Christian wies mich auf eine Internet Seite hin, wo Long Jing verkauft. Dort wurde der Herkunftort von dem Longjing aus Xinchang deklariert. Er fragte mich, was „Long Jing“ wirklich bedeutet? Bedeutet es nun einen Tee oder einen speziellen Herstellungsprozess?
Lieber Christian, Xihu Longjing Tee ist erstens ein geschützter Name von einem sehr berühmten chinesischen Grüntee am West See (Xihu) von der Stadt Hangzhou. Das ist ähnlich wie bei dem Darjeeling – es wird mehr verkauft als es wirklich produziert wird. In der chinesischen Teewelt gibt es zwei Longjingtees aus Zhejian, die als hervorragende „Longjing“ bezeichnet werden: Dafo Longjing aus Xinchang und Xihu Longjing. Xihu Longjing sehen in den trockenen Blatt „Jadegrün“ aus, während der Dafo Longjing leicht gelblicher aussieht. Beide Longjingtees gelten als feinete Longjing, obwohl die Anbaugebieten sich unterscheiden. Es wird jedoch streng gehandelt, dass der Herkunftsort angegeben werden muss.
Was wir hier in Europa als Longjing Tee sehen, ist meistens nicht aus Xihu, sondern ein OEM Produkt aus Zhejian, Fujian oder Yünan. Was sollen wir gegen die Trend der Globalisierung machen? Kapitalisten lassen Tee dort poduzieren, wo billig und kooperativ ist. Meinst Du der begehrte Xihu Teebauer auf BIO umstellen würde? Worum denn? Es geht ihm gut! All sein Tee wird verkauft, bevor es auf dem Markt kommt! Die meisten Longjing oder Bio Longjing sind aus anderen Provinzen, wo diese Herstellungstradition nicht haben. Sie sind aber bereit auf westliche Vorstellung einzustellen und Longjing auf diese Art zu produzieren. Geld macht alles möglich, aber nicht ein Kunstwerk. Das ist nicht nur beim Tee so, sondern auch bei vielen anderen Dingen der Welt.
Nun haben wir Longjing aus anderen Teilen von China, sie sind sogar möglicherweise BIO. In jeder Stadt Deutschlands kann man wohl Longjing kaufen. Aber was ist wirklich Longjing? So viele OEM Longjing marschieren auf unseren Markt, aber den wirklichen Longjing kennen wir leider nicht! Wir haben Geld und können den „echten“ Longjing nicht kaufen! Was für ein Paradox?
Haben wir in diesem Prozess etwas gewonnen oder etwas verloren?
Originalität wird streng im Wein geachtet, leider ist es im Tee nicht der Fall. Das macht mir immer wieder traurig. Aber so lange die Konsumenten in Europa sich nicht darum kümmern, dass der Tee auch eine lange Tradition hat und nur BIO wollen, setzt der Trend so weiter. Am Ende wissen wir nicht mehr, wie Longjing überhaupt ein grüner Tee aus Xihu kommt. Das kann ja aus Kenya stammen, wieso nicht? Wer ist der Verlierer in dieser Entwicklung?
Longjing Tee ist heute ein Typ von einem chinesischen Grüntee. Es wäre wünschenswert, dass Händler den Herkunftsort datiert, um Konsumenten zu informieren. Einen echten Longjing? Hast Du schon Mal einen echten Longjing aus Xihu getrunken? Es tut mir richtig Leid, dass der wunderschöne frische geschmeidige Aufguss Dich noch nie begegnet…
Zum Thema Bio
Bio bedeutet natürlich und natürlich ist meist gut für Menschen, Tiere und unsere Umwelt.
Das betrifft den gesamten Prozess von der Herstellung bis zum Tee.
Weltweit nimmt (auch durch die Klimaveränderung) der Einsatz von hochtoxischen Pestiziden zu. Es ist aber ohne Probleme möglich vollkommen auf Pestizide zu verzichten! Pestizide töten „Schädlinge“ konsequenterweise eben auch den Menschen.
http://de.einkaufsnetz.org/gift/lebensmittel/23125.html
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Drei Punkte sind klar:
1. „Bio“-Zertifikat bedeutet nicht nur natürlich, auch die „menschliche“ Anstrengung, die etwas Natürliches wieder herzustellen. Bio Tee aus vielen neuen Teegarten bedeutet Veränderung von ursrpünglicher Natur, anstatt sie in ihrer urspünglichen Form zu bwahren! Das könnte auch eine Zerstörung sein.
2. Nicht alle Bio Tees sind gute Tee, die so schmecken wie der Name heissen sollten und korrekt hergestellt sind. Die meiste gute Tees haben keine Bio Zertifikat.
3. Nicht alle Bio Tees sind zu kritisieren. Nicht alle konventionell angebaute Tees sind zu bewundern. Es kommt immer auf dem Tee an. Man sollte keine Dogma oder Vorurteil bilden.
Entschuldige für meine direkte Meinungen.
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Hello!
Heute muss ich was zum Longjing sagen, denn ich habe ihn eben zum ersten Mal getrunken. Ich sage „zum ersten Mal“, weil ich so etwas Gutes gar noch nie erlebt habe!!
Der Longjing (aus Menglins Schatzkammer – er ist aus kbA, also auch BIO!) ist ein echtes Wunder. Ich kannte ihn so überhaupt nicht – die Longjings, die ich bisher hier in Strasbourg getrunken habe, waren für mich so enttäuschend, dass ich nie was davon gekauft habe. Sie schmeckten säuerlich, ein bisschen wie Sauerteig (wie frisches Brot) – nicht wirklich „schlecht“, aber einfach kein Genuß. Ich dachte: Grüntee mag ich wohl einfach nicht.
Ganz anders ist es mit diesem Longjing!! Zuerst zum Duft: der feuchte Tee (nach dem ersten abgegossenen Aufguß) hat ein ganz bisschen was kastanienartiges, und auch diesen ganz leichten Sauerteig-Geruch. Nur ein bisschen! Als ich ihn roch, dachte ich: aha, es ist eben der „typische“ Grüntee (den ich bisher kannte).
Dann die RIESEN-ÜBERRASCHUNG: der erste Schluck. Dieser Tee ist überhaupt nicht säuerlich, gar nicht kastanienartig im Geschmack – sondern schmeckt fruchtig, blumig, sogar ein ganz bisschen kandiert! Ein wundervoller, lieblicher Geschmack – und völlig unerwartet für mich, da ich solchen Grüntee bisher noch nie getrunken habe. Er hat fast etwas von Oolong (wenn er etwas „grüner“ ist – aber nicht etwa grasig)! Oder fange ich an zu spinnen… 😉
Menglin, Du hast da wirklich einen herrlichen Tee. Ich habe erst den „normalen“ probiert – jetzt wage ich mir gar nicht vorzustellen, wie dann die „high quality“ ist…
Außerdem tut dieser Tee sehr gut – er kühlt, und macht irgendwie den Kopf frei.
Eine himmlische Tee-Erfahrung!
Jetzt zum „BIO“: ich denke, es gibt viele verschiedene Auffassungen von „BIO“. Bio ist dann für mich gut, wenn es das Natürliche, Originelle bewahrt und Menschen, Tiere und Pflanzen respektiert. DAS ist für mich Bio – nicht „Bio als Marke“. Ich habe Stefan so verstanden, dass er es auch so sieht.
Mit dem Geschmack hat „BIO“ zunächst gar nichts zu tun. Das kommt danach… einen wirklich guten Tee herzustellen ist Kunst, und handwerkliches Können, Überlieferung.
Ich meine, wirklich guten Tee kann man mit aller Kunst nur aus Teeblättern ohne Pestizide oder anderem Gift herstellen. Dieser muss dann nicht „Bio“ heissen – er ist es „von allein“.
Andererseits „kann“ man aus völlig natürlichen, pestizidfreien Teepflanzen auch ganz schlechten Tee produzieren – weil man die Herstellungsmethode nicht beherrscht. Leider sind viele hierzulande erhältlichen Bioprodukte so – sie schmecken einfach nicht. Aber das kommt nicht vom Bio, sondern weil nicht richtig hergestellt wurde.
Beides muss zusammenkommen: das handwerkliche Können, die Teetradition… und saubere Natur, in der der Tee gut wachsen kann und unbelastet ist.
Tja, und wo soll man das dann noch in unserer heutigen Welt finden… nicht so einfach!
Bei meinem Longjing scheint alles zusammengekommen zu sein: die richtige Herstellung, und die Bio-Qualität… eine wundervolle Tee-Erfahrung! Tausend Dank dafür, Menglin.
Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Suzanne
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Wo bekommt man den hier beschriebenen Tee?
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Wo bist du? In Deutschland oder in der Schweiz?
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Liebe Leserinnen und Leser,
bereits 1996/97 wurde das Herkunftsgebiet des Long Jing geschützt. In einem Gebiet von 168km², südwestlich des Westse(XIHU), wird der Tee auf fünf verschieden Bergen angebaut. Nur diese Long Jing sind original und werden auch als Xihu Long Jing bezeichnet. Der mit Abstand beste Long Jing kommt vom Berg Shifeng (Löwengipfel). Dieser Shifeng Long Jing, Löwenklasse-First Grade wird von den Firmen Hangzhou Shifeng Tea Company und Konnal Long Jing Production & Trade produziert und von der Firma EUROSINO-GmbH exklusiv in Europa vertrieben. Es gibt ihn also doch. Daß sehr häufig nicht immer alles korrekt wiedergegeben wird führen darauf zurück, daß entweder eigene Produkte verkauft werden sollen oder auf Grund der polit. Situation der Tee entsprechenden Personenkreisen vorbehalten war. Für Sie liebe Frau Suzanne, in Ihrer Nähe, „MIA´s Teefachhandel“, Dillingen/Saar. Wenn Sie sehr geehrte Leserinnen und Leser mehr über den berühmten Tee erfahren wollen können Sie mich jeder Zeit kotaktiere. Mit besteen Grüßen Ihr Jürgen S. Schmitt
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Liebe Leserinnen und Leser,
bereits 1996/97 wurde das Herkunftsgebiet des Long Jing geschützt. In einem Gebiet von 168km², südwestlich des Westse(XIHU), wird der Tee auf fünf verschieden Bergen angebaut. Nur diese Long Jing sind original und werden auch als Xihu Long Jing bezeichnet. Der mit Abstand beste Long Jing kommt vom Berg Shifeng (Löwengipfel). Dieser Shifeng Long Jing, Löwenklasse-First Grade wird von den Firmen Hangzhou Shifeng Tea Company und Konnal Long Jing Production & Trade produziert und von der Firma EUROSINO-GmbH exklusiv in Europa vertrieben. Es gibt ihn also doch. Daß sehr häufig nicht immer alles korrekt wiedergegeben wird führen darauf zurück, daß entweder eigene Produkte verkauft werden sollen oder auf Grund der polit. Situation der Tee entsprechenden Personenkreisen vorbehalten war. Für Sie liebe Frau Suzanne, in Ihrer Nähe, „MIA´s Teefachhandel“, Dillingen/Saar. Wenn Sie sehr geehrte Leserinnen und Leser mehr über den berühmten Tee erfahren wollen können Sie mich jeder Zeit kotaktiere. Mit besteen Grüßen Ihr Jürgen S. Schmitt
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