Archiv für den Monat Januar 2009

Tie Guanyin – ein Muss für Oolong-Liebhaber

Frage zum Tie Guanyin

Liebe Menglin,

Zuersteimal wünsche ich Dir ein behütetes neues Jahr 2009! Und obwohl ich “ Erfolg“ nicht als Kategorie eines guten Jahres sehe und daher selten wünsche, tue ich es in Deinem Fall: Viel Erfolg für Dein Teehaus!!!

Nun zu meiner Frage: Ich sehe wie Dein Tie Guanyin Angebot wächst und freue mich darüber. Meine nächste Bestellung will ich dieser Teesorte widmen. Ich habe diesen Tee schon in ein paar festlandchinesischen Qualitäten probiert und bin nun gespannt auf Dein Angebot. Doch mir fehlt etwas die Übersicht:Wenn ich die Bandbreite Deiner Angebote an Tie Guanyin kennenlernen will, welche Tees empfiehlst Du mir da als unverzichtbar – bzw. welche Tees sind sich doch eher ähnlich, dass man nicht beide probieren muss?

Ich freue mich auf Deine Antwort

Mit freundlichen Grüßen

Stefan

Ich habe neuen Tie Guanyin in meinem Schatzkammer aufgenommen, weil es im Moment Gelegenheit anbietet, durch diesen Tee ein Panorama von Röstung des Oolongs zu gewinnen.

Diese Gelegenheit ist eine Gelegenheitssache. Wenn der Tee ausverkauft ist, wenn das Wetter oder Teebauer nicht mitspielt, dann wird es wieder schwierig mit dem Spass. Teebauer hat nicht immer Freude qualitativ gute Tees zu produzieren, weil es anstrengend und unvorhersehbar ist. Manchmal wie Sisifusarbeit. Maintream-Tee zu produzieren ist einfacher, wirtschaftlicher und sicher. Es klappt immer und der Käufer merkelt nicht.

Anxi Tiaguanyin ungeröstet ist ein neuer Versuch, einen gut produzierten Tie Guanyin in dieser modernen Machart zu finden. Nur eine sehr kleine Menge ist verfügbar, weil dieser Tee nicht stabil genug ist, langfristig zu lagern. Er bietet uns einen schönen frischen Oolongnote, gereicht mit Orchideen-Duft. Beim Abgang eine leise Guanyin-Yun (balsamierende Wirkung). Ungeröstet und genügend lang unter 18 C fermentiert. Für Einsteiger, einen traditionreichen Oolong zu probieren, ein Muss.

Anxi Tieguanyin 2005 geröstet von Chen Huantang. Einen schönen nach modernem Vorbild hergestellten Tie Guanyin röstete mein Lehrer sorgfältig, so dass dieser Tee haltbar und geeignet ist für eine langfristige Lagerung. Das Interessante an diesem Tee ist, die Verwandlung eines Oolongs im Spiel und Wechsel mit der Zeit zu beobachten. Ein in sich geruhter, viel zu erzählender Gentlman.

Muzha Tie Guanyin ist ein Muss für Teeliebhaber, der sich lang mit gewöhnten Oolong besschäftigt hat und etwas Ungewöhnliches sucht. Interessante Aromen von reifen Frucht bis zum süßen Tabak duftet und schmeckt er. Ein Bündel von Erzählungen, Ereignisse und Energie. Ein Oolong, wie er einmal ein schwarzer Drachen war, ganz anders als der „grüne“ Tie Guanyin!

Pinglin tie Guanyin war meine neue Entdeckung, die im Hinterzimmer meines Lehrers versteckt war. Ich schmeckte in diesem Tee fruchtige Ananas-Note – ich liebe Ananas! Am liebsten esse ich jeden Tag Ananas! Jedesmal im Frühling wartet im Büro meines Lehrers, wenn ich komme, eine Schale Ananas. Die alten Männer in diesem Büro verbieten anderen Schüler diese Frucht zu essen, nur weil ML allein alles weg essen kann! Seit ich diesen Tie Guanyin Ananas-Duft roch, wird dieser Tee als Ananas-Tie Guanyin bezeichnet. Ein Tie Guanyin zwischen dem Varianten Muzha und Anxi. Lang genug fermentiert wie der Muzha, aber leichtere und kurze Röstung. Ein neues Erlebnis und ein gelungener Versuch von Kreation Tie Guanyin!

Mit Tie Guanyin aus Nantou möchte ich Teefreunde erleichtern, die nur Mal versuchen möchten, was Röstung bei einem Tie Guanyin sein kann. Dieser Tee ist nicht aus dem originalen Tie-Guanyin-Baum, sondern aus Blend mit anderen Oolong. Lang genug fermentiert und geröstet. Der Unterschied liegt an der Autentizität. Wer allerdings gerne einmal erleben möchte, was Guanyin-Yun bedeutet, muss auf diesen Tee verzichten. Ein Einsteiger, der einfach Mal verstehen will, was Röstung einer traditionellen Machart ist, ist dieser Tee eine gute Wahl!

Tie Guanyin 1995, eine Einladung ins Teeland, wo Zeit, Pflanzen, menschenlichen handwerkliche Kunst alles zusammen spielt. Zu Schade nur um als Prestige zu kaufen oder als Spaß, ein Tee, der verstanden werden will!

Von Rösungsstufe ausgehend könnte ich so formuliren:

Anxi Tie Guanyin 2008 (gar nicht geröstet) – Anxi Tie Guanyin 2005 (leicht) – Pingling Tie Guanyin (mittel) – Muzha Tie Guanyin (traditionell)

Fermentationsgrade nicht wesentlich verschieden.

Ich hoffe, Stefans Frage geantwortet zu haben!

Der Tee, der zu viel gedüngt wird

Viel zu oft wurde ich im Teeseminar gefragt, ob man die Pestizide und Dünge im Tee schmecken kann.

 

Wenn man sich tatsächlich mit Pestiziden im Teefeld beschäftigt, weiß man, dass manche geschmeckt werden und die meisten nicht geschmeckt werden.

 

Die Spuren von den Düngen sind im Vergleich mit dem Pestizide eindeutiger zu sehen. Nehmen wir das Beispiel von Zimmerpflanzen. Zimmerpflanzen werden gedüngt, weil der Besitzer grüne und fette Blätter haben möchte. Die Dünge sorgen dafür, dass das Pflanzen schneller wächst und größer als die Gewöhnlichen werden. Das passiert ebenfalls beim Tee. Teepflanzen, die gedüngt werden, haben größere und grünere Blätter. Dieses große und grüne Blatt enthält mehr Feuchtigkeit und sind weicher. Sie vertragen das Sonnewelken nicht, was für die Herstellung des Oolong der entscheidende Schritt ist. Dadurch, dass diese fetten Blätter mehr Feuchtigkeit enthält, ist eine längere Zeit für das Welken notwendig. Diese Notwendigkeit kann nicht vollzogen werden, weil die schnell gewachsenen Blätter das Welken nicht verträgt.

 

Um dieses Problem zu kompensieren muss man das Sonne-Welken sehr sorgfältig vollziehen, z. B. nur mit Abendsonne und ein verlängerter Prozess. Das bedeutet für einen Teemaker und Teeproduzent mehr Geduld, mehr Aufwand, und mehr Kosten.

 

Das Hauptproblem beim Düngen liegt nicht an die Pflanzen, sondern an Menschen, die den Tee herstellen. Mein Teelehrer sagte mir einmal, wenn Du einen Tee siehst, siehst Du den Geist des Teemakers. Man muss in diesem Fall den Geist des Teebauers verstehen. Ein Teebauer, der seinen Garten düngt, denkt effizient und ungeduldig. Um größte Menge, in kürzester Zeit den besten Betrag zu erzielen, entscheidet er sich seine Pflanzen zu düngen. Solche Menschen mit diesem Geist denken an Kosten sparend wie ein Unternehmensberater. Also er würde nicht die Kompensationsmethode anwenden, um die Problematik der gedüngten Blätter bei der Herstellung zu „retten“. Von Geduld und Liebe zum Tee spricht man in diesem Fall auch nicht.

 

Wie sollte so ein Tee aus diesem Geist schmecken? Wie könnte man die Spuren der Dünge nicht sehen? Man sieht ganz deutlich! Die trockenen Teeblätter sind schwarz und groß – was normale Konsumenten beeindruckt! Im Aufguss trennt sich Blatt und Stange. Die Farbe ist trüb und der Geschmack ist bitter! Schmeckst Du einen stark gedüngten Tee nicht? Das glaube ich Dir nicht.

Ein Teehaus, sehr chinesisch

Ein Teehaus, sehr chinesisch

Architektur ist nicht mein Fach. Aufgewachsen bin ich in einem alten chinesischen Einwandererhaus auf einer fremden Insel im Pazifik, das im 19. Jahrhundert stammte. Am Fluss von Taipei standen das Haus unweit am Ufer, mit einer Gartenanlage und viele kleinen Häuser. Als Kind spielte ich mit meiner Schwester allein im hintersten Garten bei einem Teepavillon. Wenn meine Großmutter aus Süden zu Besuch kam, schlief ich mit ihr in diesem Pavillon. Die ganze Nacht konnte ich aus Angst meine Augen nicht verschließen bis ich aus der Erschöpfung einschlief. Ich hörte zu viel Geistergeschichte und dachte immer, meine alte magere Großmutter, die ein verfluchtetes Grundstück allein verteidigte, würde zu einem bösen Geist in der Nacht verwandeln…

 

Die Häuser in unserem Haus waren so groß wie der Garten vertragen hat. Später wurden die Häuser eins nach dem anderen abgerissen. Ein Hof nach dem anderen. Vom Staat gezwungen und von meinem Onkel befürwortet. Mein Ururgroßvater sei reich geworden durch Sesamöl-Verkauf. Es wurde erzählt, dass es viele fette Tausendfüße gesichtet wurden, die gerne Sesamöl rochen, als das Stammhaus Stück für Stück von Backer zerstört wurde. Tausendfüße galten in China als Drachen. Das Haus habe laut fengshui-Meister eine Drachenhöhle, was Reichtum und Segen garantiert.

 

Der Yu-Yuan Garten war richtig chinesisch im Vergleich mit unser alten Haus, das von den chinesischen Einwanderer auf Formosa gebaut wurde. Meine Vorfahren bauten ein Haus in Orientierung nach „Min-Stil“ (Fujian) und die Familie leben dort seit sieben Generationen. Der Yu-Yuan Garten sah schön und prächtig aus, so prächtig, dass es mir richtig leid tut. Zwischen den vorhandenen Institutionsbauten (Völkerkundemuseum) sah der Garten zerquetscht am Ecke. Der blasse karge Garten im Winter strahlte keine Geborgenheit, sondern eine Entfremdung. Eine Entfremdung zwischen Menschen und Natur. Gerade sollte die Harmonie zwischen Menschen und Natur, zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zwischen dem Vorhandenen und dem Zukünftigen im Zentrum der chinesischen Architektur stehen, anstatt der menschlichen Willes.

 

Es war morgen früh. Oh, es war eigentlich um 11.15. Mit den anderen Besucher aus Bayreuth waren wir die ersten Besucher. Ein gut deutsch sprechender Chinese kam mit einem roten Weste, die bereits verschmutzt war. Die Teekarte besteht aus Longjing, Bi Luochun, Anxi Tie Guanyin, Da Hongpao, Qimen, Dianhong und Pu Er. Ach, das wichtigste: mit Jasmin aromatisierte Teeblumen! Ich wollte einen Da Hongpao. Er sagte, er kann ihn heute nicht anbieten, weil die zuständige Dame, die Tee zelebrieren sollte, nicht da ist. Ich sollte etwas anders bestellen. Ich bestand auf den Da Hongpao. Dann kam eine Dame im Chinoserie-Kleid und lächelte. Ein Da Hongpao in Gongfu Art. Sehr schnell aufgegossen, sehr schnell abgegossen.

 

Ich möchte hier nicht über die Dinge des anderen lästern. Das Teehaus sieht schön aus. Die Möbel sind echt aus Holz und in chinesischem Stil. Die Tees werden unterschiedlich zubereitet, Mal im Glas und Mal in Gongfu. Die Literatur von Konfuzius-Institut ist sehr informativ und für mich genussvoll, zu lesen. Das Kulturprogramm hört sich wahnsinnig spannend an. Am liebsten hätte ich an jede Veranstaltung teilgenommen. Das Baozi schmeckt wirklich hervorragend. Die Gäste sind interessierte Teeliebhaber, die sich nicht scheuen vor dem langen Weg. So lernte ich die Bäckermeister aus Bayreuth. Sie waren sehr interessiert und sprachen mir sehr freundlich an. Zuerst unterhielten wir uns über Kaffee, um das Thema Tee auszuweichen. Dann erzählte ich von Georges Cafe, von seiner Leidenschaft zum Kaffee und von seiner Vision ein wirkliches Cafe für Kaffeeliebhaber zu eröffnen. Kaffeehäuser könnten ein Bildungsstätte sein, wenn der Besitzer eine Vision hat. Bei George lernt man Kaffee kennen, lieben und trinken! Meine Augen strahlten wohl auch mein Glück aus, so einen Mann kennen gelernt zu haben, an so einen Ort gewesen zu sein und so einen Genuss zu haben. Die Bäckermeisterin seufzte, „Ach, wir haben eigentlich diese Erfahrung hier gerne gemacht und gesucht!“

 

Mein Da Hongpao kostete 18 Euros. Ein Tee, der sehr grün war. Klare Orchideen-Note. Meine Kehle fühlte sich so an, als ob man sie mit Sandpapier gerieben hätte. Ich habe zwei nette Teefreunde kennen gelernt. Für mich war es ein schöner Besuch. Meine neuen Teefreunde fanden unsere Begegnung ebenfalls inspirierend und ein Foto wurde sogar gemacht als Meilenstein unseres Wegs.

Foto: Teehaus Huxin-Ting in Yu-Yuan

Feldbrunnenstraße 68, 20146 Hamburg

Kaffee, mehr als nur dunkle Bruhe II

Kaffee, mehr als nur dunkle Bruhe II

Geduld ist mir stets ein Fremdwort. Eigentlich wäre ich gleich wieder gegangen, als ich diese lange unpraktische Schlange sah. Wenn die Empfehlung dieser Kaffeerösterei  nicht von einem guten Keffeeröster wie der Stefan wäre, hätte ich bloß auf meine Ungeduld reagiert. Reaktionen auf die Emotion, die aus der gewöhnten Konditionierung entsteht, wie der unübersichtlichen Schlamm im Geist funktioniert, führt uns oft blind durchs Leben und öfter an die Wand. Geduld abzuwarten bis der Schlamm sich wieder setzt bedeutet für mich eine Aktion selbst herauszufordern. Was ist, wenn der Schlamm sich setzt?

 

Ich schaute den jungen Mädels zu, wie sie den Kaffee-Zubereitung wie die Fließbandarbeit fertigten. Die praktische schicke italienische Kaffeemaschine machte ihr Job ohne Schwankung und Beschwerden. Ich bestellte eine Tasse Hochlandskaffee aus Tansania und dachte gleich an eine dunkle Brühe, die mich bald enttäuschte. Ach, wozu landete ich denn hier? Kaffee-Trinken kann man einfach nur in Taiwan bei George. Hier in Europa versteht man Kaffee nur als dunkle Brühe, die immer so schmecken muss – aus der Maschine von Hamburg bis Sizilien. Kaffee wird nur verstanden als nüchternes Wachmittel. Ein Mittel gegen Erotik und Muße, was Menschen fern zur Arbeit hält – Arbeit, die gemacht werden muss anstatt gemacht werden möchte.

 

Die flinken Mädchen brachten eine Tasse an die Theke. Ich musste dort lange auf meinen Kaffee warten – alles, was hier geschah, nennt man SpezialitätenShop, Erlebnis-Gastronomie! Hier sollte man einen Einblick in die einstige alte Welt des Kaffeehandels vermitteln bekommen. Dort sollte man einen Überblick über erlesenen Kaffee aus ganzer Welt erhalten kann. Ein Ort des kollektiven Gedächtnisses und ein Ort der kulinarischen Bildung. Eine Bildung auf höchstem Niveau.

 

Manche Kunden standen absichtlich in der falschen Schlange und hofften, schneller bedient zu werden. Ich hatte keine Lust über die zu lästern. Wenn ich könnte, würde ich ebenfalls mit Tricks anwenden, um schneller die dunkle heiße Brühe zu bekommen. Irgendwann bekam ich meine Tasse. An der Theke musste ich schon entscheiden, ob ich Milch nehmen wollte. Ich spürte im Herzen wieder einen Stich der Schmerzen. Es war kein Ort für Kaffeeliebhaber! Wenn Milch in meinem Kaffee sank, wurde mein Kaffee einfach nur eine trinkbare Brühe. Wenn ein Kaffeeliebhaber Wahl hätte, würde er zuerst keine Milch nehmen. Wenn der Kaffee gekostet wurde, dann kann der Kaffeeliebhaber machen wie er es gerne hätte.

 

Ich vermisse eine gute Kaffeebildung in Europa, auch wenn das Getränk massenhaft konsumiert wird. Das bedeutet schon die Zahlen der Popularität? Gar nichts. Die Tasse von Speicherstadt war erstaunlich gut. Geschmeidig und vielschichtig. Erstaunlich schnell floss die Flüssigkeit in meine Kehle und eine Zufriedenheit spürte ich in den ganzen Körper. Was für ein Glück! Wenn man eine gute Tasse Kaffee bekommt! Wenn diese Rösterei doch schafft, einen guten Kaffee zu kreieren, warum sind sie zufrieden mit einem gewöhnlichen Kaffeebetrieb, das vielleicht nur Geld wirft? Wer sollte sich um die breiten Massen der Kaffeetrinker kümmern?

Ich vermisse George.

Der Besuch von Georges Kaffeehaus gehört nun in meinem Reiseplan für die Reise von Teeclub. Eine gute Kaffeebildung hilft dem Verständnis des Tees – ich bin davon überzeugt.

Als ich zum ersten bei George war, wurde ich mit 10 minutige Vorstellung über das Verständnis des Kaffees eingeleitet. Kaffee sei Fruchtsaft von einer tropischen Frucht. Samen aus dieser Frucht werden fermentiert, geschält, getrocknet und geröstet. Nach der Röstung wird diese Samen gemahlen und gebrüht. Dieser Saft schmeckt selbstverständlich fruchtig säuerlich und zeigen uns unterschiedliche Facetten wegen unterschiedlichen Herstellung und unterschiedlichen Anbaugebieten. Ähnlich wie beim Tee. Dann wurde ich aufgeklärt, dass es im Haus ein Milch-Verbot gibt, weil Milch die Verkostung von Kaffee behindert. Ich bewunderte sein Bildungsangebot in diesem kleinen Cafe in Taipei und empfing die Liebe von Hausherrn zum Kaffee. Sein Kaffee ist per Hand gebrüht. Diese Hand ist menschlich, erzeugt aber stets stabilen Aufguss. Mich wurde empfohlen, den Kaffee so lang zu trinken wie möglich. Denn der gute Kaffee entfaltet sich erst richtig durch die Zeit. In warm, in kalt und am Anfang und am Ende kann man die Nuance verschiedene Stationen feststellen – wie im Leben.

Man kann mit George über sein Verstännis von Rösten streiten. Ich war nicht für seinen Stil, aber sehr beeindruckt von seiner Überzeugung, eine Kaffebildung in dem hektischen urbanschen Labyrinth anzubieten. Sein Mut ist einzigartig wie sein Cafe in der Welt.

Was ist der kulinarische Genuss? Bei George erlebt man DIE KULTUR!

 

Als ich in  Yu-Yuan in Hamburg allein saß und Alexandera und Thomas begegnete, meinten die beiden Bäckermeister, dass sie eigentlich in diesem mehrfach berichteten Teehaus von einer Bildungsstätte für Tee suchten – TEEKULTUR anstatt Chinoserie. Ein Ort für den kulturellen Austausch, kulinarisch und sinnlich, anstatt ein Betriebstätte für ein Getränk – das haben wir genug in unseren Städten.

Kaffeerösterei Speicherstadt

Kehrwieder 5 D 20457 Hamburg