Archiv für den Monat Juli 2014

Mutig

Heute ist etwas ganz lustiges passiert.
Ich bekam gestern ein Email von einer unbekannten Person, die mir nach Pu Er Teemuster fragte.
Ich verschicke kein Muster.
Außerdem finde ich diese GratisProbe Mentalität nicht angebracht. Wenn man etwas empfangen will, kann man lernen zuerst zu geben.
Ich habe dieser Person ganz direkt geantwortet, dass sein Email ohne Formalitäten und Hoeflichkeit bei mir nicht ankommt.
Heute sass er mit anderen Teefreunde am Teetisch und ich erzählte von dieser Geschichte, die fuer mich beispielhaft fuer die Stillosigkeit unserer Zeit.
Nachdem er eine Pu Er Fladen eingekauft hat, sagte er mir, dass er diese Person ist.
Er sagte mir, dass ich doch sympathischer sei als er dachte.
Ich hatte fast einen Lachanfall bekommen und finde es super cool!
Dann schrieb ich ihm ein Email, um mich zu bedanken, dass er so mutig war, zu sich selbst zu stehen!

Lieber A.,ich finde echt mutig, dass Sie mir heute sagten, dass Sie mir das Mail geschrieben haben.
Es gefällt mir und weiß es zu schätzen. Mutige Menschen braucht diese Welt!
Alles Gute fuer Ihren Teeweg!
Menglin Chou

Gesendet mit der GMX iPhone App

Am 24.07.14 um 08:59 schrieb Meng-Lin Chou

> Eigentlich habe ich keine Lust auf das Email von einer Person, die nicht einmal andere Menschen richtig anredet und höflich etwas anfragt, wenn er etwas von anderen Menschen will.ich schreibe Ihnen trotzdem damit Sie wissen, warum Ihr Email bei mir gar nicht ankommt.
>
> Menglin Chou

>
>
> Am 24.07.14 um 04:04 schrieb A.S.

Ich möchte anfragen ob sie Teeproben a 10g anbieten könnten und ob auch ganze Cakes erhältlich sind.
Wenn ja, dann wäre ich an einer Probe von den 3 besten, gut bedeutet dass sie den stärksten Hui Gan mit süssem Charakter haben und keine Plantagen Tees sind (je wilder desto besser) und natürlich von Hand verarbeitet, mit Feuer/Sonne getrocknet u.a. also das muss ich ja nicht erklären, das verstehe ich unter “das beste”.
Ausserdem muss von den Proben auch ein ganzer Cake erhältlich sein, ausser es ist ein Single Tree Maocha.

Die Schöneheit von Zisha Teekanne

Ich habe You, Jinsong gebeten in Zprich auch noch eine Lektion über Zisha zu geben.
Zisha Teekanne ist zwar weltberühmt, aber im Westen bleibt es immer noch wie verschleiert.
Am 27.09 Samstag um 18 -19.30 Uhr
Shui Tang, an der Spiegelgasse 26, 8001 Zürich
Vortrag über die traditionelle Zisha Teekanne in China
You, Jinsong
Teilnehmer am Seminar: 10 CHF
Eintritt: 20 CHF
Anmeldung unbedingt hier
044-555 9161
Info@shuitang.ch

You, Jin Song
Seit 1990 beschäftigt sich Meister You, Jin Song mit Zisha Teekannen, Pu Er und oxidierten chinesischen Tees wie Schwarzer Tee und Oolong. Er interessiert sich nicht nur für die Erforschung des Tees, sondern auch für die Aesthetik der Teezubereitung und Teatoys.
Als Absolvent der traditionellen angewandten Künsten der Universität Taipei hat sich Meister You mit Teekunst mit ganzem Herzen und vollen Ernst verschrieben. Um einen guten Tee sich zum Ausdruck bringen zu können, ist geeignetes Teatoys wichtig. Seit 1990 besuchte er die besten Künstler in Yixing und lernte einen Kreis von Kunstsammler und Kunstinteressierten.
2001 bekam Pu Er Tee immer mehr Popularität im chinesischen Teekreis, aber die Qualität des Pu Erh war zwiespältig. Er entschied sich daher, den Ursprungsort des Pu Erh, Yunnan zu erkunden und dort mit dem Teebauer zusammen zu leben um zu erlernen, wie sich die Teekunst aus der alten Zeit wiederbeleben lässt. Sein Verständnis und seine Liebe zu Pu Er gründet nicht aus kommerzieller Notwendigkeit und Funktionalität, sondern aus einer intellektuellen Verantwortung entstehend aus seiner eigenen Kultur und aus seiner Liebe zum Tee. Seine langjährigen Arbeit wird in Sammlerkreisen anerkannt und honoriert.
Als ein verantwortungsbewusster Teemensch, Cha Ren, lebt er nach sein Motto: „Qualität steht vor der Quantität“. Somit unterscheidet er sich von dem meisten Teeproduzenten auf dem Markt.

Teeseminar mit You, Jinsong in Zürich

Liebe Teefreunde!
am Sonntag, dem 28.09.2014, findet in unseren Räumen an der Spiegelgasse 26 ein ganz besondere Tee Event statt! Pu Er Meister Jin Song You ist zu einer einzigen Pu Er Teeschulung in Deutschland. Es werden aussergewöhnliche, alte Pu Er degustiert und erklärt. 
Die Plätze sind stark limitiert.
Die Schulung findet am Sonntag, dem 28.09.2014 von 10:00 bis 16:00 Uhr statt, der Preis für die Schulung beträgt 180 CHF. Ermässigung bitte per Anfrage.

Das Seminar wird in 4 Lektionen gehalten:
1. Anbaugebiete kennen lernen:
In der ersten Lektion lernen wir das ursprüngliche Teeanbaugebiet von Pu Er kennen. Wir werden charaktervolle Teeanbaugebiete von YIwu, Bingdao, Lao Ban Zhang, Bang Wei, Nan Nuo Shan und Wu Liang Shan degustieren. Somit erhalten wir einen Überblick von Variation des Pu Ers.
2. Die Kluft zwischen Gushu aus der Natur und Taidi aus der künstlichen Teeanbau sichtbar werden lassen:
Der Unterschied zwischen Gushu (Alter Baum) und Taidi (Teeplantage) geernteten Tees sollte per Degustation offenbart werden. Dann durch eine blinde Degustation vertieft werden.
3. Was ist Sheng Pu Er? Was ist Shou Pu Er? Woran erkennt man sie?
Vier verschiedene gelagerte Shou Cha (postfermentiert) und Sheng Cha (ohne Postfermentation) sollte degustiert werden um den Unterschied zwischen Sheng und Shou durch die Lagerung zu erkennen.
4. Die Reifung eines Tees erkennen und geniessen. Wozu lagert man einen Pu Er Tee?
Über die Person
You, Jin Song
Seit 1990 beschäftigt sich Meister You, Jin Song mit Zisha Teekannen, Pu Er und oxidierten chinesischen Tees wie Schwarzer Tee und Oolong. Er interessiert sich nicht nur für die Erforschung des Tees, sondern auch für die Aesthetik der Teezubereitung und Teatoys.
Als Absolvent der traditionellen angewandten Künsten der Universität Taipei hat sich Meister You mit Teekunst mit ganzem Herzen und vollen Ernst verschrieben. Um einen guten Tee sich zum Ausdruck bringen zu können, ist geeignetes Teatoys wichtig. Seit 1990 besuchte er die besten Künstler in Yixing und lernte einen Kreis von Kunstsammler und Kunstinteressierten.
2001 bekam Pu Er Tee immer mehr Popularität im chinesischen Teekreis, aber die Qualität des Pu Erh war zwiespältig. Er entschied sich daher, den Ursprungsort des Pu Erh, Yunnan zu erkunden und dort mit dem Teebauer zusammen zu leben um zu erlernen, wie sich die Teekunst aus der alten Zeit wiederbeleben lässt. Sein Verständnis und seine Liebe zu Pu Er gründet nicht aus kommerzieller Notwendigkeit und Funktionalität, sondern aus einer intellektuellen Verantwortung entstehend aus seiner eigenen Kultur und aus seiner Liebe zum Tee. Seine langjährigen Arbeit wird in Sammlerkreisen anerkannt und honoriert.
Als ein verantwortungsbewusster Teemensch, Cha Ren, lebt er nach sein Motto: „Qualität steht vor der Quantität“. Somit unterscheidet er sich von dem meisten Teeproduzenten auf dem Markt.
Falls Sie Interesse an dieser Teeschulung haben, antworten Sie mit dieser Emailadresse oder rufen uns an: 0041-44-555 9161
Info@shuitang.ch
Anmeldungen bereits vorhanden. Bitte beeilen Sie Sich, falls Sie Sich dafür interessieren.

Teeseminar mit You, Jinsong in Frankfurt

Liebe Teefreunde!
am Sonntag, dem 21.09.2014, findet in unseren Räumen in der Flinschstrasse 61 ein ganz besondere Tee Event statt! Pu Er Meister Jin Song You ist zu einer einzigen Pu Er Teeschulung in Deutschland. Es werden aussergewöhnliche, alte Pu Er degustiert und erklärt. 
Die Plätze sind stark limitiert.
Die Schulung findet am Sonntag, dem 21.09.2014 von 12:00 bis 18:00 Uhr statt, der Preis für die Schulung beträgt 150 Euro. 
Das Seminar wird in 4 Lektionen gehalten:
1. Anbaugebiete kennen lernen:
In der ersten Lektion lernen wir das ursprüngliche Teeanbaugebiet von Pu Er kennen. Wir werden charaktervolle Teeanbaugebiete von YIwu, Bingdao, Lao Ban Zhang, Bang Wei, Nan Nuo Shan und Wu Liang Shan degustieren. Somit erhalten wir einen Überblick von Variation des Pu Ers.
2. Die Kluft zwischen Gushu aus der Natur und Taidi aus der künstlichen Teeanbau sichtbar werden lassen:
Der Unterschied zwischen Gushu (Alter Baum) und Taidi (Teeplantage) geernteten Tees sollte per Degustation offenbart werden. Dann durch eine blinde Degustation vertieft werden.
3. Was ist Sheng Pu Er? Was ist Shou Pu Er? Woran erkennt man sie?
Vier verschiedene gelagerte Shou Cha (postfermentiert) und Sheng Cha (ohne Postfermentation) sollte degustiert werden um den Unterschied zwischen Sheng und Shou durch die Lagerung zu erkennen.
4. Die Reifung eines Tees erkennen und geniessen. Wozu lagert man einen Pu Er Tee?
Über die Person
You, Jin Song
Seit 1990 beschäftigt sich Meister You, Jin Song mit Zisha Teekannen, Pu Er und oxidierten chinesischen Tees wie Schwarzer Tee und Oolong. Er interessiert sich nicht nur für die Erforschung des Tees, sondern auch für die Aesthetik der Teezubereitung und Teatoys.
Als Absolvent der traditionellen angewandten Künsten der Universität Taipei hat sich Meister You mit Teekunst mit ganzem Herzen und vollen Ernst verschrieben. Um einen guten Tee sich zum Ausdruck bringen zu können, ist geeignetes Teatoys wichtig. Seit 1990 besuchte er die besten Künstler in Yixing und lernte einen Kreis von Kunstsammler und Kunstinteressierten.
2001 bekam Pu Er Tee immer mehr Popularität im chinesischen Teekreis, aber die Qualität des Pu Erh war zwiespältig. Er entschied sich daher, den Ursprungsort des Pu Erh, Yunnan zu erkunden und dort mit dem Teebauer zusammen zu leben um zu erlernen, wie sich die Teekunst aus der alten Zeit wiederbeleben lässt. Sein Verständnis und seine Liebe zu Pu Er gründet nicht aus kommerzieller Notwendigkeit und Funktionalität, sondern aus einer intellektuellen Verantwortung entstehend aus seiner eigenen Kultur und aus seiner Liebe zum Tee. Seine langjährigen Arbeit wird in Sammlerkreisen anerkannt und honoriert.
Als ein verantwortungsbewusster Teemensch, Cha Ren, lebt er nach sein Motto: „Qualität steht vor der Quantität“. Somit unterscheidet er sich von dem meisten Teeproduzenten auf dem Markt.
Falls Sie Interesse an dieser Teeschulung haben, antworten Sie mit dieser Emailadresse oder rufen uns an: 069/284717mailto:bestellung@teeshop.de

Der innere Mond

Die Kasse von Shui Tang wurde gestern geklaut.
War es eine Katastrophe oder eine Strafe? Eine Strafe für wen?

Meine Mutter hatte vor zwei Jahren einen schlimmen Schlafanfall. Sie erholte sich zwar von der Krankheit, aber ist nicht mehr dieselbe.
Als sie im kranken Bett lag und viele Besucher zu ihr eilten, hörte ich immer dieselben Kommentare: „Wie kann so etwas bei so einem guten Menschen passieren!“ oder „Du hast immer so gesund gelebt, wie kann so etwas bei Dir passieren!“
Ich wurde oft wütend und sagte sehr direkt zu den Leute, die meistens in unserer Tradition mehr zu sagen haben als ich, dass meine Mutter als eine Kranke auch ein guter Mensch bleibt.
Auch ihr Schicksal verändert meine Meinung über Ihr Leben nicht.
Das, was mich verändert, ist meine Kategorie über Gesundheit und das, was sauber und schmutzig ist.

Alle reden heute über die sogenannte Unabhängigkeit und Freiheit.
Selten wissen die Leute, dass diese Dinge nicht gratis ist.
Für Unabhängigkeit und Freiheit der Gesellschaft muss man regelmäßig zur Wahl gehen, muss man ab und zu auf die Strasse gehen oder muss man wenn es brennt, klare Meinung öffentlich bekennen.
Aber in der Schweiz scheint die Demokratie gratis zu sein.
Und die Unabhängigkeit ist ein intellektuelles Gedankespiel.

Ich war krank und wurde angerufen wegen dem in Shui Tang verlorenen Geld.
Ich sagte, dass es in dieser Welt – im Grunde genommen – nichts verloren geht.
Das Geld bleibt als Materie unverändert, aber in unserer Vorstellung wurde etwas von uns weg genommen.
Wenn das Geld es will, geht es dort hin, wo es will.
Wenn jemand es viel nötiger als ich das Geld brauche, dann ist es so wie es ist – zu akzeptieren – was hätte man anders machen sollen als das, was bereits geschah anzunehmen?
Aber das heisst nicht, dass ich mir nicht etwas einfallen lassen, mit diesem Phänomen konkret umzugehen.

Aber, der Dieb kann wieder kommen.
Ich lachte über das Gedanke.
Ob der Herr Dieb wieder kommen möchte, ist seine Sache.
Ich verschwende keine Energie und keine Zeit mit der Energie von Herrn Dieb zu verbinden.
Lieber frage ich mich, was ich denke.
Alles anderen überlasse ich dem Kosmos.

Ich denke – ganz klar – dass was der Dieb genommen hat, irgendwann zu mir wieder zurückkehrt.
Es gibt eine andere Kasse als die Kasse in einem Geschäft.
Und der klare Mond, der in meinem Herzen scheint, den meine Mutter mir seit meiner Kindheit vermittelt, ist nicht zu klauen!
Ich glaube weiter an Menschen – sei es gut oder schlecht, gerne glaube ich an mein Tun, lieber glaube ich an das, was auf mich zukommt, sich zum Guten wendet.
Das ist die sogenannte Unabhängigkeit, die man manchmal über einen Dieb bezahlen muss, um zu wissen, was für Werte man lebt und dass der innere Mond viel wichtiger ist als das, was scheinbar mit jemanden gegangen ist.
Ryokan, der von einem Dieb alles geklaute Mönch schrieb vor zwei Hundertjahren eine ähnliche aber noch dramatische Situation in einem Haiku:
Der Dieb hat den Mond
im Fenster
vergessen
!

Ich habe eine Teeschale, die den Mond einfangen kann.

松濤, 聽濤 Die Meeresbrandung zuhören

Fortsetzung von dem Beitrag „Spielzeugkasten“
Das Geräusch vom kochenden Wasser in Kessel oder in Pot bezeichnen wir in Chinesisch Song Tao – Die Brandung durch den Kiefernadel.
Das gemeinsame Warten am Teetisch auf das Wasser, das zu Siedepunkt gebracht wird, ist das Zuhören der Brandung aus dem Meer.
Weshalb holte man das Sinnbild der Meeresbrandung auf den Teetisch?
Beziehungsweise was hat die Meeresbrandung mit dem Kiefernadel gemeinsam und was überhaupt mit unserem eigenen Rhythmus zu tun?
Nach dem Geburt lernen wir als Menschen das erste in der Welt ist aufzustehen um zu laufen.
Sobald wir laufen können, werden unsere Schritte kommentiert – zu schnell zu langsam oder zu schräg. Wir nehmen den Rhythmus unser Eltern und den unserer Gesellschaft. Langsam glauben wir den Rhythmus, den wir leben ist unserer.
Sobald man sich mit Cha No Yu beschäftigt, lernt man auf Tatami zu laufen. Ulrich sagte mir, das Laufen auf Tatami ist wie die Meeresbrandung. Meeresbrandung, die aus meinem Herzen kommt.
Ebenfalls wie in Gongfu Cha, man lernt als das Erste ist all das, was man zum Tee zubereiten braucht in einem Tablett zu tragen und zu laufen. Wie ist Dein Rücken – stehst Du gerade zu dem, was Du machst, wie trägst Du das, was brauchst auf den Teeweg, wie sind Deine Schritte.
Wir lernen unsere eigene Brandung in unserem Körper zu spüren, wahrzunehmen und zu leben.
Auf diesen Teetisch räumen wir einen Platz für unser Gegenüber ein.
Wenn wir unserem Gegenüber gefallen wollen, würden wir uns an ihren Rhythmus anpassen, anstatt an unseren zu leben. Hier treffen wir eine Entscheidung, nach Aussen oder nach Innen zu orientieren.
Viele Menschen haben Probleme mit dem so genannten Ego. Ego sei etwas, was uns und anderen plagt.
Kann man ohne ein gesundes solides Ego das innere Feuer leben und den eigenen Rhythmus folgen, ohne im Storm der Gesellschaft mit zu treiben?
Während alle anderen nach noch mehr und noch Grössen schreien, kann man noch glücklich sein mit einem kleinen Geschäft an einer Seitengasse?
Das Ego zu bekämpfen oder zu verneinen ist nicht das Problem für uns, sondern gut mit unserem Ego zu befreunden, Frieden schliessen und kommunizieren – das ist unsere Aufgabe, Frieden in uns zu leben.
Auf diesem Teetisch, wenn wir mit unserem Ego den anderen erzwingen wollen, würden Konflikte und kämpferische Atmosphäre entstehen – natürlich kann man es auch so machen, wenn man es unbedingt will. Das wäre eine Entscheidung, die nach Aussen zu orientieren.
Wenn ich mich entscheide, in meinen eigenen Rhythmus zu leben, dann konzentriere ich mich auf meine Atmung. So zu atmen, wie mein Körper es tut.
Wenn es sich ergibt – das kann man nicht erzwingen, antwortet mein Gegenüber auf meinen Atmungszug.
Unsere Rhythmen werden auf dem Teetisch treffen, wird zu einer gemeinsamen Brandung verschmolzen – das geschieht von sich alleine auf diesen Teetisch wie in einer Alchemie.In jedem Moment antwortet unserer gemeinsamer Rhythmus auf den kosmischen, der aus dem tiefen Grund des Meeres hervorkommt.
Wir werden einheitlich mit dem, was uns umgibt!

Ein Spielzeugkasten

Ein Spielzeugkasten

Das Wasserkocher für den Teetisch in Shui Tang suchte ich bewusst ein langsam kochendes aus. Nicht weil ich oder mein Gegenüber mehr Zeit hätten. Sondern wegen dem Meeresbrandung durch den Kiefernadel, Song Tao 松濤.
Das Geräusch von dem Wasserkochen bezeichnen wir im Tee als Meeresbrandung durch den Kiefernadel. Stelle Dir einmal vor, dass der Wind weht durch den Kieferbäumen. Die Nadel zwitschern im Wind. Die Welle aus dem tiefen Grund der Erde ist nicht außerhalb unserer Lebenswelt. Die alten chinesischen Teeliebhaber hören die Meeresbrandung ganz nahe auf dem Teetisch, wenn das Wasser zum Siedepunkt gebracht wird.

Alles was wir erleben, ist wie eine Brandung. Die Welle kommen und gehen. Was bleibt?
Ich erlebe auf diesen Teetisch viele Begeisterungen und Berührungen mit Menschen, die in jenem Moment fast in der Lage wäre ihr Leben neu zu orientieren. Aber nach der Brandung, wenn diese Welle vorbei rollt, was bleibt?

Es war eine Begegnung mit einem zehnjährigen Junge, der seine Mutter begleitete. Er war so berührt und begeistert von Tee. Er richtet ein Spielzeugkasten in seinem Zimmer, auf diesen Kasten befinden sich paar Gegenstände, oder Symbole, vielleicht sogar Schlüssel zu einer anderen Welt.
Ich schenkte ihm eine Celadon-Tasse in Song-Stil, die bereits in Shui Tang eingeweiht wurde. Etwas was bereits eine Geschichte zu erzählen hat, kann ihm auf seinen weiteren Teeweg begleiten.
Ob er sich jemals wieder daran erinnert?
Ob er sich nach dieser Welle vielleicht zu einer anderen Welle angezogen wird?
Ob er sich möglicherweise weiter vertieft?
Alles ist offen.
Das ist sein Plan, nicht meins.
Der Teeweg ist wie eine Brandung, die zwischen Kommen und Gehen in unserem Leben etwas bewegt. Manchmal verläuft der Weg unterirdisch, weil wir uns von etwas anderen ablenken lassen oder weil unser Zeitplan eben so bestimmt ist. An einem bestimmten Ort oder an einem richtigen Zeitpunkt läuft der Weg plötzlich wieder offensichtlich und ohne Irrtum.
Wenn alles ruhiger wird und nur das Wasser kocht, hören wir die Brandung aus dem tiefen Grund des Meer. Gehst Du mit? oder bleibst Du hier? Was ist Dein eigener Rhythmus?