Text folgt. Ich bin bald in der Luft. Die Zeit reicht nicht, einen Beitrag zu schreiben.
Archiv für den Tag 29/12/2008
Pu Er aus feuchter oder trockener Lagerung
Jörg hat mir erzählt, dass man in Deutschland an den Mythos von Höhlen-Lagerung des Pu Ers glaubt. Pu Er, laut einem bekannten Teebuch sollte in Höhlen des feuchten Provinz Yünan gelagert werden.
Simmt das? Stimmt das nicht?
Ich fragte You, was er denkt. Er lächelte leicht schüchtern, wie er immer lächelt. „Lass den Tee für sich sprechen.“ Er holte zwei seine private Sammlung und goss die beiden Tees auf. Einer wird in einer winzigen Kanne aufgegossen, während der andere in einer gewöhnlichen Kanne. Ich beobachtete den feinen Unterschied und verstand, was er denkt. Wenn Du mit einem Teeliebhaber Tee trinkst, weiß Du, was ein Tee für ihn bedeutet, wenn er eine kleinere Teekanne als die gewöhnte nimmt. Ein wertvoller und geschätzter Tee wird nur in kleiner Menge und in bewegendem Moment aufgegossen.
Der Tee in der trockenen Lagerung war klar, präsent und aromatisch, während der Tee aus feuchter Lagerung schwer, trüb und typisch erdig schmeckte. Azhong und seine Kollegin waren in der Degustation begeistert von dieser feuchten Lagerung, denn er war einfacher, markanter und typischer zu erkennen. Der aus der trockenen Lagerung forderte unsere Sinne heraus, ihn zu entdecken und ihn „anzufassen“. Er war klar, aber für die vorhandenen Vorstellung, wie ein Pu Er sein sollte, nicht identisch. Sein Geschmack war so klar, dass man die Faccetten schmecken könnte, wenn man ohne Vorbehalt an ihn antastet. Dieser Tee hat uns mehr zu erzählen als sein Kollege, der in einem feuchten warmen Raum gelagert wurde.
Mit der gleichen Frage kam ich zu Chou, Yu. Er sagte mir, dass er den alten Pu Er aus feuchten und warmen Guandong und Hongkong nicht bevorzugt. Für ihn sei viele dieser Lagerung nicht hygenisch und geniessbar. Ein Pu Er aus einer trockenen Lagerung erzählt uns eine klare Geschichte und sein Werdegang als ein schöner Tee kann gut mit unseren Sinne nachvollzogen werden.
Ich würde behaupten, dass Tee für sich spricht ohne Worte.
Das Degustationsfoto siehe hier.