Archiv für den Monat Februar 2010

Zheng Dongding Wulong Cha 正凍頂烏龍茶

Männer meiner Vaters Generation verwechseln Liebe und Pflichten. Männer wie er können nie nette Worte als Liebesbeweis aussprechen. Sie können das Negative und das Liebvolle nie auseinander nehmen.

Auch Männer in seiner Generation in der damaligen Gesellschaft Taiwans hatten ihre Romantik und Sentimentalität. Mein Vater heiratete meine Mutter aus Liebe. Er verpflichtet sich, die Familie zu ernähren, uns ein Zuhause zu geben, uns zusammenzuhalten, indem er auch gehalten wird. Eine Einheit, die zusammengehörig ist und sein sollte bis die Kinder mit ihren Flügeln das „Zuhause“ aufbrechen.

Für ihn ist die Liebe Pflicht. Pflicht, jemandem ein Zuhause zu versprechen, mit jemandem gemeinsame Wurzeln in einem Boden einzuschlagen. Nicht weiter zu wandern.

Viele Leute kamen zu Shui Tang verlangen nach Formosa Dong Ding Oolong. Dong Ding Wulong ist heute nicht mehr ein Name eines Tees, sondern eine Bezeichnung eines Wulong-Types. Eine Art von leicht fermentierten halbkugeligen Wulong, der heute sogar aus Thailand oder China kommen könnte. Was ist denn ein Dong Ding Original Wulong? Was sollte überhaupt ein „Zheng Dong Ding Wulong“ (Zheng bedeutet das „Originale“ )sein?

Ehrlich gesagt konnte ich diese Frage auch nicht beantworten. Was ist daran so besonders einen richtigen originalen Dong Ding zu erleben oder anzubieten. Nur Atong insistiert unbedingt diesen Tee als „Muss“ zu betrachen. Auf der Reise 2009 wollte er die Gruppe unbedingt in den Dong Ding Berg führen und unbedingt mir diesen Tee beibringen. Er sagte, „Dong Ding hat einen Dong Ding QUI 凍頂氣 – einen besonderen Geschmack, den nur Dong Ding hat!“ Er meinte, dieser Geschmack ist etwas Heimisches, etwas – für ihn, Taiwanesisches!

Mein Vater spricht nicht viel mit seinen Kindern. Überhaupt wenn ich nach Hause telefoniere, schiebt er das Telefon gleich an meine Mutter. Wenn er mit mir überhaupt spricht, dann schimpft er über die Entwicklung Taiwans. Er habe Sorgen, sehr viel Sorgen. Er sagte, wozu hat er sein Leben lang gekämpft, wenn seine Enkelkinder auf dieser Insel nicht mehr glücklich lachen und frei atmen können! Er verstand nicht, was die Menschen auf dieser Insel überhaupt zusammen hält! Er kann nie über Gefühle sprechen. Für ihn muss Dinge nie ausgesprochen und besprochen werden. Er unterdrückt sogar seine Emotion und trägt Trauer und Seufzer in seinem eigenen Bauch. Sehr ungesund und irrational für die anderen um ihn. Für ihn, gibt es nur das Einzige, was Menschen zusammen hält – Versprechung. Versprechung ist wie Pflicht – ich will dass Du hier sein kannst…

Atong weiss ganz genau, wo das Problem von Dong Ding ist. Das Gesicht von Dongding ist verwässert. Es kann nun alles sein – leicht fermentiert, grün wie Grass, aus China oder aus Taidong. Das spielt keine Rolle mehr, was der Tee schmeckt, hauptsächlich – er ist halbkugelig! Ja, die Form….

Die Form muss stimmen. Wer erinnert sich noch an dem Geschmack, den Dong Ding einst hatte und haben kann!!

Wer verspricht uns denn diesen Geschmack zu verpflichten?

Atong schimpfte einmal, wenn ich doch Yan-Yun 岩韻(FelsenGeschmack) verstehe, warum nicht Dong Ding Qui! Ich roch an den Tee, typisch Qingxin Wulong-Baum, elegant, lieblich und doch leicht distanziert. Selten gefällig und eher in sich geruht. Dongding ist nicht bekannt für seinen atemberaubenden Duft, er ist bekannt für seinen tiefgründigen Geschmack… Ich spüre einen Muskel auf meine Zunge, voller Kraft der Erde und Steinen. Vollmundig, aromatisch und kraftvoll. Es kann einfach nicht verwechselt werden mit dem Felsen in Wuyishan. Es ist etwas Einmaliges, was – diese Insel und nur diese Insel haben kann! Ich weinte.

Egal, wer Du bist; egal woher Du kommst, wir wollen irgendwie einfach nur sein. Irgendwie irgendwo wie zu Hause sein. Wir suchen das, was wir häufig als Zugehörigkeit verstehen.

Egal was für einen Tee, was für eine Zeit. Egal wie die Zeit sich ändert und wandert, wir suchen einen Geschmackt, der den Wechsel der Zeit und den Wechsel des Trends überdauert. Was ist das, das als Gegenpol in der Wechselhaftigkeit des Lebens sein kann?

Mein Lehrer Atong sucht und vergiss den Geschmack des alten Dongding nicht. Für ihn ist die Veränderung des Trends und Verschiebung der Vorliebe der Gesellschaft unbedeutend. Er sucht, eine Zugehörigkeit in dem Geschmack dieses Tees, der in seiner Erinnerung fermentiert ist – ein Geschmack wird zu seinem Gefühl des Glückes fermentiert.

Auf meiner Zunge ist die Kraft dieses Berges immer noch präsent. Der Geschmack ist bereits vergangen. Glücklich und zugleich traurig. Auch ich fühle mich wie mein Vater, der viele Dinge nicht mehr aussprechen kann und mag, und Liebe ist manchmal einfach wie ein Pflicht.

Dongding Su

Reisegruppe 2009 in Taiwan bei Teebauer Su im Dong Ding Berg.

Gestreckter Formosa Oolong

In der taiwanesischen Zeitung The Liberty Times machte es vieles klar, was die jetztige taiwanesische Regierung über Formosa Oolong denkt.

http://www.libertytimes.com.tw/2010/new/feb/22/today-fo5.htm

Formosa Oolong ist kein Kulturgut einer Tradition oder einer Gesellschaft. Formosa Oolong ist bloss ein Ware.

Die Beamte sind dafür, den Import Tee aus China zu erlauben. Es ist nichts dagegen einzuwenden. Erlaubt ist auch, den importierten Tee mit Formosa Oolong beizumischen. Auch eigentlich nichts dagegen einzuwenden. Erlaubt ist auch, die gestreckten Mischung als Formosa Oolong zu verkaufen, sofern die Händler die Proportion „klar“ deklarieren!

Was ist denn eigentlich Formosa Oolong? Eine Illusion!

Was bedeutet Identität? Was heißt Kulturgut?

Was kann Formosa Oolong noch werden? Ein Ausstellungsobjekt im Museum des Gedächtnis!

Wie kann noch ein Land werden unter solcher politischen Führung?

Die Teebauer auf Formosa weinen. Ich auch? Nein, ich bin wütend.

Ich danke Tsai-Weis Hinweise von diesem erschreckenden Nachricht.

Zweiter bester zu sein

Jahrelang machten meine Eltern sich Sorgen um meinen Weg. Sie fragten sich, ob ich überhaupt einen Weg hätte. Da mein Vater nicht immer in der Lage war, mit mir offen zu sprechen so dass ich oft sein Schweigen als Ablehnung unterstellte. Ich verstand erst heute durch seinen Brief, wie er mitgelitten hat, in meiner Verwirrung der Suche. Er litt tatsächlich darunter, wie ich auf diesen Weg Abgründe und Beistand der Menschen unterschiedlich erfahren musste.

Er hörte, dass ein Manager von einem bekannten taiwanesischen Computerkonzern nun in Zürich auf den Teemarkt einsteigen will. Er hörte von Freunde, dass dieser Geschäftsmann Informationen sammelt. Er war sicher, dass Shui Tang auch ein Denkanstoss war für diese Geschäftidee. Er warnte mir vor so gennanten Freunden.

Ich weiß sehr gut, was Freundschaft bedeutet. Die wahre Freundschaft gibt es nur selten. Wahre Freunde beurteilen Dich nicht. Sie nehmen Dich auch so an, auch wenn sie mit Deinem Tun nicht einvestanden sind. Das ist die wahre Liebe, man liebt, ohne den anderen zu beurteilen. Man liebt auch einen Aschloch, auch wenn er ein Aschloch ist.

Mein Vater hat Angst, dass meine Offenheit mich am Ende schadet – wie einst.

Aber was könnten wir denn dagegen tun, was die anderen tun wollen? Darum kümmere ich mich selten um die Dinge des anderen, selten um die Meinungen des anderen. Ich kümmere mich gerne nur um meinen eigenen Garten, der gedeihen sollte.

Auch wenn viele Dinge nicht einfach waren zu verdauern, glaube ich an Menschen. Ich glaube an die freie Wille der Menschen, die nach Licht und Glück suchen anstatt nach Dunkelheit.

Wenn Shui Tang ein Denkanstoß sein kann für anderen Menschen, die nach ihrem Glück suchen, dann freue ich mich über die Tatsache. Es gibt in dieser Welt streng genommen keine Konkurrenz. Es gibt nur Mitstreiter, die den Weg gemeinsam ebnen. Wenn mehr Menschen auf den Teemarkt mitmachen, mit arbeiten, dann wird der Tee noch breiter bekannter gemacht. Jeder findet seine Resonanz. Jeder klarer Mensch ist wie ein Magnet. Wenn die Idee von Shui Tang ein gutes Zeichen ist, dann übt es wie ein Magnet in Herzen von Menschen aus. Es ist gut so.

Hanspeter gab mir eine Hinweise bevor es Shui Tang gab: Jeder hat in dieser Welt seinen Platz und wir haben alle genug zu essen! 

Später sagte ich einmal zu Hanspeter. Als das beste Teegeschäft in Zürich zu sein möchte ich nicht. Ich möchte nur als des zweite beste zu sein. Dies lerne ich von Michel. Michel, mein verstorbener Zen-Lehrer erzählte mir einmal seine Geschichte mit seinem Lehrern. Sein Lehrer machte immer eine Liste von besten Schüler, um zu beobachten, wie sie reagierten. Michel bewegte sich nicht von dieser Provokation und war immer zufrieden mit dem zwei besten zu sein. Er sagte mir, es ist einfach freier und schöner, nicht als der beste zu sein!

Shui Tang liegt sehr güngtig zwischen dem besten Geschäft Schwarzenbach und dem schönen Schobel zu plazieren. Ich habe ein großes Respekt vor dem traditionreichen Geschäft Schwarzenbach. Wer in Zürich Tee einkaufen möchte, weiss man, Niederdorf und Spiegelgasse – dort gibt es zwei besten Geschäften in Zürich. Viele Klienten kommen mit einer Tüte von Schwarzenbach oder Schobel – ja, ein guter Ort kann wie ein Magnet sein!

In der Schweiz gibt es bereit schon viele sehr gute Geschäfte, Shui Tang hat das Glück eins von Ihnen zu sein. Die Teeliebhaber haben noch mehr Glück, wenn noch mehr gute Geschäfte auf den Markt kommen! 

Kraftort

Teresa rief mich nach dem Fest in Skype. Sie hatte eine tolle Idee. Sie sagte, sie hat immer frische Ideen, wenn sie mich und Shui Tang gesehen hat. Sie will ein Lied für Shui Tang komponieren!

Ach, was für ein Geschenk! Ich nahm es mit Freude an. Sie sagte, es sei berührende Momente für sie in Shui Tang zu singen. Ihre Stimme haben viele fast zu weinen gebracht, ihre Stimme versetzte den Ort in die Vergangenheit. Die Zuhörer waren nicht mehr nur dort wo Shui Tang war, sondern überall, wo ihre Gefühle beflügelt waren! Sie selbst wurde dabei inspiriert, den Raum Shui Tangs zu erweitern, durch Klänge andere Dimensionen und Grenze zu überschreiten! Ein Lied für Shui Tang!

Sie kam heute wieder, eine älternde Frau, die Blumenkunft unterrichtet und Tee praktiziert. Sie ist nicht mehr jung, aber schön, ach, wunderschön. Wie gerne schaue ich ihr friedvolles zu und geniesse die Momente in ihrer Nähe. „Ich habe Sehnsucht nach diesem Ort.“ sagte sie, als sie wieder kam. „Ich habe mir vorgenommen heute unbedingt zu kommen!“ sie lächelte. Ich spürte tatsächlich ihr Freude. Sie machte ihren Rundgang durch Shui Tang, schenkte jedes Ecke ihre Aufmerksamkeit. „Was für einen schönen Ort. Der schönste Ort in Zürich für mich.“ sagte sie. Ich lud sie ein für eine Tasse Tee. Ich machte Ihr den über Holzkohle gerösteter Hochlandoolong aus Alishan. Sie machte ihre Augen zu. Ich machte meine auch zu. Waren wir in Frühlingswiesen oder waren wir unter einem Apfelbaum? Wir lächelten einander an.

„Ich mache Blumenkunst. Es ist nichts anders als nur das Wesen eines Blume, eines Blatt oder eines Zweiges hervorzuheben.“

Ich nickte meinen Kopf. Atong macht nichts anders als das Wesen eines Tees durch seine Rösrtung zum Ausdruck zu bringen. Ich trank den charakterstarken Alishan. Ich weinte fast.

„Ich spüre das Wesen, wenn ich ein Zweig in meine Hand habe.“ sie sagte zu mir.

Ich spüre mein Gegenüber, ihren wunderschönen Garten des Herzens.

„Ich hatte auch so offene Haare wie Sie. Vor vielen vielen Jahren.“ sie schaute mir genau an. „Wissen Sie, ich mochte meine Haare gar nicht… In meinem Heimat ernten sie immer Kritik.“ meine leise Stimme irritierte sie.

Ich möchte nicht anders sein, als mein Wesen schon ist. Ich möchte nichts anders tun, als das, was meinem Wesen nicht entspricht. Ich möchte nicht mehr etwas haben, sondern einfach sein – ich erinnere mich an diese Stimme. Wer bist Du?

„Du machst nichts an dem Blumen kaputt, wenn Du sie in die Hand nimmst. Du tust sie einfach in das richtige Gefäss, das ihrem Wesen entspricht. Dann wird alles wunderbar!“

„Ich möchte auch so mit meinen Menschen umgehen.“ sagte ich wie einen Wunsch zu wünschen. Den richtigen Tee zu dem richtigen Liebhaber, den richtigen Menschen mit richtiger Aufmerksamkeit, das richtigen erkennen…

Zum Schluss sagte sie mir, „Ich muss wieder auf den Weg. Ich will noch einen Rundgang machen, das Gefühl und die gute Energie von hier nach Hause mitnehmen.“ Sie entschuldigte sich und ging noch eine Runde durch Shui Tang. Im schweigenden Verbeugung verabschiedeten wir uns.

Mir geht es wirklich gut. Ich bin glücklich. In meinem Mund duftet noch nach dem fröhlichen Duft unter dem Apfelbaum, es duftet noch nach dem frischen Bergluft aus Alishan. Süss und klar.

Gong Xi! 恭喜恭喜–向您拜年

Ich bekam das herzliche Segen aus Hamburg.
So herzig und süss, dass ich es hier mit allen Teefreunde teilen möchte.
Alle denkbare vorstellbare Kisch und Symbolik aus dem chinesischen und Walt-Diesney, alle bekannte und vertrauten Neujahreslieder meiner Kindheit kann man hier alles sinnlich erleben! Sicher ist es ein Stück der chinesischen Kultur, vor allem ein Stück der Selbstdarstellung, die zwischen den Insider (Chinesen) verteilt wird und geteilt wird. So ist es tatsächlich ein Stück des taiwanesischen Chinesischen.

Die schönste von der ganze Präsentation ist, die Aufforderungen:
Suche einen Platz , um das Schönte als Erinnerung zu bewahren.
Lass der Wind des Frühlings die Schmerzen und Enttäuschungen zu vergehen.

Die Präsentation.

Super Fest!

Tiger ist da….

In Shui Tang feierten ca. 40 Teefreunde zusammen das Neujahresfest!

Neujahr1

Teresas Gesang brachten manchen zu weinen und berührte die fremden Herzen. Es gibt nichts, was uns trennt, nicht einmal die Sprache oder Hautfarbe! Tee v-e-r-b-i-n-d-e-t!

Neujahresfest2

Dank Jürg, der fleissige Teamaker, der uns mit Oriental Beauty und Alishan Hochland verwöhnt. Zum Tee hat Daniel aus Deutschland wunderbaren Baumkuchen gebracht, ich habe Tigerfels-Eier gekocht und Pastete gemacht. Wenn sie nicht geschmeckt haben, werde ich sie nie mehr machen. Wenn sie geschmeckt haben, dann mache ich vielleicht noch einmal…

Jedenfalls freute ich mich bekannte und neue Gesichter zu sehen. Ich freue mich für das gemeinsame Fest und danke für das Kommen!

Morgen versammelten die Taiwanese aus der Schweiz in Shui Tang und abends gibt es für  die Crews einen Feuertopf!

Das ist das wenige, was ich all meinen Lieben zurückgeben kann! Danke, dass es Euch gibt!

Für mehr Fotos gibt es bei Roger.

Ich bin so glücklich, dass ich jetzt nicht schlafen kann.

思想起 – Prolog der Erinnerungen

思想起, Erinnerungen

唱一段思想起 唱一段唐山謠

Lass mich ein Stück von unserer Erinnerung singen, ein Stück von dem alten Lieder aus alten China,
走不盡的坎坷路 恰如祖先的步履
Endlose steinreicher Weg, die langsame Schritte unserer Vorfahren,
抱一支老月琴 三兩聲不成調
Ich nehme ein altes Qin in dem Arm und mache paar Töne
老歌手琴音猶在 獨不見恆春的傳奇
Das alte Qin von dem alten Sänger ist noch da, aber der alte Sänger in Hengchun fehlte für immer.
落山風 向海洋
Der warme Fön, weht ins Meer
感傷會消逝
Meine Sentimentalität vergeht…
接續你的休止符
Wer setzte Deine Tradition fort?
再唱一段唐山謠
Noch einmal das alte Lied aus dem alten China zu singen?
再唱一段思想起
Noch einmal unsere Erinnerung unserer Zeit wach zu rufen?
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Morgen wird Teresa mit diesem Lied anfangen, Teefreunden in Shui Tang eine Geschichte zu erzählen. Eine Zeitwende, die das alte Ära zu Ende bringt und die Tür zum Neuen eröffnet. 1860… Eine Zeitwende der Insel Formosa! Am diesen Jahr wurde Manchulai gezwungen, vier Hafen auf Taiwan für Englänger und Französe zu öffnen. Die alte Zeit als eine unbekannte Insel wurde vergangen, die neue Zeit Taiwan als eine wichtige Schachtfigur der imperialen Mächte hat nun angefangen. Gleichzeitig ist die Idee des Formosa Oolong geboren!
Die Technikg und Teebäume dieses Oolongs stammten zuerst aus China. Seine Karriere und seine Entstehung haben nichts mit China zu tun, sondern mit England!
Eine Insel, die immer nur von Einwanderer besetzt war und ist, hat selten ihre eigene Stimme. Die Menschen auf dieser Insel wechseln ihre Identität wie wechselnde Flage. Das einzige, was sie wollen ist nur das Leben leben. Deswegen beten sie die Meeresgöttin Matsu.
Matsu ist wohl das einzige konkrete Bindenglied zwischen den Menschen auf der beiden Taiwanstrassen. Sie verehren Menschen hier und dort. Sie beschützt die Taiwaner einst und heute. 
Formosa Oolong war gestern der Exportschlager von dem imperialen Macht und heute der Krönung des Oolongs, der ihren Ruhm und Ruf bis China erreicht.
Es ist eine Zeitwende für uns alle, zwischen Ochsen und Tiger, zwischen Gestern und Heute. Ein Fest an der Wende in einer Zeit der Wende.

Tee-Entertainment

Ich wußte nicht, dass Tee eine Art von Entertainment ist.

Ich wußte auch nicht, dass man mich als Entertainmenterin betrachtet, wenn ich ein Event veranstalte oder ich eine Tee-Zusammenkunft tätige.

Führer hat Detlef immer gescherzt über die „Well-ness“ und „Softies-Zen“. Heute verstehe ich sein Seufz, wenn ich das Yoga als ein zeitgenössisches Phänomen betrachte. Well-ness! Ich will, dass es mir gut geht.

Aber, warum geht es Dir schlecht?

Es war ein Auftrag von einer berühmten Kosmetik-Wellness-Firma, die etwas zurückgeben möchte an die Gesellschaft. Somit wurden paar Frauen in „sozialenbedüftigem“ Millieu zum Shui Tang eingeladen, zu einer Teezusammenkunft. 

Ich möchte niemanden beurteilen, wie man unter Tee versteht und praktiziert. Ich habe einfach mein Verständnis und meinen eigenen Zugang, und bemühe mich, das was ich verstand, weiter zu geben, wenn der Gegenüber es möchte. Niemanden möchte ich missionieren. Mir geht so wie so nichts an, was die anderen tun – so lange sie von mir nicht ein Statement verlangen möchten.

Einige von diesen jungen Frauen, die wohl „gezwungenerweise“ zu Shui Tang kamen, konnten nicht sehr viel mit Tee anfangen. Ich habe meine Linie, die ich in Shui Tang behalte. Ich lasse beispielsweise nicht zu, wenn sie unter einander schatzen wollten, während ich redete. Wenn jemand sein desinteressiertes Gesicht zeigte und seinen Kopf am Tisch hing, fragte ich sie sofort, ob sie nicht lieber zum Opiumbett liegen möchte. Sicher sind keine gegangen, aber ich spürte die Spannungen, die sie aushalten mussten.

Ich schwerzte mit ihnen, dass sie ihren Kopf so hängen konnten, weil sie einen Stuhl bekamen. Wenn man auf der japanische Art auf Knie sitzen muss, dann ist man konzentirert und aufrichtig, weil es überall an Körper schmerzt!

Hat der Tee nur die angeneme und wellness Seite? Hat der Tee nur die spirituelle und strenge Seite? Tee hat beides und ich versuche die beiden Seite zu vereinen. Das ist genau so wie im Leben, zuckersüss und bitterhart zugleich.

Die Frage ist, warum diese jungen Menschen sich nicht konzentrieren können und wollen? Ist es eine richtige Art, ihnen gegenüber nur das Verständnis zu zeigen und nur ihr Ego zu streichen? wenn sie die Grenze nicht erkennen, wie können sie selbst respektieren und dem anderen respektieren?

Ich erinnere mich an dem Film von Thomas Grube „Rythm is it!“ Ein Projekt zwischen Berliner Philharmoniker mit Kinder von sozialbedürftigen Schichten. Dort wird dokumentiert, wie Kinder, die Null-Bock haben, den Sinn und Disziplin fürs Leben lernen konnten und mussten, durch den harten Prozess an einem Tanz teilzunehmen.

Sicher hatte ich nicht den Auftrag so ein Experiment wie Herr Grube zu unternehmen. Es wurde mir eins klar, dass viele Veranstalter den Tee als Wellness betrachtet. Es sollte nett und am besten lustig sein. Viel Exotik und viele Kuriosität. Tee als Entertainment. Es ist schon in Ordnung Tee zu intrumentalisieren, um zu unterhalten. Aber Entertainment lediglich als Ziel ist es zu langweilig für mich.

Manchmal denke ich, wenn Menschen bei mir Tee lernen will oder zu mir kommen, nur weil ich Schlitzaugen haben, nett aussehe und entsprechend gekleidet bin, dann werde ich irgendwann wie ein Blase platzen! Eine Blase der exotischen Projektionsfläche und eine Blase der schönen Exotin. Ich werde nicht mehr ganz auf dem Boden bleiben und selbst in Augen des anderen verlieren. Als Projektionsfigur weiter Erfolg zu ernten muss den anderen gefallen…

Ich bin nicht exotisch. Ich bin genau wie Du, mit all Problemen und Schmerzen durch das Leben. Nicht besser und nicht schlechter, und nur einer von vielen. Ich liebe halt Tee.

Wer bin ich und was mache ich, sind das Entscheidende für mich auf den Weg. Dies habe ich beim Tee als Weg gelernt. Dies versuche ich zu leben und wenn mein Gegenüber es will, kann er es auch mitnehmen.

Juwelen von Shui Tang

Die Stadt ist gezuckert. Selten erlebt man Zürich so unschuldig und süss… Alles ist langsamer, auch das Auto.

An so einen gezuckerten Tag verläuft es recht ruhig. Auch an einem ruhigen Tag passierte Dinge, die einen zum Nachdenken bringt.

Ich lernte zwei neuen „Spielfreunde“ kennen, David und Bruno. Wir spielten geraden Gongfu Cha mit Oriental Beauty 2009. Ein leichter eleganter Oriental Beauty aus Qingxin Oolong Pinglin. Wir rochen Blüte und hörten Bienensummen…

Ein Herr, ein prächtiges Wesen öffnete die Tür und spazierte hinein. Ich grüsste ihn. Er sagte, „Nur neugierig.“ „Das gefällt mir!“ erwiderte ich.

Er spazierte einmal herum und fragte mich, ob wir nicht gerade vom Oriental Beauty sprachen. Ich nickte den Kopf.

„Dann geben mir einfach den besten Oriental Beauty von Ihnen.“ er war sehr selbst sicher, „Wenn er nicht gut ist, sehen Sie mich nie wieder.“ Er schaute mich an, „es ist ihr Verlust.“

Ich lachte ihn herzig an, „Nein, mein Verlust ist es sicher nicht. Es ist Ihres.“

Ich bin einfach da, nicht weil ich etwas besonders bin. Auch wenn ich eitel bin, muss ich Dir nicht gefallen. Auch wenn ich gerne etwas verkaufe, muss ich das Geld von Dir nicht verdienen. Wenn Du willst, kann ich Dir etwas zeigen, aber es muss nicht sein… inshiala.

Er schaute mich prüfend. Ich lächelte weiter. „Geben Sie doch noch einen anderen Juwel von Ihnen.“

Ich zeigte ihn den Phönix Dancong Milanxiang.

„Sind sie die Juwelen von Hier?“

„Sie sind zwei von den Juwelen in diesem Haus.“ ich sagte es sehr bestimmt.

„Ich will solche Kategorie wie Oriental Beauty.“

Ich versuchte ihn den Benjamin Button (Alishan 2004) zu empfehlen. Er sei ihm zu dunkel. Ich zeigte ihn Alishan 1999. Er war nicht angetan. Dann lächelte ich noch einmal und sagte, „Bleiben Sie bei dem Oriental Beauty. Bald wird ein Oriental Beauty eintreffen, der über Holzukohle geröstet ist. Die sorgfältige Röstung bringt zwar den Duft und die Leichtigkeit zum Hintergrund, aber der Geschmack wird vielschichtiger und tiefgründiger.“

„Also, Sie sehen mich wieder.“

„Glauben Sie es?“

„Nachdem Sie mir einen Vortrag gehalten haben, ich glaube, dass ich Sie wiedersehen will.“

„Ich will niemandem einen Vortrag halten.“

„Vielleicht, besser ausgedrückt, Sie haben mir ein Gedicht vorgelesen.“ Er öffnete die Tür.

Ich bin einfach hier, nicht weil ich nutzlich oder wichtig bin. Wenn Du willst, kannst Du gerne kommen. Und wenn das Karma es erlaubt… inshiala…, werde ich nicht nein sagen.