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Hongshui Oolong

Seit 1984 wird traditioneller Oolong auch als Hongshui Oolong bezeichnet. Hong bedeutet rot. Hong Shui bedeutet rötlichen Aufguss. Selbstverständlich ist der Aufguss nicht rot. Aber seit der Hochlandsoolong in den 80er Jahren den Trend des Marktes bestimmt, und die Farbe des Aufgusses vom Hochlandsoolong eher hell-gelb erscheint, ist die Farbe von traditionellen Oolongs eher rot.

Aufgrund der aufwendigen Prozesses verschwindet der traditionelle Oolong immer mehr aus dem Markt. Ausserdem bietet der Trend jungen Pflückgut zu nehmen keine Voraussetzung eines Traditionellen Oolongs. Denn nur aus reifen ausgewachsenen Pflückgut die aufwendigen Prozesse aushalten können. Die beiden Entwicklungen macht einen jungen Teeliebhaber schwer, Dongding zu verstehen. Wo könnte man heute noch den alten Geschmack eines guten Dongding finden? Wie sieht der Dong Ding Berg heute aus?

Atong sagte, dass Hongshui Oolong bei diesem Porzess Da Lang, besonders schwer und mehr Zeit zu nehmen.

In der Erinnerung schmeckte der Dongding Oolong ähnlich wie der Muzha Tieguanyin meines Grossvaters. Stark fermentierte Note erinnert man an den reifen Früchte im Südtaiwan. Honigsüss und kaum adstringierend. Schwere Röstung schenkt den Tee Vielschichtigkeit und bietet Voraussetzung von mehreren Aufgüssen.

Als ich in diesem Frühling in Taiwan war, als das Militär-Manöver von unserem Nachbar tobte, besuchte ich meinem Lehrer. Es gibt nichts Besseres als gemeinsam Tee zu trinken, während die Welt laut schreit. Atong zeigte mir diesen schönen Hongshui Oolong aus Organic Sijichun von Mingjian, gemacht von seinem „verrückten“ Schüler, der als Ski Lehrer in Korea und Japan arbeitet und mit all seinem Verdienst, Tee widmet. „Ein schwerer Weg ist oft ein wichtiger Weg. Wenn man nicht ein bisschen verrückt ist, schafft man es nicht auf diesen Weg zu gehen.“ scherzte Atong. Ich fand, dass er sich selbst meinte.

Der feine Sijichun ist aus dem 2022 Winter. Bereits halbes Jahr alt. Fruchtig wie Steinfrucht – ein bisschen Lychee, ein bisschen Longgang und ein bisschen Pfirsich. Honigsüss, geschmeidig und vollmundig. Der Tee versetzt einen sofort auf einer Insel, wo Sonne scheint, Früchte reifen von sich allein und der frische Wind weht manchmal aus dem Osten.

Während ich den Tee beschreibe, fliegt mein Gedanke durch die Zeit Tunnel ins April. Durch meine Arbeit in Shui Tang bekommt mein Leben eine Chance, anders zu gestalten wie ich vorher gelebt habe. Aber wie lange möchte ich noch so weiter machen? Die Arbeit ist schwer. Man arbeitet mit sich selbst, mit Menschen, die mit Dir und zu Dir kommen und mit dem Geld, die eine Energie ist, die verstanden werden will. Eine schwere Arbeit, die einen Platz braucht, aber andere Dinge nicht verdrängen darf. Aber, bin ich bereit für eine neue Veränderung, für einen ganz anderen Ort oder für etwas ganz anders im Leben? Ja. Ich möchte bejahen können, wenn es so weit ist. Als ich in Hualian war, die Wellen aus dem Pazifik betrachtet, verstand ich, dass wir als Mensch nicht frei leben können wie ein Feder. Es gibt viele wichtige Dinge und wichtige Menschen in unserem Leben, die einfach etwas in uns wiegen. Die Frage ist nicht, sie wegzuwerfen, sondern einen Ort finden, um sie richtig zu platzieren. Ansonsten werden sie immer schwerer und so schwer, dass sie unsere Flügel drücken. Ich möchte noch fliegen können.

Das gleiche ist wie dieser Hongshui Oolong in meinem Herzen. Ihn mit Menschen zu teilen, damit wir ihn gemeinsam tragen, damit der Geschmack erinnert wird durch unsere Zunge. Das Weitertragen eines schweren Geschmacks ist eine schwere Aufgabe, die das Leben wieder Sinn gibt. In dem kommenden Oolong Seminar werden wir den Hongshui Oolong degustieren, mit dem Dongding Surprise, der nach diesem Prinzip produziert wird.

Vielleicht wird man mich fragen, was ist ein Hong Oolong? Und was ist mit der neuen Erfindung von Bai Oolong von Atong?

Königs-Teebaum aus Yibang-I

Neifei von dem Kugel Yibang Taishanghuang
Der 10. Aufguss
Yibang Taishanghuang

Dieser Baum heisst nicht Chawangshu, sondern Taishanghuang. Was bedeutet es? Chawangshu bedeutet, der Königsbaum, wahrscheinlich der älteste stärkeste Baum von dem Wald. Aber dieser Baum ist ca. 1700 Jahre alt. Er ist wohl der Vater des Königsbaums – so denken Menschen im chinesischen Kulturkreis. Also, man nennt ihn, den Baum des Vaters von König, Taishanghuang!

In letzem Frühling, am 21.03 wurde das Recht, den Baum zu pflücken online für drei Minuten ersteigert. Mindest Preis 1000000 RMB. Innerhalb drei Minuten ist das Recht für 2020000 von einem Mann aus Shanghai erhalten. Ca. 275990 Sfr.)

Am Ende war die Ernte für paar Hunderten Grams.

Da der Besitzer keinen Käufer fand, liess er den Tee zum Kugel rollen und verschenkt Teefreunde. Yu erhielt sechs Kugel. Er schenkte mir einen, ca. 7-8 Grams.

Ich wartete und wollte wissen, wer die Nase für so einen aussergewöhnlichen Tee hat. Wen rief der Tee zu Shui Tang? Am Ende war eine spezielle Zusammensetzung von Teefreunde. Der Teetisch war sehr voll. Alle waren berührt und beeindruckt von diesem Tee.

Ich bereite ihn zuerst mit Sun Chaos Yun-Jin Kanne. Qinghui-Duanni Kanne. Der Kugel löste sich erst ab den zweiten Aufguss auf. Der Tee war voller Frischen. Ich roch frischen Kräuter wie Thymian und Petersilie, Gemüse wie Senfgemüse und Pakchoi, und Heublumen. Solche reiche wilde kräuterische Gerüche war für mich sehr neu. Dazwischen doch ich Gräser. Aber es könnte auch ein leichter Fehler sein von zu kurzem Kochen. Trotzdem beeindruckte mich diese wilde energetische Geschmäcke, die ich zum ersten Mal richtig entdeckte. Neben dieser Wildheit spüre ich eine aussergewöhnliche Eleganz und Leichtigkeit. Der Aufguss ist so zart und frisch wie ein Kind, das mit seinen zarten Hände die Erde berühte. Andererseits spüre ich, wie meine Augen hell wurden und der Geist erweckt wurde. Mein Körper bekam einen „Dusche“ und steht aufrichtig.

Was für eine vielschichtige Erlebnisse?

Nach drei Aufgüsse bereitete ich ihn mit Sun Chaos Zini Kanne. Ich möchte wissen, wie er sich dort entfaltet. Die Zini Kanne verleiht den Tee eine Geschmeidigkeit und bodenständige Nuance. Der Tee erreichte seinen Höhepunkt in sechste und siebste Aufgüssen. Er verlor seine vegitare Note nicht, bekam aber mehr Breite und Tiefe. Seine kräftige Aromen gleitete stets sanft und unbeschwert in die Kehle.

Puer aus Yibang ist kennzeichnend für deine zarte anmutige Süße. Auch dieser Tee offenbart diese Seite. Und vieles MEHR!

Immer wieder fingen wir an zu schweigen. Paar Sekunde langes Schweigen kehrten immer wieder zurück. Ich dachte, man habe bestimmt vieles gutes getan, so dass man das Karma hat, diesen Tee zu trinken.

Nach dem Tee wollten wir nicht aufhören. Ich öffnete eine Fladen Mansong Gushu 2018. Der Mansong wirkt so zart und anmutig wie der Wind im Frühling meine Wange küssen würde. Er hat uns „beruhigt“ und den „elektrizierten“ Körper harmonisiert. Trotzdem konnte ich den Mansong nicht richtig widmen. Das Echo von Taishanghuang jodelte noch in mir. Nachdem die Freunde den Raum verlissen, liess ich mich“ ins Echo“ versinken. Die Stille kehrte zurück. Der Baum blieb.

(Hoffentlich gibt es 2023 wieder solche nicht verkaufsfähige Überraschung aus Yunnan!)

桑扁壺 Sang-Bian Hu

Sangbian Hu von Yin MIn 尹旻

Original Yixing Zhuni. 110 ml.

Yin Min Sang-Bian Hu

陌上柔桑破嫩芽,東鄰蠶種已生些。平岡細草鳴黃犢,斜日寒林點暮鴉。
山遠近,路橫斜,青旗沽酒有人家。城中桃李愁風雨,春在溪頭薺菜花。

辛棄疾 1181

Der Maulbeerbaum am Strassenrand bekommt bereits jungen Blätter. Manche Seidenraupen sind bereits ausgebrütet und geschlüpft. Die Abendsonne strahlt auf den Wald und zwischen den Bäumen pausiert ein Raben.

Manche Bergen liegen näher, mache ferner. Manche Wege sind gerade, während manche schräger. Wir können aber von der Weinstube eine Flasche Wein holen. Die Pfirsichblüte und Aprikoseblüte betrachten das Gewitter in der wechselhaften Jahreszeit als Qual, aber der entzückende Frühling entfaltet sich gerade in den wilden Kräuter am Bachufern. Gedicht von Xin, Qiji (1181)

Das Gedicht von Xin Qiji beschreibt das bäuerliche Leben im Frühling. Ein Ideal des chinesischen Intellektuellen. Das, was hier beschrieben wird, will die Yixing Kannemeister mit Sangbian Hu darstellen.

Sangbian Hu ist eine traditionelle Kanne-Form. Aus Ende Ming-Dynastie ist diese Form entstanden und seitdem bekannt. Eine traditionelle Form kann die Zeit überdauern, weil sie auf der praktischen Ebene funktioniert und sich auf der ästhetische Ebene stets erneuert, bewährt und weiter entwickelt werden kann. Am 21.12.2018 wurde die Sangbian Hu von Meister Gu, Jingzhou (Grossmeister von Wu, Dongyuan – Meister von Künstler Sun, Chao) in Jiangsu HeXin Herbst Auktion 江蘇和信秋季拍賣 für 6200000 Rmb (809602 €) verkauft.

Was bedeutet Sangbian?

Sang – heisst Maulbeerbaum. Ein Pflanzen für eine sehr wichtige Aktivität im Bauern-Leben Chinas – Seidenraupen-Zucht! Die Form von Bianhu – flache Kanne, ist entstanden aus dem Nomadenvolk Nordchinas. Ursprünglich war es ein Gefäß aus Leder, um Wasser oder Alkohol zu transportieren und lagern. Mansheng, ein Intellektuell aus der Qing Dynastie, hat 18 verschiedene Forme von Teekannen entworfen. Für Bian-Hu ließ er gerne das Gedicht auf der Kanne eingravieren: „Halte das fließende Wasser auf, um das Herz zu erfrischen“. Die andere bekannte Form von Bian-Hu ist Xubian-Hu. Ich finde leider keine genaue Erklärung von Sang-Bian. Möglicherweise bedeutet es eine Bian-Hu (flache Kanne Form) für ein Symbol für das ideale Bauern-Leben.

„Mit einer Schale Tee holt man die Luft aus der Natur, in einer Sangbian Hu entdeckt man die Landschaft!“ Dieses Gedicht beschreibt man oft über die Beziehung von Teeliebhaber zu Sangbian Hu. Diese Form ist ein Ausdruck von Liebe zum bäuerlichen Leben, das sich an den natürlichen Rhythmus richtet, darstellt. Ein Gefühl der chinesischen Intellektuellen, die nach dem Zugang zur Harmonie zwischen Menschen und Universum suchen.

Sangbian Hu, eine traditionellen Kannen-Form aus der Ming Dynastie. Bekannt für seine eher maskulinen Linien, die eine Harmonie von Kraft und Spannung ausdruckt. Yin Min gestaltet ihre Sangbian Hu allerdings mit einer Prise Humor und femininen Geschmeidigkeit, so dass ihre Kanne trotz der kraftvollen Linien ein Hauch von Anmut und Dynamik ausstrahlt. Durch die gerade Schnabel und ein breiter Körper von vorderen Teil wirkt sie spontan, vorwärts orientierend und geradelinig. Ein Nicht-Mitläufer und zugleich ein Optimist.

Somit hat die Sangbian Hu von Yin Min ein neues Gesicht von einer sehr traditionellen Form. Ihre Gestaltung verleiht dem alten Ausdruck neues Leben und Modernität.

Yixing Kannenmeister suchen stets einen Weg zwischen der Tradition und der Modernität. Das ist wohl auch der Grund, weshalb Yixing Kunst bis heute allen Teeliebhaber begeistert! Yin Min gehört zur traditionellen Yixing Kannenmeister Schule „Wu Dongyuan“, die Tradition als Chance und Vorbild versteht, um die Yixing Kunst im modernen Leben Wurzel zu schlagen. Die Schüler müssen die Formen beherrschen und sie mit Herzen zu interpretieren.

Friedenstee-Konzert

Seit paar Wochen üben wir fleißig Gongfu Cha für das Konzert am 19.03.2023!

Viele kreative ästhetische Teetische sind bereits zu sehen!

Leo sagte, Frieden sei wie in dunklem Ozean, das Herz wird gesteuert an eine Funken, die fest an Frieden glaubt. Man muss durch Wellen und Winde durch… wie ein Schiff.
Von Sabines Teetisch sehe ich ein Reichtum von Diversität! Dieses Reichtum in dem schönen Teegarten sichert den Frieden, auch wenn die Wahrheiten oder Fakten überlappen und Teilnehmer unterschiedlich sind. Klares ruhiges Atmosphäre versetzt uns zum wahren Glück.
Javorkas Angebot für den Frieden. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Ansichten werden eingeladen zwischen Himmel und Erde. Am Berg und am See trinken wir eine Schale Tee, nur für den Tee. Ohne Kalkül ohne Fokussierung kehrt der Frieden von sich alleine zurück!

https://www.shuitang.ch/products/die-klaenge-der-tanzenden-teeblaetter-friedenstee-konzert-am-19-03-2023-um-11-uhr

Ich freue mich auf Euch!

Mit Buddha Tee trinken

Jeong Kwan ist in Zürich.

https://www.gaultmillau.ch/starchefs/netflix-nonne-kocht-meditiert-zurich

Bekannt durch ihre Tempelküche und Netflix. Ich habe noch keine Sendung von ihr angeschaut. Ursula war beim Schaufenster gestalten und plötzlich war sie so aufgeregt. Sie sei ihr Fan!

Sie kam mit einer Gefolgschaft! Plötzlich fühlte ich mich wie vor einer „Invasion“! Ich lief in dem hinteren Raum und arbeitete. Ich dachte, also Schau, Schau, Schaulustige!

Auf einmal geschieht etwas. Ich spüre einen Fluss durch Shui Tang! Sie fing an, nach Tee zu fragen, zu kaufen und zu sprechen. Die Übersetzerin war beschäftigt. Wir lächelten uns an. Auf einmal glaubte ich, dass Worte überflüssig sind.

Ich beobachte dass es eine Qulle sprudelnd in Shui Tang lebt. Alles ist in Bewegung, in Entwicklung und im Werden! Ich habe selten so etwas erlebt!

Sie liebt Puer! Sie liebt Alishan Oolong! Sie sagte, Koreanische Mönche und Nonnen schätzen Tee! Vor allem Sheng Puer! Wir verabredeten uns gestern um heute zusammen Tee zu trinken.

Heute kamen sie und nur die Übersetzerin. Sie liebt Daxueshan Yesheng Gushu Puer. Sie war sichtlich berührt. wir tranken noch den Puer aus 70er Jahren – Brücke zur Vergangenheit. Plötzlich war es nur Stille und Frieden.

Man begegnet sich an einer Kreuzung. Nach dieser Kreuzung wird man wohl nie wiedersehen. Ich schenkte ihr eine große Fladen Daxueshan Yesheng Gushu Puer vom 2022, Corona Edition II – Verwandlung. Die Menschen gehen wieder auseinander, der Tee verbindet und der Geschmack bleibt.

Jeong Kwan mit ihrer Übersetzerin

Youhua Oolong

Im Mai sagte Atong mir dass er einen seltenen guten Youhua Oolong in Hualien gefunden hat!

Was ist denn eigentlich ein Youhua Oolong? Warum ist er rar?
In Taiwan wachsen viele Pamelo Bäumen. Im frühen Frühling blühen die Pflanzen für ca. zwei Wochen. Damit die Bäumen gute Früchte tragen, werden die Blüten selektiert. Die angenommenen Blüten sind das beste Material, Tee zu verfeinern.
Eine Lebensphilosophie, der alle Güter nicht als Abfall betrachtet und den Sinn des Seins erkennt. Einen Kreislauf zu fördern, der aus dem Nutzlosen zur Kostbarkeit verwandelt.


In der traditionellen chinesischen Medizin wurde Pameloblüte (Youhua柚花)beschrieben als ein ausgezeichnetes Mittel, um gestaute Lebensenergie zu bewegen, Schleim im Hals zu lösen und Blockade im Mitte zu befreien. Er wirkt schmerzlindernd und harmonisierend. Von Pamelo-Blüte bedufteter Tee ist eine geschätzte kulinarische Köstlichkeit und ein Kulturgut alter Tradition.
Hualien liegt südöstlich Taiwans. Dort sind die Teepflanzen im März pflückreif. Frische Pameloblüte werden mit frisch hergestellten Oolong, der in Hualien meistens aus beliebten Cultivar Jinxuan ist, zusammen im niedrigen Temperatur schonend getrocknet. Die Blüten müssen um die Mittagszeit gepflückt werden. Eins zu eins, Schicht zu Schicht im 75 grade acht Stunde lange fertiggestellt. Am Ende des Prozesses werden die Blüten rausgenommen. Nur der von Duft gewickelte Tee bleibt.

Pamelo Blüten

Man könnte diesen Tee im warmen Tage im kalten Wasser zubereiten. 4g zu 600 ml kaltem Wasser. Drei Stunde im Kühlschrank stehenlassen. Die Teeblätter rausnehmen. Der duftende kalte Tee ist genussbereit.
Oder 4g im sprudelnden heißen 500ml Wasser fünf Minuten stehenlassen.
Oder mit traditionellen chinesischen Gaiwan oder Gongfucha stilecht genießen.

Ich bin unter Pamelo Bäumen aufgewachsen. Die Zitrusfrüchte haben weiße kleinen Blüten. Sie duften nach Zitrus, süß und langhaltend. In der Nacht schmeckt man ihn besonders stark. Youhua Oolong Jinxuan schmeckt harmonisch, Tee und Blüten haben den „gleichen“ Geschmack.

Youhua Oolong Jinxuan ist einmalig. Er ist rar, weil die Pamelo Bäumen nur einmal im Jahr blühen. Es gibt nur begrenzte Menge von Blüten, weil sie nicht aus der Züchtung kommen. Nur wenn das Universum mitmacht, gibt es die Blüten, die man Tee verfeinern können.

Felsen, Felsentee und Teemenschen

Wie würde ein Teetisch aussehen von Menschen, die sich durch Felsentee verbunden werden?

Markus probierte es! Ein Felsentee in Sun Chaos Yixing Kanne war voller Harmonie! Samtig wie Samt im Gaumen und prächtige Felsen ohne streng und kantig zu wirken!

Wir tranken Felsentee „Dahongpao Yünüfeng 2022“ ( Yünüfeng kann man auch – Jungfrau – Yünü; Feng – Joch – also Jungfraujoch übersetzen)

Sommer, Garten und Tee

Der blaue Himmel an der Spiegelgasse
Wir trinken hier Lishan Qingxin Oolong 2015!
Der Garten in den Teeraum hinein zu bringen
Wir trinken hier Huangjingui Guifei 2010 aus Atongs Garten!
Wir trinken hier Felsentee Rougui Matouyan 2022!

Wie findest Du es?

Porzellan Gaiwan

Simon fragte mich, wie ich das Gaiwan finde. Ich sehe ein Gaiwan mit einem eher westlichen Design und voll bemalt auf der Oberfläche.

Die Form finde ich schön. Auch das Emblem ist okay. Trotzdem zeigt die Art wie die Oberfläche voll bemalt wird, ein triviales Bild von „westlichen“ Geschmack. Man trinkt Tee, man benutzt die Teekanne und Teatoys – man vereinnahmt die Kultur des Tees als Lifestyle, anstatt die Teekultur so wie sie ist, zu verstehen und zu leben.

Heute kam auch eine Kundin, die zu ihrer Begleiterin sagte, dass sie die chinesische Teezeremonie macht. Zu mir sagte sie, dass sie keine Ahnung hat, fragte allerdings keine Details zur Haltung von Gongfucha, sondern eher funktionale Hinweise von Gewicht und wie oft man einen Lishan aufgießen kann. Sie wollte für ein Hochzeitspaar Gongfucha zelebrieren.

Nach ihrem Besuch, fragte ich Simon und mich selbst, ob und wie oft wir das Gefühl haben, an eine Schwelle zu sein, weiter zu gehen, aber doch einen Rückzieher unternehmen.

Selbstverständlich kann jeder in einer demokratischen Gesellschaft Tee so machen, wie er es will. Das ist sein Recht.

Es ist Schade, dass man einen Gongfucha macht, um sich zu kokettieren. Gongfucha kann Dir mehr schenken, wenn Du Dich auf ihn einlässt.

Einmal zeigte ich Lijiao von einer Gongfucha Kanne aus Europa. Sie lachte und sagte, „oh, wie süß.“ Sie meinte eigentlich komisch. Warum sieht eine Gongfucha Teekanne von einem europäischen Handwerker „süß oder komisch“ aus? Weil die Form zwar ähnlich aussieht, aber der Geist einer Gongfucha Kanne nicht verstanden wird. Der Handwerker im Europa ahmt nach, so wie das Gaiwan. Die Form ist richtig. Aber der Geist stimmt nicht. So wirkt das Gaiwan als eine Einheit komisch. Die Ästhetik des Tees ist nicht voll bemalt auf der Oberfläche, sondern die meiste Oberfläche ist leer. (Darum wirkt ein Teetier merkwürdig auf dem Teetisch.)

Umgekehrt würde das Design in einem Mug vollkommen einstimmig. Und ein Teetier bei einem Show in YouTube vollkommen in Ordnung. Nur nicht an einem Teetisch, wo der Tee im Vordergrund steht.

Gegen Ende des Tages besuchte Shui Tang ein Engländer, der mitteilte, dass er den Laden erstmal allein schauen will. Nach paar Minuten stand er hilflos vor unserem Schrank, wo Buddha sitzt. Er sagte mir, er habe die Tasse vor Buddha bewegte und wusste nicht, dass die Tasse vom Wasser gefüllt war. Das Wasser lief auf dem Schrank über. Ich sagte ihm, „You Should Not do that! You should not touch everything in Front of Buddha,“ Ich holte Haushaltspapier und gab ihm. Er sollte das putzen. Er nahm das Papier, putzte sorgfältig und entschuldigte sich. „Now you lern really about tea.“

Buddha sitzt immer im Hintergrund und beobachtet… so wie unsere Buddha-Natur. Immer präsent.

Manzhi Gushu Puer 莽枝古樹普洱茶

Es wurde erzählt, dass der beühmte Zhuge Kongming (181–234) im Jahr 225 in Yunnan Krieg führte und sich dabei in Mangzhi und Gedeng aufhielt. In Gedeng soll er seinen Steigbügel vergraben haben, in Manzhuan habe er Ziegel aus Eisen vergraben, und in Mangzhi habe er Kupfer in der Erde versteckt. Darum heißt die Region Mangzhi (Mang bedeutet Kupfer). Zhuge wird im Gebiet von Mengla von vielen ethnischen Gruppen verehrt und als Vater des Tees bezeichnet. Von ihm heisst es, er habe die Samen von Teepflanzen nach Yunnan gebracht und den Menschen dort das Wissen über Tee vermittelt. Darum gibt es einen Kongming-Shan.

Während der Yuan- und Qing-Dynastie herrschte hier Frieden und Üppigkeit. Die Pferde der Händler trampelten einen richtiggehenden Tee-Weg in die Berge, die man heute noch sehen kann. Zu der Zeit gab es hier so etwas eine Völkerwanderung, und die Interreligiosität gehörte zum Alltag. Dieser Schmelztiegel der Völker erblühte in Reichtum, was auch Konflikte mit sich brachte. Im 19. Jahrhundert brachen ethnische Unruhen aus, und es kam zu militärischen Auseinandersetzungen. Die Moschee, die Strassen und der Tempel verschwanden aus der Erinnerung. In den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts war der Tee von Mangzhi schlicht vergessen. Erst in den 80er Jahren fingen die Nachkommen wieder an, in den verlassenen Wäldern nach alten Teepflanzen zu suchen und deren Blätter zu pflücken. Heute wachsen Teepflanzen vermischt mit anderen Pflanzen, Assamica und Sinensis stehen nebeneinander. Niemand kümmert sich um sie, sie haben Raum und Zeit, sich zu entfalten.

Als ich diesen Tee in der Ruhe trank, als ich in diesen Tagen während dieser Krieg auf dem Boden Europas tobt, habe ich das Gefühl, dass dieser Tee mir Geschichte von seinem Heimat erzählt. Er ist so schön wie die Alprosen zwischen den Felsen zwischen dem Wanderweg im Hochalpin. Schön, aber rau zugleich. Ich umarme seine Härte und bewundere die Schönheit, die zwischen den Felsen in der Kälte blühen will!

Oder ein einsamer Orchidee, der am Felsenran neben dem Pinie wachsen, wird begleitet von der Sonne und dem Mond.

Simon hat den Tee bildlich wunderbar wiedergeben.