Archiv für den Tag 06/01/2006

Die richtige Zubereitung für Matcha (Maccha)

Matcha ist nicht immer gleich Matcha.
Immer mehr Leute interessieren sich für Matcha. Überall wird Matcha im Regal angeboten. Ist Matcha gleich Matcha? Heute blättere ich den Katalog von Paul Schrader – ein erfolgreicher Teeversand in Deutschland. Ein Photo von Matchapulver haben sie dabei. Ich war erschrocken. Die Farbe des Teepulvers ist fast gelb-grün. Wahrscheinlich schon zu alt oder vermutlich aus China… Ein guter Matcha sollte eine leuchtende grüne Farbe aufweisen. Der Matcha aus China oder Taiwan sind nicht geeignet als Matcha zu nennen – höchstens grüner Teepulver. Zum Backen und im Soße oder im Quark ist er in Ordnung, aber nicht zum Teeschlagen.

Die richtige Art Matcha aufzubewahren ist im Kühlschrank. Vor dem Gebrauch kurz sieben. Eine halbe Teelöffel und ca. 80 ml Wasser wäre zum Empfehlen. Natürlich sollte jeder eine richtige Menge für sich selbst finden. Der Wassertemperatur: 95 Grad.
Wie lang sollte man ihn schlagen? Eine schwierige Frage. Ob wir den Besen gut in der Hand nehmen können, um den Tee zu schlagen, ist oft ein Spiegel unserer Seele. Wenn wir angespannt sind, sind unsere Hände auch zu steif. Wenn wir uns langsam entspannen können, können wir einen feinen grünen Schaum aufschlagen. Wir fangen an, den Tee in der Schale zu schlagen bis ein feinen Schaum bildet. Zum Schluß nehmen wir in der Mitte der Schale den Besen heraus, so dass es eine kleine Erhöhung mitten der Schale formt. Wenn das Wasser zu kalt ist, die Schale zu eng ist, es zu wenig Teepulver da gibt, oder wir zu nervös sind, dann gibt es keinen schönen Tee. Also, entspannen!

Wenn man die Matcha nicht sofort aufbraucht, sollte er im Tiefkühl bewahrt werden. Er hält mind. ein Jahr lang frisch.
Wo kann man in der Schweiz gute Matchas kaufen? Farfalla in Zürich Seefeld, http://www.miyatee.ch oder Länggass Tee in Bern.

Indische Tees – Der Weg zur weltweiten Karriere

Viele Leute fragen mich oft, ob der Tee ursprünglich aus Indien stammt. Oft bin ich sprachlos. Ich habe mich oft gefragt, wie so der indische Tee eine weltweite Karriere machen kann.

Indien war ein bekanntes Sinnbild von Gewürze und feinen Textilien. Marco Polo lobte die indischen Textilien als schönste, feinste Stoffe. Indische Baumwolle war weltweit begehrt. Im 17. Jahrhundert war sie Importschlager in England, so dass es ein Importverbot aufgrund des Protests der traditionellen Wollenproduktion verhängt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde die Lage umgekehrt. Die englische Baumwolle eroberte den indischen Markt und verursachte verheerende soziale Elend in Indien. Tausende indische Familien verloren ihre Existenz und die tausendjährige Tradition des Textilien-Handwerk wurde auf einmal spurlos zerstört.
Woher bekam das alte England die Baumwolle? Natürlich von Kronenkolonie west-indischer Insel – mit den Sklaven aus Westafrika! Später wurde Indien lediglich als Rohstoff-Anbieter in dem Welthandel integriert. 1830 verschwand das Textil-Handwerk – der früheren Symbol der paradiesischen Osten in der Geschichte. Ist es ein historischer Zufall, dass Indien und China ähnliches Schicksal erleben mussten?

Nachdem Tee nicht mehr für bestimmte Schichte privilegiert war, wurde er ein allgemeines Genussmittel. Es ist den Engländern sehr wichtig die Dominanz des chinesischen Tees zu brechen. In eigener Kolonie Ersatz zu finden war eine selbstverständliche Lösung. Außerdem gibt es klimatische Parallel zwischen den britischen Kolonie und Teeheimat China. Wilde Teepflanzen wurde in Assam gefunden, während man in Darjeeling experimentierte. Kulis aus Singapore wurden importiert. Die Geschichte des indischen Tees spiegelt unserer globalisierten kapitalistischen Denkweise wider. Sie herrscht heute noch. Man produziert dort, wo es billig ist, ohne auf die Tradition und Handwerk zu achten. Viele Bio-Tees sind die besten Beispiele.

Tee in Afrika
Tee kommt auch aus Affrika. Eine Errungenschaft unserer Globalisierung.