Lu Yu

Lu Yu ist bekannt in der Welt durch sein monumentales Teebuch Cha Jing. Als er lebte, war er ein einsamer Mensch, der nicht wusste woher er kam und wohin er gehörte. Als Findelkind wuchs er beim Zenmönch Zhiji im Kloster Longgai Si auf. Er mochte das Klosterleben nicht und stritt oft mit seinem Zieh-Vater, der vergeblich versuchte, aus ihm einen Mönch zu machen. Er widersprach oft Zhiji, so dass er das Kind zum Troilette-Putzen und als Hirte bestrafte. Die einzigen harmonischen Momente zwischen den beiden waren wohl beim Tee. Zenmönch Zhiji trank gerne Tee und Lu Yu konnte Tee sehr gut zubereiten. Es wurde erzählte, dass Zhiji nicht mehr Tee trank, als Lu Yu das Klosterleben endlich verließ. Vermisste er sein Kind, aber war er an ihn gewöhnt?

Statue von Lu Yu Statue von Lu Yu in Xian.

Lu Yu verließ das Kloster und ging in den Lebensozean. Er sucht nach sich selbst in der Wanderschaft.

Lu Yu wurde zuerst ein Schauspieler oder besser gesagt Wanderkünslter. Er war kein schöner Mann und litt unter Sprachfehler. Aber er stritt gerne und provozierte Menschen am liebsten. Er hatte Humor, konnte wie Charles Chaplin Comedie improvisieren. Er war musikalisch und zugleich ein Poet. Aber Tee war sein Haupttalent. In seiner wanderschaft wurde er entdeckt von Mandarinen, die Teeliebhaber waren. Er lernte Teeliebhaber kennen, die ihn schätzten und folgten. Er wurde berühmt und seine Ruhm weht sogar in den Kaiserhof. Trotz allem lebte er sein Lebenslang zurückgezogen in einer Einsiedelei, lehnte den Ruf aus dem Kaiserhof ab. 804 starb er allein in Zhejian, aber man wusste nicht, wann und wo er wirklich geboren wurde.

In der Legende wurde erzählt, dass der Kaiser die Teekunst von Lu Yu testen wollte. Er holte Zenmönch Zhiji in den Hof und ließ ihn Tee trinken. Obwohl Lu Yu oft mit seinem Ziehvater Konflikte hatte und ihn endlich verließ, war ihre Begegnung im Tee immer eine direkte geistige Berührung. Mönch Zhiji erkannte den Tee seines Findelkindes zwischen verschiedenen servierten Teetassen und dies beeindruckte den Kaiser. Er war tiefst berührt von der Teekunst von Lu Yu unddie geistigen Kontakte zwischen den beiden.

Als Zhiji starb, war Lu Yu in seiner Wanderschaft. Als Lu Yu es erfuhr, war alles bereits vergangen. Er dichtete sein Bereuen und Schmerzen:

Ich beneide keine goldene Schale, auch keine Jade-Tasse,

Ich beneide niemanden in den Hof und niemanden im Palast.

Das einzige, was ich beneide, ist der Fluss Xijiang, der jedentag der Stadt Jingling (wo Zhijis Kloster lag – in heutigem Provinz Hubei) entlang floss.

Seit gestern fühlte ich mich nicht wohl. Schmerzen füllt den Tag. In diesem miserablen Moment vermisse ich besonders meine Familie – ein Ort der Sehnsucht und zugleich Auseinandersetzung. Vielleicht werde ich irgendwann Ende meiner Wanderschaft das Lied singen: wäre ich der Keelung-Fluss, der immer der Stadt Taipei entlang floss?

 

4 Gedanken zu „Lu Yu

  1. Suzanne

    Liebe Menglin,

    ich lese erst jetzt Deinen neuen Beitrag, und vor allem, dass es Dir nicht gut geht. Ich bin besorgt! Hoffentlich geht es Dir bald wieder besser, und hoffentlich ist es nichts schlimmes.

    Wir Teefreunde können natürlich keine Familie ersetzen… aber ein kleines bisschen sind wir Deine Teefamilie geworden. Du bist mit Deinem wundervollen Tee und dem Blog für viele Menschen ein wichtiger Lebenspart geworden!

    Möge es Dir bald wieder gut gehen!

    PS: der Sommer kommt zurück… das hilft sicher auch ein ganz klein wenig.

    Viele liebe Grüße, und bis sehr bald,

    Suzanne

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  2. Menglin

    Ich danke Euch für Eure Wärme und Liebe. Ich habe furchtbar Kopfschmerzen (eigentlich muss ich Jasmintee trinken)! In diesem Moment ist man besonders sentimental…

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  3. stefan

    Einst kam ein alter Mann zum König in den Palast, er sollte den König von seinen Depressionen heilen.
    Bei einer Tasse Jasmin Tee fragte der Alte den König wieviel Land er denn besässe.
    Der König erwiderte das er sein Schloss und mehr als 25 Ländereien besitze.
    Darauf erwiderte der Alte mitleidig wie er denn mit so wenig leben könnte.
    Der König sprach erbost was ihm einfalle, er besässe schliesslich mehr als
    fast alle Menschen in seinem Reich.
    Der Alte erwiderte „ich besitze so viel Land wie ich jeden Tag auf meiner Wanderschaft
    bis zum Horizont sehen kann“.

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