Am 01.01 schrieb Tim mir, „Hoffnung ist der Moment indem man ohne Sorgen lebet und sich dies der Zukunft weiterhin wünscht.“ Das sei seine weitere Interpretation 2013.
„Hoffnung ist dass man trotz den Sorgen an sich selbst glauben kann und vertraut, dass man durch diese Sorgen reift.“ Schrieb ich ihm zurück.
Dann ist Pu Er eine Hoffnung – bemerkte er.
Am den ersten Tag des Neujahres haben wir abgemacht, wiederzusehen. You hat die drei wertvollen Teesorten von drei tausendjährigen Bäumen aufgehoben und mir alles gegeben. Er versprach mir, dass er bereits fuer die naechste Ernte reserviert hat. Oder – er fragte, “ möchtest Du nicht einmal diese Bäumen sehen?“
Einmal selbst diese Bäumen zu erleben? Gerne. Ich weiß aber nicht, ob ich es schaffe. Es gibt zu viele Faktoren, die die Zukunft verunsichern. Er redet nicht viel wie immer, bereitete einfach Tee fuer mich zu. Er hat den Ort Jingmai vorgeschlagen, mit mir einen Pu Er Edition selbst zu machen. Ich sagte, ich würde nur lieber zuschauen. Ich will meine Hände nicht verbrennen und bin nicht scharf anderen Leute zu erzählen, dass ich selbst den Tee samt meinem Hand verbraten hat. Er lachte. Fuer mich machte er einen Jingmai, ein Tee aus einem unglaublichen Wald von über 500 Jahren alten Bäumen. Der Aufguss vorbereitet sich in meinem Koerper, breit und weit, horizontal und vertikal. Mein Ruecken wurde gestärkt und meine Augen auf einmal klar. In dieser Klarheit glaubte ich den Ruf aus diesem tiefen Wald zu hören! Leicht blumige und suesse Noten hinterlassen Spuren auf den Zunge. Es pendelt zwischen Hoffnung und Sorgen.
Dann zeigt er was er neulich mit Töpfermeister gemeinsam kreiert hat. Die fließende Glasur erweckt fast den Eindruck eine Kieferallee – ja, Kiefer (Masu) so nennt er sich immer. “ ich würde die Glasur matter bevorzugen. Es glänzt zu sehr fuer mich.“ Meine direkte Art gefällt ihm, er nickte. Auch der Siegel von ihm ist zu markant, ich würde es zurückhaltend gestalten…
Die Zeit verging, er fragte mich, ob ich seine Tees zurück verkaufen will? Ich lachte, „Nein niemals.“ Er sollte warten bis zur naechsten Finanzkrise, dann kann er wieder paar wertvollen Fladen zurück kaufen. Aber ich behalte meine gerne in meinem Keller!
Dann erzählte er mir über eine Anfrage aus Paris. Er sagte, er arbeite nur mit mir. Ich binde niemanden und jeder hat freie Willen. Ich sagte ihm, dass es mir nicht stören sollte, wenn er seine Teekanal erweitert. Er ist frei. Wenn das Leben fließt, dann treffen wir bestimmte Begleiter an einem richtigen Zeitpunkt und an einem richtigen Ort. Ich habe Vertrauen, dass jeder den richtigen Weg fuer sich selbst wählt. Wenn wir uns eine Zeitlang begleiten können, ist es mein Glück, wenn nicht, dann wünsche ich ihm aus meinem Herzen das Beste. Jeder Mensch hat im Herzen einen Garten. Wenn ein Besucher kommt, teile ich gerne Teile meines Gartens mit ihm. Wenn er geht, möchte ich ihm ein schönes Blumenstrauß schenken.
Wer weiß, was sein Tee in Paris macht? Aber ich liebe klare Woerter. Klarheit ist die beste Medizin gegen Komplikation. Klare Aussage tut in dem Moment weh, aber heilsam. Es ist einfach fuer die Menschen in diesem Alpenland schwierig, weil sie dachten, dass es verletze anderen.
Jeder Teetisch gleicht ein Zeitloch. Es war wieder zu Zeit zu gehen! Was bedeutet schon die Stunde mit einem Teefreund zu verbringen?
Er fuhr mich zur Ubahn Station. Ich stieg aus und kehrte wieder um. ich sollte gehen, aber meine Schritte schreiten nicht. Ich fragte ihm, ob ich ihm das Geld fuer die Frühlingsernte vorstrecken soll, um ihm den Anfang zu erleichtern? Er schüttelte seinen Kopf. Das grüne Licht blickte, er musste gehen, “ lebe wohl“ sagte er. Er fuhr ab.
Es war nass und kalt in dieser Stadt.
Mein Fuß tat weh.
Liebe Menglin,
Martin Frischknecht war bei uns zu Gast.
Er hat mir 2 Dinge mitgebracht: Ihr Buch und eine Teeprobe.
Ich habe etliche Bücher über Tee und deshalb zunächst gezögert, ob ich das Ihre auch noch einreihen soll oder nicht. Viele der Bücher ähneln sich und sind kein großer Gewinn. Doch ich bin sehr, sehr froh, „Blätter vom Teeweg“ in den Händen zu halten. Es ist einfach wundervoll…voller kleiner und großer Wunder über Tee.
Den Tee werde ich morgen zubereiten und bin schon sehr gespannt.
Was ich aber jetzt schon weiß: wir werden uns sehen! Ich freue mich auf die Reise nach Zürich. Ich freue mich darauf, Sie und Ihr Shui Tang kennenzulernen und ich freue mich darauf, Familie Frischknecht wiederzusehen.
Ich hätte mir keinen schöneren Jahresabschluss 2012 wünschen können!
Herzlichst mit guten Gedanken und Wünschen an Sie,
Andrea
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