Archiv für den Monat Januar 2016

Auf Jagd auf guten Tee!

Meine Errungenschaften! Nach sehr betriebsamen weihnachtsgeschäft entschied ich mich etwas gutes für mich und Teefreunde in Shui Tang zu unternehmen! Heute gehe ich nach Yingge  und besuche Hsu, Chaozong auf einem anderen Jagd!

廣雲貢餅 1970 Guang Yun Gpng Bing

8868 中茶牌 Zhong Cha 8868, 80er Jahre 

   
 

In Taiwan auf der Suche nach verlorener Zeit IV

Ich kann mich noch recht gut erinnern, als mein Vater in einem alten Qing Dynastie- Kostüm auf einem schwarzen Pferde ritt. Es war ebenfalls ein wichtiges Tempelfest im meinen Mutters Dorf in Tainan. Während oben auf der Bühne Theater über irgendeine Melodram gespielt wurde, grillierte ich mit vielen anderen Kinder direkt unter der Bühne meine Bratwürste.

Als Kind hat man viel Angst vor Geister und Monster. Als Kind hat man viel Phantasie um fliegende Götter und Zauber. Es war heilig. Heilig weil man immer über eine Schwelle gehen muss, um den Tempel einzutreten. Heilig weil man tatsächlich Angst, Respekt und Verehrung der Gottheiten spürt. Es gab viele Tabut, Entzugspraktiken und Reinigungsritual. Als gewöhnliche Menschen geplagt von Krankheit, Geld und krieg, bittet man die Götter um Segen und Glück durch den Ausdruck eines Opfergaben. Ohne zuerst etwas geben, kommt nichts zurück.

Diese bunten glitzernden Bilder vermittelt mir wenig von dem Ehrfrucht oder Respekt vor der jenseits. Vielmehr verwirrte es mich. 

Der Himmel war grau. Es tropfte.

Ich ging schnell einen Schirm kaufen. Die sichtlich gealterte Frau gab mir einen rosaroten bunten Schirm. Sie lächelte. Nur dieses Lächeln versetzte mich noch in meiner Kindheit, aber nicht mehr die laute schillernde Strasse! Der Schirm hab mir einwenden Schutz vor Kälte und Regen. Ich fragte den Himmel, „bin ich tatsächlich ein fremde geworden, in meinem eigenen Land?“ Bin ich heuchlerisch? Fühle ich mich nicht mehr verbunden mit diesen einfachen Menschen? Wie kann ich wieder eine Verbindung herstellen zu dieser  Erde und Menschen?

Gestern unterhielt ich mit You über die weitere Arbeit 2016. wir können natürlich weiterhin raren ausgezeichneten Pu Er aus dem besten Regionen herstellen. Aber woher kommen die Nachwuchs? Die jungen Menschen, die zu mir kommen, die die Schönheit eines guten Tee sehen, sollen auch eine Möglichkeit haben, einen guten Puer von seiner Produktion zu trinken! 

Das ist unsere Zukunft! Die Wurzel nicht zu verlieren! Je weiter und höher wir uns entwicklen, desto erdverdbunden müssen wir sein. Damit wir nicht ein Luftballon werden. Damit wir nicht bloss Feuerwerk einer dunklen Nacht werden!

Es wurde dunkler. Die Zeremonie um die Geister zum verweilen und verpflegen einzuladen geschah und endete. Eine Frau sagte zu uns, es gäbe noch Feuerwerk und Shows von Prominenten. Wir waren höflich. Mit Anstand aber wenig herzlich haben wir uns bedankt.

Feuerwerk, die blühende Feuer für eine Nacht. Das ist nicht das, was ich suchte.

  

    
    
  

In Taiwan auf Suche nach verlorener Zeit III

 In dem uralten Zeit opfert der Priester für das Stamm getötete Tiere – manchmal auch Menschen, um mit der Jenseits zu kommunizieren, um die Sicherheit des Sammes zu bitten, um reiche Ernte zu wünschen. Das Tier opfert sich um etwas “ höhes“ geschehen zu lassen. Die Menschen sind sich bewusst über das Opfer des Tiers und tragen somit die Verantwortung für das, was geschehen ist. 

Heute ist es nicht sehr viel anders. In westlicher Tradition verliert die Bedeutung und die Rolle des Opfers mit der Bedeutungsverlust von Christentum. Opfern hat oft eine negative Konnotation unserer Gesellschaft, obwohl viele Menschen sich im Unterbewusstsein mit der Rolle des Opfers identifizieren, um die Eigenverantwortung zu entziehen. Das ist das Paradox unserer Zeit. 

Auf Formosa opfert man nicht nur für die Götter, sondern auch für die hungrigen Geister. Die verwirrten Seele, die heimatlos sind, werden gerne zum solchen Feier eingeladen. Das erste, was ein Taiwanesisches Kind lernt, ist Götter und Monster zu respektieren. Man tut es auf ähnliche Art. Man lädt die Monster oder Geister ein, zuerst zu waschen und dann eine Zigaretten zu rauchen. Es wird roter Wein aus Frankreich serviert, ebenfalls starke Sake oder Tee in PET Flaschen.

Dann gibt es viel zu essen! Um das Essen zu präsentieren, fehlt es keine Kreativität. Taiwan ist eine merkwürdige Insel, wo die Grenze zwischen diesseits und jenseits nicht stark unterscheidet. Alles in unverwechselbaren Farben – fröhlich, auffallend und surrealistisch… Ich dachte, ich wäre in Disney Land gewesen! 

opfergabe voller kreativität

  

altar als informationsschild für gäste aus jenseits. es wird klar gemacht wer die opfergabe spendet und was gespendet wird.

  

servicetisch von französischen rotwein und süssigkeit. der gast aus jenseits hat einen anderen geschmack…

  

eine andere art um hühne zu servieren

    

ikebana mit ingwer

 

eingang von gästebereich aus jenseits. zuerst wird gewaschen!

In Taiwan auf Suche nach verlorener Zeit II

Ich  fuhr mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Jiayi. Der Tempel 奉天宮 organisierte Pendelbus um die Touristen abzuholen. Gut organisiert. Dieser Anlass ist nicht nur spannend für dem Tempel, sondern auch für die kleine Ortschaft 新港 Xin Gan, wo die Göttin Masu verehrt wird. Auf der Strasse roch ich wieder bekannte Gerüche und die bodenständigen einheimischen Küche! Es sind verlorene Geschmäcke.

Farbefrohe Bilder bilden ein gutes Kontrast zu dem Wetter. Es war mild, grau und bewölkt. Ich mischte mich in die Menge und stand über eine Stunde in einer Warteschlange für eine Segnung- und Reinigungsritual.

auf den weg zum tempel

  

origami lotusblüte und phönix schiffe

  

zeremonie um das alte zu reinigen

In Taiwan auf Suche nach verlorener Zeit I

Freundin Xuya fragte mich ob ich Lust habe mit zu einer Feldforschungsreise. Ein Tempel in Jiayi feiert seine 125 jährige Gründung. Sie wollten beobachten wie die taoistische Zeremonie ablaufen. Der taoistische Priester, den sie kennt, war 5 Tage in Klausur und arbeitete ganz hart, um eine gute Kommunikation zwischen Göttern und Menschen. Auf den Weg zum Platz entdeckten wir eine traditionelle Sojasauce Manufaktur in einem über hundertjahren alten Haus. 
Die schwarze Bohnen braucht eine Fermentation über 30 Grad, anders als Sojabohnen. 180 Tage unter der Sonne in Gährung. 
Es schmeckt am besten in den nächsten 3 Monate. Ich habe sofort 5 Flaschen gekauft!