Archiv für den Monat April 2022

Kleine Oliven – Xiao Ganlan von Sun Chao

Sun Chao wagte sich eine kleine schlichte Kanne wie diese zu gestalten!

Xiao Ganlan, Yixing Qinghui Duan, 110 ml

Zwischen dem Neujahr und dem chinesischen Neujahr kam er die Idee, so eine Form zu entwickeln. Ein Frucht, das Glück bedeutet und immer zum neuen Anfang eines Jahres serviert wird. Simon verliebte sich sofort im ersten Augenblick.

Heute schrieb er mir, was er bei der Einweihung dieser Kanne beobachtete.

Liebe Meng-Lin
Ich habe gerade die neue Kanne eingeweiht. Ich finde sie unglaublich! Die Formen haben eine tolle Spannung. Der Deckel erinnert mich an die Kuppel einer Kathedrale. Der Knauf wiederholt die Form des Körpers. Der Ausguss macht die Kanne schlicht und knackig. Der Henkel verjüngt sich nach unten was sehr gewchmeidig und natürlich wirkt. Der Stand der Kanne ist leicht ausladend, das erinnert an einen Baum, verschmolzen und gewachsen aus der Erde, verbunden mir unser aller Herkunft. Die Farbe ist dezent der glanz seidig matt. Die Kanne hat eine in sich ruhende Ausstrhlung. Entschuldige die vielen Worte, aber ich bin Dir sehr dankbar für diese tolle Kanne und wollte Dich an meiner Freude Teil haben lassen. Herzliche Grüsse, Simon

Nachtrag zum Friedenstee

Lange habe ich überlegt, ob ich diese Zeile hier niederschreibe. Und ich muss vorsichtig sein, dass meine Zeilen nicht wie ein Vorwurf klingen.

Die Sonne schien an jedem Samstag und das Wetter war jedoch ein wenig kühl. Simon und Pei haben ihre Kinder gebracht, die für uns Tee an Passanten auf den alten botanischen Garten offerieren.

In Taiwan gibt es Organisation, die sonntags immer Tee-Einladung veranlassen. Das heisst, dass mehrere freiwillige Männer und Frauen, die Teegefässen mit 10 oder 5 Liter an den Wanderwegen bringen und am einem Aussichtpunkt, Passanten Tee offerieren. Dies ist wie ein spirituelles Praxis oder eine freiwillige Arbeit. Meine Grossmutter hat zu ihrer Lebenszeit immer Tee freiwillig an der Strasse gestellt und offeriert. Man offeriert unbekannte Menschen eine Tasse Tee. Die offerierte Person erhält es als Geschenk, nehme diese Energie mit, um sie weiterzugeben. Ohne „Wollen“. Diese Tradition gibt es in der Schweiz nicht. Man bekommt grundlos etwas, in dem Moment wird man schuldig. Ausserdem ist das Brunnenwasser von der Gemeinde gestellt und für alle zugänglich, anstatt von Volk selbst organisiert.

Ein Film über diese Tradition in Taiwan

https://youtu.be/x7UZSAzKO1k

https://youtu.be/L_FekSRyfDA ( ab 0.52)

Als wir an jenem Tag auf dem botanischen Garten Tee offerierten, standen kein Name von Shui Tang oder irgendeinem kommerziellen Anlass, nur ein Wort: Friedenstee. Ich beobachtete, wie oft die beiden Kinder von Desinteresse der Erwachsenen zurückgewiesen sind und mit den gefüllten Teetassen standen. Diejenigen, die Tee genommen haben, waren sehr interessiert. Die meisten liefen mit Kopfhörer weiter und verneinten höflich.

Ich muss mich hier für die Hilfe und Unterstützung von Stadtgärtnerei und Völkerkundemuseum bedanken, und auch bei allen Gastgeber, die dort Tee zubereitet haben. Ich danke sehr, dass das Wetter mitgespielt hat. Und danke alle Menschen, die bewusst und unbewusst daran teilgenommen haben! Und ich wünsche, dass unsere Gesellschaft mehr Sinn entwickeln für die Gemeinschaft und für den Kreislauf der Energie, wie sie zwischen Menschen und zwischen Lebewesen fliessen können.