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Alishan schöner Dongpian 2023!

Mit Anna degustierten wir die Oolongs aus Alishan. Der neue Organic Alishan 2022 ist eingetroffen und ein ganz frischer Alishan Dongpian vom Januar 2023 habe ich gerade geöffenet.

In Shui Tang haben wir von 2020, 2021 und 2023 drei verschiedenen Alishan Dongpian. Auch ein seltener Dongpian von Shanzhu Alishan Dongpian 2018. Alles ist von Qingxin Cultivar. Ich war sehr neugierig und fragte Anna, was sie bei den Tassen gesehen hat. Sie sagte, die Farbe von Aufguss unterscheiden sich, ebenfalls das Pflückgut!

Ja! Als ein Tee-Schüler braucht ein scharfes Beobachtungsvermögen und ein klarer Kopf. Wenn man ein klarer Kopf hat, logisch denken kann, hat auch ein warmes Herz, das Schönheit empfangen und die Schönheit dieser Welt erkunden kann.

Mir fiel auf, dass die Blätter von den ersten zwei Dongpian viel reifer waren und die Spuren der Fermentation viel weiter zeigen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: 1. Die Blätter sind später gepflückt. 2. Der Winter 2023 ist viel kälter. Da der Dongpian 2020 und 2021 jeweils vom Dezember sind, ist der Pflückzeitpunkt nicht später, sondern früher. Also die erste Möglichkeit ist nicht logisch. Dann bedeutet, dass der Winter 2022/23 sehr kalt war, darum die Blätter weniger reif und eher klein sind?

Ich drehte ein Video und fragte meinem Lehrer! Ich liebe solche „Spiele“, um Tee zu lernen. Ich fragte Atong, „Der Duft von 2023 ist so schön! Er schlägt höhe Töne wie die Musik, nachhaltig und wunderschön. Ich bin sehr beeindruckt! Die Blätter sehen sehr zart aus und erst im Januar gemacht. Ist es wegen kaltem Winter? Wegen speziellen Wetterbedingungen? Der Duft schmeckt nach LYchee, weisse Pfirsich und Neroli! Wunderbar! Unter kalten Wetterbedingung und mit solchen zarten Pflückgut kann man doch selten so einen wunderbaren Tee produzieren, oder? War es bestimmt sehr schwierig?! Was meinst Du?

Degustation von Alishan Qingxin Dongpian

Er antwortete mir heute:

Menglin, 2021 und 2020 sind aus Dezember, normale Bedingung. Und 2022/23 Winter, Du warst ja hier, Du wusste, wie kalt es war. In Alishan fehlte sogar das Wasser! Bauer pflegt den Garten nach der Winterernte nicht! Aber seine Pflanzen sind sehr gesund und fit, so dass sie durch den Sonnenschein wachsen. Aber weisst Du, es ist eine grosse Ernteverlust! Es war nur 15 Kgs von einem grossen Garten. Und die Zikaden kamen in warmen Sonnen Stunden. Die Blätter wachsen sehr langsam wegen kurzem Sonnenschein im Winter. Wenn ein Blatt reif wird, ist er bereits ledrig. Sehr ähnlich wie beim Oriental Beauty! Wenn Du Geduld mit ihm hast, lagere ihn paar Wochen oder Monate, er wird so schön wie Honig oder Blütetau! Als der Teemaker den Tee machte, telefonierten wir ganzer Zeit! Er fragte mich immer nach dem nächsten Schritt, wie er weiter vorgehen sollte. Die Sonne-Welkung war nicht lange, die Sonne fehlte. So dass Du eine leichte grüne Note findest beim Aufguss! Der Teemaker hat Geduld. Er wartet wartet. Eigentlich wollte er nach 8 Stunde Fermentation das Shaqing (Erhitzen) vorbereiten. Es war um 8 Uhr morgens (die Industrie Produktion wäre schon um 1 Uhr nachts). Ich sagte, „nein, Du muss warten, bis der Duft so aromatisch wie Banana strömt. “ Er wartete bis 14 Uhr. Er ist ein geduldiger grossartiger Teemaker. Der Duft dieses Tees ist so delikat, zart, anmutig und herrlich. Die Textur so seidig. Weiss Du, ich begegnete zum ersten Mal so einen Tee! Seit mehr als 40 Jahren Berufsleben! Du darfst ihn nicht einfach so verkaufen oder her geben. Es muss Dir bewusst sein, wie selten und rar so ein Oolong ist und wie schön, dass wir ihn trinken können! Für mich ist es das erste Mal, so einen Oolong zu begegnen. Was für ein Glück! (höre bitte mp4 Datei. Atong spricht Taiwanesisch mit mir“

Glück mit den Wetter

2020 haben Oolong Teeliebhaber in Shui Tang Glück. Selten haben wir einen Hochland Tieguanyin. Noch nie habe ich von einem Schneeflocken aus Alishan gehört.

Der Grund warum wir solchen hochwertigen Tee haben, hängt es mit dem Glück zusammen. Das gute Wetter bei der Produktion zu haben, ist wie ein Glücksspiel! Dank dem guten Wetter konnte man den Tieguanyin schön unter der Sonne welken lassen, ausreichend fermentieren lassen. Atong macht seine Handschrift mit seiner Röstung. Ein komplexer Tieguanyin mit ein Bündel von floralen und fruchtigen Komponenten, begleitet von einer Eleganz des Berges!

Dank dem Glück haben wir einen Schneeflocken in diesem Winter. Atong sagte mir, wir haben ein Glück mit dem Wetter und mit dem Teemaker! Der Shanzhu ist frisch entlassen aus dem Gefängnis und sucht nach neuen Aufgabe! Nach dem Frost suchte er nach dem Garten, wo ihre Teeblätter nicht geschädigt waren und warten bis sie sich öffnen und weit entwickeln. Dann schien die Sonne und ein wunderbarer Tee ist entstanden!

Glück muss man haben. Wir haben Glück.

Atong checkt gerade die Fermentation. Die Nacht war sehr kalt in Alishan, so dass man die Teeblätter kleiden musste., um die Wärme zu behalten.

Alishan Xuepian – Schneeflocken

Xuepian- Schneeflocken bekomme ich zum ersten Mal. bis jetzt habe ich nur Alishan Dongpian probiert und bin auch bewusst, dass er eine Rarität ist. Als ich diesjährig Schnee-Fotos von Taiwan erhielt, fragte ich meinen Lehrer Atong, ob wir vielleicht Schneeflocken Tee haben!

Xuepian sind Teeernte aus Teeblätter die Frost bekamen. Darum heißen sie Schneeflocken. Richtig gefrorene Blätter sind nicht zu ernten, weil sie kaputt gehen. Der Bauer muss viel Mühe geben, damit die Blätter nicht beschädigt werden. Das Pflückgut ist natürlich klein, weil sie nicht stark wachsen. Dezember und Januar sind eher Winterschlaf Zeit für Teepflanzen. So eine außergewöhnliche Rarität kam endlich vor einer Woche. Mitten im Lock Down, mitten in der letzen Phase meines PuEr Teebuch Projektes.

Während ich den letzten Teils meines Projektes trank ich den Xuepian Alishan. Wie funktioniert es, dass man einen Text über PuEr schreibt und Oolong trinkt?

Ich kann es nicht erklären. Es kam von sich alleine.

Als ich den 雪片 Xuepian sah, dachte ich, wie gut er zu meiner Pflaumenblüte- Zhuni Kanne von Yin Min 尹旻 passt! Yin Min nennt ihre Kanne „清飲 Qing Yin“ – reines ungestörtes Teetrinken. Diese Empfindung überkam mir, als ich den Aufguss in meinem Mund hatte. Rein, schön und klärend. Er duftet nach Neroli Blüten. Oder nach Orchideen. Selbst nach einem Tag konnte ich die Duftnoten in bereits abgekühlter Kanne riechen, der Duft versetzt mich am den Teetisch bei meinem Lehrer. Ach, ich vermisse ihn. Ich kann seit einem Jahr nicht mehr bei ihm Tee lernen, Frage stellen und Schätze zwischen den Teesäcken suchen. Er sagte mir oft, wie ein guter Oolong nach einem Tee noch duften und schmecken sollte. Genau wie dieser Xuepian!

Er ist schön, will einen nicht verführen. Vielmehr klärt der Xuepian meinen Geist. Ich bekam viel Abstand zu meiner Schreibarbeit. Ich war in der Lage meinen Fehler zu entdecken und unklare Logik zu sehen. Zweifelsfrei schmeckt er aromatisch, aber ohne viele bunte Farben zu malen und Tänzer zu veranstalten. Der Tee ist wie die Pflaumenblüten, die im Schatten gelassen duften, im späten Winter unbehindert blühen und im Winde nicht zerfallen. Ein Tee namens Schneeflocken verkündet die baldige Ankunft vom Frühling.

Eine Brise aus Alishan

Jae erzählte mir auf den Teetisch, bevor sie zum Packen von Tee ging, einen Vorfall, dass sie von einem unbekannten Kind in der Stadt mit einem Ruf von „Corona“ überrascht wurde. Als ein sichtbarer Fremde kenne ich das Phänomen, mehr als zu gut. Ich sagte, dass wir als sichtbare Fremde solche verletzende Geschichte gut kennen. Aber wir sind kein Opfer. Ich rate ihr einerseits, dem Kind zu sagen, „Es verletzt.“ Das Kind kann auch lernen, dass es Menschen verletzen kann. Und wenn Eltern dabei sind, können wir zu den Eltern gehen und es mitteilen. Anderseits bleiben wir innerlich stark. Unwissende Menschen können uns nicht so einfach verletzen.

Heute war eine sehr freundliche Dame in Shui Tang. Ich bat ihr, mit unserem Mittel ihre Hände zu desinfizieren. Sie tat es sehr freundlich. Auf einmal sagte sie mir, „Ihr in Asien habt oft solche Krankheiten.“ Sie war nicht böse, meinte auch nicht böse, tat auch nicht böse. Ich blieb ruhig und sagte ihr, „Diese neuen Corona-Virus lieben das kalte Klima. Im 4 Grad wie bei uns hier überleben sie 28 Tage lange!“ Es wäre klug, besser auf sich selbst aufzupassen.

Im Lauf des Tages erlebte ich verschiedene Dinge. Ein Taiwaner Freund desinfizierte seine Hände im Zug und wurde von Nachbar mit bösen Blick angeschaut. Er war empört und rief mich an. „Weshalb wissen diese Menschen nicht, dass ich eigentlich für unsere gemeinsame Gesundheit schütze!“ „Ja, die Menschen hier glauben, dass diese Virus sei wie eine Grippe.“ „Aber wissen diese Menschen hier nicht, weshalb so viele Aerzte und Krankenschwester in China bereits daran gestorben sind? Weshalb haben Airlines die Flügeln abgesagt? (Swiss sagte Flügel nach China bis April ab.) Hast Du jemals gehört, dass es wegen einer Grippe viele wichtige Personen in einer Regierung wie in Iran starben?“ Er war sehr wütend und selbst ist eigentlich ein promovierter Chemiker. „Wir müssen uns beschützen, bevor Impfungen und Medikamente erfunden werden.“

Ja, wir müssen Zeit gewinnen.

Es hat mir dann auch gereicht, dass ein Kunde mir heute auch fragte, warum es Angst herrscht. Für ihn sei Corona auch nur wie eine Grippe.

In der Schweiz gibt es im Moment 8.57 Millionen (8,000,000) Menschen und hat 58 infizierte (04.03.2020) Fälle. In Deutschland gibt es 82,000,000 Menschen und hat 203 infizierte Fälle. Hat man in der Schweiz nicht das Gefühl, dass es proportionell nicht stimmt? In Taiwan gibt es 23,000,000 Menschen und hat 42 infizierte Fälle. Obwohl diese Insel neben China liegt und im Asien ist. Stimmt da etwas nicht?

Nachdem Shui Tang wieder zur Ruhe kam, goss ich mir eine Schale Alishan Qingxin 2004. Egal wie es im Draußen wütet, genieße ich mein Leben. Wenn es mir morgen etwas passieren würde, würde es mir auch nicht etwas fehlen. Mein Leben ist erfüllt, mit Taten, Liebe und Schönheit. Diesen Alishan habe ich so lange für mich bewahrt. Ein gelagerter Tee ist wie ein Geschenk. Die Zeit, die einen Tee reift, kann man nicht mit Geld kaufen. Aus meiner Schale steigt eine frische Brise, auch wenn er 16 Jahre lange verschlossen blieb. Ich roch Honig und Nektar, und ein Hauch von warmen Wind über die Blumenwiese aus dem Alp, wie im goldenen Herbst. Im Mund schmeckte ich die Blumen noch deutlicher. Der Aufguss wie mit Orangenblüte-Honig gesüßt und von frischen Note von Orangenschalen.

Einen gelagerten Tee zu probieren ist wie die Ernte zu betrachten. Wie ist er gereift? Ist er gut gereift? Auch ein gereifter Tee möchte verstanden werden. Verstanden werden ist ein Glück.

Als ich die Teetassen von heutigem Tee im heißen Wasser siedeln ließ, duftete es noch zwischen meinen Zähnen. Diese schöne Überraschung erinnerte mich an dem Spaziergang zwischen duftenden Allee in Park von Alishan. Es war schon lange her, als mein Vater noch mit seinem Koffer öfters unterwegs war. Wir verbrachten als eine kleine Familie im Taihe bei Alishan. War es Pflaumenblüte oder Pfirsch? Der Frühlingswind brachte Blütenblätter zum tanzen und der Duft hüllte mich. Es versetzte mich irgendwohin, wo es blüht.

Alishans seltene Winterernte

Wenn Du Chanel No.5 nicht kennst, weiß Du nichts von Parfüm. Wenn Du Alishan Oolong nicht kennst, kennst Du keinen Hochlandsoolong.

An allen Bergen auf Insel Taiwan werden heute fast überall Oolong angebaut. Aber warum Alishan? Alishan, genauer gesagt Meishan, 1200 Meter über den Meeresspiegel hat den ersten Teegarten im Hochland. Seit der japanischen Zeit wurden hier Teepflanzen aus Samen gezogen, die zwischen Bambus wuchsen. Seit 1975 werden hier Qingxin Oolong angebaut. 1978 kam der ersten Hochlandsoolong auf den Markt. In den 80er Jahren ist der Alishan (Meishan) der Lieblingstee von Teeliebhaber Taiwans.

Als ich zum ersten Mal in Meishan war, fragte ich damals einen alten Bauer, der auf Hof aufs Welken des Tees wartend hockte. „Warum bauen Sie Tee in den Bergen an?“ „Wir hier in Meishan haben gutes Fengshui und uneser Tee duftet. Das muss die Welt wissen und zwar seit japanischer Zeit!“ Ich fragte weiter nach. Er wurde allmählich sprachlos und antwortete bloß, „unser Tee duftet.“ Er duftet. Was meint ein taiwanischer Bauer mit dem Duft? Warum ist der Duft der beschreibende Sammelbegriff von einem Tee?

Wenn man mich fragt, wie Taiwan duftet, würde ich sagen, nach Ananas, nach Mangos, nach Osmanthus oder nach dem Regen. Nach dem Regen duftet unser altes Haus nach Stein. Ich hatte als Kind oft das Gefühl, dass meine Zunge an einem Stein leckte, wenn der Pflaumenregen (es heisst Pflaumenregen, weil Pflaumen in diesem Saison reifen) im Mai ununterbrochen fiel. Auch der Regen über unser Dach war nur manchmal sanftmütig, aber meistens leidenschaftlich und wild – wie die Bewohner auf dieser Insel und wie der Tee. Der Duft einer subtropischen Insel vermittelt eine Sehnsucht. Aus dieser Insel in die Welt zu gehen will ein Inselbewohner in seinem Leben mit seinem Tee. Er will seinen Duft in die Welt bringen. So wie Chanel?

Als ich diesen Alishan vom 2018 Dezember zum ersten Mal trank, dachte ich es sei ein Dongpian. Mein Lehrer schüttelte seinen Kopf, „Ein wahrer Wintertee aus Alishan. Selten geworden. Selten geworden.“ Selten geworden – weil man in Alishan selten im Dezember Tee pflückt, weil es 70% Ernteausfall bedeutet. Weil es wirtschaftlich nicht passieren darf. Kühler distanzierter Duft aus einem Gedicht von frisch reifenden Früchten, blühenden nördlichen Blumen und frischen Gemüsen. In der Mitte die nicht zu verpassende Caramel-Süsse. Der Duft hinterließ deutlich einen Raum, wo die Phantasie weiter feiert und mit Flügeln in die Welt fliegt. „Der Duft!“ ich rief „Ihn kenne ich nicht!“. „Ja, dieser Duft, er ist selten geworden.“ antwortete der alte Meister. Ich schaute in die Tasse und zu meinem Lehrer. Zwischen uns liegen mindestens 20 Jahre. Eine Generation. Der Duft ist der Brücke oder das Verbindungsglied, was uns verbindet ohne Worte. Jemand von uns kannte den Duft. Jemand von uns lernt den Duft kennen. Beide von uns wollen diesen Duft weiter tragen.

Was meinte der alte Teebauer vor 15 Jahren in Meishan mit dem Duft, was ihm im Grunde genommen nicht benennen konnte? Etwas, was nicht Fassbares, Duftendes, Feines, Herrliches und Schönes, was Menschen begeistert, berührt und bereichert, hat er in seinem Tee gefunden. Damit wollte er nicht auf dieser Insel bleiben lassen. Der schöne feine Tee muss in die Welt, damit WIR miteinander verbunden werden können!

Respektvoll trank ich diesen Alishan und will seinen Duft in meinem Körper speichern.

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Alishans seltener Dongpian!

Der Heimkehrer wurde Fremde.

Ich kehre nach Zürich zurück und merke, dass es viele Veränderungen geben muss.

Enttäuschungen, Aerger und Frust.

Ich habe gesehen, dass viele Bequemigkeiten Probleme verursachen. Diese Probleme habe ich ausgehalten aus Bequemigkeit. Aus Bequemigkeit führt es zu weiteren Konsequenzen.

Was braucht man wenn man im Dunkel ist? Was riecht man wenn man keinen Aussicht sieht? Was schluckt man, wenn man das Geschehen bitter schmeckt? Ich will die Funken der Zukunft sehen.

Wie die Funken aus der Zukunft schmeckt eine Tasse Alishan Dongpian von Shan Zhu.

Shan Zhu, auf Chinesisch Wildschein, hat immer Pech im Leben. Alles, was er berührte, scheiterte. Er scheiterte nur nicht beim Tee-Machen.

Als Shan Zhu eines Tages ein abgeholztes altes Kampferbaum im Wald sah, dachte er Lotto gewonnen zu haben. Er wollte das Holz auf dem Schwarzmarkt gut verkaufen. Die Absicht scheiterte so wie der Gott es will. Er muss dafür ins Gefängnis gehen. Da er kein Geld hat für die Strafe zu bezahlen, entschied er sich länger im Gefängnis zu sitzen. Er rief meinen Lehrer Atong an und erzählte ihm es weinerlich. Atong tröstete ihn, dass es ein gutes Deal ist, wenn er 60000 CHF durch ein Jahr Gefängnis-Aufenthalt verdienen kann. Atong bat ihn einen guten Tee zu produzieren, bevor er gefangen wird.

Am 08.01.2018 kam der Alishan Dongpian nach Taipei. Shan Zhu produzierte ihn sorgfältig, als ob es sein letztes Mal wäre. Er verbrachte doppel so lange Zeit, um den Dongpian zu produzieren.

Er schmeckt leicht flora – ich rieche Neroli und Limettenblüte. Es ist süss, aber so unfassbar – wie die süsse Seite des Lebens – als ob Shan Zhu seine Sehnsucht nach einem leichten Leben in diesem Tee reingewoben hat. Doch schmecke ich ein Hauch von dem grünen Nordlicht am Nordpol. Es tanzte im Horizont wenn es DUNKEL ist. Der Himmel wird so frei, obwohl die Sicht beschränkt ist.

Die seidige Textur gleitet. Samtig und sanfmütig.

Etwas Mystisches kommt aus der Tasse hervor.

Was nährt einen, wenn man Frust schmecken muss? Die Hoffnung!

Hat der Shan Zhu gewusst, dass dieser Tee vor seinem Freiheitsstrafe hoffnungsvoll schmeckt?

Atong wollte nicht, dass ich zu viel bei seinen Schülern von diesem Dongpian erzählte. Er wollte nicht zu viel von dem Dongpian verkaufen. Er sage mir, „wir müssen ihn zwei Jahre aufbewahren, bis Shan Zhu wieder frei ist.“ Er hob eine ganze Sack auf. Er denkt an seinen Freund Shan Zhu? An den Geschmack von Hoffnung.