Der Trend vom Tee

Was wird der Trend vom Tee? Der weisse Tee, der Oolong oder der Pu Er? Was könnte der Hintergrund von dieser Frage? Weshalb ist es wichtig den Trend vom Tee zu erforschen und im Trend zu leben?

Ich könnte diese Frage nicht richtig antworten. Tee verkörpert für mich als ein Medium, das die kulturelle und zeitliche Grenze überschreitet und Menschen aus den räumlichen Beschränkungen ablöst und verbindet.

trend man im trend.at – das magazin für trend wurde dieser man namens wolfgang leitner als der „trendmann“ bezeichnet. Wie findest du ihn? ps. für die Schweizer empfehle ich michelle hunziker – siehe hier.

Als Tee nach Europa kam, wurde er zu einem Symbol von der Macht und Reichtum verwandelt. Die aristokratischen und herrschenden Klassen begehrten ihn und schmückten ihn mit rarem Porzellan aus China und kostbarem Zucker. Jedes Handzeichen, das die Teetasse hielt, jede Gestik, die Tee trank und jedes Gespräch, das am Teetisch im Salon stattfand wurden zum Ausdruck des Egos, das Tee trank. Es war „Sich – zur Schau zu stellen“. Es ging weniger um den Tee als um das Ego. Es war ein Trendgetränk, das seine Funktion erfüllt, das Ego zu demonstrieren!

Wenn ich provokative behaupten und polemisieren würde, würde ich diese Haltung als Ausdruck der „Schwarztee-Kultur“ bezeichnen. Dagegen vermittelt uns die „Grüntee-Kultur“ ein anderes Weltbild. Die Reise nach Innen, die durch Tee stattfindet – eine Schale Tee teilen, sich miteinander zu harmonisieren. Es geht nicht um Perfektion eines Gastgebers oder Gäste, sondern um die Zusammenkunft der Gleichgesinnten. Natürlich ist das Ego überall präsent. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Pflegt man ihn, baut man das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen damit auf? Oder erkennt man ihn und weiss sich selbst zu reflektieren?

Tee wurde und wird ein Trendgetränk, das das aufgeblasene Ego des Trinkenden demonstriert. Damit arbeitet und verdient unsere Medienwelt. Der Jagd nach dem Trend, das Versprechen eines kommenden Trends und das Produzieren eines neuen Trends machen uns allerdings nicht sehr glücklich. Die ständige Frage danach, ob ich dem anderen gefalle, ob ich trendy genug aussehe (nicht mal bin) und ob ich das neue Trend nicht verpasse, führen nicht zur wirklichen Freiheit und Selbstvertrauen. Man lässt sich von der Welle treiben und verliert sich selbst in den Phänomenen…

Aber die Medienwelt kann nicht anders. Sie lebt von dem Begehren nach dem Trend, nach der Neuigkeiten und nach der Sensation. Ein Begehren ruft ein neues Begehren hervor. Begehren kann nie gestillt werden… Viele verdienen daran ihr Geld und viele kaufen ihre scheinbaren und wechselbare Identitäten durch den – Konsum. Der Journalismus ist nicht mehr das zu berichten, was geschieh, sondern eine ausgedachte Story in der „Wirklichkeit“ zu basteln und Trend zu „erfinden“. In Medienberichten gibt es heisse Liebe und Sex, dann kommt Heirat oder was weiss ich. Anschliessend werden Probleme berichtet. Dann erwartet man eine Scheidung oder Trennung mit Tränen und Hass. Eine phänomenale Welt erzeugt selbstverständlich Phänomene. Lady Di ist nicht einfach so gestorben…

Zurück zum Tee. Die Sprache des Tees – wenn man ihn wirklich verstehen will, erzählt uns, dass er ein einfaches Wesen ist. Man geniesst seinen Duft, lernt ihn kennen und trinke ihn oder nicht. Man braucht keine Autorität, die uns sagt, dieser Tee hat fünf Sternen und ist der neue Trend. Man erlebt ihn selbst durch den eigenen Leib!

11 Gedanken zu „Der Trend vom Tee

  1. Suzanne

    Tja, der Trend… was heute ultra-in ist, ist morgen schon wieder total out. Ich komme da nicht mit! Macht nix… zum Glück gibt es ja die Modezeitschriften, die in ihren Rubriken „in“ und „out“ klare Anweisung geben, was man tragen sollte und was nicht. Soviel zu unserer „Freiheit“…

    Der „Trendmann“ aus trend.at hat außer seiner nicht so trendmäßigen Glatze aber einen schon sehr interessanten Lebenslauf. Aber deswegen „im Trend“…? Aber wer weiss schon wirklich, was „im Trend“ ist.

    Eines ist klar: Tee und Kung Fu Cha sind hier in Frankreich klar im Trend. An jeder Ecke sprießen die Teeläden – teilweise von zweifelhafter Qualität. Witzig ist, dass sie wirklich alle das Kung Fu Cha auf ihre Fahnen schreiben – bis vor einem Jahr hatte ich davon noch überhaupt NIE gehört – leider!

    Insofern hat mir persönlich dieser „Trend“ sehr viel gebracht: ich habe dadurch auf den Teeweg gefunden. Ohne den Trend wäre ich sicher nie dazu gekommen – ich hätte den Tee vielleicht nie kennengelernt…

    Mein Vater machte das mit Modetrends so: er kaufte sich jede Menge Klamotten (alles in etwa die gleichen…), und die wurden dann solange getragen, bis sie wieder Mode waren. Die Schlaghosen aus den 70ern waren zwar über die 80er Jahre eine Beleidigung fürs Auge, aber dann in den 90ern meinte mein Papa: „Na da seht ihr mal. Kann ich alles wieder prima tragen!“ Eindeutig kein Trendmann! :))

    Trendforschung ist jedenfalls aus soziologischer Sicht ein hochinteressantes Thema. Woher kommen sie, wer lanciert sie, warum klappt das Lancieren nicht immer… und warum werden als Flops verschrieene Dinge auf einmal der Ultratrend bzw. „Kult“…

    Nur eines sollte man mit Trends sicher nie tun: hinterherlaufen!

    😉

    Liebe Grüße!

    Suzanne

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  2. stefan

    Trend entsteht durch die Suche nach Neuem in unserer Konsumgesellschaft. Konsumverhalten erzeugt Trends.
    Auch Tee wird zweifellos konsumiert.

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  3. nepalteevorrat

    Wer wahrhaftig dem Tee insofern verfallen ist, daß er oder sie bei einer Tasse dieses wundervollen Getränks die Welt um sich herum vergißt, ist wirklich gegen jeden Hang zum Trend gefeit. Was kümmert den Teeliebhaber, der sich im Duft des Tees einfach schweben läßt, diese oder jene Spielerei mit angeblich tieferer Bedeutung, die erdacht, gelobt und angepriesen wird und meist weit fort führt von dem, was guten Tee ausmacht, dem echten Erlebnis eines einzigartigen Aromas, dem Duft, der Vollkommenheit der Reinheit.

    Ob der Tee ein schwarzer ist, ein grüner, gelber oder Oolong – wichtig ist allein, daß er rein und unverfälscht ein ausgezeichnetem Aroma entwickelt.

    Wie wird der moderne Mensch zum wahren Teetrinker? Er durchläuft einen Prozeß der Stufung hin zum höchsten Genuß, beginnend mit der einen oder anderen aromatisierten Sorte, hin zur Mischung mit Kandis, Zucker, Milch, auch der Teebeutel hat seine Zeit. Aber irgendwann kommt das Geschmackserlebnis reinen Tees. Dann wird nach und nach alles abgelegt an Gewohnheiten, das puren Teegenuß überlagert: die Aromabeimischungen, der Kandis, der Zucker, die Milch. Am Ende steht der reine, unverfälschte Teegeschmack. Jeder findet seinen Favoriten. Der eine bevorzugt Darjeeling, die andere feinsten Yunnan, ein Dritter Oolong.

    Ich empfehle Hochlandtee aus Nepal, den ich selbst dermaßen zu schätzen gelernt habe, daß ich ihn selbst importiere.
    Ob das ein Trend sein könnte? Dem Teeliebhaber ist eine solche Frage fremd, ihn interessiert einzig der wahre Geschmack und der vollkommene, aus ihm ensprießende Geschmack.

    Darauf einen Nepaltee

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  4. sendmail@freenet.de

    Na klar ist das der Trend, Nepaltee ist doch voll im Trend :):)
    Also die Seite ist ja wirklich wunderschön doch wieso nur eine Sorte wieso nur schwarz??
    Nepal hat auch wunderbaren Grünen und wunderbaren Hochberg Oolong! (wieso ist das hierzulande kaum bekannt)
    Nunja, der Tee ist nach ökologischen prinzipien angebaut. der Import unterstützt das – Weiterso – Respekt!

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  5. nepalteevorrat

    Die Pflanzer in Nepal produzieren natürlich nicht nur hervorragenden Schwarztee sondern ebenso vorzüglichen grünen und Oolong-Tee. Das ist leider wirklich wenig bekannt.

    Schwarzer Tee ist der hierzulande meistgetrunkene. Somit bot sich natürlich erst einmal der Import dieses Tees an. Des weiteren sollte möglichst ein Verkaufspreis erzielt werden, der den Teegenuß nicht allzusehr trüben sollte. Um diesen ökonomischen Vorteil überhaupt realisieren zu können, lag es nahe, sich auf eine Sorte zu beschränken und diese im preisbewußten Kilopack anzubieten. Was die Teekampagne mit Darjeeling vorgemacht hat, das sollte doch auch mit Nepaltee klappen, oder?

    Sollte Nepaltee tatsächlich voll im Trend liegen, so profitieren alle davon: Die Pflanzer und die Teetrinker.

    Darauf einen Nepaltee.

    P.S. Sollte sich die Nachfrage entsprechend andeuten, so werden wir natürlich über die Erweiterung des Angebots hin zu Oolong- und Grüntee nachdenken.

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  6. Kevin

    Es gibt ja wohl auch bei Nepaltee Qualitätsunterschiede. Mittlerweile kann man auch im Internet teuren Nepaltee erwerben, obwohl es auch günstiger geht. Deswegen bei e-bay einfach mal nepaltee eingeben. schon für 20 Euro das Kilo ist man dabei!

    Grüsse aus dem kalten Allgäu.

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  7. Menglin

    Leider ist Tee nicht nur ein Produkt mit Siegel, sondern auch ein Zeugnis von einer Tradition. Ich würde sehr gerne wissen, was die Teemaker in Nepal früher gemacht haben.
    Das ist einfach eine neue Idee von der Globalisierungsanhänger. Warum sollen wir nicht den Tee im Südpol produzieren? Einfach paar Chinesen dorthin schleppen und produzieren lassen – wie Engländer vor zwei Hunderjahren in Assam und ceylon gemacht haben!

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  8. nepalteevorrat

    Wie der Tee nach Nepal kam

    In Ilam, dem östlichsten Distrikt des Landes an der Grenze zum indischen Darjeeling, nahm der Teeanbau in Nepal seinen Anfang. Es werden zwei Geschichten erzählt, wie der Tee ins Land kam.

    Die eine berichtet davon, daß Mitte des 19. Jahrhunderts der chinesische Kaiser Mu Tsung dem Premierminister von Nepal Junga Bahadur Rana ein Päckchen Teesamen als persönliches Geschenk übereichte. Nach seiner Rückkehr nach Nepal beauftragte der Premier den Generalgouverneur der Ostprovinzen Oberst Gajaraj Sing Thapa mit der Anlage des ersten Teegartens.

    In der anderen Geschichte heißt es, daß der Oberst auf Erkundungsfahrten durch die blühende Teegartenlandschaft des benachbarten Darjeeling zum Teeanbau inspiriert wurde. Der Anblick sprießender junger Teebüsche und der ihm allerorten dargebotene Tee begeisterten ihn so sehr, daß er beschloß, in Ilam seinen eigenen Tee anzubauen.

    Unabhängig davon, welcher der beiden Geschichten der Vorzug gegeben wird, Tatsache ist, daß der Teeanbau in Nepal am Ende des 19. Jahrhunderts bereits eine beachtliche Bedeutung errungen hatte. Die erste und noch heute existierende Teefabrik entstand 1873.

    Also: So neu ist die Idee eigentlich nicht. Und im Gegesatz zum Südpol weist das Hochland von Nepal beste Anbaubedingungen auf. Deshalb kommt von dort auch bester Tee. Gute Idee: Da brüh ich mir doch gleich ein Tässchen auf.

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  9. Menglin

    Teesamen waren wie Seidenraupen das wertvolle Gut in der chinesischen Gesellschaft. Teesamen wurden noch nie als Geschenk verschenkt – der Tee schon, aber nicht die Samen! Die Engländer mussten deswegen die Teebäumen aus China nach Indien schmuggeln!
    Liebe Nepaltee-Freunde, Sie dürfen in meinem Blog Kommentare schreiben, aber keine Werbung für sich selbst machen. Wenn Sie hier Werbung machen wollen, sollen Sie Sich an mich wenden. Schleichwerbung wird hier nicht geduldet! Halten Sie Sich an den hiesigen Spielregel oder lassen Sie Ihren Finger weg.
    Ist alles klar?

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  10. nepalteevorrat

    Natürlich, Menglin, Sie bestimmen die Regeln und selbstverständlich halten wir uns daran und akzeptieren kritiklos alle Ihre Entscheidungen. Sorry, wenn wir hier irgendetwas übertreten haben. Falls irgendetwas Ihren Regeln widerspricht, bitten wir Sie, diese Einträge sofort zu löschen. Im von Ihnen gesteckten Rahmen würden wir uns freuen, die Diskussion fortzuführen.

    Zu den Teesamen: Die Geschichte lehrt, daß es auch anders ging. China war seinerzeit um Konsolidierung seiner eigenen Position in Abwehr verschiedenster Interventionsmächte bemüht und sah im benachbarten unabhängigen Königreich Nepal eine Möglichkeit durch Anbindung seine außen- und innenpolitischen Möglichkeiten zu erweitern. Somit stellt, vor dem Hintergrund der von Ihnen erwähnten Praxis, Tesamen nicht weiterzugeben, gerade ein solches Geschenk eine besondere Wertschätzung dar. Ausserdem gab es im benachbarten Darjeeling bereits die von den Engländern etablierte Teeanbaukultur. Die Gewichte hatten sich im 19. Jahrhundert bereits so weit verschoben, daß eine Abschottung auch der Chinesen zunemend obsolet geworden war.

    Nichtsdestotrotz dürfen wir dieser Entwicklung danken, mit Darjeeling und Ilam Teeanbauregionen zu kennen, die anerkanntermaßen hochqualitative Tees erzeugen.

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  11. Menglin

    Vielen Dank für Ihr Verständnis! Ich habe so eben einen Beitrag, in dem Sie an einem Leser auf einem Auktionsplatz für ihren Tee mitzubieten appellieren gelöscht.
    Tee spricht für sich. Bevor der Tee aufgegossen wird kann man nicht sagen, was für einen Tee Sie anpreisen. Dafür möchte ich keine Verantwortung übernehmen!

    Wir wissen, wie die Qualität von der MassenProduktion in Indien und Ceylon ist. Das Pflückgut wird in einem Haufen zusammengeworfen und nicht differenziert verarbeitet. Die Kolonialisation und Kapitalismus fuhren zu Elend von Plantagearbeitern und Ausbeutung unserer Umwelt. Dadurch ist die ganze Ideologie von Fair-Trade und andere Geschichte entstanden.
    Der Tee aus Darjeeling mag für viele ein guter Tee sein, für mich verliert dieser Tee immer mehr seinen Charakter. Er ist zu grün, zu wenig fermentiert. Er gleicht eher zu einem Oolong als einem Schwarzen! Aber als ein Oolong ist er zu wenig elegant, zu wenig vielfältig und viel zu grassig. Die Produktion dieses Tees ist fehlerhaft – die ich bis her probiert habe. Vielleicht könnten Sie mich noch belehren.
    Nun das Problem mit „vergrünte Teetrend“ hat nicht nur Darjeeling, sondern alle andere Tees auch…
    Darum schreibe ich das Blog. Wie könnten wir heute noch einen guten Tee erkennen, geniessen und erhalten – wie schmeckt eigentlich ein Oolong? Wie schmeckt eigentlich ein Schwarztee? Wir können nur dieses Handwerk oder diese Kunst erhalten, wenn wir, die Teetrinker gebildet sind – im Sinn des Tees.
    Ich möchte hier noch einmal sagen, dass ich nichts gegen Biotee habe. Im Gegenteil bemühe ich mich mit meinen Teebauer zu sprechen, wie wichtig es ist auf den Gleichgewicht zwischen unserer Umwelt und Mitmenschen zu achten! Aber wenn ein Biotee nicht richtig herstellt, nicht nach dem gekennzeichten Tee schmeckt oder ein Grüntee oder Oolong aus einem Land, wo eigentlich nur Schwarztee produziert und dafür berühmt ist. Wozu sollen sie alles produzieren, nur damit man den Markt erobert? Es geht nur um das Geld, nicht um den Tee!
    Ich hoffe, dass der Schwarztee in Darjeeling wieder ein Schwarztee wird und der Tie Guanyin aus Anxi wieder ein richtiger Oolong wird! Das ist das, was am meinen Herzen liegt.

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