Archiv der Kategorie: Ursprung des Tees

Tee bei den Schweizer Familie 

Ich komme mit der Technik nicht so gut aus, so dass ich hier über FB von Shui Tang posten muss. Vielleicht ist es auch gut, man kann die FB Seite von Shui Tang kennenlernen!

http://www.shuitang.ch/blogs/news/eine-tasse-voller-genuss-expertin-meng-lin-chou-fuhrt-ein-in-die-welt-des-tees

Diese Seiten führen Miriam Fischer. Dank ihr!

Und hoffentlich kommt der Tee tatsächlich bei den Schweizer Familien an!

回紋 Hui Wen Muster und 功夫茶 Gongfu Cha

Anschließend zu gestrigem Beitrag.

Nach dem Besuch von der Mei Yin Tang Ausstellung bekam ich eine Idee mit einem Besuch dieser Ausstellung unseren Gongfu Cha III zu starten.

Wir haben in den zwei Gongfu Cha Kurse Schritt für Schritt ein Fundament aufgebaut, viele Teatoys zu verwenden und Brücke von einer Handlung zu einer anderen aufgebaut. Wir lernen immer mehr von der Bedeutung des Muster und die Verbundenheit zwischen Tee und Universum. Ein Fenster zu einer Teewelt ist geöffnet. Mit Gongfu Cha III möchte ich einen Garten des Tees visuell mit Teefreunde gestalten. Ein Garten, der zur einer Landschaft ausstrahlt.

In diesem Garten gestalten wir die Wiese vielleicht mit Stoff, vielleicht mit Holzbrett oder vielleicht mit NICHTS. Die Blumen holen wir mit Teatoys in den Garten, den Wind symbolisieren wir mit Geräusch des Wassers und unsere Aussage überlassen wir dem Muster. Es wird abstrakter, spannender und richtig kreativ. Das heißt nicht, dass everything goes, sondern genau überlegen, was wir tun. Denn genau das, was wir tun, widerspiegelt unser Wesen. Dort brauchen wir eine starke Verbindung zu unserem Wurzel und Besinnung mit dem Ursprung des Tees.

Tee kann nur konkret werden, durch Einreichen von Gefäßen. Gongfu Cha besteht aus von Gefäßen zu Gefäßen. Diese Gefäße – sei es schön, sei es gewöhnlich, werden verbunden durch Wasser von Teeblätter. Einen guten Brücke zwischen das Einreichen aufzubauen und zu erlernen, verwandelt sich zur Eleganz und Ausdruckskraft der Handlung. Die äußerliche Handlung gleich eine äußerliche Reise ins Reich des Tees durch Gefäße, wird aber eine Umkehrung stattfinden ins inneren Leben. Aus dem Erkenntnis des Innenschau schreiten wir wieder in die Realität.

Genau dieser Prozess wird abgebildet in dem Muster 回 Hui, das auch auch Donner Muster 雷紋 eingeordnet wird und ursprünglich Zentrum des Wasserwellen 漩渦 darstellt. Sie sind abgebildet in uralten 青銅器 Bronzen Gefäßen, die von höchst heiliger Bedeutung sind, auch in dem Porzellan und Keramik 陶瓷 des Tees.

Ein Muster oder ein Symbol, des uns stets auf etwas aufmerksam macht. Zurück, zurück ins Zentrum – ins Herzen? In den Tee zurück?

Teeleute, die den Hang zum Minimalisieren des Tees auf das Wissen um zu sprechen, auf den Geschmack, um zu diskutieren, auf die Teatoys um zu kokettieren, können in diesem Symbol als eine Warnung erkennen: Zurück, zurück zu Dir selbst 回家. Sei Du selbst.

Natürlich ist es ein Genuss durch die besten Beispiele von Teatoys in der Ausstellung zu spazieren, von Ding Yao bis zu Jingdezhen, von Jun-Glasur zu Tian Mu. Zum Schluss können wir bei der chinesischen Malerei ahnen, was wir dann bei Gongfu Cha III erkennen und lernen können.

Das Seelenleben durch eine Schale Tee, der symbolisiert durch einem Kreis, der nach Innen kreist und wieder nach Aussen führt. Endlos.


  

回紋 Hui-Muster und 饕餮 Tao-Tie

Diese Reise entstanden aus einer Meditation am vergangenen Mittwoch. Ich bildete mir ein, ein merkwürdiges Symbol vor mir wahrzunehmen, das scheinbar aus Antik-Griechenland oder China stammt.

Ich verstehe die menschliche Seelenreise wie die Darstellung von christlichen Labyrinth, das uns zurück zum Gott führt. Man geht auf einem Kreis, der sich in ersten Moment an das Zentrum nährt und dem Herz erfreut. In nächsten Moment entfernt man sich wieder kreisend von Zentrum und das Herz schmerzt. So kreisen wir paar Male hin und her bis wir tatsächlich das Zentrum nähren und doch müssen wir es verlassen. Ein Labyrinth behält den Angekommenden nie. Es führt einem wieder hinaus in die Welt!

Diese endlosen Kreisen erlebe ich selbst in meinem Leben mit Tee.

Man sucht Lösung für das Leben und zieht sich zurück ins Innenschau. Man transformiert es in einem Akt von Umkehrung, wie wir im Gongfu Cha „Füllhorn“ üben. Die äußerlichen Schmerzen und Aggression werden zu inneren Kräfte und Erkenntnisse. Mit diesen Erkenntnisse kehrt man wieder zurück zum Leben.

Es war ein sonniger Morgen. Tim hat seine Matura bestanden und feierte. Ich kam aus dieser fröhlichen Gesellschaft und bekam eine Idee, Rietberg-Museum zu besuchen. Ungestört von vielen Besucher an so einem schönen Sonntag lief ich ahnungslos zur Meiyintang Ausstellung.

Genau beim Eingang stach ein Gefäß in meinen Augen.

Es war Gefäße aus Bronzen von heiligen Bedeutung vor 5 Jahrtausenden.

Es sind rituelle Gerätschaft 禮器, um Opfergabe zuzubereiten. Auf den uralten Gerätschaften vor paar Tausendjahren fand ich das Muster von der Endlosigkeit, was Donner und das Herz von Wellen symbolisieren sollen. Sie zeigen alle auf das Zentrum und sind endlos dargestellt. Dieses Donnermuster 雷紋 heißt ebenfalls 回 Hui-Muster. Hui bedeutet auf Chinesisch zurück, ursprünglich bedeutete das Zentrum von Wasserwellen.

Zurück. Wohin zurück?

Dieses Muster begleiten einem magischen Tierkopf, dessen Hörner genauso aussehen wie das Symbol in meiner Vision. In diesem Tier «饕餮 Tao Tie» sollte ein mythisches Wesen 神農 dargestellt werden, der Tee angeblich entdeckte. Es wurde beschrieben, dass er unter einem Baum Wasser kochte und in jenem Moment fielen paar Teeblätter hinein. So wurde Tee entdeckt.

Man kann sich so vorstellen: Vor paar Tausendjahren wurde ein heiliges Gefäss, dessen mystische Kraft durch den Kopf von Tao Tie ausgedruckt wird, über Feuer gekocht. In jenem Moment donnerte es, so wie das Ritual für Fruchtbarkeit im Frühling wünscht. Der Ostwind wehte unabsichtlich, während paar Blätter aus einem Busch fielen. Sie fielen absichtlich in das kochende heilige (schöne) Wasser.

Das war wohl, der erste Gongfu Cha in der Menschheit.

Tao Tie und Hui Wen

 

Ursprung des Tees

Wie ist der Mensch auf die Idee gekommen Tee zu trinken? Wer hat den Tee entdeckt? Chinesen sind zweilfelslos die Entdecker des Tees. In der Tee-Bibel „ Cha Jing“ beschrieb Lu Yu (733-804 n. Christus), dass der Tee durch Shennung (2737 v. Ch.) bekannt und durch Fürst Zhou Gong (1100 v. Christus) populär wurde. Shennung lebte nach der deutschen Zeitrechnung in der Neusteinzeit (2737 v. Ch.) und wurde in dem ersten Geschichtsbuch Chinas (206-24 v. Ch.) als ein besonderbarer Heiler beschrieben. Shennung war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die die Begabungen besass Kräuter für bestimmte Krankheiten zu finden und zu verwenden. Er heilte damit unzählige Menschen – ähnlich wie Hildegard von Bingen. Eines Tages kochte er ein Topf voller Wasser unter einem Teebaum. Plötzlich fielen Blätter ins Wasser. Er merkte, dass dieses Wasser anderes geworden ist als vorher und probierte es aus. Er fühlte sich gleich wach und leicht. Dieses leicht bitter süßliches Getränke wirkte entgiftend und erfrischend. Seitdem ist Tee das Lieblingsgetränk der Chinesen geworden.
Eine andere Geschichte erzählt, dass Shennung auch die besondere Fähigkeit besass, seinen Bauchinneres beobachten zu können. Er probierte überall Pflanzen aus und beobachtete selbst, wie sie in ihm wirken. Als er Teepflanzen ausprobierte, merkte er, dass der Tee in seinem Bauch hin und her schwimmt, als ob er seinen Bauch überprüfen würde. Er nannte diese Pflanzen „Cha“ – was auf chinesisch „Überprüfen“ bedeutet. Tee wurde seither als Heilpflanze geschätzt. In dem wichtigen Kräuterbuch „Bencao“ (655 n. Ch.) wird Tee auch bereits als Heilpflanze erwähnt, er soll „Lebenskraft spenden, die Konzentration begünstigen und den Lebenswillen erwecken.“ Er wirke kühlend auf den Körper und schmecke leicht bitter und süßlich,. Man fühle sich gleich nach dem Trinken erfrischt und wach. Das regelmäßige Trinken löse den Schleim und entschlacke den Körper. Er würde die Verdauung erleichtern und gestaute Energie (Qi) wieder zum Fliessen bringen. Seitdem loben verschiedene chinesische Literaten und Poeten die Heilwirkung des Tees. Bis zum 13. Jahrhundert wurde Tee in Fladenform gepresst, die ähnlich aussehen wie der heutige Pu Er – Fladen. Damals war Fujian (Provinz in Südchina) bereits ein berühmter Teeanbauort. Die spezielle Form den Tee zu pressen führt auf den langen Transportweg vom Anbaugebiet zum Kaiserhof zurück. Man hatte in dieser Zeit noch keine Schnellstrassen und keine moderne Verpackungstechnik und musste so mit Kutschen mühsam die Entfernungen überwinden. Der Tee musste so hergestellt werden, dass er transport- und lagerfähig wurde und ihm schlechte Witterung nichts anhaben konnte. Schon im 3. Jahrhundert beschreibt ein Literat Zhang Ji in seinem kuriosen Rezept, dass man ein Stück Teefladen abbricht, über dem Feuer röstet, dann weiter zerkleinert und anschließend in ein Prozellangefäß füllt, danach giesst man heißes Wasser über den Tee und fügt Ingwerwurzel, Lauchzwiebeln und Mandarinen hinzu. Dieses Getränk sei ein wunderbares Mittel gegen übermäßigen Alkoholkonsum und Müdigkeit. Der heutzutage erhältliche gepresste Pu Er – Fladen sowie auch der Tuo Cha stellen im wahrsten Sinn des Wortes noch die Originalität dar. Genau so hat man früher Tee verarbeitet, transportiert und getrunken. Im kulturellen und politischen Höhepunkt der Tang Dynastie (618-907 n. Ch.) wurde der Tee dann zu einer Modeerscheinung – genau so wie heute. Man prahlte gegenseitig damit, welch kostbaren Tee man besitze, folgte dem Trend und konsumierte die neuen und allerneusten Geschmackskreationen. Die gepressten Fladen wurden beispielsweise vor dem Kochen gemahlen und mit Gewürzen oder Kräuter versetzt. Den wirklichen Geschmack des Tees schmeckte man dann eigentlich nicht mehr. Dies hat Ähnlichkeit mit dem heute erhältlichen aromatischen Sortiment. Diese Modeerscheinung und die Art der Zubereitung herrschte in der chinesischen Oberklasse und war der Trendgeschmack, bis der Lu Yu (733-804 n. Ch.) in seinem Buch Cha Jing die ursprüngliche Kultur des Tees wieder zur Erinnerung gebracht hat. Lu Yu, ein Waisenkind, in einem Zenkloster aufgewachsen, kritisierte in seinem Buch die dekadente Art der Zubereitung. Er suchte in alten Schriften und fand heraus, dass man in früherer Zeit die Teeblätter einfach nur im Mund zerkaut oder mit Wasser gekocht hatte. Der eigentliche Geschmack des Tees war im Vordergrund. Der reine Duft des Tees war nicht verfremdet. Lu Yu setzt sich für diese traditionelle Art der Teezubereitung ein und sieht Tee trinken als eine geistige spirituelle Handlung. Sein Kampf gegen diese Modeerscheinung fand zuerst keine große Anhängerschaft. Erst viel später 11. Jahrhundert fand man zu seiner Empfehlung zurück. Sein Beitrag beeinflusst noch heute die Teezubereitung in China und Japan. Nämlich die Reinheit des Tees zum Ausdruck zu bringen. Teetrinken war ein Phänomen geworden. Auch heute noch gilt in den Klöstern das Teetrinken als geistige Übung der Mönche. Da China das kulturelle Mutterland für Ostasien war, kamen unzählige Austauschstudenten darunter hauptsächlich buddhistische Mönche aus Korea und Japan. Sie lernten im Kloster die Herstellungs- und Zubereitungsmethode des Tees kennen und brachten sie nach Hause. Dadurch ist die berühmte Teezeremonie entstanden und wird heute als Wahrzeichen der japanischen Hochkultur gekennzeichnet. Der erste, der chinesischer Tee nach Europa brachte war ein portugiesische Priester Gasper da Cruz. Nach seiner Heimkehr nach Portugal (1560) schrieb er das erst Teebuch in Europa. Die portugiesische Prinzessin, die den englischen König Karl II heiratete (1662) machte den Tee europaweit salonfähig. Ihre Teestunde prägt bis heute die Freizeitbeschäftigung vieler Menschen ununterbrochen. Tee ist als Freizeitbeschäftigung und als Afternoontee eine Kulturtradition geworden und hat eine eigenständige Wurzel in den europäischen Boden eingeschlagen.
Die Frage, was für Tee trinken die Chinesen? Wie gestalteten sie ihre Teestunde früher und wie heute? Freuen Sie sich auf die nächsten Serien von „Tee erleben mit allen Sinnen“! Sie werden ausführlich erfahren, wie der Tee in China mit allen Sinne erlebt wird.