Archiv der Kategorie: Gongfu Cha

墨玉蓋碗 Gaiwan aus dunklem Jade von Huanglien Taiwan 

Gaiwan aus dunkeln Jade nimmt einen langen Weg von Ostküste Taiwans bis an die Spiegelgasse in Zürich!

Nach den Anekdoten sollte dieses Material den Energiefluss fördern, ausgleichen und reinigen. 

Aber nicht das Aspekt der Gesundheit macht das Material so teuer, sondern seiner besonderen Herkunft und rares Vorkommen. 

Ich liebe es nicht weil es meine Gesundheit verbessern kann. Sondern wegen seiner Schönheit!

Das Schöne macht mein Leben schön.

回紋 Hui Wen Muster und 功夫茶 Gongfu Cha

Anschließend zu gestrigem Beitrag.

Nach dem Besuch von der Mei Yin Tang Ausstellung bekam ich eine Idee mit einem Besuch dieser Ausstellung unseren Gongfu Cha III zu starten.

Wir haben in den zwei Gongfu Cha Kurse Schritt für Schritt ein Fundament aufgebaut, viele Teatoys zu verwenden und Brücke von einer Handlung zu einer anderen aufgebaut. Wir lernen immer mehr von der Bedeutung des Muster und die Verbundenheit zwischen Tee und Universum. Ein Fenster zu einer Teewelt ist geöffnet. Mit Gongfu Cha III möchte ich einen Garten des Tees visuell mit Teefreunde gestalten. Ein Garten, der zur einer Landschaft ausstrahlt.

In diesem Garten gestalten wir die Wiese vielleicht mit Stoff, vielleicht mit Holzbrett oder vielleicht mit NICHTS. Die Blumen holen wir mit Teatoys in den Garten, den Wind symbolisieren wir mit Geräusch des Wassers und unsere Aussage überlassen wir dem Muster. Es wird abstrakter, spannender und richtig kreativ. Das heißt nicht, dass everything goes, sondern genau überlegen, was wir tun. Denn genau das, was wir tun, widerspiegelt unser Wesen. Dort brauchen wir eine starke Verbindung zu unserem Wurzel und Besinnung mit dem Ursprung des Tees.

Tee kann nur konkret werden, durch Einreichen von Gefäßen. Gongfu Cha besteht aus von Gefäßen zu Gefäßen. Diese Gefäße – sei es schön, sei es gewöhnlich, werden verbunden durch Wasser von Teeblätter. Einen guten Brücke zwischen das Einreichen aufzubauen und zu erlernen, verwandelt sich zur Eleganz und Ausdruckskraft der Handlung. Die äußerliche Handlung gleich eine äußerliche Reise ins Reich des Tees durch Gefäße, wird aber eine Umkehrung stattfinden ins inneren Leben. Aus dem Erkenntnis des Innenschau schreiten wir wieder in die Realität.

Genau dieser Prozess wird abgebildet in dem Muster 回 Hui, das auch auch Donner Muster 雷紋 eingeordnet wird und ursprünglich Zentrum des Wasserwellen 漩渦 darstellt. Sie sind abgebildet in uralten 青銅器 Bronzen Gefäßen, die von höchst heiliger Bedeutung sind, auch in dem Porzellan und Keramik 陶瓷 des Tees.

Ein Muster oder ein Symbol, des uns stets auf etwas aufmerksam macht. Zurück, zurück ins Zentrum – ins Herzen? In den Tee zurück?

Teeleute, die den Hang zum Minimalisieren des Tees auf das Wissen um zu sprechen, auf den Geschmack, um zu diskutieren, auf die Teatoys um zu kokettieren, können in diesem Symbol als eine Warnung erkennen: Zurück, zurück zu Dir selbst 回家. Sei Du selbst.

Natürlich ist es ein Genuss durch die besten Beispiele von Teatoys in der Ausstellung zu spazieren, von Ding Yao bis zu Jingdezhen, von Jun-Glasur zu Tian Mu. Zum Schluss können wir bei der chinesischen Malerei ahnen, was wir dann bei Gongfu Cha III erkennen und lernen können.

Das Seelenleben durch eine Schale Tee, der symbolisiert durch einem Kreis, der nach Innen kreist und wieder nach Aussen führt. Endlos.


  

回紋 Hui-Muster und 饕餮 Tao-Tie

Diese Reise entstanden aus einer Meditation am vergangenen Mittwoch. Ich bildete mir ein, ein merkwürdiges Symbol vor mir wahrzunehmen, das scheinbar aus Antik-Griechenland oder China stammt.

Ich verstehe die menschliche Seelenreise wie die Darstellung von christlichen Labyrinth, das uns zurück zum Gott führt. Man geht auf einem Kreis, der sich in ersten Moment an das Zentrum nährt und dem Herz erfreut. In nächsten Moment entfernt man sich wieder kreisend von Zentrum und das Herz schmerzt. So kreisen wir paar Male hin und her bis wir tatsächlich das Zentrum nähren und doch müssen wir es verlassen. Ein Labyrinth behält den Angekommenden nie. Es führt einem wieder hinaus in die Welt!

Diese endlosen Kreisen erlebe ich selbst in meinem Leben mit Tee.

Man sucht Lösung für das Leben und zieht sich zurück ins Innenschau. Man transformiert es in einem Akt von Umkehrung, wie wir im Gongfu Cha „Füllhorn“ üben. Die äußerlichen Schmerzen und Aggression werden zu inneren Kräfte und Erkenntnisse. Mit diesen Erkenntnisse kehrt man wieder zurück zum Leben.

Es war ein sonniger Morgen. Tim hat seine Matura bestanden und feierte. Ich kam aus dieser fröhlichen Gesellschaft und bekam eine Idee, Rietberg-Museum zu besuchen. Ungestört von vielen Besucher an so einem schönen Sonntag lief ich ahnungslos zur Meiyintang Ausstellung.

Genau beim Eingang stach ein Gefäß in meinen Augen.

Es war Gefäße aus Bronzen von heiligen Bedeutung vor 5 Jahrtausenden.

Es sind rituelle Gerätschaft 禮器, um Opfergabe zuzubereiten. Auf den uralten Gerätschaften vor paar Tausendjahren fand ich das Muster von der Endlosigkeit, was Donner und das Herz von Wellen symbolisieren sollen. Sie zeigen alle auf das Zentrum und sind endlos dargestellt. Dieses Donnermuster 雷紋 heißt ebenfalls 回 Hui-Muster. Hui bedeutet auf Chinesisch zurück, ursprünglich bedeutete das Zentrum von Wasserwellen.

Zurück. Wohin zurück?

Dieses Muster begleiten einem magischen Tierkopf, dessen Hörner genauso aussehen wie das Symbol in meiner Vision. In diesem Tier «饕餮 Tao Tie» sollte ein mythisches Wesen 神農 dargestellt werden, der Tee angeblich entdeckte. Es wurde beschrieben, dass er unter einem Baum Wasser kochte und in jenem Moment fielen paar Teeblätter hinein. So wurde Tee entdeckt.

Man kann sich so vorstellen: Vor paar Tausendjahren wurde ein heiliges Gefäss, dessen mystische Kraft durch den Kopf von Tao Tie ausgedruckt wird, über Feuer gekocht. In jenem Moment donnerte es, so wie das Ritual für Fruchtbarkeit im Frühling wünscht. Der Ostwind wehte unabsichtlich, während paar Blätter aus einem Busch fielen. Sie fielen absichtlich in das kochende heilige (schöne) Wasser.

Das war wohl, der erste Gongfu Cha in der Menschheit.

Tao Tie und Hui Wen

 

Neue Daten für Teeseminar und Kurse

Ich merke, dass ich ganz fleißig bin. Einerseits beobachte ich die steigende Nachfrage für Gongfu Cha, andererseits muss ich schauen, wie ich mit meiner Kapazität klar kommen.

Ich lerne auch sehr viel von Menschen, die Tee in Shui Tang lernen. Das Geben und das Nehmen fließen oft ineinander. Das ist der Grund, warum ich noch in Zürich bin.

Hier die neuen Daten:

  1. Gongfu Cha III! Was spielen wir nun? Kommen noch die Faktoren von Zeit und Raum hinzu – wie drücken wir sie aus? Bekommen wir ein bisschen Gefühl von Leichtigkeit durch das Spielen? Oder sind wir immer noch in dem Zustand von Zweifel – bin ich richtig oder falsch?http://www.shuitang.ch/blogs/news/gongfu-cha-iii
  2. Wegen der starken Nachfrage… Ich opfere meine Sonntage! Für Gongfu Cha Ihttp://www.shuitang.ch/blogs/news-und-events/gongfu-cha-i-sonderkurs

Dann noch ein Teeseminar Schwerpunkt Oolong und sein Produktionsprozess, damit wir noch vom letzten Seminar mit Atong lernen können, bevor wir es vergessen…

http://www.shuitang.ch/blogs/news-und-events/teeseminar-ii-schwerpunkt-oolong-und-sein-produktionsprozess

Ich freue mich auf Euch!

Nach dem Teeseminar mit Atong

Nach dem Teeseminar mit Atong haben wir viele Feedback erhalten.

Manche haben sich geklagt über das „ungleiche“ Niveau von Tischnachbaren. Als Atong es erfuhr, lachte er ganz laut. Er erwiderte, „Okay, nächstes Mal machen wir eine Eingangsprüfung. Das Gebühr von dieser Prüfung ist 100 Sfr. Und für das Fortgeschrittene kostet per Person 1000 Sfr.“

Außerdem haben wir auch ein langes Email von einem Teefreund erhalten:

Liebe Carola, Menglin,

vielen Dank für die gute Organisation und die gute Verpflegung während des Besuches von Teemeister Chen am Sonntag.

Ich habe sehr viel gelernt, der Spur nach wusste ich wie Tee gemacht wird, die Wichtigkeit der verschieden Schritte war mit aber nicht klar. Der Vergleich mit dem Brot backen konnte ich gut nachvollziehen, ich bin in einer Bäckerei aufgewachsen, Brot backen gehörte zu den ersten Kindheitserinnerungen.

Schön jemanden aus Asien zu treffen, der die alte Handwerkskunst beherrscht und würdigt. Ich denke einige der Teilnehmer sind zu technokratisch aufgewachten, als dass Sie von Anfang verstehen konnten, dass man das Endprodukt in jedem Schritt kaputt machen kann und Fehler nicht mehr auszubügeln sind.

Die Teebauern könnten denke ich viel von den Weinbauern in Frankreich lernen, die beherrschen unter Anderem auch das Marketing perfekt. Tee ist ein anonymes Lebensmittel, sehr guter Wein hat ein Gesicht, auf der Flasche steht der Name des Weinguts, ich kann im Internet nach sehen, wer ihn macht und auch hinfahren um mir den Wein selbst zu kaufen. Ich kann als Weinliebhaber durch die verschiedenen Regionen der Welt reisen und die Weine degustieren.

Ich weiß natürlich auch mehr über Wein als über Tee.

Bei Tee tu ich mich schwer, ich vertraue auf die Teehändler, aber ich weiß ich den meisten Fällen, vielleicht die Region aus der der Tee kommt, aber nicht mehr.

Tees mit dem gleichen Namen auf dem Etikett können sehr gut, oder weniger gut sein, je nachdem welcher Tea-Maker am Werk war, ich kenne den Tea-Maker aber nicht.

Bei verschiedenen Händlern bekomme ich unter demselben Namen verschiedene Produkte, weil die Bezeichnung wie mir scheint nur sehr grob ist.

Es war viel von Mainstream die Rede, da müssen wir uns glaube ich nicht so stark drum kümmern, einigen Modeerscheinung wird man immer folgen müssen aber bei einem Produkt für Liebhaber wird man diese auch finden, es steckt natürlich eine Menge Arbeit dahinter. Vielleicht stellt sich Taiwan selbst ein Bein.

Aus meiner Sicht macht da sogar das europäische Agrarrecht Sinn. Ein Bordeaux muss aus Bordeaux kommen, ein Emmentaler aus der Schweiz ansonsten muss es auf dem Etikett stehen. Bei Tee scheint mir, kann jeder machen was er will, damit wird es dem Konsument schwer gemacht, dasselbe Produkt nochmals zu kaufen. Bei Geschwendner schmeckt der Formosa Oolong anders als bei Menglin, im Teeladen in Tübingen wieder anders und aus dem Teeladen in Peking wieder anders.

Ein Cheval Blanc premier grand cru classe ist ein Cheval Blanc premier grand cru classe, ein iPhone, ein iPhone überall auf der Welt. Tee kennt Qualitätsunterschiede aber es fehlt eine nachvollziehbare Klassifizierung. Ich muss dem Händler vertrauen und Händler sind Händler, sie verkaufen das am liebsten mit dem sie am meisten Geld verdienen, so ist es schwer immer nur dem Händler zu vertrauen. Tee fehlt anscheinend ein System der Qualitätseinordnung, wie es bei anderen Lebensmitteln üblich ist.

In Japan kann man es wahrscheinlich noch am ehesten finden, wenn man japanisch kann, ich weiss es aber nicht.

Bei China spielt natürlich die Zeitgeschichte eine grosse Rolle, dieser Zusammenhang fehlt uns natürlich, die schnelle Öffnung der Märkte Richtung Europa und Amerika hat wahrscheinlich auch viel kaputt gemacht und vielleicht in manchen Regionen zu einer Goldgräberstimmung geführt, die in der Regel zu vielen Auswüchsen führt, die später mühsam korrigiert werden müssen.

Es wird immer nur eine kleine Menge Leute geben, die Handwerkskunst zu schätzen wissen und bereit sind dafür bereit sind viel Geld zu bezahlen (damit kann man sich dann auch die Arbeiter wieder leisten). Die Frage ist nur, wie bekommt mann diese Leute zusammen, dein Teegeschäft ist ein guter Multiplikator, die Seminare gehören dazu und sind einzigartig. Aber heute ist es ja kein Problem mehr über Internet weltweit tätig sein und diese kleine Menge Leute zusammenzugekommen.

In Bordeaux habe ich mehrere Weinseminare, insgesamt 3 Wochen an der Ecole du vin besucht (heute darf ich keine Wein mehr trinken). Wir haben dort in den drei Wochen so viel Stoff gelernt wie am Sonntag in 6 Stunden. Das war ganz schön komprimiert, es war denke ich für beide Seiten ziemlich anstrengend so lange die Konzentration zu halten, wahrscheinlich wären zwei Tage besser gewesen, das kann ja in Zukunft noch kommen.

Es hätte denke ich sehr vielen geholfen die erste Folie mit der Übersicht übersetzt zu haben, sie hat wahrscheinlich den Produktionsprozess gezeigt. Ich glaube die wenigsten können chinesisch.

Ich habe viel zu viel geschrieben, man merkt ich habe Urlaub und es regnet noch.

(…)

Ich übersetzte Atong und fragte ihn, wie man das email beantwortet, er antwortet, „Ganz einfach.“

  1. Wir können das Seminar in 3 Wochen teilen. Reservieren Sie die Daten und sparen Sie das Geld für Hotels und Seminargebühren. Menglin hat wahrscheinlich keine Zeit dafür und man muss einen Uebersetzer finden, der mindestens so gut wie sie ist.
  2. Selbstverständlich kann man immer etwas voneinander lernen. Gerne etwas lernen von Frankreich, wie sie ihren Wein mit Rechtsspruch beschützt. Das ist ein langer Weg, nicht wahr?
  3. Das Powerpoint hat Menglin zum ersten Mal wie alle Teilnehmer gesehen. Ein Fehler, den wir nächstest Mal anders machen können. Es fehlen die lateinischen Buchstaben bei den wichtigen Ausdruck.
  4. Fehlt der Tee in Taiwan oder China eine Qualitätsordnung? In dem alten kommunistischen System vor 80er Jahren waren nur staatliche Fabriken in China, die Tees produzieren. Vor 80er Jahren haben Taiwaner selbst wenig Tee trinken können. Der Tee war für Export produziert und von kleinen Quantität und minderen Qualität. Damals gab eine Norm, der von ausländischen Händler bestimmt war. Der Norm war von minderen Qualität. Heute gibt es Chaos, aber eher von einer stark verbesserten Qualität, die dann auch mit vielen Problemen verbunden ist. Es ist aber auch eine Chance! Als eine chinesische Kultur zugehörige würde man von sich verlangen, selbst an eigenes Urteilsvermögen zu arbeiten anstatt an die äußerliche Autorität zu glauben. Trotzdem ist es wahr, dass die Produzenten sich Gedanke machen müssen, wie man gemeinsam arbeiten kann, um das Vertrauen von Konsumenten zu erhalten. Tee von Wettbewerb ist eben ein System. Aber wenn man den Hintergrund kennt, verliert man wieder die Hoffnung etwas Institutionelles zu gründen.
  5. Dass der Formosa Oolong bei Teegeschwender schmeckt als bei Shui Tang, ist es nicht schwierig zu verstehen. Sie kaufen auf den Markt ein, der etwas anbietet. Shui Tang hat eine klare Vorstellung, die sich an die Tradition orientiert. Ein Geschäft, das auf System von Geschäften basiert, arbeitet anders als ein kleines Geschäft an einer engen Gasse steht. Ist es doch klar, oder? Der Käse von Migros unterscheidet sich doch von dem Quatierladen im Neumarkt.

Lieber Freund, bevor die Produzenten ein Klassifizierungssystem schaffen, was man in Weinwelt kennt, pflege einen guten Zugang mit Tee durch unsere geschärfte Sinne. Suche ein gutes Geschäft aus, habe ein Referenz-Geschäft und paar gute Teefreunde, mit den wir austauschen, klatschen und lernen können.

Persönlich bin ich nicht besonders scharf auf so ein System. Vielleicht weil ich eine Asiatin bin. Aber ich kann auch etwas von dem Ordnungssinn lernen, darum bin ich in der Schweiz.

 

Neue Gongfu Cha Kurs Daten

Die nächsten Üebungen sind:

23.07 Samstag in Shui Tang ab 17 Uhr

27.08 Samstag in Shui Tang ab 17 Uhr 

Diese Stunde sind für Praktizierende die mindestens Gongfu Cha I besucht haben. Wir vertiefen uns in Bewegungen und Variationen!

Anmeldung erforderlich:

http://www.shuitang.ch

Oder info@shuitang.ch

Diese Jahre als Teehändler

Familie Chou hat Händler Tradition. Obwohl unser letzter Vorfahren sehr wahrscheinlich Teebauer oder Teehändler war. Wir kommen aus Hu Qiu, wo üppige Tie Guan Yins wachsen und viele Chous heute noch leben!

Ich habe keine kaufmännische Ausbildung absolviert, sondern Soziologie und Germanistik. Oft frage ich mich ob ich ähnliche Geschichte erzählen würde wenn ich Dozent geblieben wäre? Ich bin sicher. Denn die Erfahrung von Verständnis und Missverständnis, Freundschaft und Verrat, Egoismus und kosmische Liebe überall zu erleben sind!

Als Anfänger von Handel pflegte ich einen Idealismus, der sehr schnell zum Schmerz brachte. Es war ein toller Intellektueller Teemeister, der versuchte hinter meinem Rücken mit meinem Klienten zu handeln. Meine Illusion war zerbrochen. Meister oder Scharlatan zu unterscheiden gehört zu Lektion des Lebens! Was bedeutet Teilen? Mit wem teilen wir? Wie gehen wir mit Menschen um, die sich ausgeschlossen fühlen weil sie es nicht respektieren, dass das Teil meine Freiheit ist?

Für mich hat das Wissen kein Patent und gehört zur Menschheit! Aber Shui Tang kann bis heute leben und viele Menschen die sich mit Tee beschäftigen können von Shui Tang profitieren, weil die wirtschaftliche Entwicklung stimmt. Es ist keine einfache Aufgabe! Mein Vater, ein erfolgreicher Kaufmann und Boss warf mir vor dass ich mit Leute meine Ressourcen teile. Tatsächlich brachte ich Leute zu Orten wo ich einkaufe und zusammenarbeite. Natürlich kostet eine Steinkanne mehr in Shui Tang als direkt bei Produzent. Genau diese Differnz ermöglicht mich, Menschen näher zum Tee zu bringen! Diese Bemühung geht oft im Auge der Menschen verloren, wenn das Geld im Vordergrund spielt. Es ist vielen Menschen nicht bewusst, dass man Respekt braucht um zusammenzuleben: Respekt vor Vermittler und Respekt vor Konsequenz der eigenen Handlung. Man erntet das, was man tut!

Wenn mein Klient wissen will, wer diesen Tee produziert, schweigt Atong meistens. Ich frage einmal und respektiere sein Schweigen. Das ist sein Geheimnis. Er will nicht teilen. Ich will auch nicht, dass Verrat hinter meinem Rücken geschieht. Also respektiere ich es und folge der Ethik! In dieser “ Nahrungskette“ wie Helmut und Jiri scherzten, hat eine Wahrheit! Wir haben alle genug zu essen, wenn wir zusammenarbeiten!

Jeder muss mit diesem Punkt umgehen, wenn man Händler ist! Jeder muss es lernen zu respektieren, wenn man in dieser Welt lebt. Es geht um Bewusstsein des eigenen Handels und die Entwicklung des Erfolges und des Zusammenlebens. Wenn du erfolgreich sein willst, muss du Samen säen, anstatt nur zu rauben. Rauben das, was die andere geäet hat und geackert hat, schafft Karma und kommt irgendwann zurück!

Mit der Zeit lerne ich, mit wem man zusammenarbeiten kann, mit wem was man etwas teilen kann. Oft hilft uns alle mehr wenn das Respekt vorhanden ist. Ich merke, was mein Lehrer mit mir teilt, was er sonst nicht gemacht hätte!  Es ist verrückt dass man mehr erhält wegen Verzicht!

Wir können heute an diesen Ort des schönen Wassers Tee widmen und Verbindungen schaffen, weil es stets Samen ausgesät sind! 

Andererseits ist es relativ egal, ob Shui Tang in 10 Jahre existiert oder Menglin da ist. Manche finden Schade, manche freuen sich sehr. So ist das Leben!

Frage an Yu wegen Pu Er 2016

Anschliessend der letzen Beitrag “ wie lernt man Pu Er Gushu?“

„Warum hast Du solche Gegende ausgesucht, die nicht berühmt sind? Hast Du keine Angst, dass die Lektionsedition sich nicht verkaufen lässt?“

Er antwortete, „Der Tee aus Gushu von 曼糯 山 Man Nuo Berg hat Substanz. Man Nuo Berg ist kannst als der schweigsame alte Teeberg. Er ist nicht bekannt für viele Menschen, weil er weit von den berühmten Anbaugebieten liegt. Aber der Tee wächst dort in intakter Natur und sein Geschmack unterscheidet sich deutlich von den Tee aus anderen Regionen! Das hilft uns zu lernen! 革登 Ge Deng gehört zu den sechs alten Teebergen und ist sehr wichtig für Teeliebhaber, die PuEr kennen lernen wollen.“

„Warum willst Du nicht noch 台地 Tai Di Cha ( Tee von Plantage) als Kontrast aufnehmen?“

„Ich will keine Feindschaft von anderen Teehändler bekommen!“ Er lachte.

„Ich verstehe nicht, weshalb Du nicht Exemplare von sechs bekannten Teebergen ( 六大茶山)Liu Da Cha Shan) produzieren und als Set zu verkaufen!?“ Ich fragte mit leichter Enttäuschung. 

„Natürlich will ich es!“ er betonte, „aber ich bin noch zu klein im Moment! Das Kapital für solches Werk ist zu hoch, wenn man es richtig machen möchte, anstatt nur um etwas zu gestalten! Yu Le Shan hat keinen guten Tee mehr. Wenn dann würde ich eine Serie machen mit den fünf bekannten Teeberge!“ Er pausierte kurz, „Im Moment ist es das, was ich verwirklichen kann! Aber ich habe eine Vision.“

Ich bedankte mich für seine Antwort. Ich weiss nicht, ob unsere Teefreunde aus Europa mit ihm einverstanden sind. Mit Mut schrieb ich ihm, „Schritt für Schritt, wenn wir immer mit unseren Anfängergeist in eins sind, werden wir uns begleiten, Du uns, und wir Dich!“

Das Verwischen zwischen Gastgeber und Gast

Die undefinierte Grenze zwischen Gast und Gastgeber sieht man heute recht gut in unserem Alltag.

Im Shui Tang verhalten manchmal Gäste nicht wie ein Gast. Darum muss ich die Jünger, die in Shui Tang anfangen erklären, wo fängt das Private an und wo hört das Öffentliche auf. Und das wichtigste, ihnen die Grenze zu vermitteln.

Manchmal ist es sehr schwierig es zu vermitteln, weil „Grenze“ anzuerkennen ist oft eine schwierige Angelegenheit. Diese Verwischen ist auch ein Problem in der Flüchtlingespolitik. Was für Recht hat ein Flüchtlinge? Ist ein Flüchtlinge ein Gast? Ist der Gast, der heute ankommt und morgen verreist? Was machen wir mit Menschen die vorübergehend bei uns aufhalten?

Die Jünger die zu Shui Tang kommen, sind ähnlich wie die Gäste die vorübergehend in Shui Tang aufhalten. Ich bin selbst ein Gast der vorübergehend auf der Erde aufhält. Das erste, was man bewusst ist, ist keine Spuren zu hinterlassen. Klarheit zwischen beider Seite ist der Schlüssel. Was steht einem zu und was nicht. Hat ein Gast das Recht, sich zu beschweren, was man serviert bekommt? Hat ein Flüchtlinge das Recht einzufordern, was er will? 

Ich habe die Weisheit nicht, diese Frage zu beantworten. Einerseits lernt man als Gast in die Atmpsphäre einzufügen. Andererseits lernt man als Gastgeber das Beste zu tun. Wenn ein Vertrauen aufgebaut werden kann, geht es immer um Entgegenkommen anstatt um etwas einzufordern. Wenn es kein Vertrauen da ist, geht es nur mit Taktik. Das schafft Komplikation. Wir stehen nun im Wendepunkt der Flüchtlingepolitik. Wir brauchen eine offene Diskurs um den Streit zwischen „Gast“ und “ Gastgeber“ offenzulegen um einen Konsens zu bilden. Es stärkt unsere Demokratie und baut vielleicht Brücke auf zwischen den Grenzen!

Der Gastgeber und der Gast II

Ich habe diesen Beitrag einwenig korrigiert, um Missverständnisse zu vermeiden. Hier möchte ich Menschen nicht verletzen, die das Selbstgemachte als Persönliches betrachten. Vielmehr möchte ich gerne einen Anstoss geben, zu relfektieren, wie sehr wir unser ICH mit vielen Dingen identifizieren, um das gemeinsame Leben zu verkomplizieren. Der Weg des Tees ist ein Weg, über die Projektion auf das ICH zu reflektieren. Darum auch viele Ideen um das ICH zu „neutralisieren“, indem das SELBSTgemachte im Hintergrund gestellt wird.

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Man macht eine Einladung zum Tee, weil die Blumen im Garten schön blüht (Hanami) oder weil man etwas mit Freunden vorhat. Das Motiv wird nicht klar ausgesprochen aber sichtbar gemacht durch die Atmosphäre – von Auswahl der Teegeschirr oder die Zusammenstellung von Essen. Manchmal weiss man es einfach wegen Vollmond oder Neujahr!

Der Gast sagt zu oder lehnt ab und hat im Prinzip nicht viel zu äussern. Als Gast sagt eine Einladung zu und fügt sich in die Angelegenheit ein. Aber was bringt man mit?

Oh, das ist eine hohe Kunst!

Das einfachste ist Geld mitbringen! Dies ist in der christlichen Welt verpönt, als unmoralisch. Aber in chinesischen oder japanischen Kultur nicht. Das Geld ist neutral, der Gastgeber kann damit machen, was er will, unkompliziert. Man sagt im Europa, Geld zu schenken sei unpersönlich. Wo unpersönlich? Wie viel „Person“ braucht man im Europa? Geht es um etwas beizutragen oder um das ICH zu zelebrieren?

Ich habe als Kind gelernt, wenn man Gäste etwas serviert, immer bescheiden über das was man serviert, zu reden. Man hat drei Tage lang gekocht, aber würde immer behaupten, dass man zu wenig vorbereitet hat. Man versucht das zu kochen, was der Gast vielleicht gerne isst und in die Atmosphäre passt. Man macht eine Einladung, um Gäste ein Freude zu machen.

Was erwartet man von Gästen? Ich werde oft im Europa gefragt. Ich erwarte oft keine Blumen, weil sie bei mir daheim immer sterben. Und die fallende Blätter sind mir eine Last, weil ich ungerne putze. Tim hat es in diesem Jahr gut gemacht, er bringt mir einfach einen fertiggemachten Blumenkasten. Ich brauche nur zu giessen. ( letztes Jahr bracht er mir Samen, die nie ausgepackt wurde.) Umverschämte Weise sage ich meinen Besucher gerne Klartexte wie zum Beispiel Champagner oder Sake. Aber Essen? Würde ich doch niemals von Gästen verlangen. Als Gastgeber bereitet man eben das selbst vor um Gäste zu verwöhnen! Das ist das Pflicht eines Gastgebers. Andererseits nimmt man einfach das Geschenk an, was man bekommt – das ist schwierig, weil man in einem Geschenk recht vieles sieht. Ich bin noch am lernen, so gelassen zu sein.

Was ist das Pflicht eines Gasts? Ich würde behaupten, sich in die Atmosphäre einzufügen. Also was bringt man als Gast? Man bringt eben nicht was, was man da ICH hervorhebt. Man bringt nicht etwas um das ICH wie HomeMade zu betonen! Man verschenkt keine Kalligrahpie wenn man nicht gefragt wird. Man verschenkt keinen Kuchen, wenn man nicht gebeten wird. Aber das ist eben im Europa ganz anders. Man bringt ein Gastgeschenk und betont: ICH habe es gemacht. Als Gast versucht man das ICH nicht im Vordergrund zu stehen. Ebenfalls wie der Gastgeber. Man hängt nicht im öffentlichen Raum eine Kalligraphie, die man selbst geschrieben hat. Ebenfalls auch nicht das eigene Bild im öffentlichen Raum wie Wohnzimmer. Das war die Erziehung, die ich von meinem Elternhaus mitbekommen habe und im Tee wiederfand.

Auf andere Seite ist solche Dinge bei einer vertrauten Beziehung wieder aufgehoben. Oft ist ein Geschenk aus dem Herzen, Kategorien zu bilden ist überflüssig.

Sehr kompliziert? Nein, sehr einfach wenn man nicht das Ego mit einem Geschenk identifiziert. Man spürt ob eine Kommentar aus Herzen kommt oder aus Höflichkeit oder aus verletzen Ego. Eine Einladung ist bloss eine Einladung. Es geht um Herzensangelegenheit. Es gibt keine Fehler. Nur das verletzliche Ego möchte perfekt sein. Da habe ich viel Mitgefühl weil ich auch so ein Ego bei mir habe.