內飛 Die Identitätskarte von Pu Er. Dieser Zettel erzählt uns, von wo dieser Pu Er Tee stammt – aus welcher Fabrik und welchem Ort. Fast in jedem Pu Er Fladen steckt ein kleines Zettel. Auf Chinesisch nennen wir es Neifei.
Der Pu Jin Hao – Pu Er sollte eine Ernte von 2006 Frühling sein. Im 2006 Herbst wurde diese Ernte erst zu Pu Er Fladen verarbeitet. Im Moment herrscht bei Pu Er eine Mode ähnlich wie die Mode überall: Nostalgie. Ein guter Pu Er sollte aus wilden alten Teebäumen stammen und mit der traditionellen Methode – mit Stein gepresst werden.
Ich kenne junge Pu Er. Solche Tees sind eigentlich nicht zum sofort Trinken gedacht. Sie schmecken scharf und man spürt die „Wildlife“ noch in diesem Tee.
Aber dieser Pujin Hao vermittelt mir ein neues Genuss-Erlebnis mit dem Pu Er. Der Fladen duftet noch nach der Frühlingswiese und man sieht noch die weißen Tipps und schöne fette Blätter. Der Aufguss ist hell – das heißt, dass er ist jung und „roh“ – nicht künstlich nachfermentiert. In meiner Nase duftet es wie ein Hauch von der Wiesen-Frische, von dem Honigsüß und von der Wildnis. Einerseits sanft und elegant, andererseits versteckt er nicht sein ungezügeltes Temperament.
Bei dem ersten Aufguss entfalten sich die Blätter bereits sehr gut. Elastisch und weich. Diese weichen elastischen fast unbeschädigten Blätter erzählen uns, dass er tatsächlich mit traditioneller Methode mit Stein gepresst wurde und aus wilden alten Bäumen stammt. Pu Er Tee, der mit moderner Technik gepresst sind, sind meistens zu hart, zu öffnen. Man muss fast mit „Gewalt“ den Tee zu öffnen. Pu Er Tee zu öffnen ist eine spezielle Technik erforderlich. Mit Stein per Hand gepresster Pu Er Tee ist elastischer und einfacher zu öffnen. Von der Erscheinung des Fladens könnte man bereits sehen, ob dieser Tee wirklich traditionell gepresst wurde.
Wenn es um einen Teegarten genügend alte Teebäume und Bäum-Bestand gibt, bedeckt ausreichende Feuchtigkeit und Nebel um den Garten. Das ist eine hervorragende Bedingung für Teebäume zu wachsen. Wilde alte Bäumen haben grossen und fetten Blätter, während kultivierte Teebäumen eher kleine Teeblätter und harte Stande aufweisen. Die grossen Teeblätter und die Stange zeigen uns eine elastische Weichheit, die uns einen schönen aromatischen Geschmack verleiht. Diese Information gibt uns wiederum Bescheid, ob dieser Tee tatsächlich aus den alten Teebusch stammen.
Man lebt zwar immer im Hier und Jetzt, aber ich freue mich schon, was dieser Tee mir wohl in zehn Jahren zeigt oder zeigen kann!