtert sich und Teebauer müssen nach einer neuer Idee suchen. Eine von der neuen Idee ist Kaffee-Anbau, dessen Ursprung auf den Japanern zurückzuführen war. Nun gibt es zahlreiche Kaffeeshops, die nach dem europäischen Vorbild aufgebaut sind. Statt Tee, nun Kaffee!
Was für ein Gericht. Das kann nur ein Taiwaneser erfinden! In Kaffee mariniert und geräucherte Gänsebrust!
Archiv für den Monat April 2006
Yushan Oolong 玉山烏龍茶, der Oolong aus dem höchsten Berg Taiwans
Am Ende des zweiten Weltkriegs flog ein Militärflugzeug eines Tages in die Wälder in der Nähe eines Ureinwohner Dorfes Shalixian 沙里仙. War es ein japanisches, ein chinesisches oder sogar ein ameriaknisches? Niemand wusste es und keiner kümmerte sich darum. Paar Tage später kamen paar mutige Dorfbewohner heimlich in der Nacht in den Tante Emma Laden einer Han-Familie Wu 吳 (Han ist ein später nach Taiwan eingewandertes chinesisches Volk. Zwischen Han 漢族 und Ureinwohner gab es zahlreiche ethnische Konflikte. Momentan hat Han-Volk die politische Macht auf der Insel).
Man wußte nicht, was da genau geschah, verhandelt und was ausgetauscht wurde. Es wurde nur heimlich erzählt, dass Chef Wu heimlich Goldstange gegen Land kaufte und das Land heimlich mit Teesetzlingen bedeckt wurde. Eine Erzählung von Paar besoffenen Ureinwohner und einer rasch reich gewordenen Han 汉Familie, die Teebauer wurde und heute noch Tee neben dem Wald des zerstörten Flugzeugs anbaute.
Nun ist es schon die dritte Generation der Familie Wu, die das Land hütet und auf ihr Land Qingxin Oolong (Ruanzhi Oolong) und Jinxuan anbaut. Nicht alle Teebauer, die nach Yushan ansiedeln, haben das Glück, Gold gegen Land auszutauschen. Die meisten Länderei im Gebirge Taiwans gehören den Staaten, National Universität Taiwan oder Ureinwohner Reservat. Teebauer müssen Länder pachten und sich auf einen Zeitvertrag einlassen. Teegärten in Yushan hat die ähnliche Situation. Meiste Teebauer stammen von Mingjian (Mitte Taiwan) oder Lugu und siedeln ins Hochland an, als die wirtschaftliche Aussicht mit Hochlandoolong immer besser wurde.
Um diesen Teegarten und diesen Wald gab es eine geheim gehaltene Geschichte. Teegarten von Familie Wu in 沙里仙 Shalixian Dorf.
Die Teegärten in Yushan ist nicht auf dem höchsten Gipfel Taiwans (3997 M, fast so hoch wie Jungfrau…). Zwischen 600 Meter bis 2000 Meter kann man alles als Yushan Tee verkaufen. Da National Park dazwischen liegt, dürfen sich eigentlich die Teegärten nicht verbreiten. Darum gibt es nicht viel Ernte von Yushan Tee und der Tee aufgrund der Erde und fehlender Sonne wegen umgebenen hohen Bergen im Osten schmeckt eigentlich auch nicht besonders. Nach dem Naturgesetz könnte man die Teeblätter in Yushan erst im Mai pflücken. Da dieser Termin wirtschaftlich nicht interessant für Teebauer ist, wird es Ende April gepflückt. Ende April kann man nur junge unreife Blätter pflücken, die sich entsprechend in der Aroma und Aufguss manifestiert…
Yushan Oolong hat verschiedene Herkunften: Tee aus Tatajia 塔塔加oder Shalixian沙里仙haben starke Qualitätsschwankung, während der Tee aus Shangan 上安村Dorf eine stabile Qualität aufweist. Das Hochlands-Qi ist ebenfalls der Traum des Yushan Hochlandoolongs!
Möchtest Du nun Formosa Oolong kaufen? Ende März gab es zwar schon Paochung, dessen Qualität sich mit der von April nicht vergleichen lässt. Im April kann man schönen Oolong von Nantou, Pinglin und Shiding genissen. Auf den Hochlandoolong 高山烏龍茶 muss man leider geduldig warten… Wenn es allerdings schon Hochlandoolong aus Taiwan zu verkaufen gibt, ist es entweder von 2005 oder etwas, was man Glück haben muss.
Einfach flanieren.
Heute fuhr ich mit dem Bus an die Uni. Als der Bus durch Wald fuhr, sah ich alles in zarter frische grüne Farbe. Die Augen wurden erfrischt, die Seele erleichtert! Der Frühling ist wirklich da! Bald wird der Frühling zum Sommer und die junge zarte grüne Farbe wird durch den saftigen grünen Ton ersetzt.
Diese frische Grün ist der Preis dafür, dass wir den harten Winter ausgehalten haben. Den grünen Tee, den ich mit Irmgard zusammen aufgegossen habe, zeigt genau diese zarte frische grüne Farbe. Manche von ihnen waren ausschließlich in feinen Knospe, sie stehen alle fleißig und reihen nach im Wasser, wenn man sie im Glaskanne aufgießt. Manche haben schöne spiralartige Blätter mit schimmernden weißen Tipps werden durch den Aufguss sofort zu zarten grünen Spitzen und tanzen miteinander in einer Glaskanne! Nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein Balsam für den Gaumen!
Chinesische Teespezialität enthält eine unglaubliche Vielfalt! Zu dieser schönen Frühlingsstunde, begleitet von diesen frischen feinen Grüntee aus Hunan ist das Leben wirklich aussichtslos unverbesserlich – denke ich. Was will man noch mehr?
„We learn about tea leaves, water and tea sets with senses, while we present our inner wourld with sensibilities. Maybe this is a world we have yet to discover. Shall we just relax and reagrdless of any intention.“
Chih-Chang Hsieh, Charen (Teemensch, Chajin) aus Taipei.
Teewelt, eine Welt der Absichtslosigkeit und Freiheit.
Edeler Grüntee aus Hunan 湖南
Am Freitag vergangener Woche erhielt ich ein Paket frischer chinesischen Tees aus Provinz Hunan! Der Unternehmer UPS kassierte mir gleich 77 € für die Transportkosten und Nachnahmegebühr! Zuerst war ich schockiert, aber die Negiere auf die neuen Teesorte war wesentlich grösser als die Summe des Geldes… Ich packte sofort die Tees aus und rief gleich Irmgard an, eine Teefreundin aus Konstanz und selbst einen alten charmanten Teeladen führt.
Die schönen frischen Teeblätter duften noch nach chinesischem Frühling! Irmgard kam und wir machten unsere Augen ganz gross und warten auf das Moment des Aufgusses!
Diese Art von absoluten edlen grünen Tees aus China habe ich noch nie erlebt. (der Preis ist entsprechend…) Wunderschöne saubere Tipps, die unter dem Licht schimmern und glänzen, im Aufguss reihen nach stehen und ganz zart im Gaumen. Fast unscheinbar, unfassbar. Aber die Frische und liebliche „Grüsse“ (ich weiss nicht, wie ich das Gefühl anders beschreiben sollte. Man fühlt sich begrüsst, wenn man diese Tees trinkt.) erhellten unsere Augen. „Ach“ sagte Irmgard und die Sprache fehlte.
Trotzdem war ich nicht zufrieden mit dem Aufguss. Wir haben vier verschiedene Top Teesorte aufgegossen: Junshan Yinzhen 君山银针gelb, Junshan Yinzhen grün, Jade Tipps und Jadeneedle. Ausser dem gelben Tee Junshan Yinzhen, der uns von seiner Form, Duft und Aufguss verzauberte, war ich mit Aufgüssen anderen drei Teesorten nicht zufrieden. Mein Fehler liegt wohl an meine Art des Degustierens. Ich hätte mehr Blätter nehmen sollen, anders als bei Oolong und noch länger ziehen lassen müssen.
Später haben wir einen einfacheren Maojian aus Yueshan aufgenossen, der schöne spirale weisse Tipps hat. Seine weissen Tipps wurden im Aufguss richtig grün, so grün, dass man seine Augen nicht von den Tee „ablenken“ kann. Feine leicht liebliche Spur hinterlässt wie ein Balsam in unserem Gaumen!
Irmgard wollte nicht mehr weiter probieren. Sie sagte, dass sie mit diesem feinen Nachgeschmack den Rest des Tages verbringen möchte…
Teegarten in Hunan 湖南
Offering to the tea lover, 寄與愛茶人
“Sipping cool spring, cooking rattling dust. 坐酌冷冷水, 看煎瑟瑟塵
Holding one teacup, offering to the tea lover.” 無由持一碗, 寄與愛茶人
Memoir of Spring Tea, Poet of Tang Dynastie Bai Juyi 白居易
Letzte Zeit habe ich paar Beiträge über Yixing Teekanne aus der chinesischen Tee-Tradition geschrieben. Das bedeutet nicht, dass ich für diese Art von Teekanne plädiere. Ich habe die Beiträge geschrieben, weil das wachsende Interesse in Mitte Europa unbestritten ist und Information über die kulturelle Hintergründe fehlt.
Europa ist ein freies Land für die Teekultur! Hier gibt es Möglichkeit ohne kulturelle Belastungen und Verwicklung etwas kreativ auszuprobieren. Die Mangel an Vorstellung und Utensilien bietet gerade die Chance der Entdeckung! Mangel fordert menschliche Kreativität und Entdeckungsmöglichkeit in sich selbst.
Drei verschiedene Art des Teetrinkens
oder lieber chinesisch?
Oder orinetalisch?
Was hättest Du lieber? Wahl ist Qual.
Teemeister Sen Ryku erkannte die Notwendigkeit, eigene Kulturwurzel des Tees in den japanischen Boden einzuschlagen. Er bevorzugte die einheimischen Töpferwaren und entwickelte eine eigenständige japanische Ästhetik. Natürlich werden chinesische Teeware weiterhin verehrt, aber auf japanische Art interpretiert! Wir könnten in Europa verschiedene Teetraditionen kennen lernen und selbst ausprobieren, so dass eine eigene Teekultur entstehen kann, die die Modewelle und Wellnesstrend überlebt und eigene kulturelle Blüte werden könnte.
Der improvisierende Geist, die Dinge zu entdecken und ausprobieren gibt mir Freude mit Tee. Nicht der Besitz einer „teueren“ „echten“ Teekanne von berühmter Persönlichkeit, nicht Haben des so genannten besten Tees (ich habe natürlich gerne guten Tee) verbreitet mir Freude. Diese Äußerlichkeit macht mir nur kurze Freude, indem ich mich mit diesen Dingen kokettiere. Der Freude an Tee geht viel weiter und tiefer. Die Faszination des Tees liegt für mich an den Phänomenen der Vergänglichkeit. Vergänglich sind wir alle. Vergänglich sind unsere Meinung, unsere Empfindung und der Tee. Tee wartet auf die Zeit nicht, er schreitet weiter. Das macht einen jungen Pu Er zu einem charmanten Pu Er. Der gleiche Tee manifestiert sich durch die Degustation von verschiedener Persönlichkeiten, in verschiedenem Klima und verschiedener Weise unterschiedlich. Wir können unsere Empfindung in dem Teegenuss nur beschränkt verwörtlichen, aber nicht mit Kamera oder irgendeiner technischen Errungenschaft festhalten und messen. Weil die Empfindung des Genusses so persönlich ist, macht es wenig Sinn, Meinung des Anderen als Geschmackssiegel zu nehmen, außer man an eigener Urteilsfähigkeit zweifelt. Teetaster Chen gehört zu führenden Teemeister in Taiwan. Einmal als ich beim Teetrinken an seine Meinung festhalten wollte, schrie er mir an: „Glaub´ nicht daran, was andere glauben. Jeder Tee spricht eine eigene Sprache. Oolongtee hat einen eigenen Kode, er spricht anders als ein Gyokuro! Lern´ die Kodes zu dekodieren, statt etwas darauf zu projizieren!“ Er wollte mich von ihm befreien. Dies macht ihm meisterhaft.
Seit unserer Kindheit werden wir erzogen, an Autorität zu glauben, sei es Fernsehen, sei es die Schule, sei es die Eltern. Statt die Welt mit eigenen Augen zu erfahren, ist es bequemer und sicherer, von anderen zu zitieren. Der französische Ethnologe und Soziologe Bourdieu macht es deutlich, indem er die Definition der Geschmäcke als Machtkampf zwischen Menschen erkannte.
Die Befreiung und die Freiheit, die Tee mir vermittelt, ist ein wertvoller Schatz, der für jeden zugänglich ist!
Pu Er Degustation von Yiwu 易武 2004 und 2003
茶友 Teefreund Stefane wollte unbedingt meinen Bericht hören. Vielen Dank für sein Vertrauen.
Die Degustation von Yiwu 2004 (links) und Yiwu 2003 (rechts)
Bevor ich es berichte, möchte ich drei Standpunkte meines Berichts erklären:
1. Die beiden Pu Er sind nicht von dem gleichen Ausgangspunkt. Ein jüngerer grüner (roher, nicht künstlich nach behandelter) Pu Er enthält die Eigenschaften von Lebendigkeit, Wildheit, Eindringlichkeit und Frische. Ein älterer Pu Er vermittelt uns ein Hauch von Reife, Erde und Tiefe. Ein 2003 Pu Er, der in einer warmen feuchten Insel in Taiwan gelagert wurde, ist anders als in einem kalten trockenen Land – Deutschland.
2. Die beiden waren aus einer Fladen. Ein Pu Er Fladen 餅茶 wird immer aus drei verschiedenen Qualitäten von rohem Materialien hergestellt. Auf der Oberfläche kommt die beste Qualität, die unterste Seite des Fladens die zweite beste Qualität und in der Mitte die einfachste Qualität. Drei verschiedene Qualitäten von grünem Tee werden zusammen in einem Fladen gepresst. Die Stichprobe ergeben sich verschiedene Ergebnisse, wenn man verschiedene Seite des Pu Er Fladens erwischt…
3. Das beste Tee zu suchen und das Beste zu haben, ist nicht meine Absicht als ein Teeliebhaber. Ich möchte nur Tee verstehen und lieben, so wie er ist. Meine online Teefreunde sind alle erwachsenen Individuen, die keinen Führer bräuchten, um Meinungen zu bilden. Es wäre mir wichtig, es zu gelingen, einen Tee aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu genießen. Die Sprache des Tees steht im Vordergrund, nicht wie gut er angeblich sein könnte. Alle chinesische Intellektuelle schätzen die spirituelle Aspekte und die sinnliche Erlebnisse im Genuss des Tees, nicht das Niveau des „Strebers“, dessen Interesse eigentlich an Tee selbst liegt.
Außerdem ist mein Wissen mangelhaft 🙂
Ich habe die beiden Tees drei Male aufgossen, damit es von verschiedenen Seite betrachtet werden konnte.
Zuerst habe ich einen Fehler gemacht, dass ich 1,5 g von dem 2003 Stückchen und 1,5g von dem 2004 lose Blätter rausgenommen. Im Aufguss zeigen sie zwar ähnlich Duftnoten, weil sie wohl alle aus Yiwu-Gegend stammen. Der von 2004 zeigt mir kleinere Blätter und Knospe, während der von 2003 eher größere reifere Blätter und Stange zeigt. Der 2004 Pu Er von mir haben noch richtig schöne weiße Tipps auf der Oberfläche von Fladen, wenn er vollständig, noch nicht aufgemacht ist. Beide Tees duften schön blumig. Von Aufguss her duftet der von 2003 intenviser und deutlicher als von 2004. Die Duftnote von 2004 ist leichter und ich dachte, Flügel dieses Tees zu sehen. Das hängt mit weißen Tipps, denn sie sind zart und jung. Sie verfeinern zwar den Geschmack und Duft, aber Der Geschmack ist deswegen auch dezenter. Dem Aufguss schmeckt beides gut. Der von 2003 schmeckt tiefer, runder und deutlich nach dem Geschmack der natürlichen Nachfermentierung.
Beim 2. Mal habe ich von beiden Tees nur den losen Blättern genommen. Interessanterweise zeigen der von 2004 schöne vollständige Blätter und Knospe, während der 2003 kürzere Blätter aufweist. Dies ist wohl auf das Transport zurückzuführen. Der Aufguss von 2004 schmeckt nun wirklich eleganter (wegen den Tipps), leichter und eine kleine Spur von Bitterkeit, die sich beim Abgang spürbar ist, sich sehr schnell verschwindet. Im Gaumen bleibt eine feine Süße. Bei dem 2003 schmeckt der Aufguss ein bisschen „einfacher“ (grob), aber sehr solide. Er hat ausgezeichnet keine bittere Nuance. Beide Tees schmecken nicht zusammenziehend!
Beim 3. Mal habe ich erneut einen Fehler gemacht, dass ich Stückchen von 2003 genommen habe und lose Blätter von 2004. Die Blätter von 2004 gehen schön auf, während der von 2003 noch ziemlich zusammenbleibt. Nach paar Stunde duftete der von 2004 immer noch nach Blumenwiese.
Alle Degustation sind unter gleicher Bedingung: 1,5 g Tee, 5 Minuten ziehen lassen und 150ml kochend heißes Wasser.
Ich hoffe, dass Stefan mit meinem kleinen Test zufrieden sein könnte und meine Fehler tolerieren könnte. Selbstverständlich ist der Yiwu 2003 ein wunderbarer Tee, der noch besser wird! Bis nähtest Mal!
Yiwu war in der früherer Zeit der Ort, wo man mit Pferde Tee nach Tibet transportierte. Heute gibt es eine schöne Reiseroute: Tee und Pferde Weg in Yünnan. Hier ein Photo von einem alten lokalen Haus.
Ein junges Mädchen in Yiwu Gegend packt gerade den Yiwu Tee.
Die Entzauberung der Zisha 紫砂 -Legende (Purpur Ton Kanne aus Yixing)
Zisha Hu made in Taiwan! Taiwanesische Kreation von Zisha Kanne von Künstler Li Risheng 李日胜 von 陶坊 Taurfang. Er nannt diese Kanne „Rythmus des Tees“. Seine Produktion ist immer limitiert und gehört nun zu Künstler, dessen Kreation gerne gesammelt wird. Seine Tonmischung – sicherlich nicht aus Yixing…
Heutzutage sind Zisha Kannen überall zu kaufen, bei Paul Schrader, bei Teeladen an der Ecke oder in Ebay! Das Phänomen deutet auf seine Beliebtheit, aber auch die Entzauberung einer Legende.
Suzanne sprach von Gerüchte der zu Ende gehenden Zisha Mine in Yixing und viele Teefreunde berichten, dass ihre Kanne die echten Zhuni-Kanne seien. Da die wirkliche Zisha oder Zhuni Kanne aufgrund des begrenzten natürlichen Ressourcen nicht mehr produziert werden können. Was machen Zisha Kanne zur Zisha Kanne?
Die Legende fing in Dorf Yixing in der Ming-Dynastie richtig an. Das Dorf war seit langen bekannt mit seiner Töpferwaren, die meistens zum alltäglichen Verbrauch bestimmt waren. Nach der Ausbeutung der oberen Schicht der Tonerde wurde die speziellen „Zisha“ Erde entdeckt. Obwohl es verschiedene Orte in China gibt, die Zisha enthalten, aber die spezielle Erde für die Kanne wurde nur in Yixing gefunden. Es wurde beschrieben, wie die Erde mit großem Aufwand ausgegraben wurde. Das stimmt, dass die Quantität der Tonerde nach Ausbeutung von hunderten Jahren sich verringerte. Man suchte einem anderen Ort und die ästhetischen Grundlage und die Kriterien, eine Teekanne zu betrachten, verändern sich ebenfalls. Die Tonmischung und Kreativität und das geistige Niveau des Künstlers, was sich durch die Teekanne manifestiert, schaffen eine Teekanne zu einem Kunstwerk.
Die Tonerde von Zisha könnte man grob zu drei Kategorien klassifizieren: Purpur (lila), rot oder grün. Die Purpur Tonerde kommt meistens vor. Nach dem Brand wird diese Farbe lila oder rötlich braun. Rote Tonerde (Zhuni 朱泥 oder Honni 虹泥) kommt seltener vor und kann nicht mit hohem Temperatur gebrannt werden. Teekanne, die in 17. Jahrhundert nach Fujian, nach Südasien und nach Europa exportiert wurden, waren diese Zhuni Kanne. Im 50er Jahren wurde noch mehr Orte gefunden, wo Zhuni vorkommt. Die grüne Tonerde wird nach dem Brand gelblich und als „Duani“ bezeichnet. Duani 锻泥壶 Kanne kommen auch selten vor, weil diese Erde sich nicht leicht mit hohen Temperatur verarbeiten lässt. Man benutzt oft Duani, um Ornamente auf einer Kanne zu formen.
Die Legende dieser Zisha ist auf die Geheimnisse der Tonerde – Pflegen und Lagern 养土 zurückzuführen. Die frisch ausgebeutete Erde kann nicht sofort verbraucht werden. Sie muss drei Jahren lang im freien gelagert werden. Später wird sie gemahlen, gesiebt und mit Wasser gemischt. In den Ming oder Qing-Dynastie gab es richtige Zunft für diese Facharbeit! Dann wird die Qualität klassifiziert und verkauft. Der Ruhm eines Töpfers kommt auf seinem Geheimnis der Verarbeitung weiterer Tonerde an. Er bewahrt ihn im verschlossenen Keller oder Höhle, kein Licht, möglichst wenig Luftzug. Er lässt sie faulen! Diese faule Erde ist der Schatz eines Töpfers! Könntest Du Dich an meinen Beitrag über Raku 乐烧 erinnern, dass die Raku Familie immer für nächste Generation Tonerde lagern? Das Prinzip ist gleich. Die faule gelagerte Erde hat balancierte und richtig durchgemischte Feuchtigkeitsverteilung und die organischen Stoffe können vollständig „gestoffwechselt“. Diese Tonerde lässt sich gut formen und verträgt Brand mit höherem Temperatur. (Ich bin leider kein Fachmann von der Töfperkunst. Ich entschuldige mich für meine unprofessionelle Formulierung.)
Die Mischung der Erde gehört ebenfalls dem Geheimnis eines berühmten Töpfers. Wenn wir im Museum wären, könnten wir genau hinschauen: Selten kommt es vor, dass zwei Teekannen aus der gleichen Tonmischung stammen…
Heute können wir verschiedene Zisha Kanne für verschiedene Preisklasse kaufen. Meistens sind sie industriell hergestellt und sicherlich von der industriellen Tonmischung. Aber sei nicht so traurig, wir können dafür viele Zisha Kanne für wenige Geld kaufen und sogar in Europa!
Pu Er Degustation von Yiwu 易武 2003, Yiwu 易武 1999 und Menghai 1982
Ich danke zuerst 茶友 Teefreund Stefane aus Taipei. Er schickte mir einen schönen jungen Pu Er aus Yiwu zum Probieren. Ich habe diese Probe mit meinen anderen Yiwu-Pu Er probiert. Der Duft ist identitisch, obwohl 4 Jahre dazwichen liegen.
Degustation von drei Pu Er Tees.von links nach rechts:Pu Er 2003 von Yiwu, Pu er 1999 von Yiwu und Pu Er 1982 Qizi Bing Cha 七子餅茶 aus Menghai.
Der junge Pu Er von 2003 kann sicherlich nicht mit den anderen älteren verglichen werden. Der Geschmack und Tiefe fehlen diesem jungen Tee einfach. Heute werde ich ihn mit einem Yiwu 2004 aus der Pflückung von wildem Teebäumen vergleichen und könnte mehr darüber berichten.
Viele Verkäufer behaupten heute, dass ihr Tee eine alte Sorte ist oder aus wilder Pflückung stammt. Als normaler Konsument könnten wir uns gar nicht richtig vor solchen Marktstrategie schützen. Ich bemühe mich Merkmale des Tees zu beschreiben und darzustellen, damit das Wissen an Teeliebhaber in Europa weiter vermittelt werden kann. Egal was der Verkäufer uns erzählt, schau´ zuerst den Tee an, scmeck´ ihn und trink´ ihn. Er wird uns über seine Wahrheit und Geschichte berichten: wie er gepflückt, hergestellt und gelagert wird!
Neulich habe ich auch einen Pu Er von einem vertrauten Teehändler aus Europa erhalten. Er schickte mir begeistert die Probe zu und schrieb, dass dieser Tee eine wilde Pflückung 野生茶 sei. Ich degustierte ihn mit voller Spannung und wurde enttäuscht, dass dieser Tee eigentlich küsntlich nachfermentiert wurde! Die Blätter waren richtig schwarz, hart und glanzlos. Dagegen mein Pu Er 1990 aus Grenze zu Vietnam zeigen zwar dunkle aber vollständig aufgegangene Blätter! Es ist offensichlich, dass dieser Teefreund von chinesischen Händlern betrogen wurde…
Übrigens habe ich die Probe von Suzanne von einem schönen grünen Tee aus Strassburg probiert. Ein schöner Tee, wahrscheinlich aus Hunan, aber sicherlich kein gelber Tee. Ich habe gehört, dass viele Teebauer in Hunan nicht nur traditionellen gelben Tee Junshan Yizhen herstellen, sondern mit den gleichen Tee auch weissen Yinzhen produzieren. Denn sie mehr Kundschaft erreichen wollen, die nur die weisse Yizhen kennen… Das bedeutet, dass Junshan Yizhen 君山銀針weniger produziert wird! Weil der Teegarten in Junshan 君山 nur eine bestimmte Menge von Ernte austrägt und gleichzeitig zwei verschiedene Tees produzieren muss. Ausserdem gehört der weisse Yinzhen 銀針百毫 nicht zur Tradition des Hunan Tees…
Wieder ein Beispiel, wie der Markt die Tradition des Tees, die über Jahrhunderten überlebt, verändert!
Lushan Yunwu Cha 庐山云雾茶
In vielen Bio Laden wird oft ein Grüntee namens Yuwu angeboten. Was bedeutet Yunwu eigentlich? Dieser Tee sollte eigentlich aus Gebirge stammen und enthält den Charakter des erfrischenden und eleganten Hochlandstees. Yun bedeutet Wolken und Wu bedeutet Nebel. Ein Wolken-und-Nebel-Tee! Der bekannteste Yuwu Tee kommt aus Lushan, ein wunderschöner Kur-Ort in Provinz Jiangxi.
Dieser Tee wurde seit der Sung-Dynastie (960-1279) bereits als kaiserlicher Tribut-Tee angebaut und enthält auch eine mythische Komponente. Der Anfang dieses Tee aus Lushan dufte noch früher stattfinden. In der Geschichte wurde es datiert, dass der Teeanbau mit der Entwicklung des Buddhismus zusammenhing. Viele Kloster und Mönche bauten Tee an, um die Meditation zu unterstützen. Es wurde bereits einen Spruch überliefert: “ Zen und Tee haben den gleichen Geschmack“ (茶禅一味Cha-Chan Yi Wei). Dichter Bai Juyi 白居易von Tang-Dynastie (618-907) versuchte ebenfalls nach seiner gescheiterten politischen Karriere dort Tee anzubauen. Sein Unternehmen hatte anscheinend mit einer Legende zu tun.
Es wurde erzählt, dass es fünf Teebauer in Lushan lebten. Ihr Fleiß wurde mit reichlicher Ernte honoriert und sie lebten zufrieden mit der nächsten Generation zusammen. Als sie nicht mehr produktiv genug waren, wurden sie von ihren Kindern abgestoßen. Sie gingen freilich in die inneren Gebirge mit einem Sacke von Teesamen. Die Teesamen gediehen sehr gut und sie haben eine kleine Existenz aufgebaut. Sie seufzten, „Es gibt nur enttäuschende Menschen, aber keine enttäuschende Keimlinge.“ Sie lebten zufrieden, der Tee ist erfrischend und geschmacksvoll. Nach ihrem langlebigen Leben überlebte noch dieser Teegarten. Der Gipfel, wo sie den Garten anlegten wurde als Wulao Feng 五老峰(Gipfel von fünf alten Weisen) bezeichnet.
Die Geschichte, wie Bai unter Lushan als Teebauer versuchte und berühmte Teegedichte hinterließ, würde ich ein anders Mal erzählen. Heute möchte noch mehr über Lushan Yunwu in heutiger Form berichten.
Lushan liegt südlich von Changjiang 长江. Er hat 180 benebelte Tage – eine ideale Vorraussetzung für einen aromatischen Tee! Die Teepflanzen wachsen langsamer in Bergen und enthalten dadurch spezielle Aromen. Lushan Yunwu ist bekannt für seine goldene Aufgussfarbe, würzige Aroma, blumige Duftnote und klare Aufguss! Selbst der Kommunist Zhu De朱德 war begeistert von dem würzigen Geschmack und lebendigen Charakter des Lushan Yunwu (味浓性泼). Er hat einen ausgeprägten erfrischenden Charakter! Ideal für eine Nachtwanderung beim Vollmond!
Wolken und Nebel bei Lushan 庐山云雾
Fenghuang Dan Cong – Songzhong 宋种
Vor einigen Tagen war ich überrascht, als ich den Blog von Stefan aus Düsseldorf besuchte und lass, dass es einen Songzhong 宋种 Fenghuang Dancong auf dem Markt verkauft wurde. Fenghuang Dan Cong (Guangdong) ist eine Nachahmung von Wuyi Yancha. Die Geschichte von Yancha als Wulong (Oolong) wurde erst in Ming Dynastie (1368-1644)datiert. Die Zeitrechnung von Song Dynastie 宋 (960-1279) ist mindestens 100 Jahren früher…
Neulich habe ich doch gelesen, dass es Teebäume im Wudong Gipfel 乌峒岭 im Fenghuang Gebirge in der Song Dynastie überliefert wurde. Es hat mit der Flucht des letzen Kaiser Songs zu tun. Song Kaiser Bingdu 宋炳帝musste mit seiner Gefolgschaft vor mongolischer Armee fliehen. Kurz vor seinem Lebensende hielt er in der Gegend von Fenghuang Gebirge auf. Aus Durst pflückten die Gefolgschaft die entdeckten Teebäumen und brühten eine Schale Tee. Kaiser trank diesen Tee, der seine Lebensenergie spendierte und Lebenshoffnung vermittelte. Sie flüchteten weiter bis auf die Insel Hainan. Als er erkannte, dass der Flucht sinnlos wurde und ein Ende der Qual gesetzt werden sollte, warf er sich ins Südchinesischen Meer!
Diese Teebäume, die angeblich von ihm gekostet wurden, wurde als Songzhong 宋种(Song Sorte) bezeichnet.
Die Art, wie man heute Fenghuang Dan Cong (Phönix Dan Cong) in Guangdong herstellt, wurde viel später erfunden. Das könnte sein, dass diese Bäume Nachkommen von den erzählten Teebäumen sind oder noch zauberhafter „die“ über 1000 Jahre alten Originale sein könnten! Chinesische Geschäftleute wissen, wie fließend die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit sein könnte.
Kollege Stefan kam letzter Woche aus China zurück und erzählte mir, dass man die chinesische Fassung (eigentlich Raubkopie) von Harry Potter bereits bis zum 9. Band veröffentlicht. Die englische „Kopie“ ist erst beim 6. Band! Das Reich Song im Jahr 1111. Die südlichste Insel ist Hainan, wo die letzte Szene des letzten Kaiser Songs spielte. Die Insel Formosa Taiwan war zu dieser Zeit nicht chinesisch!