Tee in Ceylon

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Herr Hans Obrist erzählte uns seine Erfahrungen als Teepflanzer in seiner Zeit auf Ceylon, wie er die Teeplantage pflegte. Er war stets bescheiden und sagte, dass er keine Ahnung hat von den Kriterien, die Tees zu beurteilen. Sein job war lediglich, auf die Teebäume zu schauen. Den Tee zu testen und zu verifizieren war das Job des Teemakers. Die Teamaker aus Malaysia waren sehr beliebt und leiteten gute Arbeit. Dagegen waren Brocker nicht immer seinem Ruf gerecht.

Der beste Ceylon kann nie aus Zufall entstehen. Vier Faktoren prägen und entscheiden die Qualität des Tees: Klima, Höhenlage, Pflückqualität und Fabrikation. Im Juli und August, wenn das Wetter trocken ist, wenn der Wind kommt anstatt dem Regen, können wir den besten Tee aus Uva Distrikt erwarten. Je höher die Anbaugebiet liegt, desto besser wird der Tee. Uva Distirkt liegt in der hervorrgaenden klimatischen Lage und produziert hervorragende Ceylon-Tee. Wenn das Pflückgut in der richtigen Zeitpunkt – nicht zu früh und zu spät gepflückt wird, kann die Fabrikation nicht mehr viel falsch machen. Auf Ceylon kann alle 40 Tage neue Ernte erzeugt werden. Das bedeutet sehr intensive Arbeit mit Pflücken. Das Pflückgut wird jedoch ohne Verifikation zusammen gemischt und verarbeitet. Es gibt keine bevorzugte Uhrzeit, um bestes Pflückgut zu erzielen.

Alles wird zusammen gemischt und alles wird zusamengeworfen. Das ist der Ceylon-Tee, ganz anders als hoch qualitative Oolongs.

Für ihn sei die Aromatisierung, die im Europa als Trend seit Jahren durchsetzt, ein Schreck. Es sei eine europäische Kreation. Für ihn ist die inzwischen polpuläre mehrfach angepriesende Biotee produktion ebenfalls skeptisch. Er könnte sich als Teepflanzer nicht vorstellen, wie es überhaupt auf Ceylon funktionieren könnte. Der Biotee auf Ceylon muss drei Kriterien erfüllen: Holzanfeuerung, Verzicht auf Kunstdünne und Pestizide. Herr Obrist fragte sich, woher haben die Ceylonesen organische Dünne? Sie brauche doch den Mist von Kühe selbst anzufeuern. Müssen sie es importieren? Holz gibt es so wie so nicht viel – vor allem in so einer Insel, wo Tee eigentlich fremd eingeführt wurde und als Mono-Kultur herrscht… Die Atmosphäre wurde nachdenklich und eine Diskussion wurde sofort aufgelöst.

4 Gedanken zu „Tee in Ceylon

  1. stefan

    @Ceylon (Nur zur Info):

    „Die Idulgashena Biotee-Plantage in der Uva-Region im Hochland Sri Lankas ist die „Mutter aller Biotees“: Seit 1986 wird dort Tee aus anerkannt ökologischem Landbau produziert. In Zusammenarbeit mit unserem Handelpartner Stassen Natural Foods entstand auf Idulgashena nicht nur der „Prototyp“ des ökologischen Teeanbaus, sondern ebenso ein Modell für vorbildliche soziale Entwicklung.“

    http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20030728/b_5.phtml

    http://www.weltlaeden.at/start.asp?ID=7068&nobackbut=&mh=0,10,60,67&showmenu=

    http://www.einewelt-altbach.de/teesortiment.htm

    Eröffnung der Öko-Teefabrik:
    http://www.naturland.de/n4/seite4_4.html

    http://www.purely-organic.co.uk/index.asp

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  2. Suzanne

    Ja – ich hab´s gemerkt, als ich ihn schon abgeschickt hatte: hierher hätte es eigentlich besser gepasst!

    Ich teile Stefans Meinung insofern, als die Abwesenheit von Giftstoffen welcher Art auch immer in Tee (und überall sonst auch!) auf jeden Fall das beste für uns alle wäre… da sind wir aber alle einig, glaube ich!

    Ob die (sogar juristisch geschützte!) Bezeichnung „kbA“ oder „Bio“ uns davor schützt, solche Stoffe doch mitessen/mittrinken zu müssen, ist eine ganz andere Frage – und leider ist sie wohl zu verneinen (siehe der Link). Es kommt auch darauf an, wie und wo der Tee gelagert wurde, wie er nach der Ernte behandelt wurde etc.

    Und ein alleiniges Kriterium für einen guten Tee ist kbA oder Bio eben auch nicht. Ich glaube, da sind wir wohl auch alle einig.

    Die Frage ist nur: wie schaffen wir es, dass die Pestizide/Gifte gar nicht mehr (oder nur in sehr geringem Maß…) verwendet werden? Ich muss auch immer an die Leute denken, die den Tee ernten, oder in den Teeplantagen arbeiten, und die den ganzen Tag das Zeug einatmen müssen. Da ist eine weltweite Gesetzgebung und Kontrolle notwendig, aber davon sind wir leider noch weit entfernt.

    Wir dürfen eben nicht beim „einfachen“ Bio oder kbA stehenbleiben. Es ist ein Anfang – aber es reicht nicht.

    Liebe Menglin, als ich dies schrieb, sah ich zwischendurch den neuen Beitrag über Deinen Freund. Es tut mir so leid! Ich wünsche Dir viel Mut. Das Leben ist wirklich so kostbar – wir müssen vorsichtig damit umgehen.

    Alles Liebe

    Suzanne

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  3. Juerg

    Liebe Meng Lin,
    Mir ist eigentlich ziemlich egal, ob der Tee biologisch ist oder nicht. Vielmehr frage ich mich, weshalb sie es nicht schaffen einen echten Spitzentee zu produzieren. Das „nächstgelegene“ grosse Teegebiet, Nilgiri in Südindien, schafft es ja auch mit seinen Forst-Tees (erste Pflückung im Januar). Z.B. hat Havukal von Reichmuth (rvrtee.ch) einen ganz fantastischen Duft. Aber Du hast es ja ganz subtil angedeutet, in Ceylon wird alles zusammengeschüttet, wichtig scheint nur die Produktionsmenge zu sein.

    Schade, aber ich kann den Ceylonesen nur empfehlen, in diese Richtung zu gehen, dann leiden sie auch weniger unter den sinken Weltmarktpreisen für Massentee – und wir hätten einen wirklichen Genuss mehr!

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