Archiv der Kategorie: Klatsch am Teetisch

Haben Sie Finken zu verkaufen?

Gerade spazierten ein junges Paar hinein.

„Haben Sie Finken zu verkaufen?“

„Wie bitte?“

„Ich suche japanische Finken.“

„Wie kommen Sie auf die Idee bei uns Finken zu suchen?“

“ Ist hier nicht ein japanisches Laden?“

„Es tut mir leid, wir sind ein Teegeschäft.“

Kein Kolonialwarenhändler, das habe ich nicht ausgesprochen.

“ Haben Sie nichts anders als nur Tee?“

“ Nein. Leider.“ Ein Teehaus ist ein Teehaus, nicht wahr?

Die Dame war sichtbar beleidigt.

Ich war auch nicht ganz glücklich.

Ja, Shui Tang wurde oft als japanisches Warenhaus verstanden. Obwohl Pu Er Fladen gerade im Schaufenster ausgestellt sind. 

Was machen wir falsch? 

Oder ist es niemand falsch. Es ist bloss eine Unterstellung dass wir alles verstehen und verstanden werden können anstatt zu sehen, dass wir beschränkt sind? 

Ich bin auch beleidigt, wenn meine Unwissenheit entblösst ist. Wie kann man anderen Menschen ihre Unwissenheit neutral und liebevoll vermitteln? Eine grosse Lektion des Lebens!

Eine Supernova in der Tasse

Das war ein Screenshot von einem Doku Film bei ARTE, Galaxis Milchsstrasse. Es bildet eine Supernova ab.


Hier sind die Fotos von dem modernen Werke aus Taiwanesischen Künstler, die aus der Tian Mu (auf japanisch Tenmuku) Tradition experimentiert.

Tian Mu, eine Keramik Tadition von Song Dynastie (10-12 Jh.), sollte den nächtlichen Sternhimmel nachbilden können und das Mystische ausdrücken soll. Sie wurden zur Hilfe der Meditation verwendet! 

Nun, ein Supernova in einer Tasse. Wie findest Du? Die Farbe verändert sich je nach der Lichtreflexion durch die unterschiedenen Aufgüssen!

Ästhetik von Tian Mu Schale

Man trank im 12. Jahrhundert Tee, der sich von heutigen unterscheidet. Es wurde beschrieben, dass der Schaum beim war und der am besten in einer Tian Mu Schale passt!

Heute mit der Tian Mu Schale, die in Holzofen gebrannt wurde, habe ich einen Tee mit Chagao geschlagen. Meister Yu Yongchul aus Icheon, Korea arbeitet seit drei Generationen als Keramiker und wurde nun als national Handwerker ausgezeichnet. Ich freue mich sehr diese im Europa wenig bekannte Stilrichtung zu präsentieren. 

In dieser archaischen schwarzen Tian Mu Schale fühlte ich mich auf einmal in der Song Dynastie. Mitten von Teefreunde offenbarte durch eine Begegnung ein altes Mysterium!

Das Verwischen zwischen Gastgeber und Gast

Die undefinierte Grenze zwischen Gast und Gastgeber sieht man heute recht gut in unserem Alltag.

Im Shui Tang verhalten manchmal Gäste nicht wie ein Gast. Darum muss ich die Jünger, die in Shui Tang anfangen erklären, wo fängt das Private an und wo hört das Öffentliche auf. Und das wichtigste, ihnen die Grenze zu vermitteln.

Manchmal ist es sehr schwierig es zu vermitteln, weil „Grenze“ anzuerkennen ist oft eine schwierige Angelegenheit. Diese Verwischen ist auch ein Problem in der Flüchtlingespolitik. Was für Recht hat ein Flüchtlinge? Ist ein Flüchtlinge ein Gast? Ist der Gast, der heute ankommt und morgen verreist? Was machen wir mit Menschen die vorübergehend bei uns aufhalten?

Die Jünger die zu Shui Tang kommen, sind ähnlich wie die Gäste die vorübergehend in Shui Tang aufhalten. Ich bin selbst ein Gast der vorübergehend auf der Erde aufhält. Das erste, was man bewusst ist, ist keine Spuren zu hinterlassen. Klarheit zwischen beider Seite ist der Schlüssel. Was steht einem zu und was nicht. Hat ein Gast das Recht, sich zu beschweren, was man serviert bekommt? Hat ein Flüchtlinge das Recht einzufordern, was er will? 

Ich habe die Weisheit nicht, diese Frage zu beantworten. Einerseits lernt man als Gast in die Atmpsphäre einzufügen. Andererseits lernt man als Gastgeber das Beste zu tun. Wenn ein Vertrauen aufgebaut werden kann, geht es immer um Entgegenkommen anstatt um etwas einzufordern. Wenn es kein Vertrauen da ist, geht es nur mit Taktik. Das schafft Komplikation. Wir stehen nun im Wendepunkt der Flüchtlingepolitik. Wir brauchen eine offene Diskurs um den Streit zwischen „Gast“ und “ Gastgeber“ offenzulegen um einen Konsens zu bilden. Es stärkt unsere Demokratie und baut vielleicht Brücke auf zwischen den Grenzen!

Der Gastgeber und der Gast II

Ich habe diesen Beitrag einwenig korrigiert, um Missverständnisse zu vermeiden. Hier möchte ich Menschen nicht verletzen, die das Selbstgemachte als Persönliches betrachten. Vielmehr möchte ich gerne einen Anstoss geben, zu relfektieren, wie sehr wir unser ICH mit vielen Dingen identifizieren, um das gemeinsame Leben zu verkomplizieren. Der Weg des Tees ist ein Weg, über die Projektion auf das ICH zu reflektieren. Darum auch viele Ideen um das ICH zu „neutralisieren“, indem das SELBSTgemachte im Hintergrund gestellt wird.

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Man macht eine Einladung zum Tee, weil die Blumen im Garten schön blüht (Hanami) oder weil man etwas mit Freunden vorhat. Das Motiv wird nicht klar ausgesprochen aber sichtbar gemacht durch die Atmosphäre – von Auswahl der Teegeschirr oder die Zusammenstellung von Essen. Manchmal weiss man es einfach wegen Vollmond oder Neujahr!

Der Gast sagt zu oder lehnt ab und hat im Prinzip nicht viel zu äussern. Als Gast sagt eine Einladung zu und fügt sich in die Angelegenheit ein. Aber was bringt man mit?

Oh, das ist eine hohe Kunst!

Das einfachste ist Geld mitbringen! Dies ist in der christlichen Welt verpönt, als unmoralisch. Aber in chinesischen oder japanischen Kultur nicht. Das Geld ist neutral, der Gastgeber kann damit machen, was er will, unkompliziert. Man sagt im Europa, Geld zu schenken sei unpersönlich. Wo unpersönlich? Wie viel „Person“ braucht man im Europa? Geht es um etwas beizutragen oder um das ICH zu zelebrieren?

Ich habe als Kind gelernt, wenn man Gäste etwas serviert, immer bescheiden über das was man serviert, zu reden. Man hat drei Tage lang gekocht, aber würde immer behaupten, dass man zu wenig vorbereitet hat. Man versucht das zu kochen, was der Gast vielleicht gerne isst und in die Atmosphäre passt. Man macht eine Einladung, um Gäste ein Freude zu machen.

Was erwartet man von Gästen? Ich werde oft im Europa gefragt. Ich erwarte oft keine Blumen, weil sie bei mir daheim immer sterben. Und die fallende Blätter sind mir eine Last, weil ich ungerne putze. Tim hat es in diesem Jahr gut gemacht, er bringt mir einfach einen fertiggemachten Blumenkasten. Ich brauche nur zu giessen. ( letztes Jahr bracht er mir Samen, die nie ausgepackt wurde.) Umverschämte Weise sage ich meinen Besucher gerne Klartexte wie zum Beispiel Champagner oder Sake. Aber Essen? Würde ich doch niemals von Gästen verlangen. Als Gastgeber bereitet man eben das selbst vor um Gäste zu verwöhnen! Das ist das Pflicht eines Gastgebers. Andererseits nimmt man einfach das Geschenk an, was man bekommt – das ist schwierig, weil man in einem Geschenk recht vieles sieht. Ich bin noch am lernen, so gelassen zu sein.

Was ist das Pflicht eines Gasts? Ich würde behaupten, sich in die Atmosphäre einzufügen. Also was bringt man als Gast? Man bringt eben nicht was, was man da ICH hervorhebt. Man bringt nicht etwas um das ICH wie HomeMade zu betonen! Man verschenkt keine Kalligrahpie wenn man nicht gefragt wird. Man verschenkt keinen Kuchen, wenn man nicht gebeten wird. Aber das ist eben im Europa ganz anders. Man bringt ein Gastgeschenk und betont: ICH habe es gemacht. Als Gast versucht man das ICH nicht im Vordergrund zu stehen. Ebenfalls wie der Gastgeber. Man hängt nicht im öffentlichen Raum eine Kalligraphie, die man selbst geschrieben hat. Ebenfalls auch nicht das eigene Bild im öffentlichen Raum wie Wohnzimmer. Das war die Erziehung, die ich von meinem Elternhaus mitbekommen habe und im Tee wiederfand.

Auf andere Seite ist solche Dinge bei einer vertrauten Beziehung wieder aufgehoben. Oft ist ein Geschenk aus dem Herzen, Kategorien zu bilden ist überflüssig.

Sehr kompliziert? Nein, sehr einfach wenn man nicht das Ego mit einem Geschenk identifiziert. Man spürt ob eine Kommentar aus Herzen kommt oder aus Höflichkeit oder aus verletzen Ego. Eine Einladung ist bloss eine Einladung. Es geht um Herzensangelegenheit. Es gibt keine Fehler. Nur das verletzliche Ego möchte perfekt sein. Da habe ich viel Mitgefühl weil ich auch so ein Ego bei mir habe.

Der Gastgeber und der Gast I

Es ist heute schwierig zu definieren, was ein Gastgeber und was ein Gast ist. Diese Schwierigkeit liegt an der Grenzlosigkeit unserer Zeit. Man erkennt die Grenze nicht mehr.

Im Chanoyu ist es einfacher, weil man immer ein Fächer bei sich hat. Hinter diesem Fächer liegt der Raum für sich, ausserhalb liegt der Raum ausserhalb sich. Es gibt eine klare Grenze.

Im Gongfu Cha ist alles viel subtiler. Man muss lernen, zu spüren, weil die Grenze unsichtbar ist. So gesehen ist der Gongfu Cha näher an dem Alltag. Die Grenze zwischen Menschen ist im Alltag auch viel unsichtbarer!

Man macht im Tee eine Einladung. Manchmal ist wegen Blumen, manchmal wegen Vollmond oder wegen Neujahr! Manchmal lädt man Freunde zum Tee auch nur weil man etwas besonders bekommen hat. Um anzugeben? Ja, manchmal. Manchmal auch nur zum zu teilen. Die Grenze ist eben auch fliessend, jedoch spürbar. Wie so? Man hat verschiedene Spielzeuge, um etwas auszudrücken. Auch wenn man das Unbewusste oder Unausgesprochene nicht ausspricht. Man spürt, ob es darum geht, um eine Perfektion darzustellen oder nur um eine schöne Atmosphäre zu gestalten. Eine Darstellung von eigener Perfektion wirkt provozierend und erzeugt Spannung – das ist schwierig zu erklären, aber zu erleben. Nur eine heimliche schöne Atmosphäre zu schaffen verleiht Gelassenheit und Geborgenheit.

Solche Dinge merken wir in Fotos, die im Web überschwemmen. Gestellte Schönheit oder natürliche Anmut!

Wie viel Raum steht einem Gast zu? Wieviel Raum räumt der Gestgeber den anderen ein?

In Taiwan auf Suche nach verlorener Zeit I

Freundin Xuya fragte mich ob ich Lust habe mit zu einer Feldforschungsreise. Ein Tempel in Jiayi feiert seine 125 jährige Gründung. Sie wollten beobachten wie die taoistische Zeremonie ablaufen. Der taoistische Priester, den sie kennt, war 5 Tage in Klausur und arbeitete ganz hart, um eine gute Kommunikation zwischen Göttern und Menschen. Auf den Weg zum Platz entdeckten wir eine traditionelle Sojasauce Manufaktur in einem über hundertjahren alten Haus. 
Die schwarze Bohnen braucht eine Fermentation über 30 Grad, anders als Sojabohnen. 180 Tage unter der Sonne in Gährung. 
Es schmeckt am besten in den nächsten 3 Monate. Ich habe sofort 5 Flaschen gekauft!

   
 

Der Preis ist heiss für Tee

Dank Joseph können wir ein NZZ-Artikel über Tee lesen.

Der Journalist berichtet über einen heissen Preis für Tee. Aber was für einen Tee?

Ist BIO  gleich bedeutend nachhaltig? Ist Nachhaltigkeit mit Globalisierung zu vereinbaren?  Seit wann spielt Kenya eine Rolle bei Teeproduktion? Seit wann ist Tee gleich mit Massenproduktion zu setzen?

Nicht der Preis ist heiss für Tee, sondern was kann Tee heiss halten?  Gute Preise, gutes Gewissen oder ein  guter Geschmack!?

……. viel Vergnüügen beim Lesen.

Der Preis ist heiss für Tee
Starke Nachfrage nach dem zweitbeliebtesten Getränk der Welt

Weltweit schätzen immer mehr Leute eine gute Tasse Tee. Die Nachfrage hat im vergangenen Jahrzehnt stark zugelegt. Die Preise sind gestiegen. In traditionellen Tee-Nationen wie Grossbritannien gibt es aber auch Ermüdungserscheinungen.

GERALD HOSP, LONDON

Der Eingang in der Londoner Strasse Strand ist leicht zu übersehen. Erst ein Blick nach oben verrät Tradition und Selbstbewusstsein: Ein goldener Löwe und zwei bunte chinesische Figuren zieren das Stammgeschäft des 1706 gegründeten Teehandelshauses Twinings. Der schlauchartige Verkaufsladen ist erstaunlich klein, gefüllt mit Gerüchen und Leuten. Die Ahnengalerie der Twinings blickt auf die Kundschaft herab, die auf der Jagd nach exotischen und weniger exotischen Teesorten ist. Das Handelshaus Twinings, das seit 1964 zum Lebensmittelkonzern Associated British Foods gehört, entwickelte sich von einem Kaffeehaus zu einer der führenden Teemarken weltweit und hat dazu beigetragen, den Briten das Teetrinken schmackhaft zu machen.
Im Gesundheitstrend
Das Vereinigte Königreich gehört immer noch zu denjenigen Ländern mit den eifrigsten Teetrinkern. Die Türken, Iren und Marokkaner zählen ebenso dazu. Die Briten scheinen aber den Gefallen an Tee – zumindest etwas – zu verlieren. Laut dem Forschungsunternehmen Mintel ist die Menge an verkauftem Tee auf der Insel zwischen 2010 und 2015 um 22% auf 76 Mio. kg zurückgegangen. Dafür wird auch der Aufstieg des Kaffeetrinkens verantwortlich gemacht. Gleichzeitig aber sind die Umsätze am britischen Teemarkt in diesem Zeitraum nur um 6% auf 654 Mio. £ zurückgegangen, was 978 Mio. Fr. entspricht. Dies hängt damit zusammen, dass vor allem der «gewöhnliche Teebeutel» auf dem Rückzug ist. Die Verkäufe von Früchte- und Kräutertees sowie von grünem Tee nahmen zu. Zudem eröffnen in London Spezialgeschäfte mit aussergewöhnlichen Mischungen sowie mit Teesorten wie Oolong oder Rooibos beinahe im Wochentakt.
Manche Traditionalisten haben bereits befürchtet, Grossbritannien könne zu einer Kaffeenation verkommen. Zwar sind Cappuccino, Latte Macchiato und Espresso nicht mehr aus dem britischen Alltag wegzudenken. Die Briten trinken laut Mintel aber jährlich immer noch 165 Mio. Tassen Tee und nur 70 Mio. Tassen Kaffee. Die Gesundheits- und Wellness-Welle unterstützt dabei die Nachfrage nach Tee.

Der Trend in Grossbritannien spiegelt auch teilweise die Entwicklung am Weltmarkt für Tee, dem nach Wasser beliebtesten Getränk überhaupt. In den vergangenen Jahren haben sowohl Nachfrage als auch Angebot stark zugenommen. Die Produktion von Grün- und Schwarztee stieg im Jahr 2013 laut den jüngsten Zahlen der Uno-Ernährungsorganisation FAO um 6% gegenüber dem Vorjahr auf 5,07 Mio. t, der Konsum steigerte sich um 5% auf 4,8 Mio. t. Die FAO rechnet damit, dass bis zum Jahr 2023 die Herstellung von Schwarztee um knapp 3%, die Produktion von Grüntee aber um mehr als 8% zunehmen wird. Das steilere Wachstum beim Grüntee gründet vor allem auf einer stärkeren Nachfrage in China. Aber auch die chinesischen Exporte würden ansteigen, um den Durst von Gesundheitsbewussten auf der ganzen Welt zu stillen. Das Reich der Mitte ist das wichtigste Anbauland für Grüntee, es folgen Japan, Vietnam und Indonesien. Beim Schwarztee sind Indien, Kenya, Sri Lanka und China führend. Kenya und Sri Lanka sind dabei die bedeutendsten Exporteure von Schwarztee.

Schrittmacher Kenya

Die starke Nachfrage der vergangenen Jahre liess auch die Preise zwischen 2002 und 2013 ansteigen. Wenn der Composite Price der FAO herangezogen wird, erhöhten sich die Teepreise bis 2009 massiv, stagnierten dann und gingen in den vergangenen zwei Jahren leicht zurück. Das Preisniveau ist aber immer noch höher als die Durchschnittsnotiz der vergangenen zwei Jahrzehnte. Der Composite Price bezieht sich auf Schwarztee und ist ein gewichtetes Mittel der Preise an den Märkten in Mombasa (Kenya), Colombo (Sri Lanka) sowie Kolkata und Cochin in Indien. Tee wird üblicherweise über Auktionen verkauft. Einen Terminkontrakt wie für viele andere Rohwaren gibt es nicht. Damit können sich Produzenten und Händler nicht gegen Preisschwankungen absichern. Weil Tee aber in zu vielfältigen Arten und Sorten angebaut wird, ist ein Terminkontrakt, der die Lieferung einer einheitlichen Qualität in der Zukunft garantiert, schwierig.

Als Referenzwert für den Schwarztee-Markt hat sich neben dem FAO-Preis die Notiz an den Auktionen in Mombasa herausgebildet. Der Kenya-Preis schwankt naturgemäss mehr als die zusammengesetzte Notiz. Zwischen Oktober 2012 und Oktober 2013 war der Preis für die mittlere Qualität Best Pekoe Fannings 1 von $ 3.70 je kg auf $ 2.20 gefallen. Bessere Ernten und eine nachlassende Nachfrage aus Ägypten und Pakistan hatten zum Preiszerfall geführt. Seit dem vergangenen Jahr geht es aber wieder aufwärts. Im Oktober dieses Jahres stieg der Preis auf $ 3.90. Der niederländische Teehändler Van Rees schrieb im jüngsten Marktbericht, dass der Ernteertrag in Kenya im Oktober um 10% geringer als im Vorjahr ausgefallen sei. Die Bedingungen seien aber vorteilhaft für eine gute Ernte.

Die FAO geht angesichts der Projektionen von einem robusten Teepreis in den nächsten Jahren aus. Die Anbauländer könnten jedoch selbst einen Preissturz hervorrufen, wenn sie den Anbau wegen der hohen Notiz übermässig erhöhen. Um den Mengenrückgang wie in der Tee-Nation Grossbritannien auszugleichen, müssen die Produzentenländer aber auf Nachfragetrends wie biologisch angebauten Tee verstärkt eingehen und selber mehr Tee trinken.

Inspiriert von Oolong

Nico arbeitet als Barkeeper in Zürich, ist Informatik-Student und lernt seit einem Jahr intensiv Tee. Tee, nicht nur Gongfu Cha, auch Cha No Yu.

Inspiriert von Tee und nach dem Dong Ding Seminar versucht er in seinem Blog etwas schönes über Oolong zu schreiben. Euch wünsche ich viel Vergnügen!

http://bartending.ch/oolong-tea/

Wenn Dante zum Tee

Am 12.11 war der Zukunfttag der zürcher Schüler.

Noam und Serafino beschlossen in Shui Tang diesen Tag zu verbringen.

Als ich Punkt 11 Uhr die Tür von Shui Tang aufschloss, sturmten die beiden in die Tür!  Mit Lachen und Funken im Gesicht.

Was für eine Zukunft!!

„Was willst Du später werden?“

„Was wolltest Du werden, als Du jung warst?“ fragte Tim mich in einem Interview für seine Matura-Arbeit.

„Präsidentin.“ antwortete ich.

Ich bin Verkäuferin geworden.  Reue? Nein. Das ist das Beste, was mit mir passieren kann. Weil ich etwas gespürt habe, als ich mein Leben verändern wollte, ich habe etwas gespürt wie eine Bestimmung.

In dem Dokufilm über „Kakiemon-Tradition“ sagte der amtierende Meister in einer Schlichheit: „Ich habe nicht gegen meine Bestimmung gekämpft.“  Sein Vater kommentierte über seinen Sohn, „Er muss eine sichere Hand und einen scharfen Blick, wenn er arbeitet. Er zweifelt noch an sich. Es ist reizvoll ein eigenes Werk zu kreieren, aber es ist besser zuerst den Kakiemon-Stil anzueignen…“

Ich verkaufe Tee.  Es ist meine Bestimmung, nicht nur Tee zu machen. Es ist meine Bestimmung, Tee als ein Gefäss zu leben. Ein Gefäss, um mich selbst zu werden, um mit dieser Welt in Kontakt zu treffen und um das materiale und das geistige zu vereinbaren. Das ist ähnlich wie Dante, der in seinem Schaffen versuchte „diejenigen, die in diesem Leben leben, aus dem Elendzustand zu bewegen und sie zu einem Zustand der Freude zu führen.“ In seinem göttlichen Komödie wanderte er in drei Welten. Auf diese Reise wurde er begleitet von drei Fuguren (oder Meister) und konfontiert von verschiedenen Aspekte des Lebens. Beatrice wirkt als die treibende Kraft, es ist die Liebe, die Höhe und Tiefe, Freude und Leiden, Glück und Trauer hervorbringt. Sie ist eben auch die Quelle, die diese starken Emotion und Gefühle verwandelt! Es ist eine Individualisierung des Wanderers, den Dante versuchte zu skizzieren!

„Was wollt Ihr werden?“ Die Jünger in Shui Tang haben ihre eigenen Pläne. Warum kommen sie zum Tee?  Sie wissen oder wissen es nicht, ähnlich wie ich mit Tee angefangen habe. Am Teetisch findet es eine Reise statt, die uns viel Frieden und Zufriedenheit vermittelt. Fast Therapeutisch.

Was geschieht eigentlich dort? Wie können wir diese Teereise mit dem Augen von Dante betrachten? Wohin trägt der Teeschifff uns? Auf den Hohesee, was wir als Leben nennen?

Wenn Dante zum Tee?

Diskussion und Austausch. Brigitte Egger und Menglin Chou führen gemeinsam das Gesprächh.

Ort: Shui Tang an der Spiegelgasse 26, 8001 Zürich

Uhrzeit: 20.12. Sonntag, 16 -18 Uhr

Eintriff frei, Anmeldung erwünscht.