Vor einer Woche bekam ich eine Email-Kopie von einem Briefaustausch zwischen Josef und dem Vorstand Teeclubs. Josef fühlte sich als entschlossene Singel von der DIN4-Form unserer Gesellschaft diskriminiert. Als Paar der gleichen Postadresse könnte die Hälfte des Beitrags bürokratisch „erleichtert“ werden. Dadurch wusste ich, Josef ist wieder da.
Josef traf ich gestern bei Ho Pot bei Wendy. Sicher war ich zu spät und Wendy lachte und zeigte mich mit Zeigefinger an. Wo kann man denn in Zürich einfach und gut essen? Meine Empfehlung wäre Hot Pot und am kommenden Mittwoch gehen unsere Teegruppe dort Abendessen. Mir brachte Josef einen herzlich verpackten Grüntee aus Laos. Er hatte tatsächlich Bedenken, ob dieser einfache Tee mir noch schmecken würde. Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass Geschenke liebvoll sind. Dort ist egal, der so genannte Marktwert. Er erzählte von seiner Reise, eine Reise, der von Anfang an von einer Hand geführt wurde, die wir gerne als das Universum nennen.
Er lass im Flugzeug den Roman „Pan Aroma“. Ihm sprach die Nachbarin aus Deutschland an, dass sie das Buch gut kennt und ganz toll fand. Dann fanden sie in der Unterhaltung heraus, dass sie ein gleiches Ziel im Auge haben. Er reiste mit diesen Paar paar Tagen und war richtig angenehm überrascht, wie Pan Aroma diese Begegnung ermöglichte. Und das Buch passt genau in seiner Reise in die Welt der duftenden Fremden.
Er kaufte im Niederdort in Zürich das Geo-Magazin über Laos etc. und lass es irgendwann auf der Reise. In Luang Prabang traf er einen Mönch, der ihn zu triefst berührte und ihn segnete. Josef schrieb mir ein SMS in dieser Zeit, dass er den Schutzpatron verlor und sehr nervös wurde. Krank fühlte er sich übrigens. Der Mönch ohne es zu ahnen, wollte ihn segnen. Der Segen spendete viel Trost und Halt. Seine weitere Reise wurde fortgesetzt und nun gesegnet. Später blätterte er irgendwann im Hotelzimmer vor Einschlafen das Geo-Magazin und sah überrascht, das Foto dieses Mönches vor sich. Eigentlich kannte er ihn ja schon, schon in Zürich! Ihn überkam eine Ohnmacht, wie alles zusammengeführt wurde und alles zusammen gefügt ist. Er schrieb dem Mönch über diese Band und diese Band verbindet zwei Menschen aus zwei Welten zusammen.
„Du bist im Rhythmus des Universums.“ Seufzte ich. Er erkundigte sich nach mir. Ich warte eigentlich auf zwei Nachtrichten. Eine kommt wohl nicht mehr. Die andere lässt sich in nächsten Tagen entscheiden und dann wird mein Leben hoffentlich in nächsten paar Jahren sehr viel verändern. Ich in bereit mich an einem Ort zu binden, meinen Traum zu verwirklichen. Ein Laden bedeutet manchmal ein Ort des Angekommenseins. Alles sieht sehr gut aus, aber ich lernte in letzten Zeit, Dinge nicht mit Wille erzwingen zu können. Ich warte einfach ab. Kosmos wird auf mich schauen. Danach gehe ich nach Bangkok, dort wartet meine Familie.
Bangkok! Josef schwärmte von dieser sonnigen Stadt! Massage und Essen, mmmmmm! Ja, ab dem Moment der Flugbuchung bin ich nicht mehr ML, sondern DIE Tochter. Alles ist geplant, gebucht und bezahlt. Ich bin nutzlos. Ich wollte nicht mehr DIE Tochter sein und nicht einfach DIE Frau eines Erfolgreichen sein. Wenn man mittellos ist, kann man in den Laden gehen und wieder raus. Sofern man das Nicht-Leisten-Können nicht als Mangel empfindet, ist diese Akt eigentlich einfach, klar und gut. Man hat keine Belastung, einen Platz im Schrank zu suchen und zu finden. Wenn man allerdings nur Geld rausschmeißen kann und für die vielen Dinge einen Platz irgendwo verorten muss, ist das Gefühl danach nicht mehr lustig. Der Bezug zum wahren Leben wird immer dünner und das Lachen muss erstmals wieder gelernt werden. „Lass Dich doch als Erbsenprinzessin verwöhnen! Und in Hua In gehst Du zu Sofitel und denke bitte an Josef!“ Das werde ich tun.
Hot Pot
Birmensdorfstrasse 222 (mit Tram 9 und 14 Goldbrunnenplatz)
8003 Zürich
044-4503031
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