Wir sind nur Gäste auf der Erde und häufig Prolog, Epilog oder etwas dazwischen im Leben des anderen.
Wenn wir nicht reflektieren, dann hinterlassen wir Spuren mit Konsequenzen im Leben des anderen. Manchmal angenehm und oft mit Schmerzen.
Wenn wir bewusst sind über die Spuren, die wir bei anderen Menschen hinterlassen, werden wir bewusster über die Spuren, die wir auf dieser Erde hinterlassen?
Bevor Römer nach Mitteleuorpa kamen, waren Kelten und anderen hier. Bevor Germanen sich hier niederlassen, mussten andere Völker Platz machen oder miteinander leben. Was gehört wem? Wer gehört wohin?
Flüchtlinge kann jeder werden. Oder – gibt es wirklich ein Wesen wie Flüchtlinge?
Wenn wir doch einmal klar sehen können, dann müsste es doch deutlich werden, dass wir nur vorübergehend an diesem Ort sind, wo wir sind. Spuren hinterlassen wird zu einer delikaten Geschichte. Was für Spuren haben wir bereits auf dieser Erde hinterlassen? Abfälle, die über 500 Jahre oder 1000 Jahre oder noch länger erst harmlos werden. Klima-Wandel, der viele Menschen heimatlos treibt und für Nahrung und Schutz bei anderen zu suchen zwingt.
Keine Spuren zu hinterlassen kann man im Tee lernen. Einen Tee zu produzieren mit einem gute Geschmack beinhaltet bewussten Umgang mit Teepflanzen – schonende Pflückung, mit Erde – sorgfältiges Dünnen und mit Menschen – eine Handwerkkunst zu pflegen und Wohlstand vor Ort zu bewahren. Einen Tee mit einem guten Geschmack zu geniessen kann ein erster Schritt der bewussten Lebenführung werden.
Im Gongfu Cha Unterricht in Shui Tang wird nicht geachtet, wie schön die Choreografie abläuft, sondern als erstes wie man anfängt und wie man abschiesst.
Wir treten im Leben des anderen Menschen ein. Wir gehen irgendwann im Leben des anderen Menschen aus. Wie kommen wir hinein, ist vielleicht wichtig. Aber wie wir uns verabschieden – in Streit, in Liebe oder in Vergessenheit, kann nachhaltig wirksam sein.