Archiv für den Monat November 2009

Alishan 1999

Es gibt bestimmte Dinge im Leben, die man nicht einfach hinnehmen will. Weil man es nicht will, muss man einen Abschied nehmen. Abschied von „Aber“.

Das Experiment in der Literaturhaus mit Pi-Chin war ein Erfolg. Der Saal waren voll, das Publikum liess sich mitreissen und eine schöne Atmosphäre hielt das Publikum den Gang des Heimwegs. Es war ein wunderbares Erlebnis mit dem besten Artist zusammen zu arbeiten! Pi-Chin ist super.

Als ein begabtest Kind in der Musik-Wüste Taiwan geboren bekam Pi-Chin Stipendium in den Westen. Weil sie wußte, wie schwierig der Weg der Musik sein kann, lehnte sie ab, das Traumjob an dem Zurcher Oper zu arbeiten. Wahrhaftig zu sich selbst ist ein absolutes Ja, dann gibt es eben kein „Aber“, bloss um Pension und scheinbare Sicherheit zu erhalten. Es gibt nur ganz wenige Musiker in ihrer Generation, sagte sie mir einmal, die gemeinsam in den Westen kamen und heute noch von Musik leben. Ein unsicheres Leben, abhängig von Anfrage und Strömungen, nimmt sie im Kauf, nur um die Musik zu machen, die ihr bedeutet. „Das Leben als Musiker ist hart. Nur die Besten könnten überleben.“ Ist es anders beim Tee?

Wir wissen, wenn wir den Weg A nehmen, dann kommen wir automatisch in B an. Aber wir wollen es nicht einfach so in B ankommen. Wir gehen bewußt in den Irrweg, landen in C und strandet bei D, am Ende erreichen wir vielleicht B. Wir nehmen es im Kauf, in Odysee zu gehen. Weil es im Leben nicht bloss Sicherheit und steile Karriere gibt. Es gibt noch etwas anderes Wertvolles – die Erfahrung des Odysee.

Roger wollte erfahren, was ich in der Degustationsnotiz von Alishan 1999 mit Shortbread und Whisky meinte. Ich war offen für jegliche Kritik. Denn diesen Tee zu beschreiben, hat mir tatsächlich viel Zeit in Anspruch genommen. Vor einem Jahr, als ich diesen Tee zum ersten Mal trank, dachte ich „WoW“! Als ich zum zweiten Mal trank, war ich eher verwirrt. Als ich dann Dongding 1999 kennen lernte, war ich nicht mehr sicher, dass ich den gelagerten Oolong tatsächlich verstand. So fremd.

Was ist daran so fremd? Ich fand kein Wort. Ich fragte mich, wo bist Du denn? Ich wäre am Meer! Am Meer, am Pazifik. Warst Du einmal an Pazifik? Es erinnerte mich einfach an das Meer, das Algen und die Meeresbrandung. Der Duft dieses Tees ist jedoch so intensiv, trocken und bitter süss. Shortbread – ich liebe das buttrige Gebäck, fett und süss. Das macht mich glücklich.

Magst Du denn diesen Tee? Ich kann diese Frage nicht antworten. Es gibt Dinge, die jenseits von dem Geschmack liegen, jenseits von Mögen und Abstossen. Fast absolut. Fast religiös. Nur Dankbarkeit und Demuth.

Ich bin kein Freund von moderner Musik – überhaupt verstehe ich zu wenig von Musik, um über sie zu sprechen. Pi-Chin lud mich ein, um ein Konzert von moderner Musik zu besuchen. Sie warnte mir, laut und laut. Es war wunderbare Stunde voller Farbe und Klänge. Klänge sind eben nicht Geräusch. Klänge sind bedeutungsvoll und diszipliniert. Ich atmete mit, dachte nicht. Manchmal sah ich farbvolle Feen im Wald, manchmal tiefste dunklste Stimme aus dem menschlichen Herzen – aber auch dies hat einen Platz unter der Sonne. Ich spürte die Freude der Musiker, diese Klänge schwingen zu lassen, ihr Freude überhaupt am Leben zu sein. Es ist schön, Musik machen zu können! Es ist schön, es zuhören zu können! Als Maurice Ravel „Trio en la Mineur“ im Raum lebte, überwältigte mich ein starkes religiöses Gefühl. Fast hätte ich nicht geweint. Diese Klänge machten mir eines klar: weil es F ist, kann es nicht G sein. Weil Du ja sagst, gibt es kein Aber. Ein Oolong ist eben ein Oolong. Es kann nicht so und so sein. Es war so absolut, fast kein Weg führte mich zurück.

Meine Notiz zu Alishan 1999

Der A Li Shan 1999 verzaubert uns zuerst mit seiner floralen Anmut. Bald werden die Meeraromen, die Algen, das alte udn pflanzliche der Algen stärker. Eine Note ähnlich, wie wenn man ein Glas Whisky am Meer trinkt. Der Abgang ist süss und intensiv, als hätte man in ein Shortbread gebissen und es mit einem Schluck Whisky heruntergespült, während das Urzeitliche des Meeres präsent bleibt.

Ein Schokolade-Abend – ein Experiment

Reinhard war begeistert von meiner Idee, ein Experiment mit Matcha und Kakao zu starten. Unser Matcha-Praline war so gut gelungen, dass wir gerne zu der Einweihung von Shui Tang premieren. Kurz vor dem Premiere rief er mich an und erzählte mir von einer Katastrophe mit einer entsetzten Stimme. Die Praline sei ein Desaster. Ich kenne ihn gut und bat ihm zu Shui Tang zu bringen. Diese „katastrophalen“ Pralinen beglückten alle meine Gäste und meine Nachbarschaft. Udo kam extra von seinem Laden und wollte sich richtig bei Reinhard bedanken, bedanke für die herrlichen Praline! Von Katasrophe war gar nichts zu sehen!

Das ist Reinhard, ein Mann, der immer sein Beste macht und einen unglaublichen Anspruch hat, auf das, was er gibt.

Es muss irgendwie auch so eine Person sein, die ein traditionelles Haus wie Reichmuth von Reding führen kann! Eine Person bewußt von Verantwortung, Geschmack und Stil!

So eine Person, die immer sein Bestes tut, arbeitet oft allein in seinem Büro in der Innenschweiz. Ich fand immer Schade, dass seine Kundschaft nur seine Stimme im Telefon hört und in Worte kennen lernt. All seine Versuche, neue Kreation zu erfinden zu probieren und zu überzeugen, findet stets im Hintergrund statt. Oft hat er Zweifel an seine Arbeit und an ihm selbst. Als eine gute Freundin und Geschäftspartnerin versuche ich ihn immer zu ermutigen, all was er tut, ist gut für die Menschheit. Er beglückt viele Menschen in vielen schönen Stunde mit unglaublich gutem Geschmack! Wenn er nicht daran glaubt – schlage ich ihn vor, sollte er zu Shui Tang kommen! Er sollte zu Shuitang kommen, direkt mit Publikum zu sprechen, zu erzählen, was er macht.

Reinhard nahm die Herausforderung an. Er weiss, er ist nicht eloquent. Er ist nicht briliant. Er ist bloss ehrlich.

Auch eine ehrliche Person kann Menschen begeistern und berühren. Denn wir wollen Ehrlichkeit! Wir wollen Ehrlichkeit miterleben. Wir haben genug von Show-Mann and genug von Soap!

Er möchte seine Reise in Bolivien bei der Kakao-Ernte erzählen. Mit paar Bilder will er die Zuhörer mit in die Reise mitnehmen. Anschliessend gibt es eine Schokolade-Deguation.

Diese Schokolade-Degustation ist zugleich ein Experiment.

Bis jetzt isst man in Marseille bittere Schokolade (eigentlich Cacaomasse) zu Olivenöl (es hört sich richtig merkwürdig für mich an). Dann vielleicht passt noch Südweine oder Whisky zu Schokolade! Aber Tee????

Was für einen Tee könnte es sein, zu einem wunderbaren Stück von besten Schokolade?

Das werden wir erleben und erraten

Eine Reise zur Schokolade

Reiseerzählung, Degustation und Experiment

Von Reinhard Schuster (Reichmuth von Reding)

am 5.12.2009

Samstag, um 19- 20.30 Uhr (open end)

im Teehaus Shui Tang

Spiegelgasse 26

8001 Zürich

Anmeldung erforderlich.

044-555-9161

info@shuitang.ch

Umkostenbeitrag 25 Sfr.

Quiet and elegant

Mr. Yong Cheol Yu schrieb in seinem Schreiben über sich selbst:

Since the beginning of ceramic and porcelain in human histry, potter workers have made each and every effort to produce convient and beautiful ones. I have grown up seeing my grand father Kim Wan-Bae and my father Ryu Chang-Gon who had done their best endeavors in making ceramic and porcelain, which seemed the world itself to me then I was child and even now I little unterstand that how hard the work and life of potter workers are. I wish from the bottom of my heart tha I could make creative and original porcelains based on the Korean traditional sills.

Er bezeichnet seinen Stil als „quite and elegant“.

Yu 

Leise und elegant

Leise und elegant

Ich bekam drei Schale und 1 Teekanne Set von Herrn Yu. Die Muster von dieser Teeschale war mir mehr als fremd. Fremd, weil das Koreanische mir bis jetzt unbekannt war und fremd, weil solch Muster weder symetrisch noch asymetrisch ist. Auch wenn sie mir fremd waren, berühte mich die einfache Form der Schale und die einfache Sprache des Muster. Ich spürte eine Art von naturnahem Anmut und eine naive Spontanität.

Trotzdem waren diese Schale zu fremd für das züricher Publikum. Für die Menschen, die ungerne den eigenen Geschmack preis geben, bevorzugt uni-weiss. Mit dieser klasischen Farbe macht man nie Fehler. Jedenfalls ist man auf der sicheren Seite. Nur wenige Menschen verstehen Muster – Muster kann sehr viel verraten, verraten über den eigenen Geschmack.

Als Herman hier war, entdeckte er sofort die koreanischen Schönheiten. Er, als ein gebildeter und selbstbwußter Ästhet hat eben kein Problem mit Muster. Er liebt diese einfache Mustermit Pinselstriche und einfache Form der Schale. Er hätte allen drei mitgenommen, wenn die dritte Schale nicht das Blumenmeer abbilden würde. Plötzlich wurden allen Schalen mit dem besonderen Muster verkauft. Nun, wie geht dieser Jagd weiter?

Ich bat um Hilfe in Korea.Herr Yu spricht kein Englisch. Die Kommunikation ging über verschiedenen Ecke. Am Ende hat er verstanden, dass seine Schale bereits die Herzen im Europa erreichte. Er sagte mir zu, mir welche Schale direkt zu schicken, wenn das Geld ankommt. Es wurde alles über den Weg geleitet und ich freute mich sehr über diese unkomplizierte Abwicklung.

Plötzlich bekam ich ein Email, geschrieben von jemanden anders. Herr Yu habe zu wenig Geld erhalten für die Schale und das Geld für das Porto war nicht dabei. Trotzdem hat Herr Yu alle Schale vorbreitet und eine mehr dazu für die Menglin, die sich in seine Schale verliebt und den Brücke zwischen Korea und Zürich dient. Er freue sich sehr, dass seine Schale eine universale Sprache spricht und die Teeleibhaber hier es erkennt! Obwohl er zu wenig Geld erhielt, schickte er Shui Tang trotzdem 8 Schalen – eine als Geschenk!

Als ich die Schale heute auspackte, war ich sprachlos.

Was für eine Großzügigkeit? Was für ein warmes Herz? Was für einen Menschen voller Menschlichkeit?

Die Muster von den neuen Schale war Phantasie! Phantasie von Möglichkeiten! Ich erzählte ihm, dass sein Blumenmuster mir besonders gefällt. Somit bekamen ich allen Schale bemalt mit Blumen! Blumen im Wind, Blumen im Sonnenuntergang, Blumen im Meer… Hängende Blumen, tanzende Blumen oder sprechende Blumen!

Seine Schale hat eine einfache Formsprache, die die koreanischen Töpfer seit Jahrhunderten sprechen. Ich berührte die rauhe und glatte Oberfläche, bescheiden, federleicht und leise. Sie glänzen nicht und wirken in sich geruht. Elegant sind sie! Die Eleganz dieser Schalen liegt an seine einfache Schönheit, die für sich selbst spricht.

Die Zeit scheint unbedeutend zu sein. Ich spüre eine Art von Frieden. Ich könnte der Schale gegenüber sitzen und sitzen…

Shui Tang hat sehr viel Glück, diese Schalen sind Geschenke von einem Menschen, der sein Leben mehr als ein „Künstler“ sieht, sein Leben tatsächlich als ein Mensch lebt.

Teeschalen 

Ein Muster ist keine realistische Abbildung. Es ist eine „Vision“ des, was sich in der Intuition widerspiegelt. (…) Ein Muster ist das Abbild des Wesens eines Gegenstandes, sein eigentliches Leben; die Schönheit des Gegensatndes stammt aus jenem Leben. Noch genauer gesagt, ist seine Schönheit dieses eigentliche Leben selbst, das denjenigen anblickt, der das Muster entwirft.

Soetsu Yanagi, Schönheit der Einfachen Dinge

Yanagi, selbst ein Verehrer der koreanischen Keramik, war ein bedeutender Kunst-Kritiker Japans.

Neue Saison Tee von Shui Tang

Es war Rogers Idee, eine Saison Kollektion von Shui Tang anzubieten, um Teeliebhaber einen Überblick der erlesenen Tees zu vermitteln.

Viele Besucher staunen nur im Shui Tang, wenn sie vor den beschrifteten Teedosen stehen. Für jede Frage stehe ich gerne zur Verfügung und das macht einen Besuch in Shui Tang zum Erlebnis. Aber was ist mit dem Teeliebhaber, der nicht häufig den Weg nehmen können, um zu Shui Tang zu gehen? Mich fragen oft Leute, was und womit sollen sie mit Tee anfangen? Dafür haben wir eine Serie von Saison-Tee kreiiert. Und für die Interessierten haben wir ein Angebot von Jahresabo. Das Abo ermöglicht, 12 verschiedene erlesenen Tees in Shui Tang zugeschickt auszuprobieren. Was in Wein-Handel schon lang bekannt ist, versuchen wir in Shui Tang, eine Kontinuität unterschiedlichen erlesenen Tees zuzustellen.

Ich bemühe mich, durch eine Selektion, den Teeliebhaber einen Überblick zu ermöglichen, eine Teereise von weiss zu grün, von blau zu rot und von rot zu schwarz durch zu reisen. Abgestimmt mit dem Wechsel von Jahreszeit, Tee kann sehr bereichernd ausgleichend helfen. Ein Jahresabo von Saisontee sollte eine Teereise sein, begleitet von Shui Tang, durch verschiedenen Regionen, verschiedenen Stilrichtungen zu erleben und vielfältigen Geschmäcke endlich kennen zu lernen!

Die drei neue Saison-Tee und jeder Tee hat einen eigenen Sticker:

Anji Baicha

Fancy Oolong Nostalgie

Hongyu Hongcha

Mehr.

Information über die Möglichkeit eines Jahresab von Shui Tang: Hier.

 

Aufregung

Morgen ist der Anlass bei Porsche Zug. Ja, ich bin recht aufgeregt. „Kannst Du es wirklich?“ ich frage mich ständig und bin nicht ganz sicher.

Alle arbeiten daran, Roger, Chragi, Charlotte, Jörg, Jürg und Carola. Kurze Information für Shui Tang zusammenzusetzen oder Vorbereitungsarbeit für Tee.

Geplant sind 5 Workshops. Porsche hat seinen Klienten nicht verraten, was ich ihnen erzählen werde. Wahrscheinlich können sie es auch nicht recht glauben, was da alles möglich im Tee sein kann und ich alles erzählen würde. Nein, ich werde keine Geheimnisse des Tees enthüllen. Denn es gar nichts gibt. Es gibt nur etwas im Tee, etwas ganz Eindeutiges. Etwas, was Menschen ermutigt, die kulturelle Grenze zu überschreiten, sich mit Tee zu beschäftigen; etwas, was Menschen bewegt, sich Mühe zu geben, eine neue Welt zu entdecken; und noch etwas Besonders im Tee, der die Zeit verlangsamt. Und all diese Eigenschaften haben nichts mit Presitige und Macht zu tun, sondern mit Herzen, was Menschen wirklich verbindet.

Wir haben etwas vorbereitet für diesen Anlass und ich wünsche allen Helfer ein gutes Schlaf.

Zufälle

Jeder Stundent muss sein erstes Mal versuchen, mit einer Seminararbeit anzufangen. Für eine ausländische Studentin war das erste Mal mehr als nur schwierig. Das schwierigste war nicht das Sprachliche, sondern die Art des kritischen Denkens, das man damals an der deutsche Universtität noch pflegte.

Meine erste Arbeit war eine Arbeit über „Junge Tibeter in der Schweiz“ von Martin Brauen. Mein Teevater Detlef war damals mein Dozent, der mich mehr als nur „toleriert“, als ich mit meinem schlechten Deutsch und noch sehr einer chinesische Art des Studierens in seinem Seminar sass.

Nach dieser Arbeit begegnete ich tatsächlich irgendwann Herrn Brauen in Zürich, da er in Zürich forschte.  Flüchtige Begegnungen, keine Bedeutung.

Als Chragi mir Taschi vorschlug, für Shui Tang zu fotographieren, war ich nicht abgeneigt. Obwohl ich bereits einen sehr guten Fotograph in Deutschland kenne und ihn eigentlich arrangieren wollte. Aber Freunde von Chragi mussten gute Leute sein – ich habe Vertrauen in Chragi. Und eine Chance einem unbekannten jungen Mann zu geben, sich zu entfalten, ist auch der Sinn, warum Shui Tang existiert. Ein Ort für Möglichkeiten!

Dann lernte ich Taschi kennen. (noch mehr bilder von taschi)

Taschi, ein damals unbekannter Mensch, der mir sofort seine Hilfe zusagte, das hässliche lässige Stollen abzunehmen. Dass ein Mann einfach meinen Wunsch erfüllt, ohne viel Bitte und Bitte, war mir seit einer langen Zeit eine ganz neue Erfahrung! Dieser unbekannte junge Mann vertraute mir, schüttelte sein Herz wie zwischen Bruder und Schwester. Plötzlich sagte er zu mir, dass er mit seiner Schwester zu mir kommt. Sie sei eine Schauspielerin und kann als Käufer spielen und fotographiert werden lassen. Ich dachte, why not.

Als diese wunderschöne Schwester kam, wußte ich noch nicht, was für ein Geschenk Shui Tang bekam. Ein Medienstar, das in Hollywood lebt und im Moment in der Schweiz unglaublich „hot“ ist. Sie kam einfach zwei Male ins Shui Tang, war total begeistert von Tee und Shui Tang. Sie machte alles, was Shui Tang gut tut. Yangzom war mir damals unbekannt und ich wußte nicht einmal von ihrer Bekanntheit. Ich war nur beeindruckt von ihrer Schönheit, natürliche Schönheit!

Eine wunderschöne Frau, natürlich und wahr. Sie war sich sehr bewußt, dass sie nichts dafür sein kann, dass sie so aussieht. Schauspielerei ist eine harte Arbeit. Eine harte Arbeit, weil das scheibare Äusseren von anderen so viel bemessen wird und man selbst einfach akzeptieren muss, dass man nicht für das Messen des Anderen viel persönlich dagegen tun kann. Sie sagte mir, dass sie das Loslassen lernt. Sie lernt, alles anzunehmen, was auf sie zukommt. Als Schauspieler learnt man auch, einfach und bescheiden zu leben, weil die Zukunft eben unberechenbar ist.

Ich war sehr beeindruckt von dieser Schönheit, die einfach so zu Shui Tang gebracht wurde.

Als ich erfuhr, dass sie die Kinder von Herrn Brauen sind, war ich sekundenlang sprachlos! Ach! Was für ein Karma? Aas für einen Zufall! Mit Wille wäre es wohl ganz anders gelaufen!

Diese wunderbaren Menschen, die nur das Beste für Shui Tang tun, sind wunderbare Geschenke! Ich kann meine Dankbarkeit nicht ausdrucken….

Taschi 

Tee und vielleicht Oper

Als er zum ersten Mal kam, wollte er nur Alishan Hochland, als ob dieser Tee sein Vertraute wäre. Nicht zu viel wollte er bedient werden, da er eine Gesellschaft hatte.

Als er zum zweiten Mal kam, verlangte er eine Tasse Tee kurz vor Ladenschluss. Da ich kein Schweizer bin, schenkte ich ihm gerne eine Tasse ein. Weil er viel reden und wach bleiben musste gab ich ihm eine Tasse Pu Er 1990.

Wir kamen zu Gespräch, als der Laden leer wurde. Er fragte mich nach verschiedenen Tees, scheibar ist er ein Liebhaber von Oriental Beauty. Ich machte ihm eine Tasse Oriental Beauty. Eine persönliche Kollektion, die unter im Schrank unsichbar beleibt. Er war bei der Tasse nicht mehr ganz irdisch.

Als er heute kam, wollte ich ihm eine Tasse Fancy Nostalgie geben. Er mag den Name Fancy nicht, zu amerikanisch. Also, ich machte einen Tee in gleiche Richtung – einer meines Lieblingstees, der Benjamin Button Alishan 2004. Er war höchst begeistert, begeistert von der Vielschichtigkeit und Facetten! Begeistert von der Art der Degustation und des Genusses, begeistert von der Gesellschaft. Anmutig und geistreich.

Dann erzählte er mir, was er macht. Er schreibt Oper oder so etwas Ähnliches. Bei seiner Erzählung baute er immer Szene des Tees ein. Tee serviert von einer Prinzessin aus China, namens Angelika. Eine wunderschöne Gestalt, die von Vater und Vaterland ins Westen geschickt ist, die Köpfe der abendländischen Kämpfer umdrehen sollte, um höheren Ziele zu erreichen. Die schöne Prinzessin verliebte sich leider nicht in einem tapferen Kämpfer, sondern in einem Feigling. Da sie sich in einem Feigling verliebt, muss sie immer mit ihm fliehen, Flucht vor anderen Bewerber oder vor dem Vater…

Die Erzählung war humorvoll, halb ernst und halb lustig. Chragi war anwesen und musste immer mit schmunzeln. Er fragte mich, ob ich nicht Interesse hätte, etwas mitzuspielen. Da ich so oder so Tee mache, warum nicht? Das Problem ist die Termin-Kollision wegen Literaturhaus.

Der Besucher trank eine Tasse nach der anderen. Seuzfte und ging. Chragi sagte zu mir, dass er sich zusammennehmen muss, wenn er zu mir kommt. Denn die Besucher in Shui Tang sehr anspruchsvoll sein können. (Letztes Mal erlebte er den eloquenten Hermann und wir können ihn einfach bis jetzt nicht vergessen.) Das Gespräch setzt oft ein Vorkenntnis von Etwas aus. Ich nickte meinen Kopf. Das kann sein. Ich sehe diese Dinge allerdings ein bisschen anders.

Jeder kann sich wohl fühlen, wenn er es will. Menschen, die geistig stark sind, haben nicht immer andere Kompetenz. Aber die meisten starken Menschen möchten gerne selbst sein, das wahre Selbst leben. In Shui Tang ist jeder so wie er ist, in Ordnung. So fühlen Menschen sich wohl, weil sie nicht etwas vorspielen müssen, um etwas zu sein. Das ist wohl der Grund, dass Shui Tang ein Ort werden kann, Menschen zu verbinden, Dinge zu gestalten, Entwicklung zu entstehen und Veränderungen zu bewegen!

Ich kenne den Name des interessanten Besuchers nicht. Es ist auch nicht wichtig. Er kennt mich, ich kenne ihn. Und Googlen bringt tatsächlich gar nichts!

Mond in Dur und Moll

人有悲歡離合,月有陰晴圓缺,此事古難全。

Das Leben ist voller Abschied und Zusammenkunft, voller Trauer und Freude – ähnlich wie der Mond, mal hell, mal dunkel, mal voll und mal abnehmend. Diese Dinge sind nie perfekt seit es Menschheit gibt.

Werden Menschen besser? Werden wir bessere Menschen, wenn wir dies oder das tun? Wird das Leben besser schöner? Werden wir jemals vollkommend? Warum sollen wir?

Wenn ich die Musik von Bach höre – auch wenn ich sehr jung und ungeübt war, war ich beeindruckt von der Endlosigkeit und dem Gefühl nahem an ein immer weitergehenden Linie zu stehen. Menschen, die durch die Glaube an Gott besser werden, durch sein Tun sich bessern, glauben an eine Entwicklung, die sich besser vorwärts entwickelt. Dieses abendländischen Bild von geschichtlichen Entwicklung ist gebrochen durch die Ansichten von Herder. Herder, ein Hitstoriker, der anders denkte, die geschichtliche Entwicklung wie ein Spiral vorstellte. Ein Spiral wie ein Kreis, der sich dreht und teilweise wiederholt. Aber auch ein Spiral entwickelt sich weiter – irgendwohin. Die Vorstellung von Entwicklung im Abendland entwicklt sich zum Vollendung durch Darwin. Menschen entwickelte sich aus Affen und entwickeln sich weiter – also, es gibt Entwickeltes, Entwickelndes und Unterentwickeltes…

Ich komme aus ein „entwickelndes“ Land – Schwellenländer, Taiwan. Dank dieser Theorie wusste ich bescheiden zu sein, dass es noch „entwickeltes Land“ wie Europa gibt.

Für Menschen aus dem chinesischen Kulturkreis sieht der Lauf der Dinge anders aus. Die Geschichte und den Menschen gleicht der Mond.

Der Mond und seine phänomenale Veränderung brachten Chinese zum Nachdenken über sich selbst und seine Beziehung zur Umwelt. Die Natur zeigt uns konkrete Veränderung der Dinge anstatt ein Konzept oder Modell. Wie entwickeln sich eigentlich der Lauf der Dinge? Werden Menschen besser?

Mein verstorbener Lehrer Michel machte mir das Wichtigste für das Leben klar: Wahrhaftig sein, das wahre Selbst zu leben ist wichtiger als besser werden. Wir werden durch Reflexion nicht besser – was ist denn schon besser? Aber bewußt werden über unsere Handlung, die Verantwortung über eigene Handlung bewusst zu übernehmen macht das Leben einfacher und wahrhaftig. Wahrhaftig, weil wir freie Willen haben, einfach etwas zu geben oder nicht – ganz unabhängig von dem, was wir bekommen.

Die Geschichte wiederholen sich. Die Menschen kommen zusammen und trennen sich wieder. Ein Mensch wird geboren, erwachsen, krank, genesen, wieder lachen, und weinen. Irgendwann hinfällig und sterben, dann wird wieder ein Mensch geboren. Täglich werden Menschen sterben und geboren. Täglich werden Kriege geführt und Vertrag unterschrieben. Wo ist eine liniale Entwicklung? Es sind Kreislauf, wie der Mond.

Der Mond ist dem Zyklus unterordnet. Der Mensch auch, vor allem Frauen. Das Zyklus bedeutet einen unendlichen Kreis, der sich kreiselt. Es gibt Krise so wie Wachstum. Es gibt Wachstum so wie Krise. Das Leben wird nicht besser, weil die Natur so ist, nicht weil der Mensch schlechter oder besser wird. Weil die Natur so ist.

Wenn Chinese tatsächlich nur so schicksalhaft denken würde, würde die chinesische Poesie die kulturelle Grenze nicht überschreiten.

一年明月今宵多,人生由命非由他。
有酒不飲奈明何!

韓愈:八月十五夜贈張功曹

Der heutige Mond ist der schönste von dem ganzen Jahr. Weiss Du, unser Leben ist gesteuert von dem Univsersum anstatt von unserem bescheidenen Dasein. Wenn Du jetzt nicht einfach mit trinkst, bist Du wirklich selbst schuld und zu Schade unter dem schönen Mondschein!

Das Leben verläuft tatsächlich wie der Mond und die menschliche Begegnungen sind meistens in Dur oder Moll. Wir sind oft gefangen zwischen dem freudigen und traurigen Phänomenen und leiden. Das Leiden erzeugen wiederum Phänomenen. Ein Kreislauf, der nie aufhört, solange wir unbewußt bleiben. Der Mond nimmt zu und wieder ab. Es geschieht von sich allein. Wozu anhaften? Lebe im Hier und Jetzt. Lebe – so lange wir es können. Lachen – so laut, wie es geht.

Der Mond ist selbst die Trennung und die Zusammenführung des menschlichen Lebens. Der Mond ist auch das Verbindende zwischen Menschen. In einer Vollmondnacht erinnert der schöne Mond Chinese immer an geliebten Menschen. Menschen, die sich zwar weit entfernt voneinander befinden, können trotz der Entfernung den gleichen Mond bewundern. Was trennt uns denn eigentlich? Außer der Hautfarbe, ausser der Sprache und ausser der sichtbaren Kilometer, unser Herzen treffen sich doch bei dem Mond – wir teilen den gleichen Mond und schlagen den gleichen Herzen!

Auch das Westen und das Osten vereinen sich bei dem Mond. Was trennt uns ausser Denken und ausser Angst? Dur und Moll werden sich vereinen in Mond.

Mond in Dur und Moll ist ein Experiment von Pi-Chin und mir in Literaturhaus Zürich am 28.11. Cellos Klänge, die das Westen zur Sprache bringt, wird begleitet mit der chinesischen Poesie. Ein Versuch zwei extremen Weltbilder in seinem Parallelen und Paradoxien zum Ausdruck zu bringen.

Das Westen und das Osten können gar nicht so weit vonander getrennt sein, wenn der gleiche Mond den gleichen Himmel beleuchten!

但願人長久,千里共嬋娟。

水調歌頭 蘇軾

Mein lieber Freund, lebe wohl! Trotz der leiblichen Trennung werden wir uns in dem gleichen Mondschein begegnen!

„Mond in Dur und Moll“

Ein Konzert von Konzertreihe „abendsfrüh“.

Literaturhaus Zürich, Limmatquai 62

«abendsfrüh» ist eine Kammerkonzertreihe, die jeweils am letzen Samstag des Monats von 17-18 Uhr stattfindet.

Wieder ein Schritt weiter: QR-Code

Ich darf hier eine Werbung machen für Shui Tang. Eine kleine technische Er“l“ungenschaft:

Man kann nun:

Mobile Infos zum Qilan Oolong: SMS an 202 mit QR 202505 (CHF 0.20) oder Code scannen: http://bit.ly/Y4bVc

Das Code-Dokodare gleicht das einstige Zauber: „Sesam, öffne Dich!“

Alles, was über Qilan gewusst werden sollte, offenbart sich vor Dir.