Eine Kanne als Antwort auf Klima Wandel?
Zini Kanne 紫泥壺 von Künstler 孫英棒 Sun, Yingbang. 250ml.






Eine Kanne als Antwort auf Klima Wandel?
Zini Kanne 紫泥壺 von Künstler 孫英棒 Sun, Yingbang. 250ml.






Die Kannen, die wir erwähnen, sind von künstlerischen Kontext. Trotzdem orientieren sich fast jede Teekanne aus dem chinesischen Kulturkreis an einem bestimmten Vorbild.
Ich möchte hier zwei Beispiele nennen.
1. Tao Jia Jia You 陶家佳友 von Hu, Xingchen 胡星辰
Der Name erzählt uns eine Geschichte.

Diese 菊瓣壺 Chrysathemen Teekanne ist 1876 in Japan dokumentiert. Chrysathemn haben die Bedeutung von Naturliebhaber und Einsiedler wegen einem chinesischen Dichters 陶淵明 Tao, Yuanming im 5. Jahrhunert. Tao schrieb zwei berühmte Sätze:
Ich pflücke gerade eine Chrysathemen neben dem Gartenzaun im Osten, lachen die Bergen im Süden mich an.
採菊東籬下,悠然見南山
Der junge Künstler Hu las dieses Bild und erinnert sich an dem verehrten Dichter, der sein Vorbild ist. So entschied er sich eine Teekanne zu gestalten, um sein Respekt zum Ausdruck zu bringen. Der gute Freund von den Chrysathemen, der wahre Freund von 陶 Tao – Tao Jia Jia You.



Anders als die gewöhnlichen Chrysathemen Teekannen, die uns eher Anmut und Lebendigkeit vermittelt. Er liess bewusst seine Kanne höher als 1400 Grad brennen, damit eine Stärke von Maskulinität sichtbar wird. Denn es ist nicht einfach zu sich selbst zu stehen, der Dichter Tao brauchte viel Mut und Vertrauen um den Rücken gerade zu halten! Durch die graue Farbe ähnelt sich diese Kanne an die alten Kannen aus der Ming Dynastie. Stärke ohne Arroganz, klassisch mit Linien von Fluss.
Das ist seine künstlerische Entscheidung, sein Bewusstsein, was ihm zu einem Künstler macht! Und es ist dann die Kriterien, ob ein Liebhaber sich von seinem Werk angezogen fühlt!
Bei dem zweiten Beispiel sprechen wir von 合歡壺 He Huan Hu. Ich melde mich wieder!






Zini Kanne Xu Bian Hu, diese Kanne heisst Leer-Xu Bian-Zurückhaltend. Leer und zurückhaltend sind Eigenschaft und Lebenshaltung der alten chinesischen Tugend. Ein Individuum sollte wie der Bambus sein, innen leer und biegsam. Demut ist die Orientierung im Leben.
Diese Kanne ist nicht hoch und rund. Der Bauch ist leer, um Tee zu empfangen. Der Bauch ist frei, um aufzunehmen. Die Wände sind zart und dünn. Eine bauchige Form ohne schwer zu wirken, gross ohne etwas zu beanspruchen.
Viel Wissen, ohne Besserwisser zu wirken. Starke Präsenz ohne aufzufallen.
Künstlerin Wang, Hui ist geboren 1989. Er studiert bei Meister Wu, Dong Yuan und gehört zu seiner Schule, hat bereits viele Auszeichnungen erhalten!
Zisha ist berühmt. Leider hatte ich keine Ahnung, keinen Zugang und keine Interesse.
Ich habe über zwanzig Jahre gebraucht um diese Schönheit zu verstehen.
Heute spiele ich wie ein Kind voller Freude und Glück mit meinem neuen Spielzeug. Voller Freude!
Neulich haben ein Paar mir erzählt, dass sie bei einem Geschäft eine astronomische Summe für eine 宜興紫砂壺 YiXing Zisha Kanne bezahlt haben. Aber sie haben dort keine solche Information wie in Shui Tang erhalten. Naja, wenn es einem gefällt und genügend Mittel hat, warum nicht? Aber ich möchte das Wissen von dieser Schönheit mit Menschen teilen, damit man diese alte Tradition besser versteht und weiter auf seinen Teeweg geht.
Im Netz findet man Begriffe wie 清水泥Qingshui Ni, 底漕青 Di Cao Qing. Meister Ge, Mingxiang, einer der berühmtesten Meister in Yixing sagte heute, dass fast alle Tonerde in Yixing Qing Shui Ni heissen. Weil Qing Shui Ni so rar ist! Ich erinnere mich an Lishan Oolong, Lishan ist rar. Darum gibt es viele Lishan Oolong. Ist der Lishan wirklich so gut? Ein Lishan ist gut, wenn er gut produziert ist. Also, eine Zisha Kanne ist gut, wenn sie gut gemacht ist.
Für Jie sind solche Begriffe nur eine Marketingstrategie. Unseriös. Er sagte mir, man muss zuerst prüfen, ob der Ton tatsächlich aus Yixing ist, bevor man sich auf solche Begriffe einlässt.
Jie sagte mir, wenn er mit seinen Künstlern Gedanke macht, was für eine Kanne gemacht werden soll. Dann überlegen Sie zuerst:
1. was für eine Inspiration! Was für eine Form? Was will man ausdrucken? Was passt jetzt?
2. welche Tonerde passt gut zu dieser Form?
3. wie muss ich aufpassen, um die Idee in dieses Werk umzusetzen? Sorgfalt und Liebe…
Ein Meister braucht eine Woche um eine Kanne zu produzieren. Wenn diese Kanne alles per Hand produziert wird, hat eine Kanne einen bestimmten Preis. Wenn es dort ein gutes Material gebraucht wird, dann bewegt der Preis in einem bestimmten Niveau.
Anfangs hat man Freude an eine Kanne. Dann geht man weitere Schritte. Irgendwann hat man Chance eine originale künstlerische Kanne in die Hand zu nehmen. Das Erlebnis mit solchen Kannen Tee zu trinken, ist wie das Lotto zu gewinnen.
Ich poste hier paar Fotos, damit man es verstehen kann, wie man eine Kanne anschaut, wenn man eine Kanne kaufen möchte:





Teekanne: 浟湙 You Yi, das fliessende Wasser
Künstlerin: Lu, Jiayao
Zini Kanne.
Das Wasser fliesst, die Kanne schwimmt und trägt. Der Teeweg breit und uferlos, es schliesst den Himmel an. Die Phantasie grenzlos, das Herz offen und die Menschen verbunden.
Das ist eine Shui Tang Kanne!
In der Adventszeit wird oft ein Teegespräch in Shui Tang stattfinden. Ein Raum für den inneren Weg in einer dunklen kalten Zeit, in der überall beleuchtet wird, um Weihnachten zu vermitteln – oder um den Konsum? 2015 war über Dante, 2016 war der Baum.
Am 03.12. Sonntag 15-? ist ein Teegespräch in der Adventzeit geplant. An einem verkaufsoffener Sonntag widmen wir nicht den Konsum sondern den inneren Teeweg. Diesmal mit dem Thema Wasser!
Der Name Shui Tang bedeutet den Ort des schönen Wassers. Wasser, ein Sinnbild von Energie. Fluss, ein Sinnbild von Energiefluss, der Fisch, beziehungsweise unsere Hände, die Tee zubereitet und bewegt, ist das Sinnbild von dem Verteiler der Energie.
Die Schweiz ist ein Land reich an Wasserressourcen. Nur wenige Menschen wissen, dass fast alle Flüsse in der Schweiz sind „genutzt“. Das heisst, gestaut, gelenkt oder geformt. Was passiert mit den Lebewesen im Wasser, wenn das Wasser gestaut, geflutet und geleitet? Was bedeutet dieses Vereinnahmen als ein Spiegelbild unserer Seele reflektieren, wenn wir das Wasser stets in Eigennutz betrachten?
Wie können wir aus diesem Zwang aussteigen, den natürlichen Lauf des Wasser zurück ins unserem Bewusssein zu holen? Vielleicht bietet der Gongfu Cha ein Weg zu unserer inneren Energiequelle und den äusseren Umgang mit Wasser als Energie des Universum zu verbinden.
Teegespräch mit Brigitte Egger und Menglin Chou
Am 03.12. Sonntag ab 15 Uhr in Shui Tang.
Anmeldung: info@shuitang.ch oder 079-3871130 oder 044-5559161 (di-fr 11-18.30, sa. 11-16 Uhr)
Ähnliche Veranstaltung mit Brigitte Egger und Menglin in Shui Tang siehe auch: https://www.shuitang.ch/blogs/news-und-events/84493063-veranstaltung-wenn-dante-zum-tee-in-zurich
Ich bin geistig recht beschäftigt wegen dem kommenden Konzert und Steuererklärung.
Beschäftigt, aber erfüllt.
Mein Werkzeug im Leben durchzuschlagen ist das Schreiben. Da mein Deutsch fehlerhaft ist, muss es immer korrigiert werden. Selbst nach vielen Korrektur findet man immer noch Fehler im Text. Ich bekam paar Hinweise von verschiedenen Freunden. Nun wollte ich es einfach so sein lassen.
Mit Fehlern leben ist in Ordnung. Es ist nicht perfekt, aber fein.
Als ich noch für meinen Zen Lehrer kalligraphierte, als er Schüler ordinierte, fanden wir immer heraus, wo Schreibfehler oder sonstige Fehler der Organisation immer stattfanden. Es waren bei denen, die sich wahnsinnig viel Mühe geben bei der Vorbereitung. Damals verstand ich es, als Mensch mit der all der Menschlichkeit zu leben.
Ich will mich nicht verteidigen. Es ist nicht meine Faulheit. Es ist das Leben.
Diese Reise entstanden aus einer Meditation am vergangenen Mittwoch. Ich bildete mir ein, ein merkwürdiges Symbol vor mir wahrzunehmen, das scheinbar aus Antik-Griechenland oder China stammt.
Ich verstehe die menschliche Seelenreise wie die Darstellung von christlichen Labyrinth, das uns zurück zum Gott führt. Man geht auf einem Kreis, der sich in ersten Moment an das Zentrum nährt und dem Herz erfreut. In nächsten Moment entfernt man sich wieder kreisend von Zentrum und das Herz schmerzt. So kreisen wir paar Male hin und her bis wir tatsächlich das Zentrum nähren und doch müssen wir es verlassen. Ein Labyrinth behält den Angekommenden nie. Es führt einem wieder hinaus in die Welt!
Diese endlosen Kreisen erlebe ich selbst in meinem Leben mit Tee.
Man sucht Lösung für das Leben und zieht sich zurück ins Innenschau. Man transformiert es in einem Akt von Umkehrung, wie wir im Gongfu Cha „Füllhorn“ üben. Die äußerlichen Schmerzen und Aggression werden zu inneren Kräfte und Erkenntnisse. Mit diesen Erkenntnisse kehrt man wieder zurück zum Leben.
Es war ein sonniger Morgen. Tim hat seine Matura bestanden und feierte. Ich kam aus dieser fröhlichen Gesellschaft und bekam eine Idee, Rietberg-Museum zu besuchen. Ungestört von vielen Besucher an so einem schönen Sonntag lief ich ahnungslos zur Meiyintang Ausstellung.
Genau beim Eingang stach ein Gefäß in meinen Augen.
Es war Gefäße aus Bronzen von heiligen Bedeutung vor 5 Jahrtausenden.
Es sind rituelle Gerätschaft 禮器, um Opfergabe zuzubereiten. Auf den uralten Gerätschaften vor paar Tausendjahren fand ich das Muster von der Endlosigkeit, was Donner und das Herz von Wellen symbolisieren sollen. Sie zeigen alle auf das Zentrum und sind endlos dargestellt. Dieses Donnermuster 雷紋 heißt ebenfalls 回 Hui-Muster. Hui bedeutet auf Chinesisch zurück, ursprünglich bedeutete das Zentrum von Wasserwellen.
Zurück. Wohin zurück?
Dieses Muster begleiten einem magischen Tierkopf, dessen Hörner genauso aussehen wie das Symbol in meiner Vision. In diesem Tier «饕餮 Tao Tie» sollte ein mythisches Wesen 神農 dargestellt werden, der Tee angeblich entdeckte. Es wurde beschrieben, dass er unter einem Baum Wasser kochte und in jenem Moment fielen paar Teeblätter hinein. So wurde Tee entdeckt.
Man kann sich so vorstellen: Vor paar Tausendjahren wurde ein heiliges Gefäss, dessen mystische Kraft durch den Kopf von Tao Tie ausgedruckt wird, über Feuer gekocht. In jenem Moment donnerte es, so wie das Ritual für Fruchtbarkeit im Frühling wünscht. Der Ostwind wehte unabsichtlich, während paar Blätter aus einem Busch fielen. Sie fielen absichtlich in das kochende heilige (schöne) Wasser.
Das war wohl, der erste Gongfu Cha in der Menschheit.

Ich merke, dass ich ganz fleißig bin. Einerseits beobachte ich die steigende Nachfrage für Gongfu Cha, andererseits muss ich schauen, wie ich mit meiner Kapazität klar kommen.
Ich lerne auch sehr viel von Menschen, die Tee in Shui Tang lernen. Das Geben und das Nehmen fließen oft ineinander. Das ist der Grund, warum ich noch in Zürich bin.
Hier die neuen Daten:
Dann noch ein Teeseminar Schwerpunkt Oolong und sein Produktionsprozess, damit wir noch vom letzten Seminar mit Atong lernen können, bevor wir es vergessen…
Ich freue mich auf Euch!