In dem uralten Zeit opfert der Priester für das Stamm getötete Tiere – manchmal auch Menschen, um mit der Jenseits zu kommunizieren, um die Sicherheit des Sammes zu bitten, um reiche Ernte zu wünschen. Das Tier opfert sich um etwas “ höhes“ geschehen zu lassen. Die Menschen sind sich bewusst über das Opfer des Tiers und tragen somit die Verantwortung für das, was geschehen ist.
Heute ist es nicht sehr viel anders. In westlicher Tradition verliert die Bedeutung und die Rolle des Opfers mit der Bedeutungsverlust von Christentum. Opfern hat oft eine negative Konnotation unserer Gesellschaft, obwohl viele Menschen sich im Unterbewusstsein mit der Rolle des Opfers identifizieren, um die Eigenverantwortung zu entziehen. Das ist das Paradox unserer Zeit.
Auf Formosa opfert man nicht nur für die Götter, sondern auch für die hungrigen Geister. Die verwirrten Seele, die heimatlos sind, werden gerne zum solchen Feier eingeladen. Das erste, was ein Taiwanesisches Kind lernt, ist Götter und Monster zu respektieren. Man tut es auf ähnliche Art. Man lädt die Monster oder Geister ein, zuerst zu waschen und dann eine Zigaretten zu rauchen. Es wird roter Wein aus Frankreich serviert, ebenfalls starke Sake oder Tee in PET Flaschen.
Dann gibt es viel zu essen! Um das Essen zu präsentieren, fehlt es keine Kreativität. Taiwan ist eine merkwürdige Insel, wo die Grenze zwischen diesseits und jenseits nicht stark unterscheidet. Alles in unverwechselbaren Farben – fröhlich, auffallend und surrealistisch… Ich dachte, ich wäre in Disney Land gewesen!

altar als informationsschild für gäste aus jenseits. es wird klar gemacht wer die opfergabe spendet und was gespendet wird.

servicetisch von französischen rotwein und süssigkeit. der gast aus jenseits hat einen anderen geschmack…
