Archiv der Kategorie: Kein Titel

Schöne Bescherung

Selten fühle ich mich so nah an meinen Vater. Heute zum ersten Mal verstehe ich, dass mein 70jähriger Vater auch ein inneres Kind hat und pflegt.
Jedesmal wenn ich nach Hause ankomme, fragt er mich, was hast Du mir gekauft?
„Papa, was hast Du mir gekauft?“ fragte das kleine Menglin ihrem weit bereisten Vater. Der Vater enttäuschte sie nie. Er kaufte ihr Bonons, Uhren und Schokolade, somit konnte sie vor ihren Freunde wie ein stolzer Pfauen führen.

Aber was habe ich meinem Vater gekauft?
„Papa! Sei nicht so kindisch. Was hätte ich Dir kaufen sollen? Du hast ja alles und ich habe doch keine Zeit!“

In Shui Tang, seit mehr als einem Jahr bin ich die Teefrau, die sich um Bedürfnisse des Anderen kümmern. Jeder, der kommt, wird empfangen. Ich packe und mache Gescnenke für die anderen. Ich überlege und denke, was ich besser machen kann. Ich gebe mir Mühe, eine Atmosphäre zu schaffen, die Menschen einen Raum gibt.
Ja, ich bin „DIE“ verständnisvolle und liebvolle Frau. Eine erwachsene und reife Frau.
Zu Weihnachten bekommt jedes Mitglied in Shui Tang ein Geschenk. Ein Geschenk, das ich mit viel Mühe mache.
Das habe ich sehr gerne gemacht. Denn ich diese Leute liebe und schätze.
Aber, mich hat nur Erika gefragt, „Menglin, was wünscht Du Dir?“
Ich war sprachlos. Was wünsche ich mir?
Menglin, auch Du, kannst Dir etwas wünschen. Du bist auch ein Kind.

Es war ungefähr um 15 Uhr. Ich fing an zu weinen. Mein inneres Kind weinte. Ich habe kein Geschenk bekommen, auch wenn ich so Mühe gebe für anderen. Ich weinte gerade heftisch und Natascha kam. Sie war erschrocken, denn ich ihr sehr direkt sagte, weshalb ich weinte. Wozu sollte ich mich vor einem jungen Menschen verstecken, der von mir Tee lernen will? Auch ihre Lehrerin hat auch eine kindliche Seite, die Aufmerksamkeit will. Sie sollte mich genau hin schauen, ob ich sie wirklich etwas zeigen kann. Sie rennte sofort aus der Tür – sie ging natürlich Geschenke kaufen.
Dann kam die Jeanine. Ahnungslos brachte sie mir ein kleines Geschenk und eine wertvolle Karte. Ich war zutiefst berührt. Ein Geschenk ist halt ein Geschenk. Wer kümmert sich um die Grösse?

Dann kam Georgia, sie brachte mir essbare Geschenke, denn sie nicht für mich Weihnachtsessen kocht und mir doch ein Apero vorbereitet. Ich weinte vor meiner lieben Freundin und sie lachte über meine Kindlichkeit. Es ist schön, sich zeigen zu dürfen und vor Menschen weinen zu können.
Ja, Papa, ich verstehe Dich jetzt. Auch Du, ein starker Mann, ein Partiarch, der allen Wünschen seinen Untertanen berfriedigt, freut sich auf ein Geschenk seiner Tochter. „Was kaufst Du mir, meine Tochter?“ Leztes Mal kaufte ich ihm extra Polo-Hemde von sehr bekannten Marke. Er schimpfte natürlich wieder über meine Verschwendung. „Das macht nichts. Das war reduziert.“ erwiderte ich. Er grinste.
Nach einer weinenden Reinigung fühlte ich mich wieder freier. Ich habe den Kontakt zu dem Kind in mir nicht verloren. Meine Verletzlichkeit und Naivität sind noch nicht „taub“. Ich kann sie noch spüren und mich artikulieren. Gerne sagte ich zu Erika, dass ich mich über einen guten Kochmesser freue.
Ich schreibe diese Zeile, nicht um mich zu beschweren, sondern um mich zu befreien. Befreiung von dem Image einer reifen und einer erwachsenen Frau zu sein, die immer verständnisvoll und tolerant ist. Auch ich lebe gerne mein inneres Kind. Ich bin das Kind.

Morgen fahre ich zum Flughafen. Dann werde ich wieder ein Kind. Nein, dort bin ich ein Kind. Dort habe ich meine zwei großen Schutzengel, die mich mit Ärmer empfangen.

Zwei Menschen, ein Herz

„Waka singen, Gedichte rezitieren, Ball spielen
gemeinsam in den Feldern –
Zwei Menschen, ein Herz.
Ryokan,1 1758 – 1831

Pu Er Fan bin ich ehrlich gesagt keiner. Meine Beziehung zu diesem Tee kann man nicht mit der Konvention begreifen, noch weniger mit dem Wort „mögen“! Und was bedeutet das Wort „Fan“ heute? Zum Glück gibt es das Pu Er Facebook nicht!

Ich weiß, wenn bestimmte Menschen zu mir kommen, greife ich sofort diesen Tee – ohne nachzudenken. Heute war eine junge Frau mit ihrem neuen Familieglück da. Sie wollte Jasmin. Ich stand ihr gegenüber und gab ihr ein Stück Pu Er Grenztee. Ihr Gesicht ist durchsichtig, die Haut ist blass. Ich wollte nicht, dass sie das Gefühl bekam, einen Tee gedrückt zu bekommen. Aber dieser Tee würde ihr sehr gut tun. Ich gabe ihr es und bat ihr zu beobachten, wie der Tee in ihr macht. Ihre Überraschung war nicht zu übersehen. Ihre Augen wurden weich und die Augenbraun wurden kurvig.

Wenn Balthasar kommt, bekommt er immer seinen Tee – meistens gelagerten Pu Er. Er kann diesen Tee wunderbar beschreiben und kann die Anwesenden am Tisch auch recht gut einleiten. Er sagte, dass der erste Aufguss ihm meistens nicht so schmeckt. Denn der erste Aufguss meistens „das Alte“ beziehungsweise die Alterung aufzeigt, während ab dem zweite Aufguss der feine Körper, das Nektar der Blätter und die Wurzel des vitalen Baumes uns langsam offenbaren. Es ist wunderschön, einen Tee zu erleben, wie er sich verändert, wenn man die Konvention, einen freundlichen blumigen Tee zu wollen überwunden hat!

Was kann man denn all die Formen der menschlichen Beziehungen verstehen und aufzeichnen? In dem chinesischen Ideal existieren viele Beziehungen zwischen Menschen, die Alters-, Kultur- und Geschlechtsgrenzen überschreiten. Menschen, die sich verbunden fühlen , müssen nicht lange kennen, gut verstehen oder „lieben“. Das Wort Liebe ist bereits so verbraucht und „tot“ definiert…

Wenn jemand zu Shui Tang kommt, nehme ich diesen Menschen so wahr, wie er ist. Und viele Dinge kann man nicht erzwingen. Manchmal fühle ich mich verbunden mit jemandem, auch wenn die Welten dazwischen liegen. H. war einer meinen ersten Gäste. Ein seltener Gast, der immer extra eingereist nach Zürich kommt und mich extra besucht. Seine Eloquenz geniesse ich und vergesse nicht. Als er letztes Mal da war, war der Besuch kurz. Wir redeten über Dinge, die mich richtig betrifft. Aber so abstrakt und sachlich. Obwohl es so sachlich und fast unpersönlich war, spürte ich eine tiefe Melancholie, die mich nicht los liess. Als ich ihm wieder Matcha schickte, schrieb ich ihm eine Karte. Ich schrieb ihm auch, wie ich mich bei seinem Besuch fühlte. Ich wünsche ihm alles Gute. Unsere zarte Verbindung bedeute mir viel und er sei immer willkommend.

Tage vergangen. Ich begann es zu vergessen. Wochen vergehen, ich vergesse es.
Ich bin keine Person, die regelmässig eine menschliche Beziehung mit Wille pflegt. Auch der Geburtstag meiner Mutter vergass ich am letzten Samstag! Ich vergesse oder ich will es vergessen?

Heute bekam ich ein Email. Großer Überraschnung folgte wieder das Gefühl der Melancholie.

Liebe Meng-Lin,

Herzlichen Dank für Ihre einfühlsamen Zeilen. Zu Ihrer Empfindsamkeit menschlichen Stimmungen gegenüber kann ich Sie nur bewundern; denn obwohl ich mir Mühe gegeben habe, zu erscheinen wie gewohnt, ist Ihnen meine tiefe Herabstimmung nicht verborgen geblieben. Ich stand während meines Besuches bei Ihnen unmittelbar vor einer schweren Krebsoperation.

„…“
Ich habe mich sehr gefreut, zu hören, daß Ihnen an unserer Verbindung gelegen ist. Ihrer chinesischen Sentimentalität setze ich

meine hoffnungslos verheulte teutonische Romantizität entgegen.

Viele liebe Grüsse und hoffentlich bis bald,

Ich fühle mich verbunden mit dieser Person, auch wenn wir uns nicht gut und lang genug kennen. Nicht nur mit ihm, auch mit vielen Menschen auf dieser Erde. Manchmal kann man eben nicht definieren und mit Konvention begreifen, was da ist. Man muss einmal viele moralische Vorstellungen und Erziehungsfassade überwinden. Dann kommt man an dem Kern der Menschen ran. Dort liegt das Schatz der Herzen.

Ja manchmal ist es genau so Pu Er zu verstehen und zu beschreiben. Pu Er ist ein Tee, der einem abschreckt, denn er riecht nach „Alter“ oder „das Alte“. Das Alte wird häufig assoziiert mit dem Negativen. Wenn man das Alte einmal überwindet, denn öffnet sich eine Welt von Eleganz, Üppigkeit und Vielfalt. Manchmal kommt er aus einem feinen kultivierten Garten, manchmal kommt er aus einem herrlichen dichten Wald!

Kommentare schreiben in diesem Blog

Dieses Blog über Tee wird häufig von Menschen mit kommentare überflutet, die etwas verkaufen wollen, ihre emotionale Probleme und ihre Probleme mit Menschen hier ausleben möchten. Diese Handlungen sind nicht in meinen Sinne und deswegen werden Kommentare erst später zugelassen, nachdem man es eingetragen hat.

Meinungsverschiedenheit ist willkommend. Aber hier in diesem Blog steht das kommerzielle Interesse nicht im Vordergrund und sollte auch nicht eine Art von Marktplatz werden!

Schreibe ein Kommentar, wenn es Dir etwas einfällt. Es kann sein, dass es nicht veröffentlich wird. Aber meistens wird es publik gemacht. Habe nur Musse!

Danke, Tobias

Liebe Menglin,

ein Grundton, der in vielen Ihrer Gedanken und Beiträgen zum klingen
kommt, ist die Auseinandersetzung mit der Tradition, alter, bewährter
Überzeugungen und dem Wandel unserer
Zeit. Blicken wir zurück in die Zeiten unserer Großväter und deren
Lebensweisen, scheint die Kluft zwischen alt und jung, der Kontrast
von Moderne und dem ursprünglichen Leben nachvollziehbar und ich
glaube, wir tun gut daran, den Geschichten unserer Ahnen
Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn Sie von Ihrem Freund Atong ( Menglin: er ist mein Tee-Lehrer) sprechen,
von Erinnerungen aus Ihrer Kindheit mit der Familie, tritt diese
Mischung aus süßer Erinnerung und der Melancholie des Abschiedes zu
Tage, die wir „Jungen“ uns bewahren sollten. An Traditionen festhalten
heißt nicht, gedankenlos alles zu übernehmen und den Blick von der
Welt abzuwenden, aber Sie kann uns vor allzu schnellen Entscheidungen
schützen, kann den Eifer und den Schwung in rechte Bahnen lenken und
neuen Ideen Tiefe und Ausdruck verleihen.

Ich habe mich sehr über Ihre Antwort im Blog gefreut, auf bald…

Tobias

Für uns wird es immer wichtiger in dieser schnelllebigen Zeit ein Balance zu finden zwischen Tradition und Innovation, zwischen Gestern und Morgen. Wo gehen wir hin? Diese Frage kann nicht beantwortet werden, wenn wir nicht wissen, wo wir her kommen! Beziehungsweise, wenn wir nicht wissen, wer wir überhaupt sind! Ich war sehr erfreut über die Gedanke von Tobias und möchte gerne mit allen Blogfreunde es teilen. Danke, Tobias.

Spielen, spielend durch das Leben

Spielen, spielend durch das Leben

Ich sah, wie Kinder mit Lack spielten. So konzentriert und unbeschwert. Ich dachte an Ryokan, ein Zenmönch, der gerne mit Kinder spielte. Ich hörte wie er sang, wie er lachte. Kinder sind unsere Hoffnung, unsere Zukunft, nicht wahr? Ich denke dabei nicht an unsere Rente, sondern an die ausgebeutete Erde und dem Ölteppich.

Spielen mit Lack

Spielen mit Lack

Seit paar Monaten können Teefreunde in Shui Tang auch die schönen Lackarbeit von dem Künstler Liao Shengwen kennen lernen. Ein Mensch, der nicht nur ein Künstler ist, sondern wirklich ein Mensch mit Herzen und Ellan. Als national Kunsthandwerker ausgezeichnet arbeitet er nicht nur individuell, sondern geben auch Kurse für die Kinder. Als wir eintrafen, war gerade ein Kurs für Kinder aus dem sozial benachteiligten Gruppen. Die Kinder spielten, lachten und experimentierten. Die Kunst von Lackarbeit lebt nicht irgendwo im Museum, sondern im Herzen des Spielenden!

Im Muster gefangen

Jeder Mitglied hat ene bestimmte Funktion in einer Familie. In jeder Familie existiert ein bestimmtes Muster. Häufig pflegt man es unbewusst weiter und ist gefangen.

Wenn man mich fragt, ob ich mich auf meinen Heimkehr freuen würde, war ich oft sprachlos. Es ist ein Tabu zuzugeben, dass man nicht weiss, ob man sich darüber freut. Und diese Ambivalenz hat nchts mit anderen Menschen, die man eigentlich liebt, zu tun, sondern mit der eigenen Unfähigkeit, zu sich selbst zu stehen.

Mit 40 verschiedenen Teemuster bin ich nach Taiwan geflogen. Ich wollte paar Frage klären und bestimmte Antwort bei Atong finden. Ich weiß, wie wenig ich weiß. Atong jammerte ganzer Zeit, was für ein schlechtes Schicksal er hat, so viele schreckliche Tees zu kosten. Aber ich kann ja nur von den schlechten Tees lernen, die mir aufzeigen, was für Fehler ein Teamaker machen kann! Häufig tauchen Fragen in mir auf und frage recht naiv meinen Lehrer: „wie kann man solchen Fehler machen bei Tee?“ Er sagte mir nur in paar Worte: „weil man ein bestimmtes Muster verfolgt, Tee zu machen.“ Weil man ein Konzept hat.

In Taiwan, in meiner Familie lebe ich in einem bestimmten Muster. Beziehungsweise wird ein bestimmtes Muster gepflegt, wie man mich sieht und wie ich sein sollte. Häufig kann ich diesen Anspruch nicht gerecht werden. Während des Heimkehrs leide ich oft unter Schlaflosigkeit. Darüber freue ich mich wirklich nicht!
Mein Clan wußte nichts , was ich im Europa so treibe. Sie interessierten sich nicht wirklich dafür. Ich erzählte auch niemandem davon. Wem geht es denn überhaupt etwas an, was ich tue? Vor einem Jahr sagte meine dritte Tante zu mir, „Dein Vater kann ja mit seinem Geld Dir einen Laden kaufen. Es ist so wie so für Dich wie ein Spielzeug.“ Sie wußte damals nichts von Shui Tang.
In diesem Moment war es mir klar, was sie von mir hält. Nichts! Ich bin nichts.
Ganz ruhig sagte ich ihr, „Ja, das stimmt. Ich mache gerade einen Laden auf. In Zürich.“ Danach herrschte eine tote Stille. Keiner fragte danach.

Vor paar Tagen rief meine vierte Tante aus Amerika an und sagte mir, „Du muss Dich ja nicht anstrengen. Du hast ja Deinen Vater…“ „Ja, das stimmt.“ was hätte ich sagen sollen? Was hätte ich beweisen müssen? Ach! Ich bin für diese Menschen nichts.
Auch wenn ich weiß, dass es einfacher ist, in dem gewöhnten Muster zu leben, möchte ich auf meine eigene Beine stehen. Das Geld und ein guter Hintergrund bringen einen kein dauerhaftes Glück. Die Erfahrung des Glücks ist eine Erfahrung des Selbstwertgefühls! Ich arbeite gerne! Arbeit ist für mich ein Ausdruck des menschliches Dasein. Nur unsere Gesellschaft bringt uns in einem zwanghaften Muster, mit einem „Job“ zu identifizieren, was uns nicht befreit, sondern zur Sklave der Materie macht. Eine Arbeit zu tätigen macht mich aber frei, gibt mir Würde als ein Mensch zu sein!
Ich gebe zu, dass ich auch von mir nicht viel gehalten habe. Ich bin auch gerne privilegiert. Das Problem ist, dass gute Dinge zum Schlechten wenden können, während schlechte Dinge gut werden können! Das so genannte Glück im Auge des anderen kann eine unglaubliche Last sein!

Ich will einfach arbeiten. Es geht wirklich niemanden etwas an, was ich bin. Ich habe Freude an dem, was ich tue. Als es mir körperlich nicht gut ging, sagte meine Mutter zu mir: „Mache den Laden einfach zu.“ Ich versuchte ihr es zu erklären, dass ich in meinem Leben auch einmal lernen will, die harte Zeit und Anstrengungen durchstehen zu müssen. Der Laden ist kein Spielzeug. Auch ich kann es schaffen, mein Muster zu ändern und durchzubrechen! Ich will das Leben einmal anders sehen, anders gestalten und anders leben als das, was man von mir erwartet. Auch ich werde es schaffen. Darum bin ich im Europa.

Vor paar Tagen entdeckte ich einen Buddhs Hand zwischen Atongs Tees. Buddhas Hand 1998. Ich wollte ihn unbedingt probieren. Atong schüttelte seinen Kopf. Das sei ein schlechter Tee. Ich wollte ihn unbedingt probieren. Schlechter Tee? Ich roch den typischen Buddhas Hand und die Reifung eines Tees. Schlecht? „Er ist nicht ein klarer Tee. Zu schwer. Zu einfältig.“ sagte mein Lehrer. „Warum hast Du denn diesen Tee gekauft?“
„Mein Mädchen. Auch ich falle manchmal in einem Muster, irrational zu handeln! Ich wollte diesen Teebauer nicht enttäuschen. Deswegen bleibe frei und sachlich, wenn Du Tee einkaufst!“

Im Muster gefangen hatte ich diesmal paar schlaflose Nächte und geschwollene Augen. Es war nicht Jet lag. Es war viel Schmerzen und im Muster gefangen.

Up in the air

Ich fliege sehr gern.
Für mich gehört immer der Stress zum Fliegen und Reisen.
Diese Einstellung ist eine große Plage für meine Mitreisende. Mein Vater verweigert mit mir zu fliegen oder wir haben jedes Mal einen Krieg, ein heisser. Während er ganz nervös seine Uhr stets guckt, suche ich gerade noch ein Cafe, um Postkarte zu schreiben.
Da Reinhard diesmal mitfliegt und sein unschuld in mir ein rechtes Mitgefühl erzeugt, betrug meine Verspätung in Kloten nur 15 Minuten.

Es war eine Teereise mit einem Teefreund, um eine Teefreundin zu besuchen.
Seit dieser Frühlingsernte kam stets eine Frage in mir hoch: „was ist eigentlich ein originaler Longjing und was ist eigentlich mit dem Grüntee in China los?“ Der Preis von vielen Tees sind mindestens um zweifach gestiegen. Was für eine Tendenz erwartet uns im Europs in Bezug auf den Grüntee in der Zukunft?

Ein durcheinanders Klima. Eine aufsteigende Weltmacht mit aufsteigenden Menschen, die nun auf dem Geschmack des Tee kommen. Eine Währung, die nun ihre tatsächliche Verortung finden muss! Was wird dann geschehen?

Vor einem Monat traf ich Reinhard, um Tee zu degustieren. Degustieren, nicht Tee trinken. Wir degustierten Longjing und viele andere Grüntees. Wir fragten uns, was ist eigentlich Longjing? Weil wir zu viele verschiedene Beispiele vor uns hatten. Was heißt Longjing No.43? Was bedeutet diese Erscheinung? Was muss eigentlich ein Longjing sein?

Ich schlug ihm vor, gemeinsam Nadia zu besuchen. Sie hat mehr als 20 Jahre Erfahrungen und könnte uns wohl weiter helfen.

Wenn es einem klar ist, unwissen zu sein, hat man zwei Möglichkeiten. Wenn man mit dieser Unwissenheit zufrieden ist, kann man sie pflegen und sein lassen. Dies ist meine Lieblingsstrategie, denn ich ungerne gegen mein Ego unternehme. Aber ich werde meistens unglaublich ungeduldig. Denn ich eine sehr neugierige Person bin! Also, ich will meine Unwissenheit einen Laufpass geben und frage weise Menschen um Rat.

Reinhard vertraut mir und kam mit. Das alles ging ganz unkompliziert. Die drei Tagen waren in Ferien. Ich grüsste Zürich heute mit großer Freude! Ich liebe Reise, liebe Fliegen und liebe europäische Exotik (die japanische ist auch gut). Natürlich brauche ich immer Stress dazu. Eigentlich reise ich auch gerne alleine. Das tat ich schon als ein 18jähriges Mädchen in England. Mein Stress gehört mir und meine Unverbindlichkeit stört niemanden. Mein Flugstatus macht dem Ego eine kurzfristige Freude. Nächste Woche geht up in the air in den hohen Norden. Und dann irgendwann später ab in den Osten!

Ein Aufruf aus dem hohen Norden

Ein Teefreund aus dem hohen Norden sucht seine Teescouts. Wer sich angesprochen fühlt, mache doch einfach mit:

Hallo liebe Tee-Blogger Kollegen,

Tee ist unsere Leidenschaft, wir sind so zu sagen, der unabhängig schreibende Kern der Szene. Wir berichten im Großen wie im Kleinen über „unser“ Getränke. Wie bestimmt einige von Euch wissen, habe ich nehmen dem Cha-Tao Tee Blog auch seit letztem Jahr, das Tee-Online-Portal Tee Heimat (www.teeheimat.de) ins Leben gerufen.

Ich möchte heute den top Tee-Bloggern anbieten, unter der Kategorie Tee-Scouts Euch Tee-Blog darzustellen. Inkl. Foto, Link, Text und Kontaktmöglichkeiten unter der Kategorie Tee-Blogger. Jeder einzelne Eintrag erhält eine eigene URL. Wer möchte schickt mir bitte ein Foto, einen Text max. 440 Zeichen und setzt einen Link im Blogrool. Ich kann auch gerne Banner in den gängigen Größen zur Verfügung stellen. Wer öffentlich zugängliche Veranstaltungen anbietet, kann diese auch gerne auf unserem Veranstaltungskalender eintragen. (Zugang gibt es separat.)

Ziel ist es, eine Geschlossenheit und Gemeinschaft zu zeigen, denn noch hat unser allerliebste Getränk noch nicht den Durchbruch geschafft, da steckt noch einiges an Potenzial dahinter. Ich möchte alle diejenigen als Tee-Scouts vereinen und die Menschen hinterm Content zeigen. Dabei soll es nicht bleiben, Tee Heimat soll die Anlaufstelle werden um einen Überblick über das Tee Angebot im deutschsprachigen Raum geben, sei es nun in Form von Online-Shops, Teefachgeschäft oder auch die Blogs. Und natürlich auch um Tee Heimat bekannt zu machen. Stefan Kockmann und Bert Boege sind schon dabei.

Wer möchte der melde sich bitte bei mir. Ich freue mich.

Marc Könemann