Archiv für den Monat September 2007

Warum Gongfu Cha 工夫茶 Seminar?

Gongfu Cha (Gong Fu Cha) 工夫茶 ist seit Jahren bekannt unter den Teeliebhaber und Teeszene in Europa, die daran interessiert sind, den Tee mit allen Sinne yu geniessen. Tee ist nicht bloss ein Genussmittel, sondern er verkoerpert eine Tradition und eine Lebensart. Bewusst, Tee zu trinken bedeutet auch bewusst das Leben zu erleben und zu geniessen.

Was ist eigentlich Gongfu Cha? Gongfu wird im Westen einfach als Kampfsport verstanden. Es beinhaltet in der chinesischen Kultur allerdings die Konzentration und Faehigkeiten, etwas zu verwirklichen. Gongfu Cha, eine sehr aufwendige Tee-Zubereitungskunst, die einerseits Konzentration erfordert, ist andererseits eine Faehigkeit, Menschen und Tee im Einklang zu bringen.

In diesem Seminar wird nicht das blosse Folklore der Exotische vermittelt, sondern den bewussten Umgang mit Tee, Menschen und Teegeraete. In dieser Konzentration und Bewusstsein einer Teezusammenkunft entsteht eine Harmonie, die Menschen zum Hier und Jetzt versetzt, die Grenze und Raum verschwinden laesst.

Teetrinken ist in diesem Sinne nicht einfach nur Trinken und abwarten. Teetrinken ist eine Reise im Alltag, die kulturelle Grenze zu ueberschreiten hilft, die uns ins Reich der Sinne verfuehrt und eine Reise nach Innen ermoeglicht!

Gongfu Cha Gaiwan Gongfu Cha beinhaltet nicht nur mit Yixing Kanne, Tee zuzubereiten, sondern auch die Kunst zu erlernen, mit unterschiedlichen Materialien, Tee unterschiedlich auszudrucken! Z. B. mit Gaiwan.

Teeseminar Gongfu Cha

Zurich am 24. November Samstag 14-17 Uhr. 

Kochen mit Tee: Lachsforelle an Jasmin-Drachen Perle-Sosse

Im Mai wurde ich von Frau Shulthese von DRS angefragt, ob ich etwas Typisches aus meinem Heimat Taiwan kochen könnte.

Menglin lebt seit 1992 in Europa – typisch taiwanesisch ist sie schon lang nicht mehr. Sie ist eine Hybride, ein Patchwork der interkulturellen Begegnung. Ein Glück? Ein Fall für sich? Oder ein Muss in unserer heutigen Zeit.

Jedenfalls bemühe ich mich etwas zu kochen, was ich mich noch erinnern kann.

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Avokado kam in Taiwan zur Mode, als ich die Schule bereits besuchte. Meine Onkel in Tainan holzte die Pamelos Bäume meiner Grossmutter ab und pflanzte die neue Wirtschaftshoffnung an. Ich konnte damals mit diesem Frucht leider nicht anfreunden. Meine Mutter ass Avokado mit Soja-Sosse oder als Milchshake…. was mich total eckelte.  Heute esse ich mit Heisshunger die Avokados und denke oft dabei an dem ehemaligen Garten meines Onkels meiner Kindheit. Heute standen zwanzig Reiheinhäuser auf diesem vergangenen Paradies – Avokados haben die Bauer wie meinen Onkel nicht gerettet.

Tofu-Avokado Salat
 150 – 200g Tofu – durch knoblaubpresse gedruckt.
 1 Avokado mittelere Grösse – püriert.
 1 Stange Frühlingszwiebel fein gehackt
 1 Knoblauchzehe fein gedrück
 1 cm Ingwer gerieben
 1 EL Soja Sosse
 1 Tl Sesamöl (nicht kaltgepresst)
 Einwenig geröstete Sesam – im Mösel leicht gemahlen und anschliessend
 mit Salz gemischt
 Tofu mit Avokado mitmischen.
 Die Zweibel, Ingwer und Knoblauch (je nach Geschmack)hinzufügen.
 Mit Sojasosse und Sesamöl abschmecken.
 Zum Servieren mit gemahlenen Sesam würzen und zum Tisch bringen.

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Ein Rezept von meinem Lehrer Chen, der mich die Sprache des Tees vermittelt. Er kocht sehr gerne und experimentiert immer wieder mit Tee. Er sagte mir, dass Tee sein Lehrer sei. Wenn er Frage zum Tee hat, holt er seinen Lehrer und wächst ihn. Das „Waschwasser“ wird dann voll energetisiert mit Information…

Fisch an Jasmin-Drachen Perle (Tee-Sosse)
 Lachsforelle ohne Haut 2 Filet
 1 Jasminteeblume aus Huangshan Maofeng oder guter Qualität (nicht
 irgendein Jasmintee, denn Tee von schlechter Qualität bittert im Sud)
 Ingwerscheiben 4 Stück
 Salz
 Sake 20-30 ml – den Fisch und Teeblume bedecken
 
Den Fisch leicht salzen.
 Ingwerscheiben auf dem Teller plazieren. Das Filet auf die Scheiben legen.
 Teeblume zwischen Fischfilet oder auf die Filet legen.
 Sake auf das Filet aufgiessen.
 
Ein Topf mit wasser aufkochen. Den Teller mit dem Fisch im Wasserbad in
 diesem Topf kochen. 
Wenn man Angst hat, Finger zu verbrennen, könnte man den Fisch-Teller in
 kalten Wasserbad schon plazieren und dann erst kochen. Es braucht ca 15
 Minuten bis der Fisch gar ist. Aber wenn man ein Steamer hat, könnte man
 warten bis das Wasserdampf entsteht und dann erst den Teller ins Wasserbad
 stellen. In diesem Fall dauert 6-10 Minuten bis der Fisch gar ist. Vorsicht:
 das Wasser für das Wasserbad sollte nicht zu viel, dass das Wasser ins
 Fisch-Sud spritzt – der Geschmack wird verringert. Das wasser sollte auch nicht
 zu wenig sein, dass der Topf kein Wasser hat. So viel Wasser zu nehmen,
 dass der Teller noch gut im Topf liegt.

Viel Spass beim Kochen! (Kochrezept hier).