Archiv für den Tag 28/04/2006

Dongding Oolong OEM

Dongding ist ein kleiner Ort in Landkreis Nantou (Zentral Taiwan) und liegt 700 Meter über den Meerspiegel. Die Teegärten zusammen gezählt sind insgesamt 30 Ha. Strenger definiert ist ein Dongding Oolong der Oolong aus drei Dörfer: Yonglong, Zhangya und Fenghuang. Nun ist es in der ganzen Welt möglich, diesen Dongding Oolong zu kaufen, selbst in Zürich und in Berlin. Woher gibt es so vielen Dongding Oolong?
Der Name Dongding Oolong ist nicht patentiert. Da dieser Tee so viele wirtschaftliche Profite verpricht, erweitern taiwanesische Teehändler und Teebauer die Definition von Dongding. Klar, nicht alle Simens Telefon sind von Simens Fabriken hergestellt und nicht alle schweizer Uhr sind 100% made in Switzerland! Also ein Dongding Oolong kann auch aus näheren Umgebungen stammen, z. B. Mingjian oder Yunlin 雲林.
Yunlin war voller Bambuswälder, bevor Teegarten die Landschaft dominiert. Bambus ist ein Symbol der Aufrichtigkeit für die chinesischen Intellektuellen und ein Symbol von Fruchtbarkeit für das gemeine Volk. Diese Pflanzen wachsen schnell und gewinnen den Standortskampf gegen andere Konkurrenten. Bambus ist für viele Hausherren ein Flair für Asientouch und ein Alptraum für viele Gärtner! Zumal können europäische Abkömmlinge nicht einmal nutzbar sein! In Taiwan schmecken die Bambussprossen, Bambusblätter mit Klebreis umgewickelt ist eine Delikatesse und aus Bambus kann wunderschöne Teeutensilien herstellen! Außerdem ist das Papier, das aus Zellenstoffe von Bambus hergestellt wird, das Papiergeld für unsere Vorfahren in Jenseits! Jedes Jahr werden sehr viel „Geld“ aus Bambusfaser für unsere Ahnen verbrannt, damit sie in jenseits noch ein sorgenloses Leben weiter führen könnten!
Um Teegärten anzulegen wurden Bambuswälder abgeholzt. In der Erde wurden menschliche Knochen und andere Waffen ausgegraben. In sehr früherer Erinnerung wusste man noch, dass die Bevölkerung hier zu Widerstandsfähigsten gegen die chinesische Fremdherrschaft zählte. Als Chinese 1947 nach dem Japaner nach Taiwan kam und ein Massaker inszenierte, wurden viele Widerstandskämpfer in diesen Wälder erschossen… Für diese Geister, meinen viele Älteren, haben sie viel Papiergeld aus Bambus verbrannt…
Eigentlich erzählte mir ein alter Mann, dass Japaner früher Assam-Teebäume in tiefen inneren Bambuswälder angebaut. Nach dem Machtwechsel ist es endgültig vergessen.
Bevor der Teegarten hier her kam, waren die Dörfer von Yunlin verlassene Dörfer. Nur ältere und sesshafte Menschen blieben hier. Seit 80er Jahren, seit Tee hier angebaut wird und als an Teebauer und Fabrik in Dongding weiter verkauft wird, ziehen immer mehr junge Menschen zurück ins Dorf. Nun gibt es mindestens doppelt so wie Teegärten wie in Dongding. Seit 90er Jahren, als Taiwan auch eine Freizeitsgesellschaft wurde, gehören Teegärten ebenfalls zu Tourismus-Attration. Die Nachkommen der einstigen Widerstandskämpfer gegen die Fremdherrscher sind nun reich gewordene Teebauer, der eine Oase für die gestressten Stadtbewohner anbietet!
Nach Erdbeben 1999
Yunlin nach Erdbeben 1999. Dieses Ereignis wirkt sich negativ auf Teeanbau. Die Qualität des angebauten Tees verschlechtert sich und Teebauer müssen nach einer neuer Idee suchen.
Kaffee Shop Eine von der neuen Idee ist Kaffee-Anbau, dessen Ursprung auf den Japanern zurückzuführen war. Nun gibt es zahlreiche Kaffeeshops, die nach dem europäischen Vorbild aufgebaut sind. Statt Tee, nun Kaffee!
Menü
Was für ein Gericht. Das kann nur ein Taiwaneser erfinden! In Kaffee mariniert und geräucherte Gänsebrust!