https://www.shuitang.ch/blogs/news/teegesprach-nr-11-mit-meng-lin-chou-teereise-nach-taiwan
Ich wünsche Euch viel Freude beim Zuhören über die Teereise.
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Ich wünsche Euch viel Freude beim Zuhören über die Teereise.
Der Sohn von Atong war ein intelligentes und aktives Kind. Es war in der Grundschule, wo er manchmal mitten im Unterricht aufstand und spazierte. Somit wurde er stigmatisiert und seine Eltern mussten oft in die Schule gehen, sich für ihn entschuldigen.
Er wurde erfolgreich unterdrückt und schaffte doch an die Elite-Universität.
Nach der Uni wanderte er nach Japan und startete seine Odyssee.
Nun arbeitet er bei einer Firma und wurde nach Taiwan für eine Messe-Ausstellung geschickt.
Er will nur nicht mit Tee zu tun haben.
Nach der Ausstellung trafen wir uns im Büro von Atong. Er erzählte uns die ungeschickten Verhalten seines japanischen Vorgesetztes und kritisierte über das Chaos der Firma.
Atong drehte seine Augen sagte jedoch nichts.
Ich sass dort und schaute diesen smarten Jungen an. Irgendwann konnte ich nicht zuschauen und machte meinen Mund auf.
Leider bin ich ein direkter Mensch.
Auch in der Anwesenheit meines Lehrers habe ich paar Worter nicht schlucken wollen.
Ich sagte zu ihm, dass man als junger Mensch vieles lernen kann. Lernen von ungeschicktem Chef, lernen von Chaos einer komischen Firma, lernen von Dingen, die man im Moment nicht begreift. Das ist der Grund, warum man dort ist.
„Weiss Du, ich wurde auch von Leute angegriffen, dass ich chaotisch bin und eigentlich nicht einen Laden führen kann. Aber mein Chaos ist mein Schlüssel zum Erfolg. Lerne ein bisschen von meinem Chaos. Das ist meine Authentizität!“
Und ich bin dankbar für solche Kritik. Weil ich noch mehr verstanden habe, warum ich heute hier stehe.
Er wurde still und schaute mich an.
„Man kann immer kritisieren. Aber als junge Mensch hat man Chance zu lernen. Lerne, warum eine Firma eine Firma ist. Lernen mit ungeschickten Menschen zusammen zu arbeiten. Lerne mit „dummen“ Chefs zu arbeiten. Das ist so wertvoll und vertraue, dass es ein Grund gibt, warum Du dort bist.“
Das Büro war still.
Ich dachte, dass ich möglicherweise eine Grenze überschritten habe.
Mein Lehrer und seine Frau waren still.
Gegen Abend bekam ich überrascht ein SMS. Seine Frau bedankte sich bei mir, dass ich ihrem Sohn Demut vermittelt habe. Sie hofft, dass er es schätzen kann.
Am nächsten Tag bedankte mein Lehrer ausdrücklich bei mir. Er wusste meine Äusserung war Ausdruck von Vertrauen in ihm und meiner Authentizität. Das ist wertvoll in unserer Zeit. Er wünscht, sein Sohn kann das Glück schätzen.
Ich weiss, dass ich einen sehr klaren und weisen Lehrer habe.
Und das ist ein Privileg jung zu sein, man lernt und lernen kann.
Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es sich um eine Teereise handelt, wenn ich nur die Fotos von der Reise anschauen würde, hätte ich gesagt, wir waren auf eine Fress und Trink-Reise!
Wir hatten so viele taiwanesischen Sake getrunken.
Zuerst war es eine Strafe. Paul und Lukas waren verschlafen und erschienen zu spät im Bus. Also sie mussten uns zwei Flaschen Sake schenken. Da liefen wir ganz glücklich mitten in Alishan, suchte den 7-11 und kaufte Sake. Atong dachte, wir lieben Sake. Dann ging der Meister los, für uns x-Flaschen Sake einzukaufen.
Ende der Reise schenkte Atong jedem eine Flasche Sake aus Taiwan, selbst Serafino sollte auch eine Flasche bekommen!
Ausser Sake ist Kaffee das 2. Wichtigste für uns auf der Reise. Tim war unser Kaffee-Meister. Er hatte sogar eine Hand-Mühle dabei! Chris versorgte uns mit wunderbaren Kaffees!
Fabio sagte heute noch, „Eigentlich haben wir nicht so viel Tee getrunken, oder?“
Tom und ich lächelten. „Es ist so auf eine Teereise.“ ich antwortete.
Ja, es so mit Menglin auf eine Teereise zu gehen. Kaffee, Sake und Bier hat man genug. Nur zu wenig Tee!
Wir hatten das Glück, die neuen Pu Er Maocha von Bai Cha Yuan und Bo He Tang von Yu in seinem Geschäft zu probieren.
Wie schmeckt der neu entdeckte Bai Cha Yuan?
Einer sagte, wie ein tanzender Sufis, die anderen lobten die kraftvollen mineralischen Noten.
Wo ist Bai Cha Yuan, wo ist Bo He Tang?
Tom zeigte uns die Bergdörfer in einem Yiwu-Regionen Map. Bai Cha Yuan und Bo He Tang gehören zu Yiwu-Gebiet und liegen in der Nähe von Wan Gong.
Aber wenn man diesen Tee mit verschiedenen Wasser – das Leitungswasser von Taoyuan in verschiedenen Kanne zu kochen, vergleichen würde, wie würden die Aufgüsse dann schmecken?
Yu bat einem guten Freund, zugleich Teekanne-Sammler Herr Lu, Tinggui für uns eine kurze Einführung mit Degustation zu geben.
Wie schmeckt das Wasser in einem antik Gusseisenkanne? Sauer. Der typische Eisen-Geschmack ist markant, das Wasser schmeckt wie in manchen Brunnen in Scuol. Welcher Tee wäre geeignet mit Wasser aus so einer Kanne? Gelagerte Teesorte, behauptet Herr Lu.
Und wie ist das Wasser aus einer Silbrigen Kanne?
Hmm, das ist wie der hohe Stimme von Geiger, präzise und nachhaltig elegant. Mir gefiel sofort das Wasser aus der Silbrigen Kanne. Fein, sanft und geschmeidig. Der geeignete Teesorten sind duftende Oolong und feine frische Pu Er-Sorten.
Und das Wasser aus einem gewöhnlichen Stahlkanne ist wie der Spiegel, der den Tee weder schlechter noch besser macht.
Es kamen auf dem Tisch noch verschiedene Frage über die Teekanne.
Herr Lu sagte, dass solche Antik-Gusseisen-Kanne haben nichts gemeinsam mit den modischen Gusseisenkanne im Europa. Solche modische gegossenen Gusseisenkannen sind Massenprodukte, auch wenn sie hier recht teuer sind. Im Grund genommen sind solche Kanne nur geeignet für Wasser kochen.
Warum Antik-Teekanne?
Herr Lu erklärte, dass es einen Bruch bei dem Schmiedekunst in Japan existierte. Viele alte Meister verloren Präsenz in der Gesellschaft, so dass diese Handwerkkunst nicht richtig weiter getragen wurde. Die Antik-Kanne meinen wir diejenigen über 100 Jahre alt sind.
Ist diese Silbrigen Kannen gemischt mit anderen Metal? Herr Lu antworte, es sei fast 100% Silber. Man musste es immer sorgfältig pflegen.
Was ist dann, wenn die alten Gusseisenkanne rostet?
Herr Lu lächelte und sagte, naja, putzen. Aber ohne chemischen Mittel. Einfach den Rost abgiessen. Das Wasser aus so einer alten Kanne ist gesunder als was man denkt.
Wir hatten nicht viel Zeit richtig in die Welt der Teekannen einzutauchen. Respektvoll schaute ich die alten Kanne und freute mich, sie dort erleben zu können!
2013 haben wir Yu beauftragt, Cha Gao für uns zu produzieren. Er wollte der alten Teebauerin in Mengla bitten, für uns diese Teeerinnerung von Tang Dynastie wieder zur Auferstehung zu bringen.
Zuerst verweigerte die Bäuerin, weil die Arbeit zu aufwendig ist und die Idee verrückt findet. Ausserdem sei sie nicht mehr so fit, um diese schwere Arbeit zu tätigen.
Schwer? Aufwendig? Verrückt?
Aus 20 Kgs frisch gepflückten Teeblätter wird ein Kilo Konsistenz entstehen. Nach Tagen langen rühren, aufpassen und köcheln werden grün leuchtende Teeblätter zu dunkel glänzenden Paste hergestellt. Was haben die Teeblätter durchgemacht?
Durchgemacht in den letzten 1000 Jahren?
Zerrissenen Blätter geschmort in einem Gusseisen-Wok, lang und langsam über Holzfeuer in einer Bauerküche.
Serafino würde wohl fragen, sind die Teeblätter freiwillig?
Wir wissen nicht.
Aber aus diesem Schmoren entsteht etwas Einzigartiges, das Menschen Vitalität, Freude und Verbindung zur Geschichte und vielleicht zur Natur schenkt.
Eine uralte Methode, was die alten Chinesen im 8. Jahrhundert bereits verwendete, als sie versuchten Goldene Blüte durch Schmoren von Material im Gusseisentopf über Holzfeuer herauszukristallisieren. Cha Gao wurde damals als Tribut an Kaiser produziert und heiss begehrt.
Heute findest Du Cha Gao in Internet, dort kannst Du bestellen. je 10 gr. 36 Sfr. (günstigere Variante)
http://www.puercn.com/bj/mdcg/13068.html
Unser Cha Gao sieht recht einfach aus. Es wurde gemacht im Sommer 2014, als die älternde Bäuerin Zeit fand. Es wurde auf einfachen Bambus-Blatt abgekühlt und verpackt, weil die Bauer es nicht besser können und wir die Einfachheit schätzen.
Als wir Ende der Reise Yus Geschäft besuchten, konnten wir endlich unsere Cha Gao abholen. An jenem Tag war mein Fuss in Yingge verletzt.
Würde ich freiwillig meinen Fuss verletzen lassen?
Ich hatte keine Wahl, aber bin sicher, dass es so gut ist. Ich kann auch wie die Teeblätter, in einem Gusseisenwok über Holzfeuer geschmort werden, um die goldenen Blüte in mir zu finden und zu verwandeln.
Falls Du eine Möglichkeit hast, unbedingt die Chance ergreifen, eine Schale von Cha Gao zu verkosten. Vielleicht würdest Du auch verstehen, wie deine goldene Blüte duftet.
Die Reise nach Alishan fing um neun Uhr an. Tim hat drei Konfi gesammelt für Serafino, weil wir dachten dass er das Brot vermisst.
Dann zeigten die beiden Teejünger mir die Ausrüstung für das Abenteuer!
Ich bin zu faul und langsam beim bloggen.
Wer sich live informieren lassen möchte ist es besser die unteren Blogs zu lesen:
Teehaus Schnorr von Christof Heinickel
Teehaus Köln von Helmut Volkmann
Teahouse München von Frank Wiebach