Archiv für den Monat November 2008

Puzzle

Puzzle

Begegnungen und Ereignisse sind Puzzle des Lebens. Mitte des Geschehens weiss man oft nicht, wohin und wozu das Versatz-Stueck dient. Auch wenn alles, was geschieht und geschah eine Bedeutung haben sollte, fuehle ich mich oft verloren in Puzzle.

Glueck hat verschiedene Lesarten und Erfolg hat viele Interpreten. Es ist schwer, jemanden zu treffen, der den gleichen Geschmack hat. Es ist fuer einen Kuenstler schwer, jemanden zu treffen, der sein Werk bewundert. Es ist fuer ein Kunstwerk schwer, jemanden zu treffen, der es so wie es ist, schaetzt.

Ich lernte You kennen, ueber Azhong, der immer noch mit meinem Lehrer kriegt. You erzaehlte mir von seiner Liebe zur Teekanne – das war der Anfang seines Wegs. Teekanne - ich erzaehlte ihn von Lin Guoxiang, dessen Jadekanne mich ueberall begleitet und beauftragt wurde, noch mehr zu kaufen. You stand sofort auf, rief jemanden an und sagte danach, dass er mich zu einem Sammler bringen wollte, der ueber 100 Teekanne von Lin hat und mir bestimmt welche geben wollte. So lernte ich den Sammler und Rotariat-Praesident Li kennen, der sein Buero von drei Stockwerke voller Kalligrahpie. Malerei und Steinkannen schmueckt. Es war wie ein Musuem! Ein unscheinbarer Person, der bescheiden und normal geblieben ist. Er gab mir – fast verschenkt, drei wunderschoene Steinkanne. Geld hatte ich nicht dabei und spielte ueberhaupt keine Rolle. Ich war sprachlos ueber diesen Zufall. Er sagte mir, zeige Europaer, was fuer Kuenstler und Kunstwerk wir auf Formosa haben. Er sagte, die schoenen Teekanne von Lin ist kulturuebergreifend.

Ueber You habe ich viele wertvolle Tassen und Kanne bekommen. Geld ist dabei fast ein Witz. Was dabei eine Rolle spielt, war das Herz – die Liebe zu Tee, zu den gleichen Dinge, die man gemeinsam gerne hat. Mit diesem Herz bringe ich nun die wertvollen Dinge nach Europa, hoffe, mit Teefreunde, die den gleichen Geschmack haben, zu teilen.

Tee spricht fuer sich. Kunstwerk auch – davon bin ich ueberzeugt. Was ist denn schon Kulturgrenze und sprachliche Barriere!

Ich wollte You etwas schenken, etwas besonders. Was denn? Das wusste ich nicht. Da ich nicht heim fliegen koennte, ging ich am Freitag Meister Hsu Chaozong besuchen, ein Meister von Porzellan-Malerei und Toepfer. Ich kannte ihn nicht gut, wurde immer von ihm reichlich beschenkt, einfach so. Er machte mir einen Oriental Beauty, zu dem er keinen Zugang hat. Er sgate, das Geschirr ist gut, der Tee ist scheinbar auch gut und die Gaeste sind wertvoll, aber der Gastgeber ist ein Kultur-Banause… Hsu ist in der Wirklichkeit die einzigen Kuenstler neben Tsai Xiaofang die Lebendigkeit und Vollkommenheit von Song-Stil-Keramik beherrschen kann! Seine zurueckhaltende und fuer sich sprechende Art der Interpretation von Song-Stil berueht mich zutiefst. Da ich ihm meine Gefuehle immer sehr direkt ausspreche, wenn ich seine Werke beruehre, gab er mir immer einfach die Kostbarkeiten. Am Freitag wurde er sentimental neben seinem Vasen, Figuren und Vitrinen und sagte, dass er sich sehr einsam fuehlt.

„Warum?“ „Meine Frau will nur Geld damit verdienen und meine Kinder wollen dadurch ein schoenes Leben. Ich habe Ruhm und Vermoegen mit meinen Dinge, aber sie machen mich nicht gluecklich. Ich bin wie ein Kind, will spielen, mit dem was ich kann. Ich bin zufrieden mit einem bescheidenen Leben und die Zeit moechte ich fuer das Spiel gerne nutzten… Die Momente, in den das Ofen geoeffnet wird, teilt niemand mit mir vor einem gelungenen Spiel mein Freude…“

Freude moechte gerne geteilt werden. Auch viele viele Dinge des Lebens. Freude sind Puzzles, die das Leben zu einem Bild zusammenfuegen. Das Bild erzaehlt uns, wer wir sind, wohin wir eigentlich gehen wollen.

Kurz vor meinem Abflug traf ich You und wollte ihm eine Teeschale von Ruyao-Stil (mein Lieblingsstilrichtung von Sung Porzellan) schenken, die ich vorgestern von Hsu geschenkt bekam. Ich habe zwei Stueck davon – alles von ihm geschenkt. Als ich die Schale auspackte, war sein Gesicht voller Uerberaschung. „Weisst Du nicht – ich habe sechs Stuecke davon! Ich trinke meinen Pu Er aus ihm. Kennst Du Hsu persoenlich?“ dann seufzte er „Wir haben den gleichen Geschmack!“ Er wollte diese Schale nicht. Er starrte mich an. Ich wurde rot. Wir moechten Tsai Xiaofang nicht, obwohl er stets in Medien und Rampenlicht steht – als der Sung-Porzellan-Guru. Er bat mir naechtest Mal, ihn mitzunehmen, wenn ich Hsu besuchen gehe. Und vielleicht kommt er Mal in absehbarer Zukunft nach Europa, sagte er, einen anderen Teil der Erde zu erleben.

Foto von Lin Guo Xiang und Menglin in Yingge.

Datum Veraenderung von Pu Er Degustation

Ich sitzte fest in Asien. Der Kampf im Bangkok-Flughafen brachte mein Plan durcheinander. Jeden Tag warte ich auf den Anruf und auf meine Abreise. Aber bis zum 10.12. sollte ich unbedingt in Zuerich sein, denn die Pu Er Degustaion auf mich wartet.

Pu Er Degustation

10.12. 2008 18.30

Altstadthaus Zuerich

Veranstalter Teeclub Schweiz, 044 / 776 18 08

Ach, stimmt, ich muss eigentlich fuer da sein. Am 7.12. findet bereits ein Teeseminar von mir statt, ausgebucht.

Mein Vater sagte heute, er will endlich wieder ein ordentliches und ruhiges Haus. Warum fliegt Thai nicht?

Xiao Huang Yin 小黃印

Ich hoffe, dass ich nach Europa zurueck fliegen koennte. Die Unruhe in Bangkok verursacht Einstellung von vielen Flieger und ich weiss nicht, ob mein Flug nicht gestrichen wird.

Als You mich abholte war es bereits 4 Uhr. Ich erzaehlte ihm, was alle in Fuzhou geschah und wir lachten ueber die Verruecktheit des Teemarktes in China und ebenfalls ueber die so genannte Finanzkrise. Ich wollte noch Teekanne kaufen. Nachdem ich das Fotos im Blog gepostet habe, habe ich viele Nachfrage bekommen, um solche wertvolle Kanne zu kaufen. Natuerlich moechte ich gelagerten guten Pu Er von ihm kaufen, wenn er welchen hat. Sein Gesicht wurde steinig. Ich spuerte etwas Sondeerbares.

Auf seinem Teetisch stand bereits ein Buch, eine Katalog von dieser Sammlung, von denen ich gluecklicherweise einen Teil ergattert habe. „Fuer Dich.“ Wie? Ein Buch aus dem 80er Jahren? Einfach so? Keine Information habe ich erhalten, wie das Buch gefunden wurde. Das ist irgendwie seine Art. er spricht nicht viel, spricht nichts ueber sich selbst und noch weniger, wie er etwas emfindet. Ich nahm das Buch einfach unverschaemt an und bedankt mich einfach. Ich wollte einfach noch 10 Teekanne kaufen. Er liess mich welche aussuchen und sagte mir nur nebenbei, dass jede Kanne den Marktwert im chinesischen Kulturkreis zwischen 300-400 Euros liegt. Als ich es erfuhr, fiel eine Kanne fast aus meiner Hand. Der Preis, den ich dafuer bezahle, ist einfach nicht fair fuer ihn! Also, ich schaute ihn an und erhielt keine Antwort. Also, das ist wohl nicht mein Problem. Ich suchte die Teekanne aus und dachte an die gluecklichen Schweine in Europa!

Seine Geschaeftspartnerin war heute da und auch noch ein Kundin. You brachte paar uralte Pu Er Falden aus dem Geheimzimmer. 5 Falden aus 80er Jahren, drei vollstaendig und zwei bruechig. „Koennte ich probieren?“ fragte ich wieder unverschaemt. Seine Geschaeftspartnerin schaute ihn an und er waermte seine Teekanne aus Zhuni.

Xiao Haungyin aus den 80er Jahren, in gelb gedrucktem Papier, aus Menghai. Er zeigte mir eine Pu Er Lexikon, wo dieser Tee datiert wurde. Der Aufguss erinnerte mich an jenem Abend mit Hanspeter in Wistaria Haus, als wir einen Red Label aus dem 80er Jahren trank. Gleiche Auspraegung und gleiche Haerte – nicht agressiv, aber so hart wie der gerade Ruecken des Bambus. Geschmeidig, intensiv und vielfaeltig. Der Duft schmeckt nach Sandelholz und Harz im Wald des Herbsts. Im Herbst, wenn der Wind nach dem Regen weht, wenn Du im wald spazierst, dann schmeckst Du den frischen warmen Harz zwischen den Baeumen und Erde…

Dann bereitete er uns noch einen Liu Bao aus den 50er Jahren zu. Mit einer winzigen kleinen Zhuni-Kanne. „Ach! Was fuer einen Genuss!“ reif ich. Sandelholz und Adlerholz wachsen zusammen in einem praechtigen tropischen Wald! Dann Suessholz und leichte Kamper-Note! He, so etwas… You lachte wie herzig. Es gab natuerlich nichts von diesem Genuss zu kaufen, das war mir sicher. Er packte mir einfach eine kleine Tuete, „Fuer Dich.“ Meine Hand stand in der Luft und wusste nicht, in welche Richung sie sich bewegen sollte. 

„Hast Du Geburtstag?“ fragte die Kundin zu seinem Geschaeftspartnerin. Sie schmunzelte.

Als You Abendessen einkaufte, erzaehlte sie mir, dass er ein seltsamer Typ ist. Das ahnte ich schon. Er liebt Parfuem, ging nach Vietnam, nur um Adlerholz zu sammeln. Er schreibt Kalligraphie und malt chinesische Malerei, besucht regelmaessig Unterricht. Er lebt nur fuer Tee, wohnt im Laden und arbeitet wie verrueckt. Normalerweise spricht er nicht gerne mit Kunde und wenn Kunde ihn nervt, geht er einfach weg. Solche gelagerte Tees betrachtet er wie ein Stueck Fleisch von ihm. Er wird mir nicht verkaufen wollen, meinte sie. Ich verstehe es nur zu gut, solche Typen kenne ich bereits ein paar…

Er fuhr mich zum Bahnhof. Ich lud ihn ein, mich zu besuchen. Er schuettelte seinen Kopf. Er wuerde mir die Tees aus den 80er Jahren geben, meinte er im dunkelen Auto. „Fuer Deinen Laden.“

Ich haette geweint, aber hatte keine Traenen. Teefreundschaft ist etwas Sonderbares. Die gluecklichen Schweine in Deutschland, dachte ich, wie haetten sie diesen Tee verdient? Wie so habe ich ihn denn verdient? „wann kommst Du wieder?“ „Bald, im April.“ „Take care.“ Ich winkte meine Hand in der Luft.

Tee pressen

Die Pu Er Fladen, die von You gemacht wurden, waren alle von Fuessen auf Steinplatten gepresst. Obwohl sein Tee recht jung ist, schmeckt er bereits sanft, vielfealtig und frisch. Sanft, vielfealtig und frisch wie diese Person, die diese Seite allerdings fuer sich behaelt und nur durch Tee mit anderen kommuniziert.

Sein Besuch

Er wollte Menschen prortraitieren, zu den er seit mehr als zwangzig Jahren als Teemensch zwischen Orient und Okzident Beziehungen pflegt. Als eine Art von Abschluss moechte er seine Arbeit abschliessen und sich danach zurueckziehen. Er selbst, sei nicht erwaehnenswert.

Weil er selbst nicht erwaehnen wollte, schreibe ich diesen Beitrag um diesen Tagen mit ihm zu widmen. Die sieben Tage, in den wir zusamme verbingen, waren ein Punkt oder eine Koma meines Lebens.

Hanspeter Reichmuth kenne ich seit paar Jahren. Von ihm und von seinem renomierten Geschaeft horte ich zu oft. Fast alle Teeliebhaber in der Schweiz, die ein bisschen unzufrieden mit dem herkoemmlichen Sortiment sind, sind seine Kundschaft. Verehrt und geehrt ist dieser Mann in vielen Augen und Munde des gesellschaftlichen Lebens. Ich dachte, ich sollte Nervoesitaet in meinem Schweiss spueren, als ich ihm zu ersten Mal traf. Es war ein sonniger heisser Tag im Juni und ich machte ihn eine Schale Matcha – einen Tee, den er nicht mochte. Naiv insistierte ich darauf, diesen Tee zu servieren. Er liess es geschehen. Als er die Schale in der Hand hielt und einen Schluck trank, sagte er, „was fuer einen wunderbaren Tee!“ Ab diesem Moment dutzt er mich. Naiv betrachtete ich es als selbstverstaendlich. Tee sprach zu ihm und er verstand die Sprache des Tees. Auf diese Ebene war er fuer mich ein Teemensch, nicht ein besonderer Mann im oeffentlichen Leben. Er war ein grosser Mann fuer mich, weil er sich traute, nur durch eine Schale Tee seine Meinung zu veraendern und vor einer scheinbar Unbekannte die gesellschaftliche Grenze zu ueberstreiten.

Fuer ihn gibt es keine gesellschaftliche Grenze, die Menschen behindern, selbst zu sein. Zehn Jahren Afrika veraendern einen gut buergerlichen Schweizer zu einem Menschen, der wahrhaftig zu seinem Leben steht. In Wystaria Haus, in Musik von Bach vor einer Schale Liu An erzaehlte er mir ein wenig von seinem Leben. Mitte Dreissig hatte er satt mit dem Leben eines gut gebildeten, gut situierten Schweizer. Er entschied sich in die Luft zu springen und merkte, dass die Luft ihn trug. Ohne die Jahren in Afrika waere er ein gewoehnlicher langweiliger Schweizer, der in 80er Jahren ein Vermoegen erreichte, geblieben. Afrika mit seiner Unberechenbarkeit und Schwierigkeiten des alltaeglichen Lebens schenkte ihn die Freiheit eines gewoehnlichen Menschen, anders zu sehen und zu handeln. Er war niemand mit vielen Moeglichkeiten, anders zu werden und an selbst zu erfahren. Er fragte mich, wie waere unser Leben ohne Spiegel? Als ich ihm von meiner Kindheit erzaehlte, wie ein Maedchen mit Junge-Uniform in die Schule gehen musste und ausgelacht wurde, nur weil die Mutter es verwechselte, falsche Uniform kaufte. Das Maedchen fuehlte sich seitdem nicht schoen und nicht akzeptiert. Er sagte, dass die schoensten Frauen, die er jemals erlebte, war in Afrika. Dort fehlte Spiegel, weil das Mittel fuer eine Spiegelung von gueltier Schoenheit fehlte. Die Frauen waren dadruch natuerlich und sie sind sich selbst ohne Korrektur und Kuenstlichkeit. Ihnen fehlt ein Schoenheitsspiegel, der Groesse und Fehler spiegeln sollte.

„Denn der wahre Spiegel liegt an die Reaktionen der Menschen, wie sie mit uns umgehen.“ Natuerlich und sich selbst sein machte eine Frau zu einer Schoenheit, sagte er und ploetzlich war er leicht verlegen, als ob wir nun ein Geheimnis miteinadner geteilt haetten. Er bewunderte die Xingzhong, die uns im Wistaria Haus bediente. Ihr sauberes ernstes Gesicht, ungeschminkt und unkompliziert strahlten ihre dunklen Augen – ehrlich und liebvoll wie ein Licht in diesem alten Haus. „Wie schoen!“ Ich schaute ihn an und hatte fast zu weinen – ein Gefuehl sehr nahe der Schoenheit des Lebens zu sein…

Obwohl er kein Chinesisch spricht, versteht er meinen Lehrer. Er ist ein scharfer Beobachter. Er wusste von der Reaktion des anderen zu lesen, was jeder Mensch um ihn in seinem Leben zu beschaeftigen hat. Er wusste von der Aussage des anderen zu verstehen, ob er selbst verstanden wurde. Als er meinen Lehrer begegnete, sagte er, es sei ein De Ja vu. De Ja Vu? Nein, ich schuettelte meinen Kopf. Sie haben sich bereits mehrmals begegnet und sich vertraut gemacht – im Tee und durch Tee.

Obwohl ich kein Kavalier kenne, koennte ich mir ungefaehr so vorstellen, was ein Kavalier bei einem auswirken koennte. Er trug die Tasche fuer mich, hielt mir die Tuer und er gab mir ein Gefuehl, geschuetzt und gehuetet zu sein. Als er mir half, die Jacke anzuziehen, spuerte ich die Blicke des Neid im Haus Wistaria. Beneidet war nicht die gehuetete Person, sondern die Moeglichkeit, die eigentlich niemals wahr ist, gehuetet und geborgen zu sein.

Kurz vor seiner Abreise erzaehlte er mir von seinem Gedanke ueber mein Leben – ein Versuch zwischen zwei Welten zu leben. Bist Du wirklich geluecklich? Deine Stimme ist doch ganz anders, wenn Du Chinesisch sprichst – tief und weich. Dein Wuensch ein Zuhause zu haben koennte es im Europa niemals erfuellt werden – denn die Menschen dort kennen diese vertrauensvolle Emotionalitaet nicht. Ich bin gluecklich ueber das, was ich mich entschieden habe. Ich bin nicht mehr das Maedchen aus Taiwan, und werde niemals deutsch. ich bin das, was ich bin.

Er seufzte und erzaehlte mir von seinem Vorhaben in nahen Zukunft des Alters. Ein Projekt aus einer emotionalen Begegnung mit einer entzueckenden Person, die einfach das Goettliche im irdischen Leben lebt und das Irdische zum Paradies verwandelt. Vertrauensvoll sagte das junge Maedchen zu einem alten Mann, „If you take care with me, I will go with you.“ Sie koennte niemals mitkommen. Sie sei ein Blume in ihrer sonnigen Welt. In dem kalten Land der Bergen wird dieser Blume verwelken. Das Goettliche ist niemals durch die Grenze des Raums vergesslich. Das Goettliche ueberschreitet den Schranken der Zeit. Menschliche Begegnung bringen das Goettliche zum Vorschein und zu erleben, wenn wir es wollen…

„If you take care with me, I will go with you.“ Du bist ein Zugvoegel, nicht wahr? Wie es weiter geht, weiss ich auch nicht. Eins weiss ich – I will take care with myself.

Tee oder Dinge im Zeichen des Saturns II

Was fuer Typen von Menschen wuerde einen Tee altern lassen – vor allem einen „wertvollen“ mit besten Preis ausgezeichnet?

Was fuer Typen von Menschen sind so bloed, so einen alten Tee fuer einen verrueckten Preis zu bezahlen? Waere es nicht sinnvoller an etwas zu investieren, was das Ansehen sichtbar steigert?

Was fuer Motiv treibt einen so einen Tee zu kaufen?

Meistens bezeichnen Menschen mich, als aktiv, froehlich und lebendig. Oefters bin ich launisch, passiv und faul. Diese Seite kommt insbesonders zur Geltung, wenn ich in Taiwan bin. Meine Eltern koennten sich gar nicht vorstellen, wie mein Leben jemals Fruechte traegt. Passiv und launisch. Nur wenn meine Neugiere erweckt werden und wenn die Dinge mich tatsaechlich ansprechen anstatt bloss um Pflicht zu erfuellen, werde ich lebendig, gluecklich. Ich weiss, Pflichten zu erfuellen, um Menschen ein Freude zu machen, weil sie mir nahe stehen. Trotzdem koennte ich mich dabei nicht verleugnen. Unentschlossen zwischen der Treue zu mir und der Liebe zu anderen bleibe ich passiv, abwartend und scheu. Gerne bin ich allein. Weil ich gerne allein bin, aber nie das Leben allein aushalten kann, bin ich unentschlossen und stets auf Flucht. Weil die Treue zwischen Menschen schwer zu verlangen ist, wird die Treue zur Dinge verlagert. Weil die Treue zur Dinge aufrichtig sein kann und selten enttaeucht wird, werden Dinge gesammelt. Weil Dinge gesammelt wird, bleiben die Dinge stehend im Raum. Dinge werden verehrt und warten auf Menschen, die sie verehren. Der Mensch wartet auch auf denjenigen, der gleiche Dinge verehren. Wie jemand auf jemanden wartet, um endlich zu sprechen – sprechen ueber das Geheimnis, das gerne geteilt wird.

Dinge sind Medien zwischen Menschen, die sonst zueinander nicht finden.

Mein Lehrer, der diese Dinge zuerst machte, lagerte und sammelte, muss nie schlafen, wenn es um Tee geht. Er hat unendliche Energie, wenn er mit Tee zu tun hat. Seine Frau erzaehlte mir, wie er eigentlich wirklich zu Hause ist, ohne Tee. Er schweigt, liegt im Sofa und kraftlos. Das ist das reale „Er“, wenn er sich von Tee trennt und seine Rolle als Vater, Ehemann und Familiemitglied erfuellt. Er verdient weniger als seine Frau. Er arbeitet viel laenger als seine Frau. Er hat wenige gesellschaftliche Aktivitaeten als seine Frau – er gehoert zu keinem Club. Sie, Absolventin einer Eliteuniversitaet, leitende Position und gesellschaftlich aktiv. Sie fragte mich, was hat sie davon, dass er bekannt und beruehmt ist? Nichts. Er sei nur Er, wenn er beim Tee sei. Ansonst sei er lahm, depressiv und schwer.

Ich sagte ihr in Mingjian vor paar Tagen. Sie sei ein Vorbild fuer viele Frauen – emotionfrei, selbststaendig und eigenwillig. Sie macht keinen Eindruck, eine gelangweilte und unglueckliche Ehefrau zu sein. Sie braucht ihn nicht, aber sie liebt ihn, weil sie ihn liebt. Sie meinte, ich denke so, weil ich eine Loewin sei.

Dieser Lishan, als Dongding datiert. Falsche Angabe des Produzenten, falsche Angabe von Anbaugebiet. Was ist wahr? Was ist wichtig in der wahrheit? Nur das Jahr wurde richtig beschriftet, ansonst ein Show. Ein Wettbewerb des Tees ist ein Show. oder ein Spiel. Die Jurys koennten nicht Mal herausfinden, wo dieser Tee stammt!

Ich war entzueckt von diesem Tee. Im Moment der Begegnung wusste ich nicht mehr, wer auf wen wartete. Der Duft schmeckt nach Adlerholz. Die harzige, tiefe und wie leichter Rausch im Wald duftende Note gleicht der Ruf im tiefen Wald auf Formosa. Wie ein Film, blitzen unterschiedliche manchmal zusammenhanglose Szene der Vergangenheit vor den Augen und es scheint so, als ob Du im Kinosaal sitzen wuerdest. Ein Kino, das Deins ist. Ein Schluck wie ein Streifzug in der Zeit – stehendgebliebener Zeit. Eine Panorama Deiner Geschcihte, Du faengst an in dieser Panorama zu flanieren. Die Zeit wird zum Raum. Dein Raum.

Wer wartet auf wen? Was wartet auf Dich? Was kommt auf Dich zu? wenn Du keine Erwartung hast, hast Du etwas zu erfahren.

Abwartend, passiv und schwermutig sind oft Menschen unter den Einfluesse des Saturns.

Ein Tee fuer Menschen im Zeichen des Saturn I

Ein Tee fuer Menschen im Zeichen des Saturn I

Als der erste Preis von Dongding ausgezeichnet, aber eigentlich aus Lishan.

An den ersten Wettbewerb von Nantou Teebauerverband teilgenommen und seit 1987 ungeoeffnet geblieben.

Fuer Menschen im Zeichen des Saturn, langsam, unentschlossen, Ereignisse auf sich zukommen lassen….abwartend und scharf beobachtend.

Mehr beim naechsten Mal. Morgen fahre ich nach Mingjian und werde nicht viel Zeit haben bei meinem strengen Lehrer.

Mein Grammatik-Fehler

Hallo liebste Meng-Lin Chou,

ich grüße Dich herzlich.

Ich bin beim Googeln auf Deine Web-Seite gestossen.
Sie ist sehr sympatisch gestaltet und da ich mich auch ein bisschen für
die fernöstliche Kultur interessiere, habe ich ein paar Zeilen von Dir
gelesen.

Ich möchte Dich darauf aufmerksam machen, dass es einen Fehler auf Deiner
Seite gibt. Ich hoffe, du nimmst es nicht persönlich von mir, weil ich Dir
deswegen schreibe. Ich möchte Dir nur weiter helfen, wenn Du die andern
dazu schon sowieso herausforderst.

Deutsch ist auch nicht meine Muttersprache, deswegen verstehe ich Dich.
Und ich lebe, gleich wie Du, in einem deutschsprachigen Raum bzw. Land.
Nämlich in Österreich. Ich mache in Wien an der Hauptuniversität das
Dolmetschstudium. Das heißt, dass ich künftig Dolmetscherin oder
Übersetzerin werden möchte.

Ich schreibe Dir, weil mir die asiatische Kultur sympatisch ist, (auch die
Glaube und total die Musik)und dass ich an Dinge wie z.B. Reinkarnation
glaube. Außerdem mein Bruder lebt seit einem Jahr in China, eigentlich ist
er dort bloß beruflichen angekommen, und dank dem ist mir die ferne Kultur
näher.

Und nun der Satz in dem es einen grammatikalischen Fehler gibt:
Alle Beiträge wird von mir persönlich verfasst..
richtig :
Alle Beiträge werden..

Weil Alle Beiträge ist ein Plural-Wort, also Mehrzahl.
Deswegen muss hier Werden stehen.

Ok, ich möchte Dich nicht quälen oder so was.

Also ganz ganz liebe Grüße aus Wien nach Deutschland. Und natürlich werde
ich mich schon freuen, wenn Du mal zurück schreibst. Entsteht aber kein
Pflicht 😉

D.

Vielen Dank fuer die Hinweise, liebe D. aus Wien.

Das stimmt, dass ich viele sprachliche Fehler schreibe und noch mehr Fehler habe beim Tippen. Es ist einfach so, dass Deutsch eine Fremdsprache fuer mich ist und ich recht faul bin. Meine Beitraege gebe ich nicht zur Korrektur lesen und werden einfach veroeffentlicht.

Wer sich gestoert fuehlt – es tut mir leid, es gibt leider keine Alternative als sich weiter gestoert zu fuehlen oder… einfach weg klicken… 

Wer meine Art aushaelt, bedanke ich mich herzlich fuer Eure Toleranz.

Liebe Gruesse aus Taipei,

Menglin

ps. diesen ausgewiesenen Fehler habe ich gleich korrigiert.

The Diamond Cutter

Als ich meiner Mutter von meinem Projekt an der Spiegelgasse erzaehlt, sagte sie im Telefon: „Du spinnst! Es ist jetzt Rezession!“

Vor einer Woche schenkte sie mir ein Buch „The Diamond Cutter„, nachdem sie wusste, dass ich es wirklich ernst meinte.

Meine Mutter ist ein „erfolgreicher“ Boersianer (Erfolg ist relativ). Ihr Geheimnis ist „Irgendjemand muss Geld an mich verdienen koennen.“ Sie verkauft nie Ihre Aktien bei den besten Zeitpunkt, deswegen wird sie auch nie von der Krise gefallen. Sie ist nie wuetend, wenn sie Aktien zu frueh verkauft, und macht sich nie Sorgen, wenn Aktien runter faellt. Jedes Jahr macht sie mit dem Buddha etwas ab. Wenn sie Erfolg hat, wird ein bestimmter Betrag zurueck zum „Kosmos“ gebracht.

Geld ist weder gut noch schlecht. Rezesion ist weder Unglueck noch Glueck. Im Handel geht es ums Geld, in Gewinn geht es um die Verteilung. Meine Mutter wuentscht ihrer Tochter, die Klarheit – so klar und entschlossen wie Diamond behaelt, innere und aeussere Reichtum zu vermehren und zu verteilen.

Eine Entdeckung

Eine Entdeckung

Ich habe vieles Gehoert und wurde oft betrogen – alles wegen Pu Er. Seit Pu Er immer bekannter wurde, wurde er immer geheimnisvoller. Frueher moechte man gelagerten Pu Er trinken, heute wird es immer schwieriger gelagerter Pu Er zu kaufen. Frueher hiess es Qi Zi Bing Cha, heute will man unbedingt Yiwu Zhengshan. Frueher war man scharf auf 7542, heute ist der Gushu Cha trendy.

Ich habe gelernt, dass Pu Er aus Dian Qing stammt. Dian Qing, anders als Dian Hong – roter Tee aus Yunan, ist ein Gruener Tee aus Yunan. Der Charakter von Dianqing ist unter der Sonne getrockenet. Aber wer, sorry, wer heute kennt noch den Geschmack von einem getrockenen gruenen Tee in einer industrialisierten China?

Zu oft wurde ich betrogen, aber ich bin eine Angsthase, die sich nicht traut, nach China zu gehen und nach der Wahrheit zu suchen. Ausserdem bin ich zu faul. Am naechsten Samstag muss ich wieder mit meinem Lehrer nach Mingjian fahren, um Tee zu erzeugen. Ich konnte ihn nicht umdrehen – mit allen Methode… er ist so sturrrr. Er meinte, das gehoert zu meiner Bildung und der vorbereitung fuer die kommenden Reisegruppe 2009.

You ist anders. Er fuhr nach China. Einfach so. Er besuchte verschiedene Ureinwohner in Jungel Yiwus und lernte eine Familie kennen. Er sagte, wenn er nicht bei der Familie leben wuerde, den Tee mitpfluecken wuerde, den Tee nicht mit erzeugen wuerde, wenn er dort Zeitung, Buecher lesen wuerde, wuerde nichts passieren. Denn die Bewoehner dieses fruchtbaren Bergen leben in anderem Rhythmus als ein Teehaendler wie er. Sie „arbeiten“ nicht gerne und sitze gerne einfach unter dem Baum. Die wilden Baeume in Jungel gehoeren ja niemandem, wer sollte denn so fleissig sein, sie zu pflegen oder zu ernten? Wenn nciht paar schlaue Chinese, die damit Geld machen wollen, bleiben solche Baeume immer noch im Tiefen der Bergen ganz heimlich in ihrem Frieden. Wer ist denn so bloed, sie zu spritzen oder zu duennen? Die Baumen gehoeren ja niemandem!

In den Bergen gibt es weder Strom noch Wasser Anschluss. Die Sonne ist die Energiequelle. Also, das ist wohl der Grund, die Entstehung von Dian Qing (Gruentee aus Yunan) zu verstehen und zu garantieren. Es gibt nur Menschen als Arbeitskraft. Als der Tee wird tatsaechlich mit Stein gepresst. Mit Holz gefeuert und erhitzt. Er gab mir viele wertvolle Materialien, die wir im Dezember im Teeclub desgustieren koennen! 

You erzaehlte mir, dass Tee seine Geschichte von sich aus erzaehlt, ich nickte. Er weist mir darauf hin, den Unterschied zwischen Tee aus den Farbiken ( z. B. Sechs bekannten Tee-Bergen, oder aus Menghai etc.) und den Tee aus privaten Auftrag. Er machte mir aufmerksam, den Unterschied zu schmecken zwischen tatsaechlichen Sonnen-Trockenen und Elektro-Hitze.

Theoretisch koennte man so formulieren:

Tee aus Fabriken sind: Teebaum – Busch, Energiequelle – Eletrizitaet, Teeernte – Mischungen und Maschinell verarbeitet.

Tee aus privaten Auftrag wie von You (nicht alle privaten Auftrag ist glaubwuerdig): Teebaum – Baum, Energiequelle aus der Natur (sonne und Holz), Teeernte – aussortierte Tipps, oder Two leaves and one Bud, per Hand verarbeitet.

Ich wurde neugierig von seinem Werdegang. Er war leicht verlegen. Er habe an der Uni Maschinebau studiert. Stosst seine Liebe nicht an Widerstand von der Familie? „Ja, sicher. Aber was sollen sie denn dagegen unternehmen?“ Alles hat angefangen mit einer Teekanne, meine er.

Durch eine Teekanne ist er in der Teewelt „gefangen“. Durch ihn lernte ich viele viele schoene originale Teekanne aus Yixing kennen – aus 80er Jahren! Als er mir die Teekannen auspackte, war ich verwirrt – bin ich noch auf der Erde oder in einem Traum. In einem Traum voller Teekannen! Aus so einem Traum wuerde ich nie aufwachen!