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Als Gefangene einer Traumwet

Shui Tang ist wie eine Traumwelt. Ein Oase der Halluzination. Ein Wunderland der Projektion.
Ich bin gefangen in dieser traumhaften exotischen Welt, die ich selbst einmal kreiiert habe.

Einmal im Monat treffe ich Hanspeter. Wir besprechen über alles. Er ist wie mein Vater, wie ein guter Freund. Als er mich gestern Abend mit dem hinkenden Fuss sah, waren seine Augen voller Mitgefühl. „Menglin, Du hinkst.“ Ich muss mich vor ihm nicht verleugnen. Er setzte fort. „Du stehst wirklich hier auf dem fremden Boden mit zwei eigenen Beine.“ er seufzte, „aber der öffentliche Fuss ist wie deine öffentliche Rolle, er funktioniert und gewinnt an Bedeutung. Während dein eigentliches Ich wie der verletzte Fuss, ist behindert…“
Er trifft ins Schwarze. Meine Augen wurden wie Flüsse.
Ich kann nichts dafür, sagte ich.
Aber ich leide.
An diesem schönen Ort erfülle ich eine Funktion und spielt eine Rolle. Ich spiele es natürlich sehr gut. Ich werde immer mit Gescnenke überhäuft. Aber ich weiss, das es noch etwas gibt – hinter dieser Figur. Menschen kommen und bewundern. Manchmal wird nicht nur diesen Ort bewundert, sondern auch diese Figur. Manchmal ist es voneinander nichts zu trennen. Ich beobachte oft diese Blicke, die scheinbar auf mich werfen. Diese Blicke richten sich auf eine Fläche, die beliebig zu projizieren ist. Aber die wirkliche Person, die hinter dieser Fläche steht, wird beliebig ausgeschaltet. Menschen wollen ihren Traum leben. Sie brauchen einen Traum. Warum kauft man eine Marke oder eine Tasche mit Buchstaben? Glaubt man an die Qualität oder glaubt man an einem Traum?
Man hat mich mit drei Buchstaben gleich gesetzt. Man interessiert sich für mich nicht, sondern für eine Geschichte, die mit mir nichts zu tun hat. Sondern mit dem Akteure selbst.
„Man sieht das wahre Dich nicht.“
Ja. man sieht mich nicht. Ich werde ausgeschalten. Man sieht eine Puppe in einer traumhaften Welt. Ein Traum.
Jeder Mensch ist wie ein Garten, so sage ich oft. Ein Garten mit einer leicht geöffneten Tür. Manche genügt einen Blick hinein zu werfen. Es gibt nicht nur einen Vorgarten. Es gibt einen kleinen Ich, das im Schatten hinter den blühenden Blüten zu finden ist. Auch meine Geschichte brüchig ist und gar abstossend für Menschen auf der geordneten Bahnen. Sie verdient es zu leben.
Ich habe kein Recht den Traum des anderen zu stören. Jeder hat freie Willen und ich habe viel Respekt.
„Was machst Du weiter?“ fragt Hanspeter mich.
„Lernen mit diesem kaputten Fuss umzugehen.“
Ich weiss, dass ich nicht diese Figur bin und diese Figur nicht in der Realität ist. Auch wenn das kleine Ich verletztlich ist, kann ich lernen Mut zu fassen, Schritt für Schritt in die Ozean des Lebens zu gehen.

Die Zeit. Die Zeit?

„Verändert das Experiment den Lauf der Dinge? Und falls ja – was ist dann mit dem Jetzt? Wenn wir nachträglich den Lauf der Dinge ändern?“ Martin Suter „Die Zeit, die Zeit.“

Ein Mann glaubt nicht, dass es die Zeit gibt. Es gäbe nur Veränderung.
Ein Schriftsteller glaubt nicht, dass die Zeit alle Wunde heilt. Es sei nur eine falsche Annahme.
Ein Tee, der nicht an der Zeit verfestigt ist, ändert sich und verändert anderen, die mit ihm in Berührung kommen. Es gibt nur Aufnahme von Momente.
Mein Fuss ist verletzt. Ist die Verletzung so stark und die Schmerzen unerträglich, dass ich diese Vergangenheit am liebsten in meinem Körper vertuschen möchte? Möchte ich die Momente vor dem Unfall festhalten und glauben, dass die Zeit nicht existiert?
Kann ich alles so rekonstruieren, dass ich den Lauf der Dinge ändern? An jenem Tag?
Kann man den Lauf der Dinge festhalten, nur weil man sich nicht entscheidet?

An vergangen Sonntag reisten viele Teefreunde extra nach Zürich, um einen Tag den Tee zu widmen. Zweifelsohne sind wir alle sehr beschäftigt und haben kaum Zeit, Zeit zu verschwenden. Für Tee schaufelt man den Raum für Zeit.
Ich erwarb vor vier Jahren einen Lishan Hochlandsoolong 1987 von Atong anstatt einen sexy IWC Uhr zu kaufen. Ich liebe schönen Uhren, vielleicht auch den schönen Arm, der eine schöne IWC trägt.
1987, eine andere Zeit in Lishan, wo der Garten noch wild sein durfte und Bäume wie in alter Zeit gepflegt wurden. Mein Lehrer Atong macht den Lishan-Qingxin-Oolong und verkaufte an einem Teebauer aus Dongding. Dieser schlaue Teebauer erwarb diesen Tee und nahm damit an dem Wettbewerb in Dongding teil. Dieser Tee bekam den höchsten Preis 1987 in Dongding Berg.
Ich wollte diesen Tee kaufen, als eine Momentaufnahme, als eine Dokumentation für meinen geliebten Lehrer und als ein Experiment, ob die Zeit existiert. Ich wollte ihn „schlachten“, wenn Shui Tang 1 Jahr alt wurde.
Ich war zu geizig und schlachte ihn erst an dem 3jährigen Geburtstag Shui Tang an vergangenen Sonntag.
Ich bin nicht sicher, ob ich den Lauf der Dinge nachträglich beeinflussen will. Ich meine, mich anders zu entscheiden, auch wenn die Dinge erneut versucht werden können. Ich meine mit Wollen, nicht können.
Lishan 1987 war für mich paradiesisch. Leichte Pfirsig-Note und südliche zwarte Blumen. Ich ahnte von Marzipan, beflügelt mit Holzspuren. Meine Nase steigt auf dem Birneberg (Lishan), leise und sanft. Die Schritt des Pfads ist leise, weich und samtig. Unter einem Baum träumt man von sommerlichen Sternhimmel. Früchte oder Baumstamm – etwas dazwischen war ich.
Die Verletzung des Fusses eröffnet mir eine neue Welt. Ein neues Bewusstsein von Möglichkeiten. Ich habe verstanden, dass das Muster, wie ich mit meinem Körper umging, nicht mehr weiter geht. Die Zeit wird meinen Fuss nicht heilen. Der Fuss wurde ab jenem Moment einfach anders. Aber mein Bewusstsein kann es verändern, so zu verändern, dass es sich zu Gutem wendet. Auch ich kann es lernen.
Ich sagte zu den Teefreunde, dass ich diesen Lishan 1987 am liebsten allein trinken würde. Für mich existiert die Zeit nicht. Bei jedem Schluck kann ich mich an jenem Sommer 1987 erinnern und lerne die Vergangenheit zu lieben. Bei jedem Schluck freue ich mich, dass es Veränderung für immer gibt.

Puzzles

Ich habe meinen Fuss verletzt. Sooo dick und so blau war es noch nie.
Mir geht aber gut. Der Fuss tut einfach weh. Mit Pantoffeln laufe ich im Moment herum, sogar bis zum edelen Hotel.
Es sieht allerdings schlimm aus. Ich spürte nicht einmal wirklich Schmerzen, nur geteilten Körper.
Elena kam und riet mich unbedingt zu ihrer Therapeutin zu gehen. Eine Feldenkrais Pädagogin. Aber wie soll ich überhaupt dort hin kommen? Ich schüttelte meinen Kopf. Elena insistierte.
Gut, es ist ein Zeichen. Warum nicht. Besser als zu irgendeinem Arzt, der meinen Fuss ausser Rötgen nichts helfen kann. Ich rief die Dame an und schilderte ihr meine Situation, dass ich keine Möglichkeit habe zu ihr zu fahren. Sie bat mir unkompliziert ihre Hilfe an. Sie sei heute in Zürich und kann doch einfach ins Shui Tang kommen… Ich habe es nicht geglaubt!
Heute morgen war Martin leicht zu spät. Es war viel Verkehr. Er wurde nervös. Trotzdem hatte ich die Ruhe. Es wird schon das passieren, wie es sein sollte. Mir geht es gut, nur der Fuss hat Schmerzen.
Die Dame wartete vor Shui Tang. Wir schauten uns herzlich zu einander.
„Sie haben ein wunderschönes Geschäft!“
„Ja, ich habe so viel Glück hier!“
„Wissen Sie, “ sie lächelte so herzlich „ich habe ein Buch von Ihnen gekauft! Sie sind die Autorin von diesem wunderbaren Buch!“
Ach!
„Mein Sohn wollte spezielle Teatoys haben, ich ging zu dem Teehaus Winterthur.“ sie erzählte mir die Geschichte.
„Ja, das ist ein gutes Geschäft. Ich kenne Frau Amsler sehr gut. Eine tolle Frau!“
„Dort habe ich Ihr Buch erworben…“
Und jetzt lernen wir uns unter diesen Umstände kennen!
Sie behandelte mich, arbeitete mit meinem verletzten Körper. Ich spürte wie die zuerst von Schock zerstückte Teile sich wieder zusammenfügten! Was für ein Wunderwerk ist unser Körper? Meine Tränen liefen und mein Mund hat ein schönes Winkel.
Der Körper meldete sich zu Wort. Er hat Schmerzen. Er offenbart, wo er verletzt ist. Der Körper ist nun nicht mehr erstarrt, sondern erweckt. Er hat Schmerzen, er will geheilt werden.

Ein Zeichen

Als Kind freuen wir uns auf und über die Entdeckung der neuen Welt bis die Erwachsenen zu uns kommen, um uns einzulenken. Wir stellen ständig Fragen, Fragen nach Warum. Bewusst oder unbewusst ahnen wir, dass etwas verbirgt hinter der Wirklichkeit, die vor unseren Augen ablaufen.
Warum?
Warum werden wir Kinder unserer Eltern? Dies könnten unser Eltern selten beantworten.
Nachdem unsere Wirklichkeiten mit Fakten erklärbar werden, verlieren wir unsere Glaube an Warum. Wir glauben nicht mehr an Warum-Frage, sondern an „OK.“ Wir glauben an Technik, glauben an PR, was die Zeitungen uns futtern, und glauben an Zahlen. Wir wissen häufig nicht mehr, was wir wirklich gerne tun. Wir wissen auch nicht mehr, warum wir überhaupt es wissen sollen.
Manchmal bekommt man eine Idee und hat eine Ahnung von Dinge. Dann redet man sehr schnell wieder zu sich selbst, „Ach, Quatsch. Das stimmt gar nicht.“ Selten tun wir gerade das, was wir ahnen. Manchmal wollen wir unser Leben verändern, wissen nicht wie. Bevor wir es aufgeben oder verdrängt haben, begegnen wir jemanden oder lesen gerade ein Blog oder besuchen plötzlich einen Ort. Dann bekommen wir ein Zeichen, eine Chance, sofern wir es erkennen…
Immer wieder erkenne ich die Ketten der Zufälle in meinem Leben. Die Zeichen werden intensiver und häufiger. Durch meinen Beruf lerne ich ständig Menschen kennen und muss Schätze von A zu B bringen. Wie komme ich zu Menschen, die diese Schale oder diesem Tee wollen? Wie komme ich zu Schätze, die später zu dieser Dame oder zu diesem Herrn gehen?
Ist es bloss kaufen und verkaufen?

Freude?

Hast Du Freude nach Hause zu gehen?
Mit dieser Frage bin ich zur Zeit wieder konfrontiert.
Freude?
Nach Hause?
Als ich zum ersten Mal Oblivion von Piazzolla hörte, war ich zutiefst berührt von seiner Sprache. Ich dachte ein bisschen von Mysterium verstanden zu haben. Wie kann man Glück benennen? Wie kann man das Zuhause wirklich sehen…
Das Glück oder Freude werden überhaupt in unserer Gesellschaft hoch stilisiert als das höchste Ziel des Lebens. In Oblivion bekam ich eine Antwort. Das Leben ist nie Dauer vom Glück und Freude ist eine Vorstellung.
Es gibt etwas, was darüber hinaus geht.
Mein Weg nach Hause, zu dem Haus meiner Eltern geht diesmal über Umwege via Frankfurt.
Mein Weg nach Hause, zu mir selbst, geht über den Weg des Tees.
Die Schritte nach Hause sind für uns gewöhnlichen Menschen oft unbewusst schwer genug, dass wir kaum daheim sind und schon wieder die Schuhe anziehen. Warum denn?
Das Zuhause verlangt ein Bild von uns, was wir sein sollen. Und wir wollen das Bild aufrechterhalten. Weil wir gerne den widerstandlosen Weg gehen.
Meine Beziehung zur chinesischen Kultur ist in ähnlicher Art und Weise geprägt. Dort wurde mir vermittelt, was ich sein sollte und nicht wie ich selbst werden kann…
Werde Dir selbst… das habe ich auf dem Teeweg gelernt. Werde mir selbst und niemand anders. Aber diesen Raum zu nehmen, selbst zu werden und es zu leben erfordern Mut und Ausdauer.
Auf diesen Teeweg fand ich einen neuen Weg nach Hause zu gehen. Das kulturelle China, wo ich einst davor floh, erscheint nun mit einer Modernität – nachdem ich das Ich nun als eine Frau anfangs 21 Jh. unter den Fremden gefunden habe. Auf diesen Teeweg treffe ich viele Menschen, die noch nach dem Weg nach Hause zu gehen erkunden.
Freude?
Ich empfinde immer wieder Freude in mir und es muss nicht in dem Moment in dem heissen Sommer nach Hause zu gehen geschehen.
Es gibt etwas, was darüber hinausgeht. Einfach es tun, um auf dem Weg zu bleiben.
Freude oder nicht? Ich kümmere mich nicht mehr darum.
Ich glaube an Mysterium. Zumindest an das, was Musik mir offenbart.

Im Flug

Von der Tradition nicht abgesichert und von Option überfordert stieg ich als ein schwaches Subjekt wackelig und wehmütig ins Flugzeug.
Ich fliege sehr gerne und fühle mich von einer Welle treiben ins weiten Ozean.  Als Mädchen nahm unser Vater uns gerne mit aufs Auslandsreise, es war immer die Erinnerung wo Vater bloß Vater war.
Freundin Sara, eine Jungche Psychologin vergleicht mich gerne als die Herrin von dem Film New Dragon Inn (1992). Ein Herberge Mitte in der Wüste angrenzend zur Mongolei. So eine Frau kann auch nur an der Grenze leben, genau so wie ich unter den Fremden. Vielleicht ist die Geldstadt Zürich tatsächlich nicht anders als Wüste. Und Shui Tang lebt tatsächlich überwiegend von großzügigen männlichen Publikum. Und Tee war bis vor letzten Jahrhundert eigentlich eine sehr männliche Welt. Schon als Kind fühlte ich mich nie heimlich in dieser männlich dominierten Tradition und lehnt das Karma ab als ein weibliches Subjekt und wusste nicht dass das Karma abzulehnen gar dagegen zu kämpfen auch eine Übertragung eines weiblichen Karmas. Letztes Jahr wollte man mich vorschlagen eine Auszeichnung zu erhalten, denn ich unter den Fremden für unsere Kultur plaediere. Eine Ehre für meine Person, eine Ironie für mein weibliches Ego.
Der weg zu dem früheren Ich, die Schritte zur Vergangenheit führen mich immer wieder zu dem großen dunklen Haus, wo meine Familie seit Generationen lebten und nicht mehr existiert. Ich erinnere mich an die Frauen die das Haus regierten, die alles unverdaut in ihren Rucksack auf dem Rücken steckten. Männer brachten das Geld heim, aber sind den weiblichen Kriegen ausgeliefert. Kriege fuehrt man aus Mangel. Das sollte nicht mein Leben sein, aber was könnte aus mir werden? 
„Hattest du ein weibliches Vorbild als Du jung warst?“ ich schüttelte meinen Kopf, normalerweise wäre es die Mutter. Ich wollte wie ein Mann leben. Sara hat ihre älteren Frauenvorbilder, als sie merkte aelter zu werden. Zum Beispiel Pina Bausch. Ich schüttelte wieder meinen Kopf. „Dann ist es vielleicht die Zeit.“ die Worte sind wie Blitz. Es blitzte in meinem Kopf während das Fluhzeug über Ozean flog Richtung zu Mutter.

Karma

Mit Freunden ging ich zu einem Vortrag von dem Autor “ The Diamond Cutter“
Geshe Michael Roach war da, als ich kam. Alex wartete an der Strasse, ich grüsste ihn und sah im Augenwinkel Roach mich grüssen. Ich lächelte und ganz natürlich ging ich zu ihm – warum nicht? Dann erzählte ich ihm, dass meine Mutter mir vor drei Jahren das Buch schenkte, weil ich ein Geschäft in Zürich eröffnete. Meine Mutter kaufte mehrere seine Bücher und verschenkte Menschen weiter. Er hätte gerne meine Mutter kennen gelernt, sagte er. Irgendwie lächelten wir uns an und dann fragte er mich, ob ich Diamond Sutra nicht kenne? Ja, klar. Ich rezitiere es immer wieder. Dann fingen wir an an der Urania-Strasse mitten in Zürich das Herzsutra in Chinesisch zu rezitieren. Wir lachten.
Es war ein Karma, nicht wahr? Weshalb begegneten wir in Zürich und fingen an Sutra zu singen? Ich erzählte Yvonne von Sutrasingen, sie staunte, dass ich einfach so mit ihm sprach. Es ist Karma.
Roach sprach von Samen des Karmas. Für ihn ist Erfolg und Glück kein Zufall. Es ist Karma – wir ernten das, was wir säen.
Karma hat so ein komisches Touch in der heutigen Zeit. Man glaubt, das sei etwas esoterisches. Etwas, was von Anfang an bestimmt ist.
Aber Roach versuchte uns klar zu machen, dass Karma eben im Hier und Jetzt verändert werden kann!
Ich bin nicht so begeistert von seiner Idee, Menschen zu erfolgreichen Menschen zu helfen. Für mich ist der Erfolg ein natürlicher Vorgang, wenn wir die richtige Dinge aus unserem Herzen tun. Erfolge haben ist schön, aber nicht absolut im Leben.
Als meine Mutter krank wurde, hörte ich die meisten absurdesten Kommentare am kranken Bett: „Wie kann so etwas passieren bei Dir? Du bist so ein guter Mensch!“ “ Wie kannst Du so ein Karma haben! Was hast Du getan?“ Ich wurde immer wütend und flüsterte zu meiner Mutter, egal ob sie mich hörte: „Mami, Du hast kein Probleme, Du bist in Ordnung. Auch ein guter Mensch wird krank. Du hast gutes Karma, deswegen wirst Du wieder gesund!“
Ich haben Vertrauen in das, was geschieht. In jedem Moment des Leben können wir uns anders entscheiden. In jedem Moment auf den Weg werden wir vor neuen Situation gestellt, um zu vergewissern, wohin nun. Karma, ist wohl ein Verständnis einer Ordnung, um zu wissen, dass die Dinge sich zum Guten wenden können – wenn wir es wirklich wollen!

Geshe Michael Roach ist am 01.& 02. Juli wieder in Zürich. Ein Glück für die Schweiz.

Karmic Management: What Goes Around Comes Around in Your Business and Your Life [Hardcover]
Geshe Michael Roach (Author), Lama Christie McNally (Author), Michael Gordon (Author)

Rhythmus

In meiner Familie zählte das Sonnekalender nicht, solang meine Mutter das Wort zu sagen hatte. Sie folgte dem Mond. Selbst meine Eröffnung von Shui Tang und dem Bezug meiner Wohnung mischte sie ein. Ich verstand den Mond als etwas anders, als eine Frau, die in ihm einen Spiegel sieht.
Im höhen Flug beflügelt von dem zunehmenden Mond war die Stimmung mehr als frühlingshaft. Am vergangenen Donnerstag, als der Vollmond kippte, war plötzlich ein Knick zu spüren. Am Freitag rief ich Atong an, meinen Teelehrer und beschwerte mich über die verspätete Ernte von Bi Luochun. Er sagte im Skype, es kommt noch, wenn der Mond so weit ist. Beim hochqualitativen Grüntee und Oolong pflückt man gerne bei zunehmendem Mond. Vollmond – nie ein günstiger Zeitpunkt für Pflückung. Er sagte, Ende März sei so weit. Ja, wenn der Neumond so weit ist.
Als das Gemüt plötzlich von dem Wechsel des Monds beeinflüsst wurde, als ich mich selbst fragte, was es in mir bewegt wurde, verstand ich auf einmal, was die alten Taoisten unsere Geschichte mit dem Kreislauf des Mondes deuten. Wenn der Mond zunimmt, nimmt er irgendwann auch ab. Er nimmt ab, ab dem Moment als der Mond am vollsten Stand steht. Das Zerfall ist im Höhepunkt programmiert. Dagegen kann man einfach nichts tun. Was machen wir nun mit unserem Leben? Erreicht der Höhepunkt bereits hier?
Ein wenig Traurig wurde mein Gemüt. Das Gefühl, dass es nicht so weiter gut gehen kann, überwältigte mich. Ich sah Zweifel hoch kommen, Tadel und Vorwürfe nehmen ihren Lauf. Ich nahm Abstand zu diesen negativen Stimmung und wusste, dass es nur die Angst ist. Ich machte mir einen Wuliangshan. Der Geschmack der alten Bäumen übertragen Lebenskraft in meine Tasse. Was machen die alten Bäumen im tiefen Wald Yunnans? Sie bewegen sich nicht, auch wenn die Menschen sie vereheren oder spotten. Sie treiben mit all ihrer Lebenskraft zarten Knospe, wenn der Frühling kommt – und der Frühling kommt BESTIMMT!
Nun nimmt der Mond ab. Es ist die Zeit, Dinge abzuschliessen, zu bereinigen und loszulassen. Eine wichtige Zeit für einen neuen Anfang, der bestimmt kommt!

Nur ein blindes Schicksal

Ich erwarte Dich!
Nur Blinde Schicksal?
Damit man nie zurück könnte
Der goldene Ring
Die vier Kompositionen von Janacek sind nie vollendet.

Diese Stücke sind „Sammlung von kleinen Klavierstücken, welche zum Teil Fragmente sind und erst vor kurzer Zeit wieder entdeckt wurden oder – weit verstreut – schon publiziert worden waren.“
Die vier Stücke sind alle enstanden in den letzten zwei Lebensjahren von dem Komponist. Nur kurz vor Js Tod entstand „Ich erwarte Dich“. Sie hat J in „Stücke für das Album von Kamila Stösslová“ (JW VIII/33) niedergeschrieben.

N. fragte mich heute, wo bin ich zu Hause? Wo sind meine Wurzel?
Meine Wurzeln sind hier, antwortete ich. Vielleicht meint man, meine Wurzeln seien aus Asien.
Ich bin ein Hybride, mein Dasein ist eine Heterotopie.
Ein Teil meines Bewusstsein ist in der europäischen Aufklärung zu verorten. Ein Teil meiner Sentimentalität hat ein Heimat bei osteuropäischen Kompositionen gefunden.
Das, was eine Tasse Pu Er mir öffnet, finde ich im Einklang mit den Töne von Janacek!
Nur ein blindes Schicksal, dass ich hier bin? Ich nehme es gerne als Geschenk an und weiss, ich kehre auf diesen Weg nicht mehr zurück. Mein wirkliches Zuhause ist nirgendwo aussen zu lokalisieren.