Dank der strengen Maßnahmen von Corona Pandemie erhalte ich mehr Zeit und Raum für meine eigene Bildung. Ich lese gerne über das ästhetische Konzept von Hume und studiere über seine Vorstellung von Bildung des Urteilsvermögen der Schönheit.
In meiner eigenen Freizeit beginne ich seit zehn Jahren zum ersten Mal wieder Tee für mich selbst zu zelebrieren – mit Gongfu Cha Stil. Der Anfang wurde gemacht mit einem Tablette, das mir ein Rahmen schenkt, und eine schöne Yixing Kanne, die mir viel Gewicht verleiht, den Tee für mich zu geben. Und einen Tee, in dem ich tiefer eintauchen möchte.
Und in Shui Tang fange ich regelmäßig für mich Tee durch die Teelandschaft zu degustieren. Manchmal horizontal verschiedene Dongding in unterschiedlichen Cultivar- Varianten. Und dann vertikale Degustation mit einem Cultivar in verschiedenen Jahrgänge.
Am diesen Freitag wollte Nilkas einen Einblick erhalten über die Hochlandsoolongs. So degustierten wir verschiedene Oolongs. Hehuanshan, Alishan, Lishan, Shanlinxi und Dongding. Auf einmal erschien der Shanlinxi so mineralisch und fast zu wenig rund, so dass ich ihn mit Dongding in meiner Nase verwechselte. Im Mund war natürlich wieder klar, ja, das HochlandsQi, unverwechselbar. Trotzdem fiel ShanLinXi so aus dem Rahmen raus. Was ist mit diesem Tee los?
Für Niklas war natürlich interessant, welchen Tee sollte an welchen Menschen passen. Das hängt natürlich mit meinem Verständnis über den einzelnen Tee ab und mit dem Einfüllen in einzelnen Menschen, der vor mir steht, zusammen. Der HehuanShan schmeckt fast wie ein Dongpian, weil er am 20.11. gepflückt wurde. Diesen Tee empfehle ich gerne Menschen, die klares Denken und viel zu entscheiden brauchen. Hehuanshan Hochlandsoolong vermittelt mir ein Hauch von Bergbrise, der mich klärt und Distanz zu der phänomenalen Welt zu pflegen hilft. Der jetzige Alishan Qingxin ist wunderbar, gesprächig und lebendig. Blumig, aromatisch und facettenreich. Aber wenn ich mich selbst fragen, welchen Tee ich für mich zubereiten würde, würde ich lieber Alishan Qingxin Organic nehmen. Warum?
Er schenkt mir mehr Ruhe.
Der Alishan Qingxin Organic fielt mir auf, als wir dann eine Vertiefung mit Alishan Hochland machten. Ein Hauch von schwebende steigende Energie, was wir auf Chinesisch als Gaoshan Qi bezeichnen. (Energie von Hochland). Subtilen aromatisch Tasse, ruhig und präsent. Bei der zweiten Degustation war der zum zweiten Mal degustierten Alishan Qingxin mir zu laut. Der Dongpian 2011 schmeckt wie eine Reise durch Alishan, der freudige Blick auf den Gipfel und die Düfte aus dem Blumen im Tal in einer einzigen Tasse. Der Tanbei Alishan (über Holzkohle geröstet) von 2020 verzauberte uns mit geschmacksvollen Kurven und er duftet immer noch zwischen den Zähne nachdem die Tasse leer wurde.
Am nächsten Tag schrieb ich meinem Lehrer meine Notizen. Er sagte mir, ein guter Tee ist ein Tee, der uns selbst spiegeln kann – in der Ruhe und in der Reinheit. Zweifelsohne ist der Alishan Qingxin organic in diesem Runde der beste Tee für ihn.
Was ist ein ästhetischer Tee? Ein Tee, der uns ein ästhetisches Erlebnis schenken kann. Es ist nicht ein hübscher oder kostbarer Tee, sondern ein Tee, der uns innerlich bewegt.

