Archiv der Kategorie: Chinesischer roter Tee – Schwarztee

Wie ein Biss in einen Pfirsich im Göttin des Westens

Es wurde erzählt, dass der Göttin des Westens (西王母 Xi-Wang-Mu) viele Pfrischbäume besitzen. In der taoistischen Kanonen besitzen solche Pfirsiche besondere Kräfte. Sie gedeihen nur alle 3000 Jahren. Für Sterblichen verlängern sie mein Leben und helfen mir zu Gottheit zu verwandeln, wenn der Körper immer leichter werden kann. Für Unsterblichen helfen sie ihre aussernatürliche Kräfte zu upgraden.

Ich habe einen vielschichtigen Beruf. Verkäuferin, Geschäftsführerin und Lehrerin. Viel zu schreiben, viel zu planen und viel zu entscheiden. Keine Pause und keine Ferien. Seit langer Zeit belüge ich mich, dass man mit eine kurze Pause von 3-4 Tagen sich erholen kann. Es ist ein wahrer Selbstbetrug. Ein Sterblicher braucht einige Tagen um runter zu kommen und dann sich auszuruhen und dann vielleicht wieder bereit aufzubrechen. So schleppe ich mein Müdigkeit vom Monat zu Monat, von Hier zu Dort und von der Nacht in den Tag.

Was kann man dagegen tun? Ich wünsche mir einen Pfirsich von Göttin des Westens!

Als ich den aussergewöhnlichen 桐木關野生老欉 Tongmuguan Yesheng Laocong trank, hatte ich wirklich das Gefühl, einen Biss in so einen Pfirsich zu erleben. Duftende Blumen wie aus der Nacht. Feine Textur wie ein flacher weisser Pfirsich. Und der Stich auf der Zunge wie ein Stein, der aus dem Wolken runter gekommen ist! Überraschend, schicksalhaft und erweckend!

Tongmuguan ist ein Pass in Wuyishan. Die Heimat von Zhengshan Xiaozhong. Früher war der Ort von militärischer Bedeutung. Heute ist das Region als „Reich von Insekten“, „Königsreich von Schlangen“ und „Paradies von Vögeln“ bezeichnet. Die Teepflanzen wachsen in der Vergessenheit im üppigen Wald. Seit mehr als 30 Jahren wanderten junge Menschen an die Küste, um den Wohlstand zu verdienen. Tee-Produktion – wie mein Spion in Hunan erzählt, ist eine schmutzige Arbeit. Er sagte, niemand weiss, wie lange wir noch geniessen können! Aber hilft die Inflation vielleicht den enttäuschten jungen Menschen wieder zurück ins Heimat.

Tongmuguan Teebuschen

Jedenfalls wachsen die Teepflanzen aus Samen im vergessenen Wald. Ab und zu werden sie gepflückt. Sie geben ab und zu ihre wertvolle Blätter ab, somit gewinnen sie wieder an Schwung des Lebens. Ansonsten ruhen die Teepflanzen in der Natur, so lange wie der Mond und die Sonne – ohne einen Biss in dem Pfirsich.

Nun verstehe ich allmählich, was der Pfirsich von Göttin des Westens sein kann. Sie sind Synonyme von Ruhe, Wachsen und „rechtzeitigem“ oder „richtiges“ geben. Wie die alten Teepflanzen in Tongmuguan.

Degustation von außergewöhnlichen Hongcha ( Schwarzer Tee)

Durch eine langjährige Beziehung zu meinen Lieferanten entsteht langsam ein Verständnis über gegenseitige „Teeliebhaberei“. Sie wissen, was ich schätze. Ich schätze nicht den teuersten Tee, sondern Tee von Nachhaltigkeit. Am besten kommt der Tee aus einem Ort, wo er schon „immer“ war. Ausgesät, aufgewachsen und in Ruhe gelassen, ohne unnötiges Tun von Menschen. Ohne Bewässerung, ohne Zugabe von Dünnen und nur 1-2 male im Jahr gepflückt. Ein gesundes Kreislauf, in dem Pflanzen, Erde und Menschen im Einklang stehen.

Simon wollte mehr lernen. An diesen heißen Tag ist der Shui Tang ein kühler, friedlicher und gelassener Ort. So degustieren wir unglaubliche Schätze, die meine „Spionen“ mir jetzt zusammengesucht haben, sagenhafter Felsentee, der nur große Augen und Aufruf erzeugen – ich Berichte später. Auch die Hongcha Sammlungen sind beeindruckend! Ein Hongcha mit 岩韻 Yan-Yun, Felsen Geschmack! Aus Passhöhe 桐木關Tongmuguan, allein gelassen für mehrere Jahrzehnte – der Bauer sagte, über 100 Jahre!

„Atemberaubende“ Hongcha Degustation!

Ich roch elegante Orchideen in diesem Hongcha! Blumig duftend, langhaltend im Mind. 岩韻 Felsen-Note markiert die Stärke, gibt den Würz und beflügelt den aromatischen fruchtigen Aufguss! Ein Muss!

Auch der seltener Shuixian Hongcha aus Süd-Fujian, von einem verwilderten Teegarten, dessen Bauer zu alt, Kinder arbeiten in der Stadt und kümmern sich nur bei der Ernte. Man erntet so viel wie es gibt. So ein zarter fruchtiger Tee, der nach weißen Pfrisich duftet und einen aromatischen Aufguss schmeckt. Man fühlt sich danach federleicht wie ein Schmetterling, der in einem Pfrisichblüte- Trank angezogen wird und Walzer tanzt.

Und ein wilder noch Unbekannter Hongcha, der nach reifen gelben Pfirsichen duftet, beeindruckt einen auch wenn der Tee kalt ist. Fruchtig süß, nicht so feenhaft wie der Shuixian Hongcha, sondern voller femininen Power und Charme, wie ein südländische Schönheit. Unverwechselbar.

Und der Zijuan 紫娟 Hongcha, aus Zijuan Cultivar. Bis heute habe ich keinen interessanten Zijuan Hongcha getrunken. Dieser überzeugt mit dezenten Zitrus Note und seinem Duft von Schale eines Buddhas Hand!

Cultivar Zijuan 紫娟 (Purpur)

Shui Tang Frühlingsselektion 2020

Frühlingsselektion 2020 | Spring Selection 2020

Und zwei neue schöne Oolongs!

Lishan Dongpian

Alishan Gaoshan Tanbei Ooong

Pu Er oder?

Dieses Bild zeigt uns, was man heute in Yunnan aus Taidi Cha alles machen kann.

Taidi Cha, der Pu Er Tee aus der Plantage. Ein Tee, der rund ums Jahr gepflückt wird. Ein Tee, der Menge ausmacht, anstatt Qualität. Die Teepflanzen sind gestresst, die Erde ausgelaugt und der Tee hat keine Identität. Das macht nicht. Die Pflanzen können ausgetauscht werden, wenn sie sterben oder nicht mehr produktiv sind. Die Erde kann man dünnen. Der Tee kann man mit Zertifikat aufpeppen.

Man kann ihn zu Yinzhen Baihao herstellen, zu grünem Mao Jian, zu roten Dian Hong!

Alles, was Du denken kannst.

Und sie sind alles BIO.

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Der Trend von schwarzen Tees in Taiwan

Mein Lehrer Atong ist der „Andere“ in der Teewelt Taiwans.

Er ist bekannt für seine scharfsinnige unverpackte Rhetorik und schafft viele Anfeindung. Trotz Feindschaft geniesst dieser Andere im Mainstream Teewelt doch ein hohes Ansehen, weil er grosses fundamentales Wissen verfügt und seine Kritik oft ins Schwarze trifft.  

In diesem Sommer hat er mit seinem Schüler einen Artikel in offiziellem Blatt des Verbands veröfflicht, darin übt er scharfe Kritik an den Trend der Schwarztee Produktion im Anbaugebiet von Xiao Ye Zhong ( Gattung von kleinen Blatt von camelia Sinnesis). 

Für Atong ist die richtig Frequenz der Ernte bei solchen Camelia Pflanzen nur 1-2 Male im Jahr. Mehr als zweimal wird die Pflanzen zu stark ausgebeutet und verringert die Lebensdauer. Die Pflanzen bilden viele knospe um sich zur Fortpflanzung vorzubereiten. Die schwächeren Pflanzen schaffen es nicht einmal zu blühen, sondern warten auf Tod. 

Im Moment wird in Taiwan plädiert die Sommerernte zum schwarzen Tee zu produzieren. Die meisten Produktion ist nicht richtig fermentiert, ist ein Produkt zwischen Oolong und schwarzen Tee. Atong regt sich fürchterlich auf, falsche Ernte zum falschen Tee herzustellen.

Er sagte, in Wudong bei Chaozhou wird der Shuixian Dancong nur einmal im Jahr gepflückt und die Pflanzen können über Hunderjahre alt werden! Warum sollen wir die Pflanzen ausbeuten, anstatt sie zu schonen? Ein alter Teepflanzen hat aussergewöhnliche Aroma wenn man ihn richtig herstellet!

Der Rougui Hong Cha und der erstmalige Shuixian Hong Cha von seinem Familiegarten ist ein einmaliger Produkt. Die Pflanzen wachsen sehr gut, so dass es ein Korrektur Schnitt braucht und verträgt. Daraus hat er zum schwarzen Tee machen lassen. Der Rougui Hong Cha gibt es nicht mehr. Das ist im Moment die letzte Möglichkeit in unserer Selektion in Shui Tang.

Als Nachfolger testeten wir gerade den Baiye Dancong Shui Xian, dessen Ernte aus der ebenfalls wegen gutem Wachstum eine korrekturschnitt brauchte. Wieder einmalig.

Der Tee, den wir testeten, war ein Mao Cha, noch nicht fertig gestellter Tee. Die unverwechselbare Pfirsichnote kam richtig zur Sprache! Das typische Süsse von einem gut fermentierten schwarzen Tee bleibt im Mund nachhaltig. Ich bin gespannt auf den fertigen Shuixian Hong Cha aus Mingjian Taiwan!

  

 

Wilder schwarzer Tee aus Da Xue Shan 大雪山

Aus dem 3000 Meter über den Meeresspiegel entsteht dieser eleganter aromatischer schwarzer Tee. Auch wenn er genetisch wild ist, zeigt uns der Geschmack von einer kultivierte Schönheit von floraler und frischer Figur.

Sehr hoher und dicker Stamm verrät uns das hohe Alter des Baumes und die trockenen Grass erzählt uns von frühen Frühlingsstimmung. Eisenhaltige Erde prägt den mineralischen Geschmack. Die erste Sendung in Shui Tang ist bereits ausverkauft. Wir warten sehnsüchtig nach der vollständigen Ankunft!

Bitte, lieber pöstler, kommen Sie, bitte!

  
    
 

Der Dianhong

Ich leide unter Jetleg.
Gegen 15 Uhr war ich erst bei Atong.
Atong, unser Teelehrer erzählte mir von einem Schwiegersohn Taiwans, der gegen Mittag kam und eine kleine Tüte von Dianghong brachte. Ein junger Deutschen sagte er. Ich weiß nicht wer es war.
Dieser Dianhong haben wir gleich desgustiert. Dieser Tee ist nicht mehr ganz frisch und zu feucht. Aber man erkennt an ihn den typischen Charakter des roten Tees und Dianhongs – anders als viele andere trendy Dianhong oder Ganz teueren roten Tee!

Wie im Früchtegarten der Großmutter

In dem Garten meiner Großmutter Süden Taiwans reifen Bananas, Magos, Ananas, Guaven und Pamelos. In der schönsten Zeit unserer Kindheit – meine Schwester und ich, verbrachten wir in diesem sonnigen Land. Ich lernte Blumen zu binden und Hexentrank mit den gesammelten Kräuter herzustellen, Hüne zu ärgern und Frosch zu jaggen. Nur dort duften wir mit anderen Kinder spielen, anders als in Taipei, wo wir nur mit Büchern gestopft waren.

Meine Großmutter war Alleinerziehende. Tapfer, hart und stark blieb sie in meiner Erinnerung. Sie verteidigte das Grundstück in einer sehr hungrigen Zeit und verzeunte das Grundstück nicht, denn viele Nachbaren durch ihren Garten täglich passierten. Ich kann mich noch recht gut erinnern, als sie uns sagte, „Niemals versperren wir den Weg des anderen.“ Eine sehr einfache Weisheit, die eine einfache Frau ihr Leben lang praktzierte. Als sie starb, war ich kaum traurig. Überall im Haus und im Garten wurde mit knalligem Rot geschmückt. Es gäbe etwas zu feiern…

Mein Großonkel verspielte das ganze Grundstück und starb sehr rasch danach. Aus diesem Früchtegarten sind 20 Reihenhäuser entstanden. Zwei davon seien Geisterhäuser. Niemand schaffte dort unbeschädigt zu verweilen.

Seit mehr als 10 Jahren besuchte ich diesen Ort nicht mehr. Als ich letztes Mal da war, war ich nicht allein. Ich roch die frisch blühenden Pamelo-Blüte im Februar und fand kaum Früchte. Die Zeiten haben sich geändert. Das Land wurde zum Spekulationsmittel und die Gesichter der Menschen wechselten. Eine traurige Ahnung überwältigte mich und ich beschloss all diese Bilder für immer auf das Speicher zu legen.

Sehr viele Menschen fragten mich nach dem Qimen Hongcha. Ein berühmter Schwarztee, der einst von Twinning mit Ceylon zusmman mischte und als Englisch Breakfast vermarktet wird. Ein einfacher Tee, der selten auffällt und nie abstossend wirkt. Ich fand diesen Tee charakterlos und viel zu einfach. Als er in letzten zehn Jahren auf dem Teemakrt Chinas zum Spekulationsmittel wurde, fand er bei mir noch weniger Gefallen.

Ich liebe Dianhong. Am liebsten Hongyu. Ach, ein Qimen, wie langweilig? Langweilig war auch der gefällige Duft und einfallsarme Aroma…

Dieses Jahr, in dem die meisten Tees problematisch wurden, bekam ich einen Qimen von Luo zu degustieren. Er sagte, er sei vernüpftig und einfach. Das arrogante Ich erwiderte ihn, „Weiß Du, Vernüpftig ist nicht genug.“ Mit einer gepflegten Distanz und dem gewollten Abstand goss ich nicht besonders erfreut diesen Tee auf. Es war sonnig warm. Die Zürcher waren meistens am See. Zuerst wärmte ich die Gaiwan auf. Dann paar Blätter hinein, Deckel zu. Nach paar Sekunde entdeckte ich die reifen Früchtegarten in der Tasse, als der warme süsse Duft in meine Nase aufstieg. Was roch ich? Bananas, Mango, Guaven, Pflaumen… Ich sah meine Großmutter, die ihre Füchte sortierte. Mein Onkel, der nur einen Arm hatte, lächelte mir mit einem reifen roten Mango. Meine Schwester fing an zu weinen, weil sie an dem Tag des Rückkehr nach Taipei dachte. Und ich – versteckte mich hinter dem großen Pamelo-Baum und träumte.

Ein toter Tee

(Anluss an dem vorherigen Beitrag)

Er sagte mir, dass Herzen von meisten Menschen in diesem Bergland total versteinert sind. Sie können nicht mehr weinen.

Ich antwortete, weil die Tränen salzig sind. Wir vertragen es nicht, wenn wir etwas an uns selbst schmecken können… Wenn wir nicht einmal riechen dürfen!

Salzig ist auch unser Blut. Wenn unser Blut mit Sauerstoff in Berührung kommt, wird es rot.

Mich berühren immer Männer (und Menschen), die weinen können. Mein Bruder weint vor uns, wenn es ihm schlecht geht. Mein Vater weint, als sein geliebte Partie die Wahl verlor. Und er weint, wenn ich das Flugzeug nach Europa einsteige. Auch wenn ich wußte, dass seine Welt und meine Welt nicht immer die gleiche ist – das Herz meines Vaters war so nah.

Was ist dann, wenn man nicht mehr weinen kann? Wie muss man denn kontrollieren, dass die Tränen nicht runterfallen und das Herz nicht berührt wird? Wie muss man denn das eigene und das andere Leben kontrollieren, so dass alles genau so wie planmässig läuft, ohne Panne?

Die Schweiz ist ein perfektes Uhrwerk. In dem harten Leben im Gebirge musste man einst alles richtig organisieren und kontrollieren, damit man den harten langen Winter überlebte. So vergisst man nicht das Leben zu organisieren auch in der urbanen Moderne. In diesem perfekt funktionierenden Uhrwerk stört das Gefühl – das Leben! Das Gefühl ist wie Sand… Sand im Uhrwerk ist ein schlimmes Störfaktor!

Wie ist das, wenn das Leben durch und durch organisiert ist? Wie ist das, wenn die Gesellschaft durch und durch organisiert ist? Ein sehr alter Mann, ein früherer NZZ-Journalist kommt ab und zu zu Shui Tang. Einmal unterhielten wir darüber. Er sagte, das System macht die Menschen hier dumm. Und es muss auch so sein, damit sie leicht zu regieren sind.

Menschen können leichter manipuliert werden, wenn sie nach Erfolge, Ruhm und Prestige jaggen – überhaupt wenn sie Dinge nach Aussen verlangen. Haben anstatt Sein. In einem perfekten Uhrwerk lebt das Leben irgendwann nicht mehr, sondern nur funktioniert.

Was ist, wenn die Produktion des Tees einfach nur funktionieren muss?

Ich bekame zunehmend Tees zur verkosten, die tot riechen.

Dieser tote Geschmack schmeckt in ungeübter Nase häufig euphorisch als schokoladig gefeiert. Diese scheinbare schokoladige Note ist so penetrant und dominant, dass er sofort auffällt und unharmonisch sticht. Als ich zum ersten so einen Tee zum verkosten bekam, verdächtigte ich ihn als verkohlt. Ihn schickte ich zu Atong und bat um Kommentare. Mein Lehrer Atong gab mir zu wissen, dass dieser Tee Sauerstoff-Mangel erlitt – er wurde erstickt. Die Blatter waren zu zart. Der Teemaker hatte zu wenig Erfahrungen. Das Ganze sollte so effizient produziert werden, so dass die Zeit einfach fehlte! Die ausreichende Zeit und Geduld wäre die Rettung gewesen!

Schwarztee ist wie Oolong, brauchen reife Pflückgut. Wenn man allerdings dem modernen Trend nach jaggt, zarten Pflückgut zu ernten, braucht man Zeit, Erfahrungen und Mut, gewisse Prozedure ausriechende Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, damit die Feuchtigkeit aus dem Pflückgut richtig ausgeschieden werden kann und die Fermentation richtig im Gang gesetzt werden kann. Wenn man allerdings nicht nach dem Leben sondern nach dem Konzept arbeitet, dann passt man nicht an den Gegebenheit an. Man macht einfach so nach dem Muster! (Was für ein Muster hast Du?) Alles so schnell wie möglich, so effizient wie möglich. Weil es zu wenig Zeit da war, spart man den Fermentationsprozess. Um aber diesen zu kompensieren, lässt man diesen Tee gestapelt ruhen. Damit es schneller geht, stapelt man die Schicht der Teeblätter so dick (!) – dass sie ersticken! Wenn Teeblätter nicht mehr atmen können, werden sie tot…

Und wir, fördern den Tod des Tees, wenn wir den toten Geschmack als „exotisch“ feiern. Wir fördern den Tod des Tees, wenn wir die Produktion des Tees einfach als „Funktion“ verstehen!

Wenn der Mensch in der Gesellschaft bloss ein Kostenfaktor ist! Wie können wir denn erwarten, dass der Tee noch genügend Sauerstoff bekommt, nicht tot riecht und schmeckt? Alles muss doch einfach nur funktionieren! Nach-Denken stört.

Suche nach Zhengshan Xiaozhong 正山小種

Zhengshan Xiaozhong heisst im Westen Lapsang Souchung. Er ist eigentlich ein stink normaler Tee. Zu normal, dass man einfach mit Schwarzwälderschinken verwechselt. Gerade, so ein normaler Tee zerbricht meinen Kopf, um einen richtigen Zhengshan Xiaozhong zu finden!

Er ist rauchig, stark und dunkel. Mehr weiß man nicht von ihm.

In der chinesischen Literatur steht: er duftet nach Dattel, wird von Hand verarbeitet und stammt aus einem Pass Tongmuguan in Wuyishan. Er ist der älteste Schwarztee in der Weltgeschichte und der einzige Schwarztee, der erhitzt wird, um den Fermentationsprozess zu vollenden. Weil es im Mai noch recht kalt war in Tongmuguan, wurde der Raum mit Kieferholz erhitzt und der Tee mit der Wärme vom Kieferholz verarbeitet. Durch diese klimatische Gegebenheit ist der weltberühmte Rauchtee entstanden.

Heute findet man überall Rauchtee im Westen. Kieferholz gibt es nicht mehr sehr viel. Um diese starke Nachfrage für den Export gerecht zu werden, gibt es natürlich künstliche Methode nachzuhelfen. Die Konsumenten orientieren sich meistens immer nur an das sofort wieder Erkennbare (!): Rauch und schwarz.

Ich will Dattel und honigsüße Note, die von der Leichtigkeit des Rauches beflügelt werden kann!

Heute in China ist man Teilnehmer von dem globalen Reichtum geworden und man hat immer mehr Anspruch auf den Genuss des Tees. Heute in China ist man beeindruckt von der Zartheit und Jungfräulichkeit der Dinge. Oolong hat in dem modernen Trend two-Leaves and one Bud – Fehlbedingung für einen guten Oolong. Schwarztee sollte immer zarter sein – am besten nur aus Tipps. Ich bekomme fünf Muster von Top – Zhengshan Xiaozhong. Jeder kostet mindestens im Grosshandel bereits ab 120 Euros – wer kauft heute so etwas? Selten Rauchnote – das kommt in China nicht gut an, sagte mein Tee-Spion. Sehr zart, zu zart! Ich beschwerte mich im Telefon, während sie in der anderen Seite von Telefonleitung staunten.

Ich sagte meinen lieben Spionen, diese Tees, die ich zur Probieren bekam, seien bereits tot. Sie waren zu zart, so zart, dass man ihn einfach falsch behandelt! Warum lässt man ihn nicht am Baum reifer werden, richtig behandeln, Zeit aufwenden, ihn richtig zu Ende fermentieren lassen anstatt mit Kalkül am Ende ihn ermorden lassen?

Möchtest Du wissen, wie ein toter Tee schmeckt?