Archiv des Autors: Menglin

Yankuang Keramik und seine Schule 岩礦壺與他的門派

Ursprünglich waren die Yixing Kannenformen das „Vorbild“ von taiwaner Keramiker. Alle versuchen, den Geist dieser uralten Kunst und Tradition zu verstehen und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Um den Unterschied zu Yixing hervorzuheben versuchen die Taiwaner Keramiker mit Gravur von Kalligraphie und Malerei seine Kannen zu perfektionieren. Aber der Gründer von Yankuang Schule, Gu Chuanzi war anders.

In Taiwan gab es eine alte Tradition, die Tonerde aus der vorhandenen Erde zu gewinnen. Das Wichtigste einer Kanne ist seine Ton. Wie kann man bestimmte Mineralien so mischen, dass sie mit der Tonerde zusammen zu einer Einheit werden kann und den Geschmack des Tees zum besten Ausdruck zu bringen? Er probierte es aus und geht durch die ganze Insel wandern, um Gesteine zu sammeln und experimentieren. Er fragte sich, „wollen wir das reproduzieren, was die alten Chinesen machen? Oder wollen wir unsere Taiwaner Kanne entwickeln?“

Was ist Taiwaner Teekanne? Wie sehen sie aus? Für ihn ist die From der Taiwaner Kanne der Ausdruck von Taiwaner einfachen Menschen – Bauer, die Menschen auf der Strasse oder die Leute, die unter dem Baum treffen und Tee trinken. Einfach, schlicht und ursprünglich. Auf der Oberfläche sollte die Vielfalt der Taiwaner Erde zur Sprache kommen: die Felsenformation, die Muster oder Schattierung der Gesteine und nachte Erde. Sein Stil bekam grosse Aufmerksamkeit. Neben den berühmten Yixing Kanne erntet sein Werk in ganzen chinesischen Kulturraum grossen Lob. Seine Kanne vermittelt dem Tee einen ausgezeichneten Geschmack und die Geschmeidigkeit des Aufgusses gibt dem Teeliebhaber viel Ruhe und Wohlbefinden. Eine Kanne, die funktional perfekt ist, und künstlerisch anerkannt. 2001 wurden seine Werke in Yingge Keramik Museum ausgestellt.

Er teilt sein Wissen mit Keramik Liebhaber. Lijiao ist seine direkte Schülerin. 2. Generation gehört sie an. Sein Mitstreiter Deng, Dingshou hat vor allen Schüler von TeeBauer in Nantou. Später bilden sie die südliche Yankuang-Schule. Bis heute hat diese Schule die dritte Generation Keramiker. Sie sind die sogenannte Nordschule. Bis heute spaziert Gu oft am Meer, in den Bergen, sammelt immer noch Gesteine und Inspiration. Seine Vorstellung von Taiwaner Kanne entwickelt sich immer noch. So wie das Leben, stets im Wandel.

Werke von 2. Generation Chang Gong. Man sieht den bäuerlichen Einfluss in der Gestaltung.

Aus diesem Hintergrund können wir verstehen, dass die Form und der Stil von Yankuang Keramik stark mit dem bäuerlichen Leben zusammenhängt. Das ist wohl auch der Grund, warum viele europäische Keramik Liebhaber zuerst keinen Zugang fand, aber später total verliebt sind. Diese Keramik hat etwas Unangepasstes, Ursprüngliches und Archaisches. Wenn man einmal darin ist, vertieft man sich in dieser Welt von geschmeidiger Erde, stolzen Gesteinen und natürlich und zugleich überraschenden Glasur!

Werke von 2. Generation Yu Zhengmin. Man sieht die Taiwaner Landschaft als Komponenten der Gestaltung sehr deutlich. Er nennt diese Serie,“Liebeserklärung für Taiwan“!

Vulkangestein Ton Kanne!

Was ist denn das? Vulkangestein-Ton? Meine Kanne aus Vulkangestein Ton ist von Lin Guanxian produziert. Ich wurde auch oft mit diesen Fragen konfrontiert in Shui Tang.

Und wer ist der Künstler Lin Guanxian?

林冠憲,Lin, Guanxian?

Über ihn weiß ich nicht sehr viel. Ich weiß nur, dass er in Japan studiert hat und von der japanischen Tee Ästhetik beeinflusst war. Er bemüht sich, seinen Stil aufgrund von den kulturellen Vielfalt zu entwickeln. Bei ihm nehme ich keine Spuren von Adaption wahr, sondern eine Einheit von Taiwaner Ästhetik. Bodenständig, harmonisch und lebendig kraftvoll!

Meine Vulkangestein Kanne

Das Material Vulkangestein aus Taiwan beruht ebenfalls auf Yan Kuang Keramik Verständnis. Das heißt, in die Tonerde fügt man gemahlenen Vulkangestein hinzu, um den Ton ein Hauch von ansässigen Charakter zu verleihen. Außerdem gibt diese Ton Mischung den Genuss des Tees zu steigern. Der mineralische Charakter des Tees wird durch diese Tonmischung verstärkt und ein duftender Tee durch sie wirkt tiefer und zurückhaltender. Der Geschmack des Wasser wirkt süßer und belebend.

Gebrannt in 1250 grad.

Der schlichte Stil sollte dem Teeliebhaber den Boden Taiwans erinnern, eine Insel voller Vulkan, eine schlichte Schönheit, ein Schatzinsel ( Gold Strich), in der Vorsstellung, dass der warme Tee, den gekühlten Vulkan in uns wieder zur Auferstehung bringen!

Was ist der Yankuang Stil? Was ist Yankuang Keramik?

Ich bin oft mit dieser Frage konfrontiert. Was ist eigentlich Yankuang Keramik?

Gaiwan von Lijiao

岩礦陶器 Yankuang Stil Keramik

Dass man aus den vorkommenden Gestein und Aschen mit dem vorkommenden Tonerde zu mischen, um Keramik zu gestalten, ist eine uralte Tradition. Insofern ist Yankuang nicht neu.

Es ist neu, durch die große Erdbeben 1999 in Nantou.

Die Katastrophe war so stark, dass man die „gerissenen“ Erde Taiwan sieht. Es hat Keramiker inspiriert, diese sichtbar werdenden Gesteinen zu nehmen, Keramik zu gestalten, um mit der Erde zu versöhnen. Schmerzen und Katastrophe zur Schönheit zu verwandeln!

Die Idee von Yankuang ist: die Tonerde ist das Fleisch, das Gestein ist das Skelett. Zusammen gemischt werden sie zum Sinnbild der Aufrichtigkeit. Eine Eigenschaft, die man in Taiwaner Gesellschaft als Vorbild betrachtet. Dies hat wohl stets mit der kolonialen Vergangenheit und die seit siebzig Jahren langen militärische Bedrohung Chinas zu tun.

Yankuang Keramik lebt nicht nur die naturnahe Philosophie, sondern auch die praktische Anwendung. Das Ziel, die Sprache des Tees richtig zum Ausdruck zu bringen ist das oberste Ziel. Ästhetik ist vielschichtig. Das optische ist nur ein Aspekt davon. Das Wichtigste steht der Tee im Vordergrund.

Ein Refugium in Taipei

Galerist Jie
Künstler Yixing Kannen
Jeder Teeliebhaber kann selbst so einen Ort einrichten. Für sich selbst und für die Schönheit!
Er benutzt Luxus Chahai – eine Duanni Teekanne von Künstlern Yang Kang.

Endlich erlebe ich live diesen Ort! Jie hat keinen Designer beauftragt seinen Raum zu gestalten. Er macht alles selbst und so einfach wie möglich sagte er. Er liebt auch den Gongfu Cha Teetisch so einfach wie möglich! Wir unterhalten uns über die Phänomene in den Teeszene Taiwans. Er sagte mir dass er mit Yu zusammen an einem Teetreffen waren. Nach 20 Minuten hat er erst einen Tee bekommen. In ganzem 40 Minuten waren drei Schlücke… ganzer Zeit hat er das Gefühl jemanden anders spielen zu müssen: kultiviert, ernst und harmonisch. Er fragte mich, „ Tee macht uns doch glücklich, oder? Warum solches Theater?“ ich nickte meinen Kopf. Auf ihren Teetische stehen viele schöne Teatoys und Kostbarkeit- wo ist die Grenze von Show und Ästhetik? Er fragte mich, „Tee braucht keinen Show. Für wen macht diese Person?“

Dann erzählte er mir von reichen Damen und Herren, die sich wie Elefanten in einem Porzellanladen benimmt, während sie prahlen wieviele schöne Objekte die bereits gesammelt haben und an wieviele Teesanlässen, an den die bereits teilgenommen haben! Wenn solche Menschen in seiner Galerie kommen, wünscht er nur dass sie ihn in Ruhe lassen können. Er sagte, „es lohnt sich nicht fürs Geld seinen Rücken zu biegen – das macht einen nicht glücklich.“

Als wir auf den neuen Künstler Yang Kang kamen, erzählte er mir, wie Meister Wu Dongyuan seinen neuen Schüler „zähmt“.

Meister Wu erlaubte seinen neuen Schüler nur als Lehrbeauftragte an der Kunstakademie zu unterrichten, anstatt Teekannen zu veräußern. In letzten zwei Jahren musste Yang mit 3000 Renminbi auskommen. Meister Wu will, dass sein Schüler sich mit guter und schlechter Zeit treu bleiben kann. Mit Demut und Respekt seine Arbeit als Teekannenmeister tätigen. Nun ist sein Werk da. Der Schüler kann seine Verantwortung für seine Werke übernehmen!

Werke von Yang Kang
„Landschaft“ Von Ding Jie

Mir gefällt die Kanne Landschaft von Ding Jie sehr gut. Vor allem wegen seiner vielschichtigen Aussage! Auch die Werke von Meister Zhang Feng berührt mich immer wieder… mein Weihnachtsgeschenk muss eine Kanne von ihm sein… sagte ich Jie. Er muss die für mich bis dahin hüten.

Degustation mit Atong 2022!

Mein Lehrer Atong erzählte mir oft, wie schwierig einen guten Yancha (Felsentee) zu bekommen. Er war sehr enttäuscht von seiner Reise nach Wuyishan vor paar Jahren!

Seit 2020 Januar war ich nicht nach Taiwan geflogen wegen der langen Quarantäne Regelung Taiwans. Jetzt bin ich wieder in Taiwan, bei meinem Lehrer und habe viele Materialien inzwischen gesammelt. Ich möchte gerne weiter lernen über Tee!

Er sagte, Dahongpao ist ein Name eines Waren geworden, anstatt einen bestimmten Tee zu sein. Ich sagte, ja ähnlich wie unser Tieguanyin und Dongding Oolong.

Wir haben in diesem Nachmittag ungefähr 20 verschiedene Tees degustiert. Er staunte über die gute Qualität von Yancha 2022, die ich eingeschaltet habe.

Als erstes haben wir Yünüfeng Dahongpao degustiert. Er lobte den guten Geschmack des Tees, aber zweifelte an die Angabe des Ortes. Er lachte, wir wissen nie. Aber dieser Yünüfeng Dahongpao sei einer der seit langen nicht mehr gefundenen guten Yanchas! Der harmonische süße Geschmack ist selten bei dem heutigen Felsentee.

Dann lobte er ebenfalls den wilden Zhangping Shuixian Hongcha, den wir gegen Ende degustiert haben. Für ihn ist dieser Hongcha ausgezeichnet gelungen.

Zum Schluss haben wir noch zwei Muster von Dayuling degustiert. Sehr enttäuschend. Ein Muster erzählte sofort von mangelten Welken und kurzer Fermentation. Der andere Muster, der mir eigentlich nicht so schlecht einfällt, zeigte nach der Abkühlung den ähnlichen Fehler. Eine schwierige Sache mit Dayuling! Der teure Preis entspricht nicht der Qualität. Will man unbedingt einen Dayuling trinken, will man unbedingt einen Dayuling verkaufen?

Zwei Dayuling Muster

Wir wollen doch guten Tee trinken, anstatt dem schlecht fermentierten Oolong. Atong hat den einen Qilai Guifei 2018-2019 aus seinem Zimmer geholt. Ich habe diesen Tee nicht gekannt! „Warum hast Du mir so einen schönen Tee nicht gezeigt?„ Er schaute unschuldig zu mir, „Wirklich? Wie kann das sein?“ Es gibt immer etwas zu entdecken und zu freuen in deinem Schatzkammer.

Ein Universum in einer Schale Tee

Wieder bin ich in Sanchi, wieder bei der Schale von Galaxie, wieder bei Luo, Senhao!

Muye Tianmu
Von seinen Fenster aus.
Ein Gushu Blatt aus Yunnan Teepflanzen

Er erklärt mir, ein Teeblatt von 10 cm, wird zu 2 cm in der Tianmu Schale verkleinert.

Wie funktioniert solche Technik? Er sagte, ganz einfach, du legst die Blätter hin und im Fluss der Hitze und Luftströmung werden sie dorthin geführt wo sie sein sollen!

Er klärt mir wie diese große Platte entstanden ist.

Er klärte, am Rand von der Platte fließt die Luftströmung stark. Die Blätter rollen und fliegen. In der Mitte ist die Strömung ruhiger und friedlicher, so liegen die Blätter geruht in der Schale. Wie ein Sturm. Wie ein Taifun in Außenwelt und in unserer Innenwelt. Egal wie draußen geschieht, Mitte in unserem Herzen liegt die Ruhe.

Youhua Oolong

Im Mai sagte Atong mir dass er einen seltenen guten Youhua Oolong in Hualien gefunden hat!

Was ist denn eigentlich ein Youhua Oolong? Warum ist er rar?
In Taiwan wachsen viele Pamelo Bäumen. Im frühen Frühling blühen die Pflanzen für ca. zwei Wochen. Damit die Bäumen gute Früchte tragen, werden die Blüten selektiert. Die angenommenen Blüten sind das beste Material, Tee zu verfeinern.
Eine Lebensphilosophie, der alle Güter nicht als Abfall betrachtet und den Sinn des Seins erkennt. Einen Kreislauf zu fördern, der aus dem Nutzlosen zur Kostbarkeit verwandelt.


In der traditionellen chinesischen Medizin wurde Pameloblüte (Youhua柚花)beschrieben als ein ausgezeichnetes Mittel, um gestaute Lebensenergie zu bewegen, Schleim im Hals zu lösen und Blockade im Mitte zu befreien. Er wirkt schmerzlindernd und harmonisierend. Von Pamelo-Blüte bedufteter Tee ist eine geschätzte kulinarische Köstlichkeit und ein Kulturgut alter Tradition.
Hualien liegt südöstlich Taiwans. Dort sind die Teepflanzen im März pflückreif. Frische Pameloblüte werden mit frisch hergestellten Oolong, der in Hualien meistens aus beliebten Cultivar Jinxuan ist, zusammen im niedrigen Temperatur schonend getrocknet. Die Blüten müssen um die Mittagszeit gepflückt werden. Eins zu eins, Schicht zu Schicht im 75 grade acht Stunde lange fertiggestellt. Am Ende des Prozesses werden die Blüten rausgenommen. Nur der von Duft gewickelte Tee bleibt.

Pamelo Blüten

Man könnte diesen Tee im warmen Tage im kalten Wasser zubereiten. 4g zu 600 ml kaltem Wasser. Drei Stunde im Kühlschrank stehenlassen. Die Teeblätter rausnehmen. Der duftende kalte Tee ist genussbereit.
Oder 4g im sprudelnden heißen 500ml Wasser fünf Minuten stehenlassen.
Oder mit traditionellen chinesischen Gaiwan oder Gongfucha stilecht genießen.

Ich bin unter Pamelo Bäumen aufgewachsen. Die Zitrusfrüchte haben weiße kleinen Blüten. Sie duften nach Zitrus, süß und langhaltend. In der Nacht schmeckt man ihn besonders stark. Youhua Oolong Jinxuan schmeckt harmonisch, Tee und Blüten haben den „gleichen“ Geschmack.

Youhua Oolong Jinxuan ist einmalig. Er ist rar, weil die Pamelo Bäumen nur einmal im Jahr blühen. Es gibt nur begrenzte Menge von Blüten, weil sie nicht aus der Züchtung kommen. Nur wenn das Universum mitmacht, gibt es die Blüten, die man Tee verfeinern können.

Schneeberge, Tee und Fünffarbige Vögel 五色鳥

Taiwaner Bartvogel weit bei Tongcao Tetrapanax

Der 1. August ist der Schweizer nationale Feiertag, der Gründungstag. 1. August ist in Taiwan der Ureinwohner Tag.

Meine Vorfahren kamen vor ca. 180 Jahren nach Taiwan. Vor ihnen war Taiwan bewohnt. Die Wahrheit der Taiwaner Geschichte ist, dass Taiwan eine uralte Insel, wo Menschen, die nichts mit chinesischen Völker zu tun haben, seit tausenden Jahren leben. Durch die chinesischen Einwanderer wie meine Vorfahren und japanische Besatzung wurden die Ureinwohner diskriminiert, stigmatisiert und vertreiben. Sie zogen sich zurück in die Bergen.

Mit Ureinwohner habe ich nicht viel zu tun, nur wegen meiner soziologischen Feldforschung über die Ureinwohner als Bauarbeiter in dem informellen wirtschaftlichen Sektor und im Osttaiwan über die Christianisierung Osttaiwans Begegnungen erlebte. Diese Erinnerung kam hoch, während ich in der Quarantäne den Xueshan Gaoshan trank. Der Körper bleibt in der Stadt. Das Gedanke hat Flügel.

Entlang dem Schneeberg- Regionen (Xueshan Shanmai) wachsen uralten subtropischen Bäumen gruppiert unter dem freien Himmel. Durch den touristischen Forderungen werden Länderei von Ureinwohner verkauft – teilweise betrogen, teilweise durch strukturellen Probleme. Selten gelingen sie ihr Land zu bewahren.

Es gibt aber immer mehr Menschen, die in der Konfrontation mit modernen Welt nachdenklich werden. Sie wollen, ihr Land wieder so zu bewirtschaften wie Ihr Vorfahren. Erde verträgliche Bewirtschaftung. Das Land so zu bewirtschaften, wie die Erde verträgt, nicht mehr.

Als ich als Studentin noch aktiv bei der Protest Bewegung war, lernte ich christliche Priester von Ureinwohner auf der Straße kennen. Sie leben zwar die christliche Spiritualität, bleiben allerdings ihrer alten Tradition treu. Sie erhalten Nahrung von der modernen Welt, fanden aber den Weg zu ihrem Ursprung. Sie kehren zurück zu ihrem Heimat, vermittelt den Menschen die Bedeutung der Liebe zur Erde in einem von Raubbau geprägten Wirtschaftsform ( es hat nichts mit Kapitalismus zu tun, sondern Gier).

Sie verzichten auf Raubbau, sie lernen, wirtschaftliche Pflanzen wie Tee und Pfirsich so anzubauen wie die Weisheit ihrer Vorfahren Gaga – gemeinsam existieren, gemeinsam wachsen und gemeinsam haben.

Die Erde ist für diese Menschen wie ein Schatzkammer. Jeder kann hier etwas nehmen und zurückgeben. Kein Raubbau. Die Erde erholt sich. Der Mensch kann immer wieder das Reichtum miteinander teilen. Neben der wirtschaftlichen Agrarprodukte müssen sie ihre traditionellen Nahrungsmittel anbauen, ihre Bäume anpflanzen, so dass die dazugehörigen Tieren und Insekten bleiben. Zum Beispiel die fünffarbige Vögel. Sie bleiben bei Xueshan, weil sie das Pflanzen 通草Tongcai lieben. Tongcao ist das Material für das Papier, bevor Papierindustrie kam.

Wenn das Land üppig wächst, kommen die Menschen gerne und sie sehen, dass eine andere Lebensweise funktionieren kann, ohne Raubbau und Muskelspiel.

So schmeckt der Tee aus Xueshan. Sanftmütig, duftend nach Blumen und frischen Früchte. Seidige Textur. Eine Harmonie zwischen Himmel und Erde. Er zählt mir seine Geschichte. Zuerst wollte ich ihn nach dem Name von dem Volk Atayal nennen – aber ich finde es zu heuchlerisch. Außer diesem Tee habe ich sonst keine Beziehung zu diesem Volk.

Ich erinnere mich leise, wie man mir von verschiedenen Tabus erzählte, als ich dort aufhielt. Die Tabus sind, um die Beziehung zwischen Menschen und Tieren zu regeln. Man geht bei Abenddämmerung nicht an den Flüssen und in den Wald, weil die Tiere zu dieser Uhrzeit am Flüssen und bestimmten Orten verweilen. Das ist keine Aberglaube, sondern eine Abmachung zwischen Lebewesen.

In unser Welt herrscht Lieferketten und Energie Krise. Unsere billige Energie aus Russland ist auf Kosten von Lebensraum von Nenzen. Ebenfalls ein Normandenvolk, Ureinwohner von Polarkreis. Sie wandern mit ihren Tieren, damit die Erde sich regenerieren können. Vielleicht durch die Krisen müssen wir Gas in Deutschland selbst befördern, in der Schweiz Windräder ausstellen. So haben wir die Verschmutzung und Konsequenz der Energie Förderung vor eigenem Haustür. So sehen wir vielleicht, wie grün wir leben. So lernen wir vielleicht dass Gaga – Weisheit von Atalya die Orientierung sein sollte für unsere Zukunft.

Am 01. August ist der Ureinwohner Tag. Am diesen Tag trank ich einen Xueshan Gashan und wünsche mir, dass wir mehr „Gaga“ leben.

Kulturcrash

Vor sehr langen Zeit, als ich noch in Deutschland studierte, wünschte mir eine Kollegin aus Bremen beim Abschied mit dem Satz „Es wird schon schief gehen.“ Sie erklärte mir, als ich mein Unverständnis zeigte, „damit es nicht schief läuft, sagte man bereits im Vorfeld, dass es schief laufen könnte.“

Ich betrachte es als eine deutsche Eigenart.

Viele Dinge sind nicht übersetzbar. Das Fremdverstehen hat immer eine Grenze.

Dieses Gefühlt kam wieder auf, als eine Kollegin sich von mir verabschiedet, indem sie mir sagte, „Bleibe nicht in Taiwan steckend. Komme gut zurück!“

Dieser Satz löst eine emotionale Welle in mir auf.

Ich kenne sie seit Jahren, aber wir verstehen uns nur bedingt. Was wünschte sie mir? Ich habe mich gefragt.

In Taiwan betrachtet man die Lage der Insel wie die Cuba-Krise in 60er Jahren. Es könnte jeder Zeit Feuer entbrannt werden. Gestern erzählte mir eine Kollegin die russische Lesart, die mich sehr schockte. Die russische Lesart „verkennen“ fast die Souveränität Taiwans. Heute hörte ich im Taiwaner Radio einen Kommentar, dass die momentane Krise ein Machtkampf zwischen Putin-Xi und USA-Taiwan – viereckigen Beziehungen gesehen werden muss.

Ich mache mir Sorgen. Schon seit Februar. Es ist mir bewusst, die Lage verschlimmert sich weiter. Aber ich muss heim. Während ich diese Zeile schreibe, fliessen die Tränen.

Auf Taiwan wünscht man sich beim Abschied vor einer Reise, „Eine gute Reise! Möge der Wind Deine Reise beflügeln!“ Auch wenn der Abschied nicht immer leicht ist. Man versuche keinen Teufel an die Wand zu malen. Und in jenem Moment als meine Kollegin mir diesen Abschied-Satz aussprach, blieb ich erstarrt.

Warum sollte ich steckend bleiben – in Taiwan?

Gestern kam eine Kollegin, sie versuchte mich zu beruhigen. Sie sagte mir, dass man in der Schweiz beim Abschied so sagt. Es ist ein Floskel. Es drückt vielleicht Sorgen aus, weil das Gemüt bei den Menschen hier so sind. Es ist nicht böse gemeint.

Nein, ich habe nie eine Bosheit unterstellt. Wir mögen uns, die Kollegin und ich. Trotzdem haben wir Mühe mit Fremdverstehen. Es hat mich etwas gelehrt, dass man stets ein Bewusstsein des Fremdverstehen pflegen muss. Ich muss mich von meinem Verständnis distanzieren, um ihren Standpunkt zu sehen.

Und wenn es dort etwas passiert, werde ich abgekappt von Euch. Bitte vergesse nicht:

„Helfe Taiwan! Helfe den Menschen, die für Ihre Freiheit, für Ihr Zuhause und für Ihre Demokratie kämpfen wollen! Es hat nichts mit Friedensliebe oder Pazifismus zu tun. Helfen den Menschen, die für Ihre Werte und Zuhause kämpfe wollen. Gebe ihnen eine Chance, nicht von Aggressor besiegt werden.“

Viele Menschen wollen nach Taiwan reisen. Um zu erleben. Aber mein dringender Appel, „Helfe Taiwan! Helfe Taiwaner die Demokratie zu schützen. Dann ist dieses Land ein schönes Formosa, wo Du eine gute Reise tätigen kannst!“

In einem offenen Krieg hat man die Chance, Waffen zu greifen, zu kämpfen. In einer Besatzung findet ein Reinigungs- und Neutralisierungsprozess statt. Dann ist es zu spät laut zu schreien, „Free XXX“! Und da sind das Morden, Leiden und Heimatslosigkeit in dem Unsichtbaren gewöhnlich, während die Menschen im Westen von Frieden und Liebe sprechen. Ich spüre tiefe Bestürzung über Manche Menschen und ihre moralische Dekadenz unser demokratischen Welt. Zugleich Ohnmacht und tiefe Traurigkeit.