Archiv der Kategorie: Blätter vom Teeweg

Fotos von der Vernissage 26.02.2011 III

Fotos von der Vernissage 26.02.2011 III

Martin Frischknecht (Edition Spuren) ist der Geburtsvater dieses Buches „Blätter vom Teeweg“. Unsere Zussamenarbeit verlief wie eine Tasse Bai Mouhou – geschmeidig-seidig, frisch und gültig. Selten treffen Menschen so zusammen und arbeiten gemeinsam ohne abzusprechen so stimmig miteinander. Die Zeit war einfach reif und es war unsere Herzensangelegenheit! Ich danke seiner Freundschaft und seinen Spiegel, der mir nicht fehlen sollte.
Er war der Moderator – ein sehr guter – am diesen Abend.
Ich fühlte in seiner Anwesenheit sehr entspannt und ruhig. Auch sein Sohn Timon fügte sich in die Welt der Erwachsenen ein, ohne kindisch zu protestieren.
Vielen Dank, Martin!

新書茶會的照片, 出版商 和我

Fotos von Vernissage 26.02.2011

Fotos von Vernissage 26.02.2011

Hier kommen die ersten Fotos von der Vernissage am 26.02.2011. Ich danke Christian! Er hat seinen Samstag geopfert, die Teresa begleitet und die ganze Anlage aufgebaut.
Hinter die schöne Stimmung und Atmosphäre sind immer die unauffälligen Menschen, die hart arbeiten und tragen. Ich danke hier ganz herzlich allen Helfer und Unterstützer!

新書茶會的照片. 好友聲樂家陳姿君和我

Die Freude bleibt zurück

liebe meng-lin
vielen dank für die tolle buchvernissage.
berührend dein vorlesen; ich verstehe deine texte jetzt viel besser. der gesang mit einer wundervollen stimme war die perfekte ergänzung dazu.
anschliessend natürlich feiner tee und die interessanten gespräche: was will man mehr?
ich wünsche dir weiterhin viel erfolg
p.

Es war ein sehr reicher warmer Abend.
Reinhard sagte mir heute im Telefon: „Du warst so echt.“
Echt sein kann man nicht wollen. Echt sein, ist eine Lebenseinstellung.

Natürlich war ich unglaublich nervös. Teresa wollte mich beruhigen und kam bereits um 16.30. Sie übte ein wenig und fing an mit mir zusammen nervös zu werden. Für mich ist es klar. Ich brauche Rampenfieger. Ich brauche die selbstquälerische Nervösität.
Es war auch ein Abend voller Abenteuer. Martin Frischknecht, der die Moderation machte, verwechselte die Uhrzeit. Die Gäste warteten und der Geburtsvater und die „schiebende“ Hand hinter dem Buch kam nicht. Wir wurden noch nervöser!
Irgendwann war alles vorbei. Ich fing an zu lesen. Diesmal traute ich meinem schweizer Publikum einem Experiment. Ich lass teilweise die Texte in Chinesisch. Wie war es dann? Die Schweizer blieben am Platz und staunten. Es ist gelungen! Meine taiwanesische Freunde freuten sich sehr und liess sich mitreissen. Ich weinte bei dem zweiten Text „Liebe und Pflicht – Zheng Dongding Wulong Cha“. Wie konnte ich mich denn zurückhalten, wenn ich ehrlich sein darf. Dieser Text ist meine Liebeserklärung für meinen Vater, für meinen Lehrer, für den Zheng Dongding Wulong Cha und für die Insel an Pazifik! Alex gab mir ein schönes Handtuch – stilecht aus Japan. Und ich dufte meine Tränen richtig tropfen lassen. Man sagte mir später, dass meine Landesleute mit geweint haben…
Teresa sang drei rührenden Lieder. Ich möchte sehr gerne hier im Blog posten. Ich warte noch auf die Daten, die bei mir ankommen sollten. Natürlich die Fotos! Ich hoffe, ich bekomme welche!
Sie sagte öffentlich, dass Menglin so gerne weinte. Jeder, der mich besser kennt, weiss, dass ich aus Wasser gemacht wurde. Ich weine so gerne. Sie sang ein Lied für mich, unserer Freundschaft zu widmen! Ich war sehr berührt und wußte nicht, was zu sagen. Nur weiter weinen.
Zum Schluss sagte Martin, dass er eigentlich Problem damit hat, mich anstatt als eine Teemeisterin als Titel zu benennen, sondern als eine Teeliebhaberin. Es war mir tatsächlich ein wenig peinlich. Für mich bedeutet ein Titel wirklich nicht viel. Wenn Ihr wollt, bin ich das, was Ihr auf mich projiziert. Aber ich weiss, was ich bin. Ich bin MENGLIN und nicht mehr. Ich möchte nicht in irgendeiner Schublade gesteckt werden. Ich möchte so sein, wie ich es will. Jetzt beschäftige ich mich mit Tee. Vielleicht in drei oder fünf Jahre auch. Aber wer sollte wissen, wo und wie ich später lande? Das Leben ist voller Überraschungen. Ich liebe Herausforderung!
Ja, ich liebe und will Herausforderungen.
Wenn wir die Jahreszeiten beobachten, wissen wir, dass der Frühling immer dem Winter folgt. Es ist alles so perfekt! Das Kosmos, was wir als Chinesisch als Tao bezeichnen, geschieht ohne unsere Wille. Deswegen sprichen Taoisten von Wuwei (Nichts tun – kein Nutz) und Buddhisten von Wu-Xin (Nicht Geist – kein Ziel, keine Melancholie). Es ist alles so perfekt. Aber wir als menschliches Wesen eben an das Vergängliche haftet, werden wir melancholisch. Das Melancholische macht eben das Menschliche aus. Ich hänge auch immer an das Vergängliche. Das Nutzlose, was kein Nutz und kein Ziel hat, ist für mich der Geist des Tees. Und das ist gerade das, was Tee ausmacht!

Eines möchte ich mich bei all den Teefreunden entschuldigen, die nicht dazu eingeladen waren und abgesagt werden müssen. Es war einfach sehr voll!!! Shui Tang ist „zu“ klein… Wir waren mehr als 50 Peronen. Fast 20 Leute mussten stehen und konnten nicht einmal zuschauen und nur hören! Es tut mir sehr leid!
Ich hoffe, dass ich Euch woanders noch so begegnen können – zwischen Texten und Klängen!

頻相顧
餘歡未盡
欲去且留連
秦觀
Ich sollte gehen, blicke aber zurück.
Die Freude sollte schon längst vergangen sein, bleibt aber zurück.
Ich sollte gehen.
Meine Schritte schreiten nicht.
Qin Guan (1049-1100), Song Dynastie China

Rosinenpicker

Ich bekam gegen dem Ladenschluss eine Hinweise. Man sagte mir, dass ich heute in der Zeitung war. Ich staunte.
In der Tagesanzeiger stand unter der Rubrik Kultur und Gesellschaft unter dem Titel Rosinenpicker ein kleines Notitz über das Buch Blätter vom Teeweg:
Gedanke aus dem Teehaus
„Tee Erleben“ steht über dem Blog von Menglin Chou, gebürtig aus Taiwan.
Menglin Chou führt in Zürichs Altstadt das Teehaus Shui Tang („Ort des schönen Wassers“). Gedanke zu Tee und zu Teegenuss hat Chou vom Netz in Buchform übertragen – wohltuend wie eine Tasse Oolong.

Menglin Chou: Blätter vom Teeweg – Notizen einer Teeliebhaberin. Edition Spuren, Winterthur 2010. 22 S., ca. 28 Fr.
tee.kaywa.com

Wenn Ente das Donner hoert…

Martin moechte gerne wissen, wie es mir auf einer fernen kalten Insel geht?
Ich habe in letzten zwei Tagen nur geschlafen. Sher gluecklich ungestoert. Mir geht es nicht schlecht. Auf dem Flughafen in Bangkok habe ich doch fuer meinen Vater und Bruder zwei BOSS-Hemden gekauft. Es wurde ohne Kommentare angenommen.

Von dem Buch habe ich meiner Familie nichts erzaehlt. Mitgenommen habe ich welche, weil ich zumindest ein Exemplar daheim lassen wollte. Aber meine Schwester war schnell mit dem SMS. Sie war bis vor kurzen in Zurich und hat meinem Bruder gleich per SMS mitgeteilt, als NZZ ueber Blaetter vom Teeweg schrieb.
Der erste Satz, was mein Vater sagte, war „AA tia-lui“, das bedeutet auf Taiwanesisch etwa wie “ wenn Ente Donner hoert, eine Ente versteht die Sprache vom Donner nicht.“ Aber er sagte, das Buch sei meine Dissertation – das Ziel, was mein Vater mich nach Europa schickte.
Ein Doktor bin ich nicht gworden. Scheinbar macht es ihm nicht mehr so viel aus.

Am naechsten Tag ging ich zu Atong. Er war hell begeistert von meinem Geschenk. Was wuenscht denn mein Lehrer? Mais. Ziehmais. Wegen diesen komischen Mais ging ich paar Male in den Blumenladen auf dem Paradeplatz, nur um die Mais sicher zu stellen. Er lachte. Es gefaellt ihm, alles was mit Essen und Pflanzen zu tun hat.
Zu diesem Buch sagte er genau wie mein Vater, „wenn Ente das Donner hoert.“ Aber es wird jemand lesen koennen, behauptete er. Er hobt das Buch samt der Rezesion von NZZ auf.
Naja, ich kann nicht sagen, ob die beiden Maenner von dem Buch begeistert sind. Weiss Du, Martin, fuer bestimmte Menschen sind die Gefuehle manchmal schwer zu entziffern. Aber sie waren sehr gluecklich, mich wieder bei sich zu haben. Sie sagen oft, eigentlich haetten wir lieber, dass Du nicht so hart hast bei den Fremden…

Ein Weihnachtsgeschenk

Ja, irgendwann fing ich an es zu begreifen, dass es eine Anerkennung ist, wenn NZZ eine Rezesion zu einem Teebuch veröffentlicht. Ein Teebuch, das zu der Reihen von „Cha Ching“ und „das Buch von Tee“ gehören sollte…

Mehr eine eine richtige Überraschung!
Mehr als ein Freude.
Mehr als nur Tränen, die vor Freude runter tropfen.

In unserer Gesellschaft spricht jeder von Netzwerk und von Promis. Deswegen boomt das Facebook und das Xing. Ich bin eher jemand, der gerne in der Stille meine Sache macht. Sicher habe ich einen Anspruch, der manchmal zu hart zu mir selbst ist. Ich habe nicht wenige Eitelkeit, die gerne im gutem Licht erscheint. Aber ich verfolge nicht die Absicht, etwas zu werden. Gerne mache ich die Dinge, die für sich selbst sprechen und die Dinge, die für mich stimmen – egal, was die Aussenwelt predigt und lobt.
Doch, es kann auch funktionieren, wenn sich jemand einfach nur das Wesentliche konzentriert!

Shui Tang hat keine Weihnachtsdekoration. Es ist und war nicht nötig. Die Leute und ein Kamera-Team aus Holland kamen in den Laden, weil es für sich selbst spricht. Viele Touristen machen vor dem Laden Erinnerungsfotos. Ich schaute zu und lachte mit. Die Schönheit berüht jeden, weil es so ist, wie es ist.
Bis heute hat das Geschäft von Weihnachten bereits das Niveau von letztem Jahr übertroffen. Ich bin sehr müde, aber glücklich.

Ja, ich bin sehr glücklich, dass „Blätter von Teeweg“ Aufmerksamkeit von NZZ erhalten hat und dadurch noch mehr Teeliebhaber erreichen kann – dies haben wir heute im Laden festgestellt. Ich habe es nie erwartet. Aber es ist wahr. Meine Eltern wissen von diesem Buch noch gar nichts. Aber ich werde doch paar Bücher nach Taiwan mitnehmen, auch wenn meine geliebte Leute es nicht lesen können!

Im Februar wird eine Lesung und Vernissage von „Blätter vom Teeweg“ geben. Ich werde hier noch ankündigen!

NZZ Tee-Gedanken, Tee-Geschichten

„Liebe Menglin,
und hier kommt die Rezension in elektronischer Form für dich zur weiteren Verwendung.
Habe vor Aufregung mein Handy daheim gelassen …
Ich wünsche dir einen schönen Tag mit vielen guten, entspannenden Begegnungen.
Von Herzen
Martin“

Heute morgen bekam ich gegen 8 Uhr ein SMS von Martin. Er erzählte mir von dieser Aufregung. Eigentlich war ich noch nicht so bewusst, was das bedeutet. Irgendwann bergiff ich, dass es eine Anerkennung ist…

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Neue Zürcher Zeitung
23. Dezember 2010

Tee-Gedanken, Tee-Geschichten

phi. · Von der Zürcher Tee-Expertin Menglin Chou stammt eine Blütenlese geistreicher Gedanken und Reminiszenzen zu Tee und Teekultur. Aus ihrem Blog http://tee.kaywa.com zusammengetragen und sorgfältig lektoriert, sind diese «Blätter vom Teeweg» nicht nur ganz persönliche Bekenntnisse einer leidenschaftlichen Beziehung zum chinesischen Grün- und Oolong-Tee. Das informative Buch rund um die Teepflanze, ihre Verwendung, den Umgang mit Teegeschirr und die Zubereitung gliedert sich auch wunderschön ein in die Reihe der Teeliteratur von Lu Yus «Cha Ching» über Kakuzo Okakuras «Buch vom Tee» bis zu Aleijos‘ «T’u ch’uan – Grüne Wunderdroge Tee». Überdies stellt das Bändchen – immerhin aus einem Blog generiert – eine erfrischend geglückte Form unverkrampften Schreibens im Zeitalter elektronischer Medien dar. Vom Geist des Tees selbst erweckt scheinen die Anekdoten der gebürtigen Taiwanerin: Familienerinnerungen, Begegnungen mit ihrem chinesischen Teemeister, Gespräche mit Teefreunden mischen sich lose mit philosophischen Erkenntnissen, welchen der feine Geschmack des Zen anhaftet. Klug, witzig und informativ erschliesst die Autorin die Teekunst als eine geistige Schulung im Alltag und befreit sie so von ihrem esoterischen Anstrich.

Menglin Chou: Blätter vom Teeweg. Notizen einer Teeliebhaberin.
Edition Spuren, Winterthur 2010. 220 S., Fr. 28.-.

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NZZ Online: http://www.nzz.ch
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