Archiv für den Tag 06/04/2006

Lishan 梨山- 台茶最高峰! Der höchste Gipfel des Formosa Oolongs 3

Formosa Oolong war ein Oolong, der die Welt mit seinem Duft und Geschmack verzauberte und dadurch seinen Name machte. Heute ist der Formosa Oolong, der immer mehr nach Grüntee schmeckt und immer mehr nach der Höhe des Anbaugebietes gemessen wird. Lishan Hochland Oolong ist ein Produkt, der diesen Trend widerspiegelt.
Warum Hochland Oolong?
Die taiwanesischen Hochgebirge sind hoch, so hoch wie die Alpen in der Schweiz. Der Geschmack dieses Tees aus so einer Höhe ist bestimmt nicht so weit, wie der vom Paradies. Tatsächlich fahren Teepflückerinen und Teemeister oft direkt ins Paradies, wenn sie Auftrag von Lishan-Teegärten erhalten. Viele subtropische Stürmen und Erdbeben erschweren den Zugang nach Lishan 梨山 und zerstören oft die Verkehrsverbindung. Oft gibt es keine richtige Strasse und oft gibt es nur gebastelte Seilbahnen. Ab Lishan Dorf zum Teegarten muss man noch zwei Strecken mit Seilbahn zurücklegen. So weit, so hoch. Der Preis dieses Tees ist auch so steil wie die Seilbahn. Aber die Qualität? Ist die Qualität entsprechend auch so „steil“?

In Bergen kann man den Garten nicht mit dem industriellen Mittel betreiben. Die steile Lage kann ausschließlich durch Pflückerin bedient werden. Die Tee-Blätter in der Hochlandslage wachsen besonders „dick“ und der Abstand zwischen dem Knospe und Blätter sind größer als die Blätter auf der Ebene – das ist ein Zeichen, um einen Hochlandstee von einem aus der Ebene z. B. Minjian名間 etc. zu unterscheiden! Morgens ist es eigentlich keine ideale Zeit, um Blätter zu pflücken, weil die Feuchtigkeit sich in Pflanzen ansammelt. So ein Tee schmeckt blass und langweilig. Die Pflückerinnen und Teemeister verdienen durch das Gewicht der gepflückten und hergestellten Blätter. Sie werden dem Teebauer nicht erlauben, dass sie nur zwischen 10 Uhr und 15 Uhr arbeiten dürfen! Alle wollen Geld an dem Hochlandsoolong verdienen: Teepflückerin pflücken Tee von 7 Uhr bis 17 Uhr. Teeblätter haben nicht so viel Zeit, um unter der Sonne gewelkt zu werden. Da es nachmittags oft Nebel gibt, muss man eine künstliche Sonne anschaffen. Wir können nur hoffen, dass der Tee an die industrielle Täuschung auch gerne glaubt! Teebauer sagten mir oft, „kein Problem“. Der Tee im Aufguss zeigt mir allerdings oft eine andere Wirklichkeit…
Teeernte in Lishan
Teepflückerinnen und Teemeister werden in der Saison nach Lishan geholt. Dort verdienen sie allgemein auch besser, vor allem Pflückerinnen. Denn die Blätter in Lishan-Garten wiegen schwerer.

Im Hochland Tee Garten anzulegen muss man zuerst Bäumen fallen und das vorhandene Öko-System verändern. Wenn es in Taiwan nicht so oft regnen würde oder Erdeben und Taifoon uns nicht so gerne besuchen würden, wäre alles nicht so schlimm. Jedes Mal nach dem schweren Sturm finden unzählige Erdrutsche statt. Viele Stauseen im Hochland sind schwer betroffen. Den Preis, den man für diesen Tee tatsächlich zahlt, ist nicht in unserer Generation in Taiwan zu berechnen. Das ist der Grund, warum es immer diskutiert wurde, ob man überhaupt ein Gesetz entwerfen sollte, um Hochlandgebiet wie Lishan zu schützen.
Nach Erdbeben 1999 wurden Strassen Richtung Lishan zerstört. Die Teegärten waren allerdings verschont geblieben, aber der Zugang wurde erschwert. Als die Pflücksaison kam, hörte man paar Male, dass der Fahrer samt dem Pflücker-Mannschaft zusammen ins Paradies fuhr…
Wolken in Lishan
Das Hochland Qi…
Aber warum der Hochland Oolong? Ja, wegen dem Hochland Qi! Ein schwer fassbarer Duft und „Qi“, der nach dem Aufguss direkt hervor steigt…Wegen dem legendären Qi tanzen Teebauer, Teepflückerinnen und Teeliebhaber auf eine Seil… Was riskiert wird, ist schwer mit Zahlen zu fassen.
Sollte man überhaupt keinen Hochland Oolong mehr trinken? Würdest Du auf Schokolade verzichten, nur sie Dich DICK macht?