Archiv für den Monat Mai 2023

Hongshui Oolong

Seit 1984 wird traditioneller Oolong auch als Hongshui Oolong bezeichnet. Hong bedeutet rot. Hong Shui bedeutet rötlichen Aufguss. Selbstverständlich ist der Aufguss nicht rot. Aber seit der Hochlandsoolong in den 80er Jahren den Trend des Marktes bestimmt, und die Farbe des Aufgusses vom Hochlandsoolong eher hell-gelb erscheint, ist die Farbe von traditionellen Oolongs eher rot.

Aufgrund der aufwendigen Prozesses verschwindet der traditionelle Oolong immer mehr aus dem Markt. Ausserdem bietet der Trend jungen Pflückgut zu nehmen keine Voraussetzung eines Traditionellen Oolongs. Denn nur aus reifen ausgewachsenen Pflückgut die aufwendigen Prozesse aushalten können. Die beiden Entwicklungen macht einen jungen Teeliebhaber schwer, Dongding zu verstehen. Wo könnte man heute noch den alten Geschmack eines guten Dongding finden? Wie sieht der Dong Ding Berg heute aus?

Atong sagte, dass Hongshui Oolong bei diesem Porzess Da Lang, besonders schwer und mehr Zeit zu nehmen.

In der Erinnerung schmeckte der Dongding Oolong ähnlich wie der Muzha Tieguanyin meines Grossvaters. Stark fermentierte Note erinnert man an den reifen Früchte im Südtaiwan. Honigsüss und kaum adstringierend. Schwere Röstung schenkt den Tee Vielschichtigkeit und bietet Voraussetzung von mehreren Aufgüssen.

Als ich in diesem Frühling in Taiwan war, als das Militär-Manöver von unserem Nachbar tobte, besuchte ich meinem Lehrer. Es gibt nichts Besseres als gemeinsam Tee zu trinken, während die Welt laut schreit. Atong zeigte mir diesen schönen Hongshui Oolong aus Organic Sijichun von Mingjian, gemacht von seinem „verrückten“ Schüler, der als Ski Lehrer in Korea und Japan arbeitet und mit all seinem Verdienst, Tee widmet. „Ein schwerer Weg ist oft ein wichtiger Weg. Wenn man nicht ein bisschen verrückt ist, schafft man es nicht auf diesen Weg zu gehen.“ scherzte Atong. Ich fand, dass er sich selbst meinte.

Der feine Sijichun ist aus dem 2022 Winter. Bereits halbes Jahr alt. Fruchtig wie Steinfrucht – ein bisschen Lychee, ein bisschen Longgang und ein bisschen Pfirsich. Honigsüss, geschmeidig und vollmundig. Der Tee versetzt einen sofort auf einer Insel, wo Sonne scheint, Früchte reifen von sich allein und der frische Wind weht manchmal aus dem Osten.

Während ich den Tee beschreibe, fliegt mein Gedanke durch die Zeit Tunnel ins April. Durch meine Arbeit in Shui Tang bekommt mein Leben eine Chance, anders zu gestalten wie ich vorher gelebt habe. Aber wie lange möchte ich noch so weiter machen? Die Arbeit ist schwer. Man arbeitet mit sich selbst, mit Menschen, die mit Dir und zu Dir kommen und mit dem Geld, die eine Energie ist, die verstanden werden will. Eine schwere Arbeit, die einen Platz braucht, aber andere Dinge nicht verdrängen darf. Aber, bin ich bereit für eine neue Veränderung, für einen ganz anderen Ort oder für etwas ganz anders im Leben? Ja. Ich möchte bejahen können, wenn es so weit ist. Als ich in Hualian war, die Wellen aus dem Pazifik betrachtet, verstand ich, dass wir als Mensch nicht frei leben können wie ein Feder. Es gibt viele wichtige Dinge und wichtige Menschen in unserem Leben, die einfach etwas in uns wiegen. Die Frage ist nicht, sie wegzuwerfen, sondern einen Ort finden, um sie richtig zu platzieren. Ansonsten werden sie immer schwerer und so schwer, dass sie unsere Flügel drücken. Ich möchte noch fliegen können.

Das gleiche ist wie dieser Hongshui Oolong in meinem Herzen. Ihn mit Menschen zu teilen, damit wir ihn gemeinsam tragen, damit der Geschmack erinnert wird durch unsere Zunge. Das Weitertragen eines schweren Geschmacks ist eine schwere Aufgabe, die das Leben wieder Sinn gibt. In dem kommenden Oolong Seminar werden wir den Hongshui Oolong degustieren, mit dem Dongding Surprise, der nach diesem Prinzip produziert wird.

Vielleicht wird man mich fragen, was ist ein Hong Oolong? Und was ist mit der neuen Erfindung von Bai Oolong von Atong?

Ein Tag im Leben – mit Shui Tang

Ein Tag im Leben ist ein Kolumne von Tagesanzeiger Magazin. Das Interview wurde im Februar gemacht. Das Gespräch war eigentlich recht lange. Der Journalist Behrisch musste viel Mühe geben, um das Essentielle heraus zu kristallisieren.

Tim schickte mir bereits das online veröffentlichte Link. Joseph sagte mir, bevor ich den Artikel lass, „Tolles Portrait! So bist du 😊😉👍🏽😃“

Ich hoffe, Menschen die mich kennen, stimmen auch seine Meinung zu.

Liuan Cha 六安

Im bambuskorb eingepackten Liuan
Neifei von Liuan

Ich kannte Liuan durch Zhou Yu, er lud mich einmal zum diesen Tee, der damals unbekannt in Taiwan und nur unter sogenannten reichen Menschen in Guangdong und ihre Auswanderer nach Südasien vertraut war. Wir tranken damals einen 60er Jahre Liuan, 75 g für 100sfr habe ich erworben. Er war ein neues Erlebnis für mich. Harmonisch, lebendig und erdend. Der Geschmack reicht von Sandelholz bis zum alten Dörrobst.

Neulich bei Jie bekam ich one Chance diesen 90er Jahren schon sauber gelagerten Liuan zu probieren. Er ist immer noch lebendig. Ich spürte in ihm wie ein Jung erwachsender Mann, der bereit ist in den Fluss des Lebens zu springen. Abenteuer oder Herausforderungen. Selbst wenn der Tee bereits über 20 Jahre gelagert ist. Er schmeckt holzig, leicht Dörrobst und nach sanften trockenen Laub.

Ursprünglich stammt er aus Anhui Dabie Gebirge und diente in Südchina Guangdong auch als Medizinische Zweck, um in Rezeptur abzurunden und zu verstärken. Er sollte Feuchtigkeit und Hitze aus Körper ableiten können. Heute gehört er zum Liebhaber Objekt. Für mich öffnet sich ein neues Land durch Liuan – unbekannt und bereichernd!

Ein Podcast über Tee im Alltag von ETH mit Meng- Lin

https://metis.ethz.ch/weisheitsthemen-und-weisheitspraktiken-podcasts/

Euch wünsche ich viel Freude beim Zuhören!

Und hier englische Transkription!

https://metis.ethz.ch/wp-content/uploads/2023/04/GongFuCha_EN_TS.pdf