
Ueberall lese ich auf dem Pu Er Fladen „die Ernte aus wilden Teebaeumen“ (Huangshan Lin, oder Gushu Cha). Wie gross kann ein wilder Teebaum tatsaechlich werden?

Ueberall lese ich auf dem Pu Er Fladen „die Ernte aus wilden Teebaeumen“ (Huangshan Lin, oder Gushu Cha). Wie gross kann ein wilder Teebaum tatsaechlich werden?

Ich lernte diesen Tee-Beduiner kennen ueber Azhong. You, ein Jaegger und Sammler des Tees, Teekanne und Porzellan. Unterwegs in Yixing, Jingdezhen oder in Yiwu zwischen den Pu er Baeumen. Nur weil er zu oft betrogen wurde und zu oft Maerchen erzaehlt bekommt hat, moechte er selbst der Augenzeuger des Geschehen. Wenn Pu Er geerntet wird, belaestigt er einfach beim Teebauer zwei Monaten, wenn er Teekanne beauftragt, bleibt er bei dem Kuenstler ein Monat. Wenn er gemalene Porzellan-Cups kauft, lebt er bei dem Maler…
Meine Augen wurden so gross wie Longgan, als er mir seine Abenteur erzaehlte…
Formosa ist eine Insel voller Geschichte, Geschichte voller Dramatik. Gemischt und abwechselnd aus Hass, Liebe, Wut und Hoffnungen. Die Dramatik der Insel ist kein Glueck der Inselbewohner. Sie bedeutet vielmehr die Tatsache, dass Menschen auf dieser Insel Schachfiguren sind, benutzt und willkuerlich entschieden von der Weltmacht und Herrschaften. Einst Holland und Spanien, heute China, Japan und USA.
Wenn die Geschichte des Formosas nicht die Geschichte der kleinen Menschen waere, waere Formosa Oolong nicht weltberuehmt und traditionreich bis heute. Es sind immer kleine Menschen, die im Hintergrund an ihren Platz geblieben sind, blind an ihre Erde geglaubt haben, einen Tee so wie ihr Vorfahren zu produzieren. Diese kleine Menschen bleiben klein, unscheinbar und schwach. Sie kennen nicht die Michelin-Sterne, nicht das Wallstreet und Bollywood. Ab und zu hoeren sie von Chanel und LV.
Meisten von Ihnen hatten die Moeglichkeit nicht, diesen beruehmten Geschmack des Formosa Oolongs zu verkosten. Meisten von Ihnen bezeichnen sich als Ochsen von Formosa. Ein Ochsen arbeitet nur, beschwert sich nie. Die Haut von Ochsen koennte man Schicht fuer Schicht auseinander nehmen, unterschiedlich verwertet werden. Wahrend ein Ochsen lebt, ist er ein Freund der Arbeiter. Wenn er stirbt, ist er Lieferant des menschlichen Begehrens. Das Schicksal eines Ochsen gleicht dem Schicksal des Formosa.
Mein Vater sagt, er ist ein typischer Formosa Ochsen.
Als er 17 wurde, wurde mein Grossvater bankrott. Meine Grossmutter verkaufte Azukibohnen-Suppe auf der Strasse und die Kinder muessen selbst schauen, wenn sie die Schule besuchen wollten. Mein Vater verdiente sein Geld fuer die Schule als Teefabrikarbeiter. Seine Aufgabe war, den Tee hin und her zu tragen. Tee-Dust, was der Tee waehrend des Hin und Her tragen runterfiel, sollte er zusammenkehren. Das war das Material fuer Teebeutel und das, was er Gratis bekam. Der Geschmack des Tee-Dust war der einzige Geschmack und ist der einzige fuer ihn geblieben.
Seine Mutter verkaufte ihren Wintermantel, als mein Vater unbedingt Angelistik studieren wollte. Er arbeitet hart und beschwert sich nie. Er ist der Geizkragen in unserem Clan. Er hat kein besondere Hobby und nur gewohntliche Wuenschen.
„Warum willst Du nicht ein gewoehntliches Leben fuehren und einen Mann haben, der Dich ernaehrt?“
„Warum denn? Eine Frau braucht entweder einen guten Mann oder einen guten Vater. Ich habe schon einen guten Vater!“ Mein Vater wird jedesmal sprachlos, wenn er es von mir hoert.
Er traegt einen falschen Rolex. Denn er glaubt, keiner wuerde daran zweifeln, wenn er sie traegt.
Er kauft nur Hemden unter 20 Euros.
Er bekommt nur Taschengeld von meiner Mutter, meiner Schwester und meinem Bruder. 1992 vermisst er seine Tochter in Deutschland so sehr, dass er seine Angestellte Ferien im Europa einlud- eine gewoehntliche Konvention der taiwanesischen Unternehmerskultur. Samt meinen Tanten waren alle in Heidelberg, nur mein Vater fehlte. Es wurde ihm zu teuer, wenn er mit C-Class fliegen musste. Y-Class waren ausverkauft und er entschied sich im Buero zu bleiben.
Er trinkt keinen Tee, den ich verkaufe. Er trinkt nur Gratis-Teebeutel von meinem lehrer – auch ein Formosa Ochsen. Er trinkt hoechsens einen einfachen Sijichun. Wie koennte ueberhaupt ein Ochsen wie er einen majetetischen Tee trinken wollen? Er kennt seine Geschichte, sein Schicksal. Er hat die Musse und den geschmack nicht, um einen salonfaehigen wertvollen raren Tee zu trinken. Er ist so klein geblieben wie ein Ochsen.
Als sein Bruder scheiterte, half er ihm, wieder aufzustehen. Als sein anderer Bruder bankrott wurde, gab er ihm ein Auto und raeumte ihm ein Zimmer frei. Ueber zehn Jahren lebten drei Familie bei uns unter dem gleichen Dach. Das teuere Studium meiner Cousines im Ausland wurde von meinem Vater finanziert. Einen Dank erwartet er nicht und bekommt auch nicht. Es ist ihm egal, denn er tut es, weil er es will.
In diesen Tagen erleben wir auf der Insel viele poltischen Erdbeben. Wut, Enttaeuchungen, Sorgen und Trauer schweben in unserem Himmel. Viele Formosa Ochsen in seiner Generation spenden freiwillig Geld fuer die protestierenden Studenten. Mein Vater hatte wieder kein Taschengeld mehr. Er ging zu meinem Bruder und wollte sein Taschengeld fuer Dezember haben. Mein Bruder konnte seinen Vater nicht ablehnen.
Weil meine Mutter und Schwester Buddhas Lehre befolgen, geht mein Vater in die Kirche. Als ich beim ersten Abendgebet am Esstisch mit erlebte, konnte ich mich nicht verkneifen zu lachen. Mein Vater lachte auch, voller Schalk.
„Babaa (Taiwanesisch), was betest Du (Li Bai Shia?)?“
„Ich bete fuer meine Tochter. Sie sollte ein Zuhause haben.“

Oft ruefn Teebauer meinen Lehrer an, vor allem in dem Teesaison. Oft versucht mein Lehrer den Anrufenden zu klaeren, wie man Tee anders produzieren kann. Manchmal dauert ein Gespraech stundenlang, dann wissen wir, dass jemand einen gleich Gesinnten gefunden hat.
Gute Dinge sind rar. Rarer Tee ist selten. Solche Tees muessen nicht geworben werden, Umgekehrt, solche Tees werden von Teeliebhaber gesucht. Letzter Zeit hatte Glueck viele gute rare Tees verkosten zu koennen. Oft erfuhr ich, dass solche Tees selten zu kaufen sind. Denn es ist meinem Lehrer nicht egal, wer diesen Tee bekommt. Es muss sicherlich ein Teeliebhaber sein. Ausgerechnet ist dieser Teeliebhaber oft der Cheng.
Was macht er denn mit diesen Tees? Will er einen Teshop aufmachen? Moeglich. Er will vielleicht aus seinem Beruf aussteigen und sein Hobby zur Berufung verwandeln, vermutet mein Lehrer.
Es wurde geredet, dass er einen sehr schoenen Oriental Beauty hat. Ein Oreinal Beauty aus Baimouhou, beruehmt von seiner eleganten Erscheinung von weissen Tipps und farbigen Blaetter. Cheng hat bereits 3 Kgs gekauft. „Hast Du auch welchen fuer mich aufgehoben?“ ich bin ungeduldig und fragt immer direkt. Er nickte, aber es war nur noch 900g…
Was fuer einen Duft!? Elegant, zurueckhaltend und praesent. Gleichmaessig und nachhaltig. Honigsuess, fruchtig nach Lichee und Birne. Aufguss klar, orangefarbig und leuchend, Alle Anwesenden waren stil. Stil von der Schoenheit der Oriental Beauty!
Jeden Tag einen guten Tee keep den Doktor away…
„Geb Deinen Vater eine Tuete.“ Ich schuettelte meinen Kopf, „Du weiss — Formosa Ochsen trinkt doch keinen Oriental Beauty… Gebe mir doch deine Teebeutel, er wuerde sich darueber freuen.“ Er nickte.

In Berlin fragten Leute mich, wie man Tee und Wein kombiniert. Tee-Schnapps oder Tee-Wein sind eine interessante Kombination.
Mein Lehrer Und sein Partner Chong sind nicht nur Teeliebhaber, sondern auch Weinliebhaber. Onkel Chong trinkt Tee, raucht gerne (Pfeifen oder Cigar), isst gerne und trinkt wie ich leidenschaftlich Kaffee. In seinem Schrank stehen Flaschen neben Flaschen Tee-Schnapps und Tee-Wolka oder Tee-Wein.
Die Vorraussetzungen fuer diese Kombination sind:
Gute Teesorte: Hochlandoolong, Oriental Beauty und Phoenix Dancong
Guter Wein: Am liebsten Sake fuer die beiden.
Mindestens eine Woche Zeit.
Zucker beliebig – ich bevorzuge ohne.
5g Teeblatt, 600 ml Sake. Eine Woche Ziehzeit.
Wir degustierten nach der Degustation von Sencha und Dianhong die Tee-Wein-Sammlungen. Da sie mich schonen wollten, gaben sie mir nur drei kleine schlucke von drei verschiedenen Sorten:
Jinxuan-Wolka 2001: leicht gezucker: dieser Schnapps schmeckte mir sehr scharf. Der Tee Geschmack ist leicht im Hintergrund. Der typische Duft von Jinxuan ist leise zu folgen. Das Suesse von Zucker mag ich leider nicht.
Oriental Beauty-Sake 2007: Sehr schmeidig und der Typische Duft von Tipp des Oriental Beautys ist klar zu erkennen. Sake befluegelt den Tee.
Hochlandoolong Lishan Sake Jahrgang unbekannt: Eine schoene Kombination. Das natuerliche Susse des Sakes verschmelzte in der Zunge mit dem Suesse des Lishans. Der erhebende und erfrischende Hochland-Qi duftete ueberall im Mund.
Ob man mit vergorenem Traubensaft machen kann, weiss ich nicht. Es ist garantiert spannend!

Ich gebe zu, dass ich gerne Geld rieche. Nicht nur Wirtschaftsmagazin lese ich gerne, sondern auch Gespraech mit Fachleuten. Die offeziellen abgegebenen Zahlen in der Zeitung intressieren mich nicht, sondern die scheinbar wiederspruechlichen Kurven, die uns die Wahrscheinlichkeit der wahrheit mehr verraten. Das Aehnliche gilt auch bei Menschen. Nicht das, was Menschen erzaehlen, das das Leben von ihnen bestimmt, sondern das, was sie tatsaechlich tun – das so geannte Muster. Oft sind es Widersprueche, die uns mehr Verstandnisse ueber anderen bringen als ihre Worte. Auch nur in meinen eigenen Widersprueche verstehe ich tatsaechlich, was ich will.
Mit dem Fondmanager Cheng koennte ich paar Dinge fragen. Die Beziehung zwischen der Abwertung des Goldes und der Steigerung des Dollers, die Auswirkung der chinesische Wirtschaftspolitik ueber seinen Binnenmarkt und dem Druck auf seine Waehrung koennte den Preis des Tees 2009 in die Hoehe treiben. Im November befindet sich der Preis in absenkendem Trend. Was nun?
Cheng glaubt an die Wirtschaftsmacht Chinas und betrachtete die Entwicklung im Westen pessimistisch. Diese Ansicht kommt in unserem Teezimmer nicht gut an. Er sagte, wir sollen uns woanders darueber sprechen. Ich sollte doch seine Visitenkarte haben. Es war mir peinlich ihm die Wahrheit zu sagen, dass das Papier moeglicherweise zu gut aufgehoben war.
Waehrend wir ueber die Kurven und Geld sprachen, schrieb mein Lehrer mir ein Gedicht als Widmung von seinem neuen Buch.
Fei Hua Zi Fengxing Es ist zwar kein Blume, aber es duftet von sich allein und unverwechselbar
Nongyan Cun Qing Ming Die Aromen und Farbe sind zuerst leuchtend und intensiv, aber was am Ende (der Tasse) bleibt, ist der klare und erhebende Duft
Das war und ist sein Wuensch solchen Tees zu produzieren. Nicht ein Duftwolken, der schnell erloescht, sondern eine dezente nachhaltige Duftstroemung, die uns lang begleitet. Das ist auch sein Wuensch und sein Anspruch zu sich selbst, wie seine Person sein sollte. Er sagte immer, wenn er mit Tee reich werden will, waere er heute ganz anders. Mit Tee kann man reich werden, wenn man mit dem Markt antanzt. Er koennte seine gelagerte Schaetze verkaufen, die von Sammler wie Cheng sofort abgekauft werden koennen. er wollte nicht. Nur Tropfenweise aus Not. Wenn er wirklich ein Star der Teewelt werden will, wird er wohl nicht mehr so laut sagen, was er tatsaechlich auch denkt. Es ist die Entscheidung eines Menschen, wie er sein Leben ausmalt. Alles hat seinen Preis.
„Weiss Du,“ er sagt mir oft, „es ist ein verdammtes Gleuck, wenn man einen guten Tee, eine Tasse toller Kaffee oder eine tolle Mahlzeit und einen guten Freund, der es versteht, zu solchen Momenten treffen kann!“
Das Leben kann so schoen sein. Und es ist wirklich schoen.
Es ist auch sein Wuensch und sein Anspruch an mich, den Tee so zu verstehen. Nicht ein blendes Duftwolke, das uns gluecklich macht, sondern ein Tee so klar wie das Wasser, der von sich allein duftet und seine Klarheit bewaehrt. Es ist auch ein Wuensch von mir an mich selbst, dass ich dieses Verstaendnis veralltaeglicht werden kann.
Die Regenzeit. Wie geht es wohl dem Teepflanzen? Mir geht es gut unter dem Regen auf einer subtropischen Insel.
Kaum oeffnete ich die Tuer, alle lachten. Xiaoei machte gerade den Tee und sie meinten, dass sie seit heute morgen auf mich warteten. Ich weiss, sie warteten auf die Schokolade. Die Gesichter haben sich nicht viel veraendert. Sie meinten, aber ich sei duenner. Das Haus meines Lehrers Chen war voll. Voller Menschen, voller Teeduft und voller Lachen.
Mein Lehrer stand auf und ging ins Hinterzimmer. Xiaoei machte den neuen Tee. Steigender vielschichtiger Duft, suess und blumig. Ein Hochlandsoolong, meinte ich. Aber was fuer einen? „Der Lishan fuer den Holzkohle. Extra fuer Dich aufgehoben.“ Nein, nicht fuer mich, fuer Jiri, der mich immer wieder erinnert, unbedingt in diesem Winter diesen Tee zu besorgen! Also er wird sich bestimmt freuen. Nicht jeder Tee, nicht jeder Lishan kann man mit der hitze von Holzkohle „quaelen“. Nur einen guten Tee mit Substanz koennte man zu einem interessanten Tee befluegelt mit dem Duft des Holzkohle verwandeln.
Wir quatschten und klatschten. Die super Schoki von Reinhard (RVR) bezauberte die Atmosphaere mit Tee. Auf dem Tisch stand Prospekte von Toyota. „Hast Du ein neues Auto?“ Mein Lehrer war leicht verlegen, stand wieder auf und holte wieder einen Tee. Ein Tee, der unsere Augen gross und starr macht, meinte er. Ein Tee, duftend nach Osmanthus und Jasmin, Aroma wie Tropfen von Krischliqor. Unsere Augen wurden gross und starr. Nach Minuten koennte man an dem Becher immer noch die Dufte Schicht fuer Schicht, Reihen an Reihen, klar und langhaltig schmecken. „Was ist das!“ “ Das ist mein Tee.“ Mein Lehrer laechelte voller Stolz. Er habe den Tee selbst gemacht. 1988 kuendigte er seine Stelle bei einem etabilierten Teefirma und machte sich selbststaendig. Dieser Tee stammte aus Yushan und wurde einer seinen ersten Tee. Ein Augenzeuger einer Zeit, in der er auf einen eigenen Weg wagte. In dieser Zeit, war der Teegaten noch anders verwaltet, die Einstellung zum Tee noch anders gepraegt war. Es war ein seltsames glueckliches Moment. wie kann ein gelageter Tee noch nach Blume dufen? Und so klar und nachhaltig? „Diesen Tee muss man vor Cheng verstecken.“ sagte unser Lehrer. Ausgerechnet erschien Cheng, sein Fondmanagerschueler vor der Tuer.
„Was fuer ein seltenes Gast!“ rief unser Fondmanager in seinem Armanianzug. Ich zeigte ein hoefliches Gesicht. Karma? Warum treffe ich ihn immer beim ersten Besuch? Er kam diesmal anstatt mit Maedchen, sondern mit einem Notizbuch voller Fragen. Wir wechselten sofort den Tee, einen nicht gewoehntlichen Tie Guanyin 1985. Onkel Chong machte Bemerkungen ueber ihn, weshalb er immer wechselnde Frauen um sich scharrt. Er sagte, dass es einfach viele schoene Frauen in diesem Beruf gibt. Aber er hat keine Zeit, meinte er. Er erzaehlte mir, dass er wieder viele gute Tees ergatterte und sie warten auf verkostet werden. Sie sind eben seine Nebenfrauen, die ihn gluecklich macht. Ein bisschen Neid spuerte ich und schwieg.
Ich stand auf und wollte gehen, meine Eltern warteten auf mich zum Abendessen. Xiaoei kam sofort mit aus der Tuer und habe etwas mit mir zu besprechen. Ich dachte, es ging um Streitigkeit. Nein, es ging um einen Tee.
Ein Tee, der aus Lishan in 80er Jahren stammte und von unserem Lehrer gemacht wurde. Ein Tee, den er fuer selbst aufhebt, nicht verkauft, weil er Stationen seines Lebens und der Veraenderung des Formosa Tees dokumentiert. Cheng hat geschafft, ihn zu ueberzeugen, an ihm zu verkaufen. Cheng brachte ihn das Geld fuer ein kleines Toyota und bearbeitete ihn fuer Monaten. Mit diesem Geld wechselte mein Lehrer endlich sein Auto, was seit langen Zeit noetig ist. Xiaoei haette auch gerne diesen Tee. Sie koennte sich aber nicht leiten, eine Kaufeinheit von 600g zu kaufen. Sie fragte bereits allen Schuelern und Freunde, die sie fuer verrueckt halten. „Wer kauft denn so einen teueren Tee?“ sie erklaerte mir, „Menglin, Du bist meine letzte Hoffnung. Weiss Du, es handelt sich nicht um Tee, sondern um die Geschichte des Tees!“ Sie moechte gerne das Dokument haben, bei sich aufbewahren und sich erinnern koennen, wie Formosa Oolong einmal war! Cheng bekam fuer das Geld, 3 Kgs. Er haette gerne noch mehr. Unser Lehrer verweigerte ihn. Der Tee sei ein Stueck Leib von ihm und Cheng besitzt nun einen Teil seiner Geschichte. Cheng hat es verstanden, aber die meisten Leute nicht. Der Tee sei nicht das Geld wert. Obwohl viele von ihnen LV- oder Gucci-Taschen tragen und selbst Benz fahren, wuerden sie nicht fuer das Geld gegen einen alten Tee tauschen. LV-Taschen und Benz bringen wohl viele glueckliche Momente im Leben, was die Leistung einer Person oeffentlich unterstreicht. Aber einen alten Tee zu Hause zu trinken, meistens mit Menschen, die den Wert nicht erkennen… Nicht ernennenswert!
Die paar Minuten veraenderten mein Bild von Cheng, dem Fondmanager. Als ein guter Spieler des Geldes hat er die Macht in Augen vieler Menschen: Erfolg, Sex und Prestige. Aber hinter diesem glaenzenden Armanianzug verbirgt eine feine einsame Seele. Er hat nie eine richtige Freundin und ist stets auf dem Wechsel – „Flucht“. Sein Zugang zum Tee ist durch Ansammlung von Wissen und Besitz des Tees. Er hat Geld. Er versteht, dass man mit Geld, das Leben paar glueckliche Momente verschaffen kann, wenn man sich nicht von Geld versklavt wird. In seinem inneren geheimen Garten ist es wohl von Teeduft und Teearomen bereichert. Trotzdem bleibt das Tor des Gartens verschlossen, keine Zeit bez. keine zugelassene Hoffnung. Mit wem will er denn den bezaubernden Tee teilen, mit jemandem, der Tee-Zauber versteht und darin als wenige glueckliche Momente des Lebens auch anerkennt?
Mit Mond, mit Wein und mit seinem Schatten trank der Dichter Li Bo (Tang Dynastie) in einer Vollmondsnacht. Er dachte, er sei gluecklich. Spaeter fiel er ins Wasser und wollte im Wasser den klaren Mond holen. Dann wurde er ertrunken gefunden.
Ich versicherte Xiaoei, dass wir zusammen die 600g kaufen. Das Geld kann man ja verdienen. Es kommt von ueberall her und fliesst auch ueberall hin. Der Tee wird mich viele schoene und unschoene Momente begleiten. Vielleicht bin ich auch gluecklich in einer Vollmondnacht am Zuerichsee mit meinem Schatten gemeinsam, den Tee zu trinken. Noch wahrscheinlicher werde ich ihn an der Spiegelgasse mit vielen vielen Teeliebhaber teilen und das Glueck verlaengern!

Vielen Dank fuer viele liebe Nachfragen und Mails.
Mir musste eigentlich super gehen in den Tagen als Erbsenprinzessin, waehrend mein Vater sich als Ochsen des Formosa bezeichnete.
Huan Hin ist spannend. Lieber Joseph, wir waren leider nicht wirklich in Hua Hin. Das Hotel macht nur Werbung mit dem Ort, um uns zu locken. Eine wunderschoene teuere Anlage. Das Meer war einsam, kaum Welle. Kein Voegel. Nur paar Fischerboten, paar Europaeer am haesslichen Strand aus grauen Steinen (nicht Mal Felsen).
Das Meer, das ich kenne, mit Welle, Sonne und Reibungen zwischen Wasser, Fuesse und Sand war hier nur eine Illusion. Ich war todmuede und fuehlte mich richtig wie ein Hund.